Arbeitsblatt: Der Hase und der Igel

Material-Details

Märchen mit einfachen Zeichnungen. Grosse Schrift und Flattersatz. Für DaZ geeignet. Siehe zusätzliche Arbeitsblätter bei Umat!
Deutsch
Leseförderung / Literatur
3. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

4561
2490
81
18.02.2007

Autor/in

Marianne Eichenberger


Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Der Hase und der Igel Eines Sonntags im Herbst stand der Igel vor seiner Haustüre und sang vor sich hin. Da fiel ihm ein, er könnte einmal nach seinen Rüben sehen. Die Rüben waren nahe bei seinem Haus. Darum dachte er, es wären seine. Er machte sich also auf den Weg. Als er eben um die Ecke bog, begegnete ihm der Hase, der nach seinem Kohl sehen wollte. Der Hase aber war ein vornehmer und eingebildeter Herr. Er grüsste den Igel nicht, sondern fragte: „Was machst du so früh am Morgen auf dem Feld? „Ich gehe spazieren, sagte der Igel. „Spazieren, du mit deinen krummen Beinen?, lachte der Hase. Das machte nun aber den Igel böse, denn auf seine Beine liess er nichts kommen, auch wenn sie krumm waren. „Du denkst wohl, dass du schneller laufen kannst?, sagte der Igel. „Das denke ich, sagte der Hase. „Das wollen wir versuchen, sagte der Igel. „Ich wette, dass ich an dir vorbeilaufe! „Das ist ja zum Lachen!, meinte der Hase. „Aber wenn du Lust hast, meinetwegen, was gilt die Wette? „Ein Goldstück und eine Flasche Schnaps, sagte der Igel. „Gut, sprach der Hase, „dann kann es gleich losgehen. „Nein, nein, sagte der Igel, „Zuerst will ich frühstücken. In einer halben Stunde bin ich wieder hier. Der Igel ging nach Hause und sagte zu seiner Frau: „Zieh dich schnell an und komm mit mir aufs Feld hinaus. Ich will mit dem Hasen um die Wette laufen, und du musst dabei sein. „Du bist wohl nicht gescheit! Wie kannst du mit dem Hasen um die Wette laufen wollen?, jammerte die Frau. Unterwegs sagte der Igel zur Frau: „Nun pass auf! Dort auf dem langen Acker wollen wir unseren Wettlauf machen. Der Hase läuft in der einen Furche und ich in der anderen. Oben fangen wir an. Du stellst dich unten in die Furche, und wenn der Hase kommt, rufst du: Ich bin schon hier! Der Igel ging also den Acker hinauf. Als er oben ankam. stand der Hase schon da. Sie stellten sich jeder in eine Furche, und der Hase zählte: „Eins, zwei, drei! und los ging es wie ein Sturmwind den Acker hinunter. Der Igel lief aber nur drei Schritte. Dann duckte er sich in die Furche und blieb ruhig sitzen. Als nun der Hase in vollem Lauf unten ankam, rief ihm die Frau des Igels entgegen: „Ich bin schon hier! Der Hase wunderte sich und meinte, es wäre der Igel selber. Er rief: „Noch einmal! Und fort ging er wieder wie ein Sturmwind, dass ihm die Ohren um den Kopf flogen. Aber oben rief ihm der Igel entgegen: „Ich bin schon hier! Der Hase wurde wütend und schrie: „Noch einmal! „So oft du willst, sagte der Igel. Da lief der Hase dreiundsiebzig Mal, und jedes Mal riefen der Igel oder seine Frau: „Ich bin schon hier! Beim vierundsiebzigsten Male aber kam der Hase nicht mehr bis ans Ende. Mitten in der Furche stürzte er tot zur Erde. Der Igel aber nahm das Goldstück und die Flasche Schnaps, und ging mit seiner Frau vergnügt nach Hause. Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie heute noch. Ein Märchen der Brüder Grimm