Arbeitsblatt: Der Traumfänger
Material-Details
Der Traumfänger: "Legenden, Hintergründe und Bastelanleitung"
Diverses / Fächerübergreifend
Anderes Thema
4. Schuljahr
13 Seiten
Statistik
47091
1627
40
13.10.2009
Autor/in
Graziella Hürlimann
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Der Traumfänger Legenden, Hintergründe und Bastelanleitung Leg st Du di ch aben ds mü de zu uh, und ma ch st rsch öp ft die Augen zu, da nn oll es dir ge lin gen: Träu me nu vo s chö nen Din gen. Wa ch st u morgen auf, oh Sc hre ck, de sch öne, ch öne Trau i st weg. Da mit da nic ht meh pa ssie re ka nn, häng diese Fä nge an de D ec ke an. Leg st Du di ch aben ds mü de zu uh, und ma ch st rsch öp ft die Augen zu, da nn oll es dir ge lin gen: Träu me nu vo s chö nen Din gen. Wa ch st u morgen auf, oh Sc hre ck, de sch öne, ch öne Trau i st weg. Da mit da nic ht meh pa ssie re ka nn, häng diese Fä nge an de D ec ke an. Melanie Bernhard, H06, Graziella Matter, H06 Traumfänger Die Nacht ist still Du atmest flach Schweiß klebt auf Deiner Haut Du träumst ganz wirr denkst Du wärst wach Hörst Stimmen nah und laut Du rennst voll Furcht durch einen Wald Sie sind dicht hinter Dir Die Zeit wird knapp sie haben Dich bald Dein Traum ist ihr Revier Sie kennen Dich besser als Du Dich kennst Du fragst Dich noch warum Derweil auf offenes Feld Du rennst Plötzlich ist alles stumm Die Ruhe kehrt zu Dir zurück Tief atmest Du jetzt ein Diesmal hattest Du wieder Glück Könnt Wirklichkeit auch sein Dein Blick fällt auf des Waldes Rand Du siehst sie dort noch stehen Es ist ein großes Netz gespannt Sie können nicht weiter gehen Wenn Du erwachst bist Du befreit Der Spuk hat jetzt ein Ende Bist wieder in der Wirklichkeit Noch zittern Deine Hände Du denkst der Tag ist Wahrheit pur Doch würd ichs nicht beschrein Vielleicht träumst Du das Wachsein nur Und Traum könnt Wahrheit sein Definition Der Traumfänger (englisch: Dreamcatcher) ist ein kulturelles Objekt der Indianer Nordamerikas. Im Wesentlichen gibt es vier Legenden um den Ursprung der Traumfänger, drei davon sind jeweils einem der folgenden Stämme zuzuordnen: Den Azteken, den Lakota und den Anishinabe. Die vierte Legende ist keinem einzelnen Stamm zuzuordnen. Alle Legenden gibt es in unzählig verschiedenen Versionen, und sie sind nicht bestätigt. Im Folgenden zeigen wir zwei verschiedene Versionen der Legenden des Traumfängers auf. Die erste ist die Traditionelle und eignet sich gut für die Mittelstufe. Die zweite ist als gut verständliche und einfach geschriebene Geschichte verpackt und daher an das Niveau der Unterstufe angepasst. Zwei Legenden der Traumfänger Traditionelle Überlieferung Vor langer, langer Zeit war eine Familie in ganz schwerer Not. Wohl führten sie ein gutes und im Geistigen begründetes Leben, aber ihre Nächte waren von schrecklichen Träumen und Visionen erfüllt. Der Vater, der keinen anderen Ausweg sah, nahm seine Medizinpfeife und ging, um Rat zu suchen zum großen Geist. Ruhig saß er auf einem offenen, mit Präriegras bestandenen Feld, rauchte dabei und lauschte dem Flüstern des Windes. Ich kann dir helfen, hört er. Wer sprach zu mir?, fragte der Vater. Als er um sich sah, bemerkte er eine große Spinne, die auf einem Grashalm saß. Ich bin es, die dich angerufen hat. Ich habe eine Antwort auf deine Gebete. Ich will dich meine Medizin lehren. Die Verwirrung in deinem Leben kommt nicht aus dir selbst, denn du führst ein gutes, im Geistigen begründetes Leben. Jene Geister um dich herum, die nicht in Harmonie leben, möchten, dass du zugrunde gehst. Es sind böse Geister, dem Chaos entstammend, die dich während deines Schlafes heimsuchen. Während die Spinne dem Vater das alles sagte, war sie geschäftig, zog zwei Grashalme zueinander und band sie mit Spinnweb zusammen. Du musst mir jetzt bestimmte Dinge bringen, damit ich dir helfen kann, sagte die Spinne. Der Vater ging fort und brachte, als er zurückkam die Dinge mit, welche die Spinne erbeten hatte. Zuerst legte er die Adlerfeder in das Gewebe. Diese Feder bedeutet die Luft und die Geister der Lüfte, sagte die Spinne. Als nächstes soll der Stein in das Gewebe gebracht werden, dieser Stein bedeutet den Geist der Erde. Dann lege die Muschel in das Gewebe, diese Muschel bedeutet den Geist des Meeres. Zum Schluss lege die Perlenschnur in das Gewebe: Diese Perlen wurden im Feuer gebildet und bedeuten die Geister des Feuers. Nun nimm diesen Fänger der Träume, der die Kräfte von Erde, Wind, Feuer und Wasser in sich trägt. Hänge ihn über dein Bett und du wirst gut ruhen. Weil friedliche Geister sich in einer geraden Linie fortbewegen, werden sie in den Träumen zu dir kommen können. Aber die Geister chaotischen Ursprungs können auf gerader Linie nicht vorankommen und werden in dem Gewebe eingefangen, wo sie festgehalten werden, bis die ersten Strahlen der Sonne sie verbrennen. Avyleni und die Träume Es war einmal ein Indianermädchen Namens Avyleni. Sie lebte zusammen mit ihren Eltern im Gebiet der Navajoindianer. Sie war ein ganz schön mutiges Kind. Sie konnte reiten, ganz schnell laufen und hatte immer die tollsten Ideen. Mit ihren vielen Freunden wurde es ihr nie langweilig. Den ganzen Tag sang und spielte sie vergnügt. Nur abends, wenn es dunkel war und die Wolken sich vor den Mond schoben, wurde es Avyleni etwas mulmig. Wenn es Zeit war schlafen zu gehen, und ihre Mutter wieder das Zelt verließ, hatte Avyleni Angst. Sie hatte einmal von großen Bären, heulenden Wölfen und schrecklichen Masken geträumt. Davon war sie weinend aufgewacht. Seither versuchte sie gar nicht mehr einzuschlafen, oder sich immer an Vater oder Mutter zu kuscheln. Da sie ihren Eltern nicht erzählen konnte, wovor genau sie Angst hatte und niemand von ihren Träumen wusste, verstand ihre Mutter Avyleni nicht. Eines Tages, Avyleni und ihre Mutter waren gerade bei der Großmutter, erzählte diese, eine Geschichte von einem großen Bären der gegen ein Rudel Wölfe kämpfte. Da erinnerte sich Avyleni an ihren Traum und konnte nun ihre Großmutter um Rat und Hilfe bitten. Die Großmutter gab nach langem Zuhören Avyleni einen Traumfänger, durch dessen Netz zwar die guten Träume hindurchkriechen können, die unschönen und Angst machenden aber hängen bleiben. Morgens nach dem Aufstehen sollte die Mutter den Traumfänger vorsichtig ausschütteln, damit in der nächsten Nacht wieder Platz für neue, gute Träume ist. Als es nun Zeit war schlafen zu gehen hängte Avyleni ihren neuen Traumfänger über ihre Schlafstelle und schlief ein. Da ihre Großmutter sie noch nie angeschwindelt hatte, schon ganz lange auf der Erde war und damit ganz viel wusste, glaubte Avyleni natürlich diese Geschichte. Sie schlief ein und träumte vom Regen, von fröhlichen Indianertänzen und ihren Freunden. Am nächsten Morgen stand sie wieder fröhlich und gut ausgeschlafen auf, um mit ihren Freunden zu spielen. Der Traumfänger hatte tatsächlich geholfen. Die bösen Träume konnten nicht zu Avyleni kommen. Und so hatte sie keine Angst mehr, wenn es Zeit war schlafen zu gehen. Der Traumfänger aber, hängt immer noch über ihrem Bett und ihre Mutter schüttelt ihn jeden Morgen gemeinsam mit Avyleni aus, damit die schönen Träume auch in Zukunft den Weg zu Avyleni finden, den unschönen aber der Weg versperrt bleibt. Hintergründe Qualität Bei den Indianern wird gesagt, dass man eigene Träume und Visionen in das Netz hinein flechten kann. Da diese Traumfänger unter guten Bedingungen im Familienverband zu Hause hergestellt werden und alle indianischen Regeln eingehalten werden, kommen nur gute Gedanken und Kräfte in das Netz. Ausserdem leben die Menschen in den Reservaten von der Herstellung dieser Kunst-Objekte. Verwendung und Aufhängen von Traumfängern Traumfänger haben immer mindestens ein Netz. Sonst sind sie keine Traumfänger. Der Traumfänger soll frei hängend (also nicht an der Wand) über dem Bett aufgehängt werden. Manche bringen einen zusätzlichen Traumfänger an der Schlafzimmertüre an, damit der Alltag draussen bleibt. Wichtige Träume kommen aber weiterhin durch! Was bedeutet die Perle, die oft ins Netz hinein geflochten wird? Die schlechten Träume fühlen sich vom Netz angezogen. Gleiches und gleiches zieht sich an, so heisst eine universelle Regel. Da das Netz relativ wirr ist, zieht es Wirres an. Dort dürfen diese Träume spielen, als Unterhaltung finden sie verschiedene Objekte wie Perlen darin, bis das Morgenlicht sie ohnehin verschwinden lässt. Was bedeuten die Dinge, die auf Traumfängern angebracht werden? Edelsteine: diese haben eine ähnliche Bedeutung bei den Naturvölkern, wie sie auch bei uns wieder bekannt geworden ist. Sie enthalten Schwingung, die uns mit dem Universum in Verbindung bringt. Hier ein grober Überblick, wie die archetypischen Kräfte der Steine bei den Indianern benannt werden: Kristall (durchsichtig): Der Stein der Klärung, reine Schwingung, Ausgleich. Sehr empfehlenswert für die Klärung von Gefühlen, Vergangenheit und für eine klare Vision unseres Lebenszwecks! Amethyst (violett): Der Stein der Intuition (innere Stimme). Er lehrt Bescheidenheit, Verständnis und Weisheit und hilft uns, uns zu beruhigen und zentriert zu sein. Sehr empfehlenswert bei grossen Veränderungen, die im Leben stattfinden! Türkis (grün-blau): Der Schutzstein der Indianer. Sowohl die Farbe des Himmels (blau) als auch die Erde (grün) ist darin enthalten. Ausgewogenheit, Schutz vor Verletzungen. Sehr empfehlenswert bei Neigung zu Unfällen, Unausgeglichenheit! Aventurin (grün-durchsichtig): Erhöht die Wahrnehmung, Glücksstein, bei Hautproblemen. Citrin (gelb): Der Stein für Übersensible Menschen. Hilft, eine Schutzbarriere in der Aura aufzubauen Tigerauge (braun): Der Stein für Vertrauen, Präsenz und Konzentration. Gut bei Schulstress. Coyote-Krallen: In der indianischen Mythologie verkörpert der Coyote den Narren. Er ist ein Lehrer auf einer höheren Ebene, der mit Humor und Listigkeit arbeitet. Wir ehren den Clown in uns und möchten oft lachen. Alle Tierbestandteile symbolisieren unsere Verbindung zu unseren älteren Brüdern und Schwestern der Tierwelt. Pferdehaar: Das Pferd ist ein guter Begleiter auf allen Reisen, auch auf der Traumreise. Das Haar enthält dessen Kraft und symbolisiert eine gute Reise und Ausdauer. Holz: Wärme, Verwurzelung, Ausgeglichenheit Fell: Wenn nicht anders angegeben, verwenden die Indianer Hasenfell. Es symbolisiert Behaglichkeit und Komfort. Geweih: symbolisiert unsere Verbindung mit dem Himmel, unsere Wahrnehmung von Höherem Wissen wird dadurch gefördert. Tonpfeilspitzen: Die Jagd ist heilig, denn sie dient der Beschaffung lebensnotweniger Güter. Symbolisch jagen wir heutzutage eine gute Schulnote oder einen tollen Job, ein brauchbares Auto. Die Pfeilspitze symbolisiert das Eindringen in das Zentrum, wir erlangen einen Treffer! Tier-Darstellungen (Totem): Die Tiere (Krafttiere) verkörpern bestimmte Kräfte, die auch in uns schlummern. Folgende Totems werden oft auf Traumfängern angebracht: Bären (Kraft aus der Ruhe, Höhle) Wölfe (Liebe, Lehrer, Harmonie im „Rudel) Delfine (Atmung, Lebensfreude) Adler (geistiges Emporschwingen, Klarheit) Schildkröten (Gelassenheit, emotionaler Schutz und Mutterschaft, Fürsorge) Wale (Formen der geistigen Kommunikation) Büffel (Erfüllung von Wünschen, Gebet, Versorgung mit Lebensnotwendigem) Wenn man das Netz genau ansieht, kann man vieles darin erkennen: eine Blume mit vielen Blütenblättern. Oder eine Spinne mit 8 Beinen, welche die Unendlichkeit des Universums darstellt. Fädelt man einige Perlen in nur eine Richtung ein, sieht man eine Spirale, diese bezieht sich auf altes Wissen der Indianer über unserer Erbstruktur: die DNS-Spirale, aber auch auf den Aufstieg in andere geistige Ebene. Traumfänger Bastelanleitung 1. Nimm zwei bis drei Ästchen und biege sie in Form eines Kreises. Du kannst auch einfache Tierformen gestalten. Binde die Enden mit einem Stück Schnur fest zusammen. 2. Nimm den Bast und binde ein Ende an den Kreis. Wickle ihn nun um den Kreis (ein wenig überlappend). Wenn du rund herum bist, verknüpfe das Ende und den Anfang der Schnur. Schneide das übrige der Schnur ab. 3. Das Netz weben: Am besten verwendest du Kunstsehne für das Netz. Sie hält gut, das Netz kann gut gespannt werden und für eine einfachere Verarbeitung ist sie gut gewachst. Eine farbige Schnur oder Garn reicht jedoch auch völlig aus! Binde nun ein Ende der Schnur oben auf der Mitte des umwickelten Kreises an. Binde Schlaufen in gleichmässigen Abständen. Spanne die Schnur immer gleichmässig an. Achte darauf, dass Du immer in dieselbe Richtung Schlaufen machst. 4. Beginne die zweite Reihe, indem du Schlaufen in die Mitte der vorher gespannten Schlaufen einarbeitest. Die Schlaufen werden gegen Mitte immer kleiner. Achte darauf, dass du immer regelmässig anspannst. Nach Belieben kannst du Perlen oder Kraftobjekte in die Schlaufen einarbeiten. In der letzten Schlaufe, wenn das Netz fertig ist, die Schnur festknoten. Entweder kannst du noch ein Objekt damit im Traumfänger festbinden oder den Rest der Schnur abschneiden. 5. Federn und Perlen anbringen: Nimm eine weitere Schnur und befestige sie unten am Kreis. Die Anzahl und Position ist deiner Fantasie überlassen. Nun fädle auf jede der beiden abstehenden Schnüre einige Perlen. Tauche nun den Schaft deiner Federn in Leim und stecke sie von unten in die Perle. Wenn nötig, binde die Enden fest. Das tolle esult at Verschiedene Traumfänger