Arbeitsblatt: Industrialisierung und die soziale Frage
Material-Details
Die soziale Frage vom Beginn der Industrialisierung bis heute
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
6 Seiten
Statistik
43342
1494
71
12.08.2009
Autor/in
Hans Bernet
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Marxismus zuletzt gedruckt am 05.01.2004 Bis zur Industrialisierung war die Gesellschaft nach Ständen gegliedert: 1. Stand 2. Stand 3. Stand Alle diese Stände hatten . Wo aber waren die Arbeiter einzureihen Alle waren Lohnarbeiter, die ihre verkaufen mussten, um leben zu können. Sie hatten kein Eigentum, weder an Grund und Boden, noch an anderen Produktionsmitteln, d.h. an den Maschinen in den Fabriken. Sie handelten auch nicht mit fertigen Waren. Die Arbeiter hatten aber die gleichen Probleme und Interessen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Die Arbeiterfrage lautete also zusammengefasst: Wie können die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter verbessert werden und wie erreicht die Arbeiterschaft, dass sie gleichberechtigt mitbestimmen kann? Da am Ende des 19. Jh. In machen Ländern fast die Hälfte der Bevölkerung zur Arbeiterschaft zählte, waren diese Fragen von entscheidender Bedeutung. Aufgabe: Kreuze die sozialen bzw. politischen Probleme der Arbeiter Angestellten an, die heute noch (wieder) bestehen. Karl Marx 5. Mai 1818 14. März 1883 hat sich ein Leben lang konsequent um die Lösung der « Arbeiterfrage » bemüht. Er wurde 1818 als Sohn eines Rechtsanwaltes in Trier geboren. Er studierte in Berlin Philosophie und Geschichte, wurde Journalist und leitete eine liberale Zeitung. Wegen staatsfeindlicher Artikel erhielt er von der preussischen Regierung Schreibverbot und emigrierte 1843 zunächst nach Paris, dann nach Brüssel, wo er mit zusammen das bekannte « » verfasste, schliesslich nach London, wo er bis zum Tode in meist ärmlichen Verhältnissen lebte. In London schrieb er sein Hauptwerk « », das z. T. erst nach seinem Tod von Engels heraus gegeben wurde. 1 Marxismus zuletzt gedruckt am 05.01.2004 Marx forschte in seinen Werken nach den Ursachen des sozialen Wandels, den er in seiner Zeit erlebte. Da er die Arbeit als die Mitte des menschlichen Lebens betrachtete (), führte er die gesamte geschichtliche Entwicklung darauf zurück, dass sich die Produktionsweise der Menschen fortwährend veränderte. Er sah, dass die wachsende Arbeitsteilung in der Industrie dazu führte, dass die Menschen über das, was sie herstellten, immer weniger verfügen konnten, d.h. Die Arbeit verschaffte ihnen statt einer Befriedigung nur noch den kargen Lohn. Das war nach seiner Auffassung nur dadurch zu ändern, dass die Arbeiter selbst über ihre Produktionsmittel (Maschinen, Fabriken, Grundbesitz, Handelbetriebe etc.) verfügen konnten, um gemeinsam Güter herzustellen, die sie zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse brauchten. Es wird also genau das produziert, was die Bevölkerung auch braucht (Planwirtschaft). So lautete die Parole im „Kommunistischen Manifest von 1848. Weshalb dieser Aufruf an die Arbeiterschaft? Der Aufstieg des Bürgertums (_ ), der, hatte nach Auffassung von Marx die arbeitenden Schichten zu () gemacht. Zur Bourgeoisie zählt er alle, die über Geld, also überverfügen, mit dem sie Fabriken bauen oder Handel etc. treiben können. Proletarier sind all jene, die nichts besitzen als ihre Arbeitskraft; diese Arbeitskraft müssen sie fortwährend an Kapitalisten verkaufen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. 2 Marxismus zuletzt gedruckt am 05.01.2004 Aus dem Kommunistischen Manifest Quelle: Marx-Engels Werke, Band 4, Seite 459-493; Dietz Verlag Berlin, 1974 Karl Marx, Friedrich Engels (1)Ein Gespenst geht um in Europa das Gespenst des Kommunismus. Alle Mächte des alten Europa haben sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen dies Gespenst verbündet (2) Bourgeois und Proletarier(3) Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen. (4) Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigener, Zunftbürger und Gesell, kurz, Unterdrücker und Unterdrückte standen in stetem Gegensatz zueinander, führten einen ununterbrochenen, bald versteckten, bald offenen Kampf, einen Kampf, der jedes Mal mit einer revolutionären Umgestaltung der ganzen Gesellschaft endete oder mit dem gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klassen (5) Unsere Epoche, die Epoche der Bourgeoisie, zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass sie die Klassengegensätze vereinfacht hat. Die ganze Gesellschaft spaltet sich mehr und mehr in zwei große feindliche Lager, in zwei große, einander direkt gegenüberstehende Klassen: Bourgeoisie und Proletariat. (6) Der erste Schritt in der Arbeiterrevolution ist die Erhebung des Proletariates zur herrschenden Klasse (7a), die Erkämpfung der Demokratie(7b). Das Proletariat wird seine Herrschaft dazu benützen, der Bourgeoisie (7c) nach und nach alles Kapital zu entreissen, alle Produktionsinstrumente in den Händen des Staates (7d), d.h. des als herrschende Klasse organisierten Proletariates zu zentralisieren Die Kommunisten verschmähen es, ihre Ansichten und Absichten zu verheimlichen. Sie erklären es offen, dass ihre Zwecke nur erreicht werden können durch den gewaltsamen Umsturz (8) aller bisherigen Gesellschaftsordnung. Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch! (9) Arbeitsauftrag: Beantworte folgende Fragen zum Komm. Manifest druckreif! 1 2 3 4 5 6 7 Weshalb wird der Kommunismus mit einem Gespenst verglichen? Wer sind „alle Mächte des alten Europa? Was sind Bourgeois? Was sind Proletarier? Was heisst „Klasse in diesem Zusammenhang? Was wird entstehen, wenn die beiden sich bekämpfenden Klassen untergegangen sind? Suche Beispiele aus der Geschichte: Wie beurteilt Marx die Kampfsituation zu seiner Zeit? Die Entwicklung wird sich gemäss Marx in 4 Schritten vollziehen. 3 Marxismus a) b) c) d) 8 9 zuletzt gedruckt am 05.01.2004 Wie wollen die Kommunisten ihr Ziel erreichen? Wer soll an die Macht kommen? Textausschnitte aus dem „Kapital „Was ist der Wert der Arbeitskraft? Der Wert jeder Ware wird gemessen durch die zu ihrer Herstellung erforderliche Arbeit. Die Arbeitskraft existiert in der Gestalt des lebendigen Arbeiters, der zu seiner Existenz sowie zur Erhaltung seiner Familie, welche die Fortdauer der Arbeitskraft auch nach seinem Tode sichert, einer bestimmten Summe von Lebensmitteln bedarf. Die zur Hervorbringung dieser Lebensmittel nötige Arbeitszeit stellt also den Wert der Arbeitskraft dar. Der Kapitalist zahlt ihm wöchentlich und kauft dafür den Gebrauch der Wochenarbeit des Arbeiters. Gesetzt, der Wochenlohn eines Arbeiters repräsentierte drei Arbeitstage, so hat der Arbeiter, der montags anfängt, am Mittwochabend dem Kapitalisten den vollen Wert des gezahlten Lohnes ersetzt. Hört er dann aber auf zu arbeiten? Keineswegs. Der Kapitalist hat seine Wochenarbeit gekauft, und der Arbeiter muss die drei letzten Wochentage auch noch arbeiten. Diese Mehrarbeit des Arbeiters über die zur Ersetzung seines Lohnes nötige Zeit hinaus ist die Quelle des Mehrwertes, des Profits, der stets wachsenden Anschwellung des Kapitals. Was ist Mehrwert? Überproduktion Marx lehrt: Durch die Anhäufung von Kapital werden die stets reicher und mächtiger; sie können immer mehr Fabriken Unternehmen bauen aufkaufen. Es entstehen mehr Grossbetriebe (Aufkauf Fusionen:), denn die Kleinkapitalisten sind der Konkurrenz der Grosskapitalisten nicht gewachsen. Die Proletarier werden indessen immer abhängiger von den Kapitalisten; vor allem weil durch die Verbesserung der Produktionsapparate immer weniger Arbeiter Angestellte notwendig sind. Wenn nun die Kapitalisten mehr Waren herstellen lassen, als die Bevölkerung kaufen kann, kommt es zu einer Wirtschaftskrise, zu einer so genannten „Überproduktionskrise: Man kann für die Waren dann nicht mehr den entsprechenden Gegenwert in Geld eintauschen. Folgen: 4 Marxismus zuletzt gedruckt am 05.01.2004 Nach der Überzeugung von Marx häufen sich im Kapitalismus diese Krisen; sie zwingen die Kapitalisten dazu, die Löhne zu senken und Arbeiter zu entlassen. Dies führt zu einer Verelendung der Proletarier. Wenn nun die Arbeiter ein Klassenbewusstsein entwickeln und sich organisieren, so können sie in einer Revolution die Bourgeoisie stürzen. Nach dem Sieg über die Kapitalisten verfügen die Proletarier selbst über die Produktionsmittel und über die alleinige Macht im Staat. Wenn unter dieser „ schliesslich nichts mehr um des Profites willen hergestellt wird, sondern alle zur Befriedigung der Bedürfnisse der ganzen Gesellschaft arbeiten, dann gibt es auch keine Klassen und folglich keine mehr. Die „ Gesellschaft, in der es keine unterschiede mehr gibt, kann Wirklichkeit werden. Welchen Einfluss hatten Marx Ideen auf die Entwicklung der Arbeitsbedingungen in Europa? Die Arbeiter erkannten bald, dass sie sich zusammenschliessen mussten, um ihre Arbeits- und Lebensbedingungen erträglicher zu machen. Die ersten Zusammenschlüsse der Arbeiter, die, entstanden in England. Sie entwickelten sich zumeist in der Weise, dass sich zunächst an einem Ort Arbeiter mit dem gleichen Beruf in einem Verein zusammenschlossen, z. B. die Maschinen- oder die Bauarbeiter. Gemeinsam konnten sie jetzt den Unternehmern gegenübertreten und für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen: für kürzere Arbeitszeit, höhere Löhne, besseren Unfallschutz, Arbeitslosenunterstützung etc. In England wandten die Arbeiter auch zuerst die Arbeitsverweigerung als Mittel des Arbeitskampfes an, den (von „to strike die Segel streichen Arbeit einstellen). Die von den Gewerkschaften geführten, „organisierten Streiks traten an die Stelle von „wilden Aufständen und Erhebungen. Einige soziale Verbesserungen dank den Kämpfen der Arbeiter Stichwort Im frühen 19. Jahrhundert Heutzutage (2004) Arbeitszeit 14 an 6 Tagen/Woche kein Urlaub Oft nicht das Existenzminimum deckend, willkürlich Keine Sicherung (konnte von einer Stunde auf die andere entlassen werden) keine Unterstützung Keine Unterstützung 8 an 5 Tagen/Woche Urlaub: ca. 5 Wochen/Jahr (noch) meist ausreichend, Minimallohn ca. Fr. 3 00.Kündigungsfristen, Arbeitslosengeld, evtl. Sozialunterstützung. Lohn Arbeitsplatz Arbeitsunfähigkeit Alter Interessenvertretung Wohnverhältnisse Keine Altersversicherung, Arbeiten bis zum Tode. Keine In Notunterkünften und 5 Krankengeld, Unfallversicherung, Rente (IV) AHV-Rente oblig. 2. Säule Gewerkschaften Etagenwohnungen oder Marxismus Frauen Kinder Freizeit zuletzt gedruckt am 05.01.2004 Massenquartieren Eigenheimen Gleiche Arbeit wie Männer, Keine Schwerarbeit erlaubt; aber viel geringere Bezahlung Schwangerschaftsurlaub (einen der schlechtesten Europas 3 Monate), ø 1/4 weniger Lohn als die Männer Kinderarbeit erlaubt und Kinderarbeit verboten; dafür häufig; Zwang zum Kindergeld (Fr. 190.- pro Mitverdienen Kind) Kaum vorhanden Wieder abnehmend 6