Arbeitsblatt: Boxeraufstand
Material-Details
Boxeraufstand in China - Chronologie und Folgen.
Mit Aufgabe und Fragen.
Geschichte
Neuzeit
8. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
45557
1354
7
11.09.2009
Autor/in
René Stalder
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Der Boxeraufstand Da das Kaiserhaus nicht fähig war, sich gegen die Eindrinlinge zu wehren, förderte es das Anwachsen einer Widerstandsbewegung im Volk, der Gesellschaft der Einträchtigen Fäuste (allgemein bekannt als die Boxer), und trug dazu bei, unter ihren jugendlichen Mitgliedern antieuropäische Gefühle anzuheizen. Die Boxer hassten alles Ausländische, vor allem das von Missionaren gepredigte Christentum, und sie entwickelten einen Glauben, dem zufolge sie gegen ausländische Gewehrkugeln immun (unverletzlich) waren. Kleinere Angriffe auf Ausländer und ihre chinesischen Partner nahmen in ganz Nordchina zu. Der chinesische Boxeraufstand von 1900 war also sowohl das Ergebnis lang andauernder europäischer Einmischung in die chinesische Wirtschaft und des Zerfalls der bestechlichen ChingDynastie. Aber auch ein Versuch der chinesischen Regierung, die schlechte Einstellung der Bevölkerung gegen die ausländischen Besetzer auszunutzen. Die Boxer Mitglieder des Geheimbundes Yi-he quan (Faust für Recht und Einigkeit) bekämpfen Missionierung und Industrialisierung Chinas durch Fremde und haben die Unterstützung der Kaiserin-Witwe Tzu Hsi. Am 27. Januar 1900 verlangten die europäischen Mächte die unverzügliche Auflösung der Boxer, da diese staatsgefährlich seien. Das Kaiserhaus tat so, als ob sie die Boxer tatsächlich verbieten würden, unterstüzten diese aber weiterhin. Und die Boxer blieben weiter aktiv. Da sich mit wenigen Ausnahmen alle wichtigen Bahnlinien im Besitz europäischer Gesellschaften befanden, unterbrachen die Boxer diese an verkehrstechnisch bedeutsamen Punkten. Zudem wird die Stadt Tientsin von den aufständischen Boxer bedroht. Da den Gesandtschaften in Peking nun drohten isolieren zu werden, beantragen sie eilig bei ihren Regierungen die Entsendung von Marineabteilungen. Bis zum 9. Juni verschärfte sich die Lage mehr und mehr, weshalb sich die Befehlshaber aller anwesenden internationalen Streitkräfte treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Weiterer Verlauf des Aufstandes (Chronologie): In der Nacht vom 9. zum 10. Juni erhielt Vizeadmiral Bendemann vom Chef des englischen Geschwaders, Vizeadmiral Seymour, ein dringliches Schreiben mit der Abschrift eines Telegramms der britischen Gesandtschaft in Peking: Die Lage hier ist sehr ernst. Wenn nicht Anordnungen zum sofortigen Vormarsch auf Peking getroffen werden, wird es zu spät sein. Seymour empfahl sofortiges Handeln und bat Bendemann um Unterstützung. Am Abend des 11. Juni kam es bei Tschöngkotschwang zum ersten Gefecht zwischen den Expeditionskorps unter Admiral Seymour und den Boxern. In Peking wird ein japanische Diplomat ermordet. In der Nacht vom 13. zum 14. Juni Massaker der Boxer an chinesischen Christen in Peking. Am 14. Juni brach ein von der Regierung unterstützter Aufstand in Peking aus. Die vor Peking verschanzte Armee der Boxer zählt ca. 20 000 Mann. Am 16. Juni versammelten sich auf dem russischen Flaggschiff alle Befehlshaber der alliierten Seestreitkräfte. Hier sah man vom militärischen Gesichtspunkt die unbedingte Notwendigkeit der Inbesitznahme der Taku-Forts, die Befehlshaber stellten ein scharfes Ultimatum an alle Kommandanten der Taku-Forts und dem Vizekönig von Tientsin mit der Bedingung, die Forts bis zum 17. Juni, 02.00 Uhr morgens, zu räumen. 17. Juni: Die Eroberung der Taku-Forts beginnt. Kämpfe in und um Tientsin. Die chinesische Regierung fordert die europäischen Gesandten auf, Peking innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. 20. Juni: Der Deutsche Gesandte in China, Klemens Freiherr von Kettler, wird auf offener Straße ermordet, ausländischer Besitz einkassiert und die ausländischen Gesandtschaften von einem wütenden Mob belagert. Die europäischen Landungstruppen reichen nicht aus, um das Gesandtschaftsviertel in Peking zu entsetzen. Sie fordern Verstärkung aus Europa an. 1. Juli: Aufstände der Boxer in Tientsin, Kiautschou, Taku und Peking. 17. Juli: Beginn des Waffenstillstandes in Peking. 27. Juli 1900: Wilhelm II. (Kaiser) verabschiedet das Expeditionskorps zur Niederschlagung des Boxeraufstandes in Bremerhaven und hält dabei seine Hunnenrede. 6. August: Unter dem britischen Admiral Edward Seymour beginnt in China ein gezielter Vormarsch gegen die Boxer. 14. August: Befreiung der eingeschlossen Gesandtschaften in Peking durch die Alliierten. 15. August: Die Kaiserwitwe Cixi mit Gefolge am frühen Morgen heimlich die Stadt. Peking wird von den ausländischen Truppen für eine dreitägige Plünderung freigegeben. Die Aufstände dauern gut ein weiteres Jahr an. 1. Mai 1901: In China beginnen Verhandlungen über die Entschädigungen für die Verluste während des Boxeraufstandes. 11. Mai: Kaiserwitwe Cixi erkennt alle Forderungen der Alliierten an. 4. September: Kaiser Wilhelm II. empfängt den chinesischen Sühneprinzen Chun in Berlin. 7. September: Friede zu Peking beendet offiziell den Krieg ich China (Boxeraufstand). Während des Boxeraufstandes waren zeitweise bis zu 250 Kriegsschiffe aus 12 Ländern in China im Einsatz, dazu 70 000 Mann Landungstruppen. Der Friede zu Peking von 1901: 1. Zahlung einer Kriegsentschädigung bis 1940 von 1,4 Milliarden Goldmark an die Großmächte. 2. Zugestehen von Stützpunkten der Großmächte auf chinesischen Territorium. 3. Chinesen ist das Betreten des Botschaftsviertels untersagt. 4. Für den ermordeten Freiherr von Ketteler ist ein Gedenkstein zu errichten. 5. Prinz Chun muss als äußeres Sühnezeichen nach Deutschland reisen. 7. Januar 1902: Die Kaiserwitwe Cixi zieht unter großen Pomp wieder in Peking ein. 1911: Die Monarchie in China wird gestürzt. Aufgabe: Zeichne auf einem Zeitstrahl alle wichtigen Ereignisse im Verlauf des Boxeraufstandes ein und beschrifte diese! Zusätzliche Fragen: Was ist eine Missionierung? Was ist eine Dynastie? Was verstehst du unter dem Begriff „Sühnezeichen?