Arbeitsblatt: Farbenlehre

Material-Details

Kleine Farbenlehre nach den Vorgaben von Johannes Itten (Otto Maier Verlag Ravensburg)
Bildnerisches Gestalten
Farbe
7. Schuljahr
20 Seiten

Statistik

466
4562
160
28.08.2007

Autor/in

paede (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Kleine Farbenlehre Werkstatt Inhaltsver zeichnis 1. Vorwor 2. Zielangabe 3. Theor etische Einführ ung 4. Anwendungen, Erfahr ungen mit dem Far bspektr um 1. Vor wor Die „Kleine Farbenlehre Werkstatt ist wie der Name schon sagt eine Lernwerkstatt. Gedacht ist sie für die Mittelstufe bis Sekundarstufe I. Je nach Klasse muß die Lehrperson ca. 5 7 Lektionen zur Durchführung einplanen. Das Material ist so aufgebaut, dass die Schüler die Aufträge selbständig ausführen können. Die Lehrperson kann individuell bei Unklarheiten Hilfeleistung bieten. Die Auftragblätter beinhalten neben dem Zeichnungsauftrag zum Teil auch Bemerkungen und Fragen. Die Antworten können direkt in die vorbereiteten Kästchen notiert werden. Die zeichnerischen Aufträge werden auf Zeichnungsblätter festgehalten. Das Blattformat ist von der Lehrperson zu wählen. Benötigtes Mater ial: · Wasserfarbenkasten · Breite und schmale Pinsel · Unterlage · Becher für Wasser · Zeichnungsbögen · Kopien der Aufträge für die SchülerInnen · Zeichnungsbeispiele können im Schulzimmer verteilt aufgehängt werden 2. Zielangabe Es geht nicht in erster Linie darum, dass die SchülerInnen möglichst viel theoretisches Wissen über die Farbenlehre erlangen. Durch eigenes Anwenden sollen sie den Umgang mit Farben üben. Neben verschiedenen Maltechniken können die SchülerInnen die unterschiedlichen Farbwirkungen kennenlernen und erleben. Wenn der Umgang mit den Farben als sinnlich und lustvoll erlebt werden kann, ist das Hauptziel erreicht. Am Schluß der Lektionsreihe können die SchülerInnen das Gelernte in einem eigenen Bild umsetzen. Dabei soll er die verschiedenen in den Übungen vorgestellten Möglichkeiten variieren und kombinieren. Die Farben sind ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Stellen wir uns nur vor, wenn es sie nicht geben würde. Hoffentlich trägt die Kleine Farbenlehre Werkstatt zu einem bewußteren Wahrnehmen dieses physikalischen Phänomens bei und löst auch Wertschätzung und Freude aus. 3. Theor etische Einführ ung a) Ist Licht weiss oder far big? Licht ist die Grundbedingung für das Sehen. Die Formen und Farben der Gegenstände sind nur sichtbar, wenn Licht von den Gegenständen ins Auge gelangt und dort die Sehempfindung auslöst. Das Sonnenlicht und das Licht von Glühbirnen erscheinen farblos und werden „weisses Licht genannt. In Wirklichkeit besteht es aber aus einer Mischung verschiedener Farben. Wir können diese Farben erst dann erkennen, wenn das Licht durch einen durchsichtigen Stoff fällt (etwa Wasser oder Glas), der es in die Farben des Spektrums auflöst. Das vollständige Farbspektrum besteht aus den sieben Regenbogenfarben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Dazu kommen noch zwei weitere Arten von Licht (Ultraviolett: Ist für die Bräunung der Haut verantwortlich und Infrarot: Wird für Nachtsichtgeräte genutzt), die wir nicht sehen können. b) Weshalb sieht ein oter Pulli ot aus? Die meisten Gegenstände produzieren kein eigenes Licht. Sie reflektieren das Licht, das auf sie fällt, und unsere Augen nehmen das reflektierte Licht wahr. Deswegen hängt die Farbe eines Gegenstandes von der Farbe des Lichtes ab, den dieser in unsere Augen zurückwirft. Weisse Gegenstände werfen alle Farben des Lichtes zurück, und wir sehen deshalb den Gegenstand auch als weiss. Schwarze Gegenstände reflektieren kaum etwas Licht, das auf sie fällt. arbige Gegenstände reflektieren gewisse Farben und verschlucken (absorbieren) die restlichen. Wir sehen die zurückgeworfenen, reflektierten Farben. Ein roter Pulli sieht rot aus, weil er mehr vom roten Teil des Spektrums reflektiert als von jeder anderen Farbe. Die übrigen Farben, die auf den Pulli fallen, werden weitgehend absorbiert. Den Zusammenhang von Farben und Licht erkennt man gut, wenn es am Abend eindunkelt. Ein gelbes Haus sieht, je dunkler es wird, immer farbloser aus, bis es schließlich nur noch grau und dann als schwarzes Haus vor uns steht. Es ist aber nicht die Farbe des Hauses, die sich ändert sondern natürlich das Licht, das immer schwächer wird und somit auch der gelbe Anteil den die Hauswand reflektiert. 4. Anwendungen, Er fahr ungen mit dem Far bspektr um a) Die Gr undfar ben Es gibt drei Grundfarben, aus denen sich die meisten Farben herstellen lassen. Auftrag 1 Ordne die Grundfarben gemäß Beispiel 1 an. Zeichne den 6eckigen Stern ebenfalls mit Bleistift (fein) vor. Bemerkung: Schwarz und weiss zählen nicht zu den eigentlichen Farben 4. Anwendungen, Er fahr ungen mit dem Far bspektr um b) Mischen der Gr undfar ben Durch mischen kannst du nun neue Farben herstellen Auftrag 2 Zeichne ein weiteres Mal den 6 eckigen Stern und ordne die Grundfarben wie im Auftrag 1 an. Aus jeweils zwei Grundfarben kannst du jetzt eine neue Farbe mischen. Trage die neue Farbe zwischen die zwei verwendeten Farben auf der Sternecke auf. Trage zudem in den Kasten unten ein, welche neuen Farben aus welchen Grundfarben gemischt werden können. gelb und rot ergeben rot und blau ergeben blau und gelb ergeben 4. Anwendungen, Er fahr ungen mit dem Far bspektr um c) Wieviel Wasser br aucht es? Im nächsten Auftrag kannst du ausprobieren, was geschieht, wenn du wenig oder viel Wasser zu einer Farbe dazu gibst. Auftrag 3 Wähle eine Farbe. Feuchte den Pinsel nur ganz leicht an und nimm viel Farbe. Trage oben links einen Streifen ab. Nimm nun immer etwas mehr Wasser zu der Farbe dazu und trage weitere Streifen untereinander auf. Nimm danach eine zweite Farbe und wiederhole den Vorgang. Was stellst du fest? Beobachtung: 4. Anwendungen, Er fahr ungen mit dem Far bspektr um d) Vom Dunkel ins Helle Wenn du in eine Farbe schwarz hinein mischst, verändert sich einiges. Dasselbe gilt auch, wenn du in die selbe Farbe immer mehr Weiss hinein gibst. Probier es aus! Auftrag 4 Wähle eine Farbe und trage einen Streifen links auf mittlerer Höhe des Blattes auf. Mische nun etwas weiss zu deiner gewählten Farbe und male diesen Streifen oberhalb des ungemischten Streifens hin. Nimm nun immer mehr Weiss zu der Farbe dazu und trage einen Streifen nach dem anderen ab. Unterhalb des ungemischten Farbstreifens kannst du Streifen abtragen, in die du immer mehr schwarz hinein mischst. Was verändert sich im Vergleich zum Auftrag 3 stärker, der Farbton oder die Helligkeit? Dunkel/Hell oder Farbton? Antwort: 4. Anwendungen, Er fahr ungen mit dem Far bspektr um e) Kalt und war Auch wenn sich die Farben nicht einfach in warm und kalt einteilen lassen, so sind diese Farbwirkungen dennoch bei der Beschreibung von Farben nützlich und gebräuchlich. Auftrag 5 Betrachte Beispiel 5 genau. Das Grün der linken Hälfte ist in beiden Bildern gleich. Im rechten Teil vom Bild 1 ist zu dem Grün etwas Gelb dazu gemischt worden. Im rechten Teil vom Bild 2 ist zu dem Grün etwas Blau gemischt worden. Mache nun selber das gleiche und beantworte danach die Frage 5 Frage 5 In Bild 1 und Bild 2 hast du jeweils im linken Teil dasselbe Grün verwendet. Die Wirkung dieses Grün ist aber nicht die Gleiche. Wirkt das Grün in Bild 1 oder in Bild 2 kälter oder wärmer und warum? Antwort: 4. Anwendungen, Er fahr ungen mit dem Far bspektr um f) Können Far ben iechen und schmecken? Gemeint ist natürlich nicht das direkte Riechen und Schmecken von frischer Farbe. Gemeint ist, dass bestimmte Farbkombinationen unsere Geruchs und Geschmackssinne ansprechen können. Frage zu Beispiel 6 Weshalb sagt man „das Auge isst mit Antwort: Auftrag 6 Betrachte das Beispiel 6. Eine der Farbkombinationen steht für sauer, die andere für süß. Versuche selber solche Farbkombinationen zu finden die sauer oder süß wirken. Bemerkung: Denke vielleicht auch an Früchte, die süß oder sauer sind und erinnere dich an die Farben solcher Früchte. 4. Anwendungen, Er fahr ungen mit dem Far bspektr um g) Naß oder tr ocken? Auftrag 7 Male Farbkombinationen wie im Beispiel 7, die naß oder trocken wirken. 4. Anwendungen, Er fahr ungen mit dem Far bspektr um h) Klingende Far ben Das Sehen und das Hören scheinen zueinander in besonders enger Beziehung zu stehen. Im alltäglichen Sprachgebrauch werden viele Wörter, die dem einen Sinnbereich zugehören, auch für Wahrnehmungen des anderen Bereiches verwendet. Man spricht z. B. von Farbtönen und Farbklängen. Die Farben im Bild 1 im Beispiel 8 kann man als eher still, leise bezeichnen, während die Farben im Bild 2 im Vergleich dazu laut, lärmig oder schrill wirken. Auftrag 8 Versuche, ähnlich wie im Beispiel 8 durch geeignete Farbkombinationen laute und leise Farb Töne zu erzeugen. 4. Anwendungen, Er fahr ungen mit dem Far bspektr um i) Im Vor der oder Hinter gr und? Wenn in einem Bild mehrere Farbflächen nebeneinander liegen, scheinen sich manche Farben in den Vordergrund zu drängen, während andere mehr oder weniger stark vom Betrachter weg in die Tiefe zurückweichen. Warme Farben scheinen näher als Kalte. Diese räumliche Wirkung der Farben wird Farbperspektive genannt. Bild 1: Die Farbperspektive unterstützt die räumliche Situation der beiden Quadrate; das Vordere wird durch das Rot nach vorne gedrängt, das Hintere, blaue weicht zurück. Bild 2: Durch das Auswechseln der Farben wird die räumliche Wirkung vermindert, das hintere rote Quadrat drängt sich nach vorne, das vordere Blaue strebt nach hinten. Auftrag 9 Male ähnliche Situationen mit anderen „kalten, bzw. „warmen Farben. 4. Anwendungen, Er fahr ungen mit dem Far bspektr um k) Die selbe Far be? Dieselbe Farbe wirkt auf dunklerem Grund heller, auf hellerem Grund dunkler. Die beiden grauen Punkte sind gleich hell, aber auf dem dunklen Grund in Bild 2 wirkt das Grau fast so hell wie der helle Grund in Bild 1 Auf beiden Bildern beeinflußt die große Fläche die kleinere, die sie umschließt, während die kleine Fläche keinen Einfluß auf die Größere hat. Die gegenseitige Beeinflussung von Farben hängt also auch von den Flächenformen und vom Mengenverhältnis der Farben ab. Auftrag 10 Und weiter gehts Male zuerst ein schwarzes Feld und danach ein Graues. Mische nun ein dunkles Grau aus dem zuerst verwendeten Grau und Schwarz. Wenn die beiden Felder trocken sind, kannst du in der Mitte des Feldes, wie im Beispiel 10 ein Farbpunkt platzieren. 4. Anwendungen, Er fahr ungen mit dem Far bspektr um l) Änder ungen des Far btones Eine Farbe kann in einer Umgebung, die sich in der Farbrichtung unterscheidet (rötlicher, bläulicher, etc.) ihre Farbrichtung ebenfalls ändern. Im Beispiel 11 wurde für den Punkt das selbe Rot verwendet. Auf dem gelblicheren Hintergrund in Bild 2 wirkt der rote Punkt röter. Auf dem helleren roten Hintergrund in Bild 1 wirkt der Punkt eher orange. Der Farbton des Punktes gleicht jeweils dem Hintergrund der benachbarten Fläche. Auftrag 11 Versuche nun nach dem gleichen Prinzip, ein eigenes Beispiel mit blau und gelb zu gestalten. 4. Anwendungen, Er fahr ungen mit dem Far bspektr um m) Position und Mengenver hältnis Weil das Aussehen einer Farbe von ihrem Verhältnis zur Umgebung abhängt, können die gleichen Farben schon anders wirken, wenn man ihre Position und ihr Mengenverhältnis verändert. In den beiden Bildern sind die gleichen vier Farben in der umgekehrten Reihenfolge, d. h. in unterschiedlichem Mengenverhältnis angeordnet. Wenn man die einzelnen Farben oben und unten vergleicht, also gelb mit gelb violett mit violett usw. kann man feststellen, dass keine Farbe in beiden Bildern genau gleich aussieht. Auftrag 12 Mit verschiedenen Farben kannst du nun dasselbe ausprobieren. Bemerkung: Mit dem Zirkel kannst du konzentrische Kreise zeichnen. Benachbarte Flächen sollten erst bemalt werden, wenn sie trocken sind. 4. Anwendungen, Er fahr ungen mit dem Far bspektr um n) Von einem Raum in den Nächsten In dieser Aufgabe kannst du durch geschickte Anordnung der Farben, einen 3 DEffekt erzielen. Hat man im Beispiel 13 nicht den Eindruck als ob man von einem Raum in den nächsten Raum blickt? Auftrag 13 Jetzt bist du gefragt! Bemerkung: Ummöglichst einen 3DEffekt zu erzielen, musst du besonders darauf achten, dass du nicht in die anderen Farbflächen hinein malst. 4. Anwendungen, Er fahr ungen mit dem Far bspektr um o) Umsetzten ist gefr agt Nun ist es an der Zeit, dass du die Erfahrungen, die du während des Arbeitens an dieser Werkstatt gemacht hast, auch in einem umfassenden Sinn anzuwenden versuchst. Geh dazu noch einmal zurück und vergegenwärtige dir die einzelnen Aufträge. In einem eigenen Bild kannst du jetzt das Erlernte einbringen. Du möchtest beispielsweise einen Baum malen, der im Vordergrund steht und sich deutlich vom Hintergrund abheben soll. Interessant wäre es auch, wenn ein räumlicher Eindruck entstände. In deinem Bild sieht man vielleicht ein Stück Himmel mit einigen Wolken. Wie war das noch mit dem Wasser (schau sonst im Auftrag 3). In diesem Sinn erreichst du durch gezieltes Einsetzten von malerischen Techniken die erwünschte Wirkung. Viel Vergnügen! Auftrag 14 Male ein eigenes Bild Bemerkung: Die Lehrperson gibt nach ihrem Ermessen ein Thema vor.