Arbeitsblatt: Länder kochen
Material-Details
Blatt zu Italien
Wirtschaft, Arbeit, Haushalt
Anderes Thema
8. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
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1346
25
07.07.2009
Autor/in
Karin Kläger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
ITALIENISCHE KUECHE Italiens Küche zählt kulturell mit zum wichtigsten Erbe des Landes. Essen ist eine nationale Leidenschaft, und in ihr kommt zum Ausdruck, wie sehr die Italiener das gute Leben lieben und geniessen. Die Italiener verfügen über die beneidenswerte Fähigkeit, jedes gemeinsame Essen zu einem vergnügten Ereignis werden lassen. Essen ist gleichsam ein Fest, und Geselligkeit bei Tisch stärkt eine Tradition, die aus einer langen und ereignisreichen Geschichte hervorgegangen ist. Essgewohnheiten Essgewohnheiten und Essenszeiten in Italien unterscheiden sich in mancher Hinsicht von den in Mittel und Nordeuropa üblichen. Das Frühstück wird oft im Stehen an der Theke einer EspressoBar eingenommen und besteht nur aus einem Hörnchen oder einem Tramezzino, einem weichen, dreieckigen Toastbrot, das mit Thunfisch, Schinken und Käse oder Gemüse belegt ist. Mittags und abends setzt man sich später zu Tisch als im Norden, zu Mittag frühestens gegen 13 Uhr, am Abend kaum vor 20.30 Uhr. Die fehlende Frühstücksgemütlichkeit ist in gewisser Weise typisch für den mediterranen Raum. Dafür geraten die beiden Hauptmahlzeiten zu recht ausführlichen und opulenten kulinarischen Ereignissen. Ohne ein mehrgängiges Menü am Tag fehlt dem Durchschnittsitaliener etwas, und die Gastronomen der Stadt erwarten von ihren Gästen, dass sie sich an diese »Regel« halten. Das Mittagessen (pranzo) dauert daher im Restaurant schon mal eineinhalb Stunden, das Abendessen (cena) auch 23 Std. Einen Bruch dieser Esskultur stellen die auch in Italien zu findenden Fast FoodLokale dar, und es gibt natürlich auch Italienerinnen und Italiener, die sich mittags mit einem Hamburger bei einem der einschlägigen Kettenrestaurants oder aber mit einer pizza al taglio, einem rechteckigen Pizzenstück aus einem Stehimbiss, begnügen. CaffèKultur in Italien Der Caffè ist aus der italienischen Lebenskultur nicht wegzudenken der Genuss dieses Getränks in Restaurants und EspressoBars wird im wahrsten Sinne des Wortes zelebriert. Es gibt mehr als ein Dutzend Zubereitungsmöglichkeiten, deren wichtigste die folgenden sind: Espresso (wird auch einfach als caffè bezeichnet): ein Fingerhut sehr starken Kaffees, der frisch aus der Maschine kommend, möglichst heiss getrunken wird; Caffè lungo: Espresso, der mit der doppelten Wassermenge erstellt wird, also gestreckt und nicht so stark ist; Caffè macchiato: Espresso mit ein paar Tropfen kalter Milch darin; Latte macchiato: aufgeschäumte Milch mit etwas Kaffee darin; Capuccino: Espresso, über den aufgeschäumte heisse Milch gegossen wird; etwas aufgestäubter Kakao gehört für viele dazu; Caffè corretto: Espresso mit einem Schuss Alkohol wie Grappa, Cognac oder auch Likör, etwa Sambuca (Anis); Caffè freddo: eisgekühlter Kaffee, schwarz und gezuckert; Capuccino freddo: eisgekühlter, gezuckerter Milchkaffee. Warenkunde Fast 60 Prozent der Landesfläche Italiens werden landwirtschaftlich genutzt. Etwa neun Prozent der Erwerbstätigen sind im Agrarsektor beschäftigt. Italien zählt weltweit zu den führenden Weinproduzenten und auch in der Herstellung von Oliven und Olivenöl rangiert Italien international weit vorne. Weitere wichtige Feldfrüchte sind Weizen, Kartoffeln, Tomaten, Zuckerrüben, Mais und Reis; ferner werden Gerste, Roggen, Artischocken, Pfefferschoten und Wassermelonen angebaut. Überaus bedeutsam für die italienische Landwirtschaft ist der Obstanbau; im Vordergrund stehen dabei Äpfel, Orangen, Feigen und Datteln. Auch die Milchwirtschaft hat einen hohen Stellenwert; sie ermöglicht die Herstellung von etwa 50 verschiedenen Käsesorten, u. a. Gorgonzola, Pecorino und Parmesan. Während in den nördlichen Landesteilen vor allem Rinder und Schweinezucht erfolgen, werden in Süditalien überwiegend Schafe und Ziegen gehalten.