Arbeitsblatt: Weihnachtsgeschichten

Material-Details

Kurze Weihnachtsgeschichten, können von den Schülern vorbereitet und vorgelesen werden (z.B täglich eine in der Weihnachtszeit)
Lebenskunde
Feste / Traditionen
5. Schuljahr
23 Seiten

Statistik

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1491
79
16.10.2009

Autor/in

Evelyne Fanger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Adventsgedanken Was ist Glück? Gibt es eine Werteskala? Bedeutet Glück nicht für jeden etwas anderes? Wenn es nun an allem fehlt, wird es schon als Glück empfunden, wenn Wärme den Raum erfüllt, man ein Stück Brot besitzt. Haben wir zumindest das Notwendigste zum Überleben, dann empfindet es mancher schon als Glück, wenn er teilen kann,. Teilen mit jemand, der eben nichts besitzt. „Ich war traurig, als ich als Kind keine Schuhe besaß, aber nur solange, als ich jemand sah, der keine Füße hatte. Dieser Ausspruch ging um die Welt. Hier kann man schon sehen, wie sich die Werte verschieben können. Es gab einmal eine Zeit, da waren die Menschen schon glücklich, wenn sie zu Weihnacht einen Tannenzweig oder ein kleines Bäumchen mit einer Kerze hatten und wenn darunter ein paar Handschuhe und ein Schal lagen, gestrickt von einer Liebenden. Was sind schon alle Güter dieser Welt, wenn ein tot geglaubter lieber Mensch plötzlich wieder vor dir steht? Welch Glück strahlt aus den Augen eines Behinderten, wenn ihm eine Leistung gelingt, an die keiner, auch er nicht wirklich, geglaubt hat? Was ist es für ein Glück, einen Menschen gefunden zu haben, der das Gleiche denkt und fühlt, der dir niemals weh tut, wo du immer das Gefühl hast, er mag dich? Welch ein Glück ist es, in einem Teil der Welt zu leben, frei und ohne Hunger, ohne Angst und Schmerz. In einem Teil der Welt, wo uns Dinge wichtig erscheinen, die Menschen anderswo nicht einmal kennen! Gewinne aus Glückspielen nennt man Glück, doch man sollte dafür ein anderes Wort finden. Wie oft haben solche „Schicksalsschläge schon ein kleines Glück zerstört? Wirkliches Glück kann nur aus dem Herzen kommen, empfunden und behütet durch einen selbst. Adventssterne Es war einmal ein kleines Engelskind, das lebte mit vielen anderen Engeln in der Weihnachtsstadt hoch oben im Himmel. Dieses Jahr freute sich das Englein ganz besonders auf den 1. Advent. Denn endlich war es gross genug, um an diesem Tag mit den anderen Engeln zur Erde zu fliegen. Nun war es so weit: Wie jedes Jahr, am 1. Adventssonntag, rief der Weihnachtsmann alle Engel zusammen. Hört, ihr Engel, es ist bald Weihnachten und das Christkind wird den Menschenkindern auf der Erde ins Herz schauen um ihnen ihre wahren Wünsche zu erfüllen. Aber ihr wisst ja, das Christkind ist klein und zart und glaubt an das Gute in allen Menschen. Nun gibt es leider auch Menschen, die haben ihre Kinderseele zugeschüttet, durch ihre Gier nach Reichtum und Macht. Diese Menschen nutzen die Sehnsucht der anderen nach Frieden und Weihnachtsfreude aus.Sie lassen unsere schönen Weihnachtslieder von bunthaarigen Popsängern durch die Lautsprecher plärren, sie bauen grosse Fabriken, in denen schon im Sommer die Weihnachtslebkuchen gebacken werden und, um möglichst viele davon zu verkaufen, liegen diese Lebkuchen schon Ende September auf den Ladentischen. Sie lügen und betrügen indem sie immer neue Dinge erfinden und ihren Mitmenschen glaubhaft machen, dass sie nur glücklich und zufrieden sind, wenn sie in den Kaufhäusern das Allerneueste, das Teuerste und Ausgefallenste erwerben um es an ihre Freunde oder Familie zu verschenken. Selbst die Kinder sind schon angesteckt von diesem Rummel, der mit unserem Geburtstagsfest des Christkinds nichts mehr gemein hat. Aber immer noch gibt es grosse und kleine Menschenkinder, die noch wissen, warum wir den Heiligen Abend feiern und die die Adventszeit nutzen, um sich still und voller Freude auf den Geburtstag des Christkinds vorzubereiten. Diese Menschen, ihr lieben Englein, die geht ihr jetzt suchen. Schaut in ihre Herzen und bei wem ihr die stille Adventsfreude findet, dem heftet eines der kleinen Goldsterne auf die Stirn. Die Menschen können sie nicht sehen, aber das Christkind wird sie am Weihnachtsabend erkennen und braucht sich dann nicht vor den steinernen schwarzen Herzen der anderen zu fürchten. Der Weihnachtsmann gab jedem Englein einen Sack voller Goldsterne und senkte die Sternenbrücke bis zur Erde hinab. damit die Engel ihre Flügel schonen konnten. Sie mussten ja auf der Erde noch weit umher fliegen um die Menschen mit den guten stillen Herzen zu finden. Einen Tag vor dem Heiligen Abend kamen die Englein erschöpft aber glücklich von der Erde zurück. Sie hatten in den letzten Wochen mehrmal die Sternenbrücke hinauflaufen müssen um ihre Sternensäcklein aufzufüllen. Es gibt doch noch viele Menschen mit gutem Herzen! erzählten sie dem Weihnachtsmann. Voller Freude betrachteten sie von oben das leuchtende Sternenmeer auf der Erde und bemerkten in ihrem Eifer nicht, dass das Christkindel auf leichten Füssen zu ihnen getreten war. Erschrocken drehten sie sich um, als die sanfte Stimme des Christkindes zu ihnen sprach. Ach, ihr Englein, ihr macht mir jedes Jahr eine grosse Freude mit eurem Fleiss. So finde ich sehr schnell die Menschen mit dem guten Herzen und es bleibt mir dann noch viel Zeit, die zu finden, die ohne Stern sind. Denn am Heiligen Abend spät in der Nacht, berühre ich ihre kalten steinernen Herzen mit meinen Fingern und in diesem besonderen Augenblick werden auch deren Herzen warm. Sie vergessen ihre Lügen, sie vergessen ihre Kriege und für einen ganz kurzen Moment ist wirklich Frieden auf Erden. Als Hannibal das Weihnachtsfest vergaß Hannibal schreckte aus dem Schlaf. Weihnachten! Das hatte er total vergessen! Und – er erinnerte sich wieder – seine ganze Familie kam zu Besuch. Seine Eltern, seine Schwester Cleo, sein Bruder Cäsar und seine Großmutter. Und er hatte nichts da: Kein Baum, keine Geschenke, kein Weihnachtsschmuck, noch nicht mal eine kleine popelige Kerze hatte er! Schnell sprang er aus dem Bett. Ohne zu frühstücken lief er aus der Wohnung, die Treppen runter und sprang auf sein Motorrad. Mit Vollgas fuhr er in Richtung Markt. Auf halber Stecke fiel ihm ein, dass der Weihnachtsmarkt nur bis zum 23. ging. Kehrtwende, auf zum Einkaufszentrum. Am Einkaufszentrum stellte er sein Motorrad ab und lief direkt zur Weihnachtsabteilung. Nichts. Nur noch eine einsame Packung Weihnachtsbaumkerzen lag dort in den großen Regalen. Schnell schnappte Hannibal sich diese. Dann streifte er durch das Gebäude auf der Suche nach Geschenken. Für seine Mutter fand er ein Buch über die verschiedenen Persönlichkeiten der Antike; er strich in Rot Cäsar, Cleopatra und Hannibal an. Für Cäsar kaufte er einen kleinen Teddybären (Cäsar war fünf Jahre alt), und Cleo (16 Jahre alt) bekam einen Ring in Form einer Schlange. Hannibal hoffte, der Ring würde passen. Für seinen Vater schnappte er sich das letzte Bierglas (Cäsar hatte eins zerdeppert). Fehlte nur noch Oma. Nach langer Suche fand Hannibal eine Mütze. Als er an der Kasse stand, fiel ihm ein, dass er seinen Hamster Scipio heute noch gar nicht gefüttert hatte. Also drängelte er sich dezent vor, indem er laut rief: „Scheiße, ich hab den Herd nicht ausgemacht! Statt eine halbe Stunde zu Warten, war er in fünf Minuten wieder bei seinem Motorrad. Er düste nach Hause. Am Nachbarshaus hielt er an. Er wollte um ein paar Zweige aus der Tannenhecke bitten. Er hatte Glück. Herr und Frau Mischa hatten beide einen Baum gekauft und waren froh, einen an Hannibal abgeben zu können. Der Baum war zwar klein und ein bisschen schief, aber besser als nichts. Hannibal nahm ihn gleich mit. In seiner Wohnung fütterte er erst mal Scipio (Cleo hatte ihn so genannt), fegte dann einmal durch und stellte das Bäumchen in seinen großen Kochtopf. Dann, es war halb zwei, frühstückte er erst einmal. Wobei ihm nebenbei auffiel, dass er nur noch zwei Packungen Miracoli und eine Packung chinesisches Gemüse da hatte. Und der Supermarkt hatte schon zu. Hannibal hatte keinen Appetit mehr. Schnell schaltete er noch sein Telefon aus, damit ihn niemand störte. Er kramte alte Comicheftchen hervor und packte damit die Geschenke für seine Geschwister ein. Das Bierglas wickelte er in den Sportteil der gestrigen Tageszeitung und das Buch für die Mutter steckte er in einen hübschen Stoffbeutel. Für die Oma hatte er noch altes Geschenkpapier von Cäsars Geburtstag übrig (gelb mit blauen Elefanten, die bunte Luftballons halten und „Happy Birthday tröten). Alles nicht ideal. Hannibal seufzte. Dann nahm er die Küchenschere und bastelte aus Zeitungen und Comicheftchen Weihnachtssterne. An den Baum pinnte er die Hälfte er Kerzen, die anderen stellte er auf den Wohnzimmertisch, natürlich legte er Zeitung darunter. Dann hängte er kleine Mercis, die er zufällig noch da hatte, und Löffel an den Baum. Das musste gehen. Er drapierte die Geschenke hübsch unter dem Baum. Dann goss er seinen Fridolin. Fridolin war eine Yuccapalme. Er erinnerte sich an einen Tipp von Uli Stein: Wenn man kein Lametta hat, dann dreht man Alufolie durch den Fleischwolf. Hannibal hatte keinen Fleischwolf. Also nahm er seine Schere und schnitt die Folie in ganz kleine Streifen. Ein bisschen unregelmäßig, aber was solls! Er behängte Fridolin und Scipios Käfig mit dem „Lametta. Sah ganz nett aus. Dann schrubbte er das Bad. Und die Küche. Er drehte die Fotos seiner Familie wieder mit den Gesichtern nach oben statt zur Wand, wischte den Staub von den Rahmen und wischte die Edding-Schnurrbärte von der Glasscheibe. Er war vier Uhr. In einer halben Stunde würde die liebe Familie kommen. Hannibal war mit seinen Weihnachtsvorbereitungen fertig. Er ging noch mal zu Mischas, und fragte, ob sie vielleicht noch ein paar Flaschen Wasser hatten. Hannibal trank immer Leitungswasser. Ja, Mischas hatten Wasser. Hannibal stellte die Flaschen auf den Tisch, setzte sich in seinen Sessel und wartete. Und wartete. Und wartete. Um halb sechs klingelte das Telefon. Cleo war dran: „Hallo Hanni! Wieso bist du nicht ans Telefon gegangen? Wir haben so oft versucht, dich zu erreichen. Oma meinte, dass du Weihnachten sicher vergessen hast, und deshalb haben wir die Feier zu uns verlegt. Hanni? Hannibal, bist du da? DAS MÄDCHEN UND DIE CHRISTROSEN Es war früher Nachmittag, am 24. Dezember. Oma hatte sie warm eingepackt, wie eine Zwiebel. Ein Unterhemd dünn, ein Hemdchen dicker, etwas kratzig, einen dünnen Pullover, einen dickeren, einen Mantel mit Goldknöpfen, dicke Strümpfe auch kratzig, eine Wollmütze, Schal, Handschuhe, noch kratziger, Schuhe, die viel zu klein für die dicken Strümpfe warenSchließlich sollte die Kleine zum naheliegenden Rodelberg gehen. Doch sie hatte es sich anders überlegt. Sie wollte Oma heute am Heiligabend eine Freude machen. Draußen war es bitterkalt. Sie kannte den Waldweg, denn sie war ihn oft mit Oma im Sommer und Herbst gegangen. Er führte zu den Bauernhöfen, und dort konnte man Eier und Milch kaufen. Auf halber Höhe musste man die Bahngleise überqueren. Das war immer sehr aufregend. Oma schärfte es ihr ein, stehen zu bleiben, zu lauschen, nach links und rechts zu schauen, und dann erst schnell über die Gleise zu laufen. Doch heute sah alles anders aus. Es hatte geschneit, der schmale Waldweg war kaum zu erkennen. Kein Mensch hatte eine Spur im Schnee hinterlassen. Die Kleine kletterte die Böschung im Wald hinauf. Dadurch war sie schneller oben. Und sie wusste, warum sie den Weg verließ, denn dort wachsen keine Christrosen. Das Laub war rutschig und nass. Manchmal kroch sie wie ein kleiner Hund auf allen vieren. Die Nase fing an zu laufen, doch warum hat man einen Ärmel? Sie hätte sicher ihr Taschentuch gar nicht gefunden, denn in Handschuhen ist man so ungeschickt. Sie lief kreuz und quer, immer auf der Suche nach Christrosen, die aus der dünnen Schneedecke an geschützten Plätzen hervor schauten. Da stand eine. Wie schön. Es war eine Knospe. Sie hatte eine kleine Schneemütze auf. Ihr Herz hüpfte. „Jetzt habe ich eine, dachte sie. „Die nehme ich für Oma mit. Das Pflücken war gar nicht einfach und der Handschuh war im Weg. Ab in die Manteltasche damit. Der Stiel war hart und gefroren und sehr kurz. Die Kleine räumte das schützende Laub um die Pflanze weg. Sie wollte nicht nur die Knospe haben. Zehn Zentimeter lang musste er sein, das kannte sie von Omas Vase. Sie knipste ganz vorsichtig mit ihren kleinen Fingernägelchen die Christrose ab. Doch nur eine? „Die sieht ja ärmlich aus in der Vase, da nehme ich noch ein Blatt mit, dachte die Kleine. „ Es müssen mindestens drei Blüten sein. An einer besonders geschützten Stelle fand sie ein richtiges „Christrosennest. Sie kam aus dem Staunen gar nicht heraus. Geschickt pflückte sie eine Blüte nach der anderen. Im Nu hatte sie ihr Händchen voll. Nun aber nichts wie nach Hause. Die Hand tat ihr weh. Doch der Handschuh blieb in der Manteltasche. Nun aber schnell bergab. Manchmal rutschte sie aus. „Wie wird mein Mantel aussehen? Macht nichts, den bringe ich schon wieder sauber, Oma wird schon nichts merken. Die Pflanzen hielt sie fest. Sie waren das wichtigste. Durch das Kreuz- und Quergehen hatte sie sich verirrt. Sie fand den Weg nicht mehr. Das Herzlein klopfte. Angst kroch in die Glieder und ein paar Tränen liefen die Wange hinunter. „Lieber Gott, hilf mir, das war ein kleines Stoßgebet, das sie nach oben richtete. Sie kletterte wieder hinauf, fand irgendwann die vertrauten Bahngleise, den Weg zum Überqueren und dann rannte sie den Waldweg herunter. Nun war ihr alles wieder vertraut. Die Christrosen versteckte sie hinter dem dicken Vorhang im Flur bei Oma. Den Mantel bürstete sie ordentlich mit der Schuhbürste sauber. Eine andere gab es nicht. In die nassen Schuhe stopfte sie Zeitungspapier. In ihrer Abwesenheit war bei Oma das Christkind gekommen. Es roch nach Tanne, nach Kakao und Weihnachtsplätzchen und neue Schuhe standen da. „Da bist du ja, du kommst gerade recht, hast du schöne, rote Bäckchen, hörte sie Oma sagen. „ Das Christkind war da! Und die Kleine holte ihr Sträußlein hervor, sah in Omas verwunderte, gütige Augen und strahlte sie an: „Für Dich, vom Christkind. Von ihrer Angst, den Tränen und dem Gebet erzählte sie Oma nichts. Das Schneeflockenkind Viele Schneeflocken fielen vom Himmel auf die Erde, dicht an dicht. Die kleine Schneeflocke hatte Angst vor dem Fliegen und schielte zur Seite. Dort flog ganz dicht neben ihr eine dicke Flocke. Sie war wirklich dreimal so kräftig und sah dadurch gemütlich aus. Dauert es noch lange, bis wir auf der Erde sind? fragte da das Schneeflockenkind die Flocke. Du musst nämlich wissen, ich war noch nie auf der Erde, deswegen ist es mir so unheimlich. Bleibe ganz nah bei mir, dann kann Dir nichts passieren. Ich kenne mich schon gut aus, ich bin jedes Jahr unten gewesen, und ich weiß, wo es schön ist, antwortete die freundliche dicke Flocke. Nun war die Kleine beruhigt. Sie hatte eine Begleitung gefunden. Wir werden dieses Jahr auf einem Dach landen und möglichst in einem Haus, wo Kinder wohnen. Da geht es lustig zu und wir erleben viel. Ich war auch schon mal in der Stadt, aber da ist es mir zu laut und zu schmutzig. Da ist im Nu mein Kleid schwarz, und das liebe ich gar nicht. Manche Schneeflocken fallen auf die Straße. Dort werden sie zertreten oder zerfahren. Wenn man auf dem Bürgersteig liegt, wird man mit einem groben Besen weggekehrt. Im Garten finde ich es angenehm. Da liegt man mit vielen Flocken zusammen, und wir bilden eine wunderschöne Schneedecke. Doch manchmal kommen die Kinder auf die Idee und bauen aus uns einen Schneemann. Da werden wir zu Kugeln geformt und aufeinander gesetzt. Ich war auch schon einmal ein Teil eines Schneemanns. Das hat mir Spaß gemacht. Ich war damals in einem Gebirgsdorf herunter gekommen. Dort war es grimmig kalt, und wir lebten in diesem Winter besonders lange, denn es dauerte Wochen, bis die Sonne uns zum Schmelzen brachte und wir wieder zum Himmel aufstiegen. Das alles erzählte die dicke Schneeflocke auf dem weiten Weg vom Himmel zur Erde. Das Flöckchen hörte gespannt zu. Sie fand ihre Begleitung sehr freundlich. O, ja ich komme mit Dir, erwiderte das Flöckchen. Nun habe ich gar keine Angst mehr. Ich bin sogar neugierig, was mich erwartet. Die Flocke äugte ganz angestrengt, je näher sie zur Erde kamen. Wenn ein Windstoß kam, steuerte sie kräftig in Richtung Wohnhäuser. Bald hatte sie sich ein Dach ausgesucht, und auf diesem wollten sie landen. Halt dich fest bei mir, damit Du mir auf dem Dach nicht abrutschst, sagte die große Flocke, und das Flöckchen gehorchte. Die Landung klappte gut. Es waren schon viele andere Flocken auf dem Dach, so dass es schon ganz weiß war. Ein paar Kinder rannten im Garten herum. Zwei fuhren mit dem Rad und die anderen spielten Versteck. Es war etwas Neues für das Flöckchen, denn es hatte noch nie Kinder gesehen. Als es dunkelte, verschwanden die Kinder im Hause, und die Flocken hörten sie sprechen und treppauf, treppab laufen. Die Kinder bastelten und wurden auch manchmal sehr laut. Doch irgendwann war es dann ganz still im Haus geworden. Am nächsten Morgen rannten die Kinder dick eingemummt in den Garten. Sie freuten sich über den Schnee, formten Schneebälle, warfen sich damit und lärmten dabei. Plötzlich weinte das kleine Mädchen. Es hatte einen Schneeball ins Gesicht bekommen, und das tat weh. Die Mutter stürzte aus dem Haus, putzte mit einem Taschentuch das Gesicht trocken, redete ihm gut zu und streichelte es. Dann war alles wieder gut. Der Garten sah nach der Schneeballschlacht nicht mehr so gut aus, wie vorher. Ab und zuschaute die dunkle Erde hervor, und mit der weißen, herrlichen Schneedecke war es vorbei. Nur auf den Dächern, wo die Menschen nicht hinkamen, blieb die schöne, weiße Schneedecke erhalten, und das Schneeflöckchen freute sich darüber, dass es da oben lag und noch viele, viele Tage zusehen konnte, was auf der Erde geschieht Das Weihnachtswunder Kling, kling, kling. tönte die Glocke der kleinen, heruntergekommenen Tierhandlung, die früher einmal eine richtige Tierhandlung war, mit Hunden, Katzen, Vögeln und Fischen und allem was dazugehörte. Doch seit der Besitzer, Herr Mori, vor einigen Monaten verstorben war, führte seine Frau das Geschäft mehr schlecht als recht, sie mochte Tiere nicht wirklich und hatte vor, das Geschäft so bald als möglich zu schließen. Es waren nur mehr wenige Tiere hier – einer davon war ein winziger kleiner Chihuahua-Welpe, der in diesem Moment neugierig sein Köpfchen in die Höhe reckte. Wer kam da wohl? Hatte er diesmal vielleicht Glück? Seit er vor 2 Wochen von seiner Mutter und seinen Geschwistern getrennt wurde, weil seine Besitzerin meinte „Den kriegen wir eh nicht durch, der ist viel zu klein, für den kriegen wir ja nichts, aber mit etwas Glück nimmt ihn die alte Mori von der Zoohandlung und wenn er dort verkauft wird, kriegen wir wenigstens ein paar Euro für ihn, wartete er hier in der Zoohandlung auf jemanden, der in endlich lieb hatte. Er war furchtbar traurig, denn er fühlte sich überhaupt nicht wohl. Im Geschäft war immer Betrieb – außer am Sonntag, da gabs den ganzen Tag nichts zu essen und das Trinkwasser ging schon mal aus er konnte nie in Ruhe schlafen, für sein Geschäftchen hatte er kein extra Plätzchen und was das Schlimmste war: Er wurde immer gezwickt und gezwackt von den 2 anderen Welpen, die mit ihm das Schaufensterleben teilten – was das für Hunde waren, das wusste er nicht so genau, aber sie waren viel größer als er und stürzten sich immer zuerst auf das Fressen. Wenn er sich wehrte, machten die zwei anderen Terror und bellten, was das Zeug hielt. Dann kam die Besitzerin der Zoohandlung, Frau Mori, und schimpfte ganz fürchterlich. Am Ende brüllte sie immer „Wartet nur, wenn ihr bis Weihnachten nicht weg seid, lernt ihr mich kennen! Aber wie gesagt, es macht ja wieder „kling, kling, kling – vielleicht klappte es ja heute? Da kam schon Frau Mori mit der Kundschaft in Richtung Schaufenster. Der kleine Welpe hörte wie sie sagte: „Ich hätte da einen wunderschönen Pudel-Welpen, der wäre vermutlich genau das richtige für Ihre Tochter? Schwups wurde der eine der beiden großen Welpen hochgehalten. Die schaute ihn sich an, blickte dann noch auf die beiden anderen Welpen – der kleine Chihuahua-Welpe hielt die Luft an, hatte er vielleicht endlich Glück? „Oh mein Gott, was ist denn das, so was Kleines, Mickriges habe ich ja noch nie gesehen? Den anderen Großen nehme ich auch noch, dann können sie miteinander spielen. Sagte es und schwups war der kleine Chi-Welpe allein zurückgeblieben. „Zumindest bleibt mir nun mehr Futter, tröstete er sich „und keiner zwackt mich mehr. Doch er freute sich zu früh, als die Besitzerin der Zoohandlung diese am Abend zusperren wollte, ging sie nochmals ins Geschäft hinein, packte den kleinen Chi am Kragen, nahm ihn mit und warf ihn kurzerhand 3 Straßen weiter in eine Wiese hinein. „Heute ist Weihnachten – ich hab keine Lust wegen dir über die Feiertage dauernd ins Geschäft zu müssen! „Aua! Was soll das!, winselte der Kleine entsetzt, doch Frau Mori war schon verschwunden, und als er endlich wieder auf seinen vier Pfötchen stand – nein eigentlich versuchte zu stehen, denn es war furchtbar rutschig auf der glatten Straße, da wackelte und zitterte er gar furchtbar vor sich hin. Es war dunkel und es kamen wieder diese merkwürdigen weißen Dinge vom Himmel herunter. Vom Schaufenster aus hatte er das ja schon gesehen und es hatte ihm eigentlich ganz gut gefallen, doch nun? Es war eisig kalt, sein dünner Flaum wärmte ihn kaum und das ganze gefiel ihm plötzlich gar nicht mehr. Was sollte er nur tun? Er hatte Hunger und . – doch was war das? Da kam plötzlich eine Kutsche dahergefahren, die auf der vereisten Straße direkt vor ihm ins Schleudern kam. Ein großer Sack fiel heraus und Unmengen von Spielzeug kullerte auf die Straße. Ein großer, dicker, bärtiger Mann brüllte „Ja Himmel, Donnerwetter noch einmal, wie soll ich denn pünktlich meine Geschenke verteilen! Er stieg aus der Kutsche und fing an, die die herausgefallenen Dinge – Teddys, Puppen, Plüschtiere, Bücher usw. einzupacken. Der kleine Chi wusste eigentlich gar nicht was er tat, plötzlich war er in der Bauchtasche eines plüschig-weichen Kängurus – mitten in dem großen Sack. Dann wurde es dunkel, er wurde mit allen den Teddys, Puppen und anderen Dingen hochgehoben, auf die Kutsche geworfen und schwups gings in rasanter Fahrt – ja wohin eigentlich? Aber das war ihm eigentlich egal, denn es war wunderbar weich und wesentlich wärmer als draußen auf der kalten vereisten Straße. Plötzlich war die Fahrt zuende. Der dicke Mann mit dem Bart hielt die Kutsche an, schwang den Sack über die Schulter und läutete an einer Tür. Kinderlachen ertönte – er hörte wie sie riefen „Der Weihnachtsmann ist da! „Aha, dachte sich der kleine Chi, „das ist also der Weihnachtsmann. Plötzlich wurde der Sack geöffnet und der Weihnachtsmann verteilte an die Kinder ein paar Geschenke- Er griff in den Sack und erwischte eine Puppe, einen Teddy und eine Plüschgiraffe und schon war der Sack wieder zu und der Weihnachtsmann wieder weg. Der kleine Chi wusste nicht, ob der traurig sein sollte oder nicht – die Kinder hatten sich schon sehr nett angehört. Er war gespannt, wohin der dicke bärtige Mann, der der Weihnachtsmann war, nun eilte. Der wollte gerade wieder in seine Kutsche steigen, als er am Straßenrand einen alten Mann erblickte, der auf einer Bank saß – er war schon ganz mit Schnee bedeckt und hielt die Augen fest geschlossen. Der WEihnachtsmann ging auf ihn zu und meinte: „Hey, Sie, was machen Sie hier? Sie holen sich ja den Tod? Der alte Mann auf der Bank öffnete die Augen, sie waren ganz verweint. Er sagte leise: „Es hat keine Sinn mehr, ich mag nicht mehr, ich bin ganz alleine, vor wenigen Tagen ist meine Frau für immer gegangen – ich kann Weihnachten nicht alleine verbringen, meine Kinder sind weit weg – es ist mir alles egal! Der Weihnachtsmann war bestürzt, machte seinen Sack auf und sprach: „Gib nicht auf, vielleicht hab ich in meinem Sack etwas, was dir gefällt – Weihnachten geht vorüber und du wirst sehen, der nächste Frühling bringt auch für dich wieder Freude! Sprachs, griff in den Sack und – richtig, er erwischte den kleinen Chi! Ihr hättet mal den überraschten Weihnachtsmann sehen sollen – und erst den alten traurigen Mann. Der schaute den kleinen Welpen ganz verwundert an, dann trat ein Glanz in seine Augen und ein Lächeln breitete sich über sein Gesicht aus. „So einen hatten wir vor vielen Jahren, genau so einen! Er nahm den kleinen Welpen ganz vorsichtig in seine Hände, Tränen rannten ihm übers Gesicht. „Danke, Weihnachtsmann, Danke! – dann eilte er mit seinem Weihnachtswunder nach Hause und auch der kleine Chi konnte sein Glück nicht fassen. Der behinderte Weihnachtsengel Das ganze Jahr war der Engel froh und zufrieden und lächelte trotz seiner Behinderung. Er konnte nicht so schnell wie die anderen fliegen. Ein Flügel war im Laufe der Zeit lahm geworden. Warum, wusste keiner. Irgendwann passierte es. Der Engel wurde langsamer beim Fliegen, und es kostete ihn viel Kraft, mit den anderen mitzuhalten. Dann gab er es auf, so schnell wie die anderen fliegen zu wollen. Er flog langsamer, und kam so auch an sein Ziel. Doch weite Flüge traute er sich nicht mehr zu, und so war er schon arm dran, denn er war ein Weihnachtsengel, der nur einmal im Jahr auf die Erde durfte und nun nicht mehr konnte. In der Adventszeit im Dezember wurde er traurig und immer stiller. Er ließ sich bei den anderen Engeln nichts anmerken. Wenn sie mit ihm sprachen, lächelte er und tat so, als ob ihn nichts bedrücke. Doch das stimmte nicht. Leise weinte er ein paar Tränen, wenn er daran dachte, dass die anderen Engel in der Weihnachtszeit zur Erde hinab fliegen würden und er im Himmel bleiben müsste, weil der Weg dorthin zu weit für ihn war. Der Nikolaus beobachtete den Engel schon eine geraume Zeit. Ihm war es aufgefallen, dass er nicht mehr so fröhlich war und selten sprach. Er arbeitete wie wild an der Fertigung der Geschenke. Dadurch wollte er sich ablenken von seiner Traurigkeit. Eines Morgens nahm ihn der Nikolaus auf den Schoß und erkundigte sich bei dem Engel, warum er so niedergeschlagen sei. Beim Erzählen rollten dem Weihnachtsengel mit dem lahmen Flügel viele Tränen aus den Augen. Der Nikolaus holte sein schneeweißes Taschentuch aus dem roten Mantel und putzte liebevoll das Gesicht wieder trocken. Nun wusste er, was den Engel bedrückte, dass er Heimweh nach der Erde hatte, dass er sich wünschte, einige ihm lieb gewordene Kinder wieder zu sehen und dass er sich wegen seines lahmen Flügels den weiten Weg zur Erde nicht mehr zutraute. Ich nehme Dich auf meinem Schlitten mit, sagte da der Nikolaus zum Weihnachtsengel. Du musst Dich nur warm anziehen und Dich gut bei mir festhalten. Dann kann Dir nichts passieren, und Du kannst nach allen Deinen lieben Kindern heimlich sehen. Wenn Dir das Schlittenfahren auf den Wolken gefällt, kannst Du jedes Jahr mit mir fahren. Die Augen des Engels glänzten, und er drückte dem Nikolaus einen Kuss auf die Nase. So glücklich war der Weihnachtsengel. Er sah allerliebst aus, als er auf den Schlitten stieg. Auf dem Kopf trug er Ohrenschützer aus weißem Fell. Dazu passend steckten die zarten Hände in einem wunderschönen, weichen Muff. Der Engel hatte mehrere Hemden mit goldenen und silbernen Sternen übereinander gezogen, und die Füße steckten in goldenen Stiefelchen. Der Fahrtwind war viel stärker als beim Selbstfliegen, und das Gesicht des Engels schmerzte. Er drückte sich immer näher an den Nikolaus und klammerte sich bei ihm fest, um nicht fort geblasen zu werden. Der Nikolaus nahm ihn auf seinen Schoß und hüllte ihn in seinen großen, roten Mantel ein. Nun fühlte sich der Weihnachtsengel warm und gut und schlief ein. Er wachte erst wieder auf, als Nikolaus auf der Erde war. Alles war wie früher. Er sah die geschmückten Weihnachtsbäume, hörte die Kinder lachen, sah ihnen beim Spielen zu und war selbst froh und glücklich. Er war wieder auf der Erde und würde seine Aufgabe erfüllen wie jedes Jahr. Der Engel und sein Geheimnis Ende November setzte sich der Engel an seinen Schreibtisch. Es war Zeit mit dem Schreiben anzufangen. Schließlich schüttelt man Weihnachtsgeschichten nicht so einfach aus dem Ärmel pflegte er zu den anderen Engeln zu sagen. Damit wollte er die Wichtigkeit seiner Aufgabe betonen. Er schaltete den Computer ein, öffnete die Datei Weihnachten und los sollte es gehen. So war es jedenfalls in den Jahren vorher. Doch diesmal fiel ihm einfach nichts ein. Er rutschte auf dem Computerstuhl hin und her und las dabei die alten Geschichten durch, die er schon vor Jahren geschrieben hatte. Dafür erhielt er viel Lob. Die Sonne sah durch das Himmelfenster und kitzelte das Engelchen, außerdem schien sie auf den Bildschirm, so dass der Engel gar nichts sehen konnte. Ich werde mich abends noch einmal bemühen, mit diesen Worten hüpfte er vom Stuhl und verschwand aus seinem Arbeitszimmer. Der Nikolaus, der dies beobachtete, rollte die Augen. Er kannte den kleinen, lebhaften Engel, der gar nicht gern still sitzen konnte. Ständig war er unterwegs, in seinem Arbeitszimmer fand man ihn sehr selten. Es wird langsam Zeit, wenn ich bloß die neue Weihnachtsgeschichte schon hätte. Schließlich müssen noch passende Bilder zu der Geschichte gemalt werden, und danach geht alles in die Druckerei. Nikolaus hatte es nicht gern, wenn Zeitdruck aufkam. Am nächsten Tag sah er wieder in das Arbeitszimmer des Schreibengels, doch keine Spur, der Bildschirm war schwarz. Wo treibt er sich denn schon wieder herum? fragte er die anderen Engel. Er macht einen Ausflug zur Erde, warum hat er uns nicht gesagt. In den nächsten Tagen machten sich alle viel Sorgen um den kleinen Engel. Nach einer Woche kam er voller Elan angeflogen, wollte keine Erklärung abgeben, begab sich gleich in sein Arbeitszimmer und man hörte, wie er die Schreibtasten blitzschnell betätigte. Nur nicht stören, sagte der Nikolaus zu den erstaunten Engeln. Abends legte er dem Nikolaus sieben süße Weihnachtsgeschichten vor eine schöner als die andere. Für jeden Tag, den ich fort war, eine, sagte er, aber auf die Frage, warum er fort flog, wo er war, was er erlebt hatte, wie er zu diesen entzückenden Weihnachtsgeschichten kam: auf all diese Fragen gab er keine Antwort. Es blieb sein Geheimnis. Der kranke Nikolaus Gerade im Dezember wurde der Nikolaus krank. Er hustete, nieste, schnupfte und schwitzte. Seine Wangen waren gerötet, und auch seine Nase leuchtete über den weißen, langen Bart. Ein Engelchen legte ihm die zierliche Hand auf die Stirn und stellte verwundert fest: Du hast ja Fieber! Wahrscheinlich kannst Du diesmal nicht auf die Erde herunter. Du musst ins Bett. Das versetzte dem Nikolaus einen gehörigen Schreck, denn er freute sich besonders auf seinen alljährlichen Weihnachtsauftrag. Er lernte im Laufe seines langen Lebens viele, viele Kinder kennen. Manche hatte er richtig lieb gewonnen, und deswegen konnte er es sich gar nicht vorstellen, in diesem Jahr oben im Himmel zu bleiben. Ich werde bis dahin wieder gesund. Es sind ja noch zehn Tage bis zu meiner Reise auf die Erde. Schade, dass ich Euch bei den vielen Weihnachtsvorbereitungen nicht helfen kann. Meine Knie sind wirklich weich, und schwindelig ist mirs auch im Kopf, sagte der Nikolaus zu seinen Engeln, die besorgt dreinschauten. Ich begleite Dich und helfe Dir und passe auf Dich auf, erwiderte da ein kleines Engelein, das erneut die Temperatur des Nikolaus überprüfte. Es war noch nie auf der Erde. Durch das Erzählen der anderen Engel und des Nikolaus wurde es neugierig, und nun wollte es alles selbst erleben. Es war das Jüngste der Engelchen, und der alte Nikolaus hatte es besonders gerne. Wenn er von seinen Erlebnissen auf der Erde erzählte, hörte es ihm aufmerksam zu. So kannte es viele Namen von den Menschenkindern, und der Nikolaus berichtete von ihren Sorgen und Wünschen. Dadurch konnte sich das Engelchen ein Bild von ihnen machen, obwohl es die Kinder nur vom Hören-Sagen kannte. Der Nikolaus schaute mit seinen gütigen Augen zu dem Engelchen hin und meinte: Da kann mir ja gar nichts passieren, wenn Du mitkommst. Und das Engelein strahlte. Vor Freude holte es sein Instrument hervor und blies darauf schöne Lieder. Das gefiel dem Nikolaus besonders. Die kommenden Tage vergingen wie im Fluge. Die Engel arbeiteten pausenlos. Oft holten sie sich Anweisungen beim Nikolaus, der nur widerwillig im Bett liegen blieb. Doch er sah es ein, dass die Engel es gut mit ihm meinten, wenn sie ihm Holundertee kochten, ihn einrieben und Wadenwickel machten. Er schwitzte sehr unter dem Federbett, und es half. Nach einer Woche hielt er es im Bett nicht mehr aus. Er fühlte sich besser und bedankte sich bei den fleißigen Engeln, die in der Zwischenzeit viele hübsche Geschenke gebastelt hatten. Auf Euch kann ich mich eben verlassen, sagte er zu ihnen, und das Lob war Dank genug. Die Wunschlisten mussten noch überprüft werden. Einige Luxusartikel wurden gestrichen und durch nützliche Geschenke ersetzt. Lange Wunschzettel wurden gekürzt und bescheidene Wunschzettel verlängert. Das Einpacken der Geschenke war Engelarbeit. Sie hatten sehr geschickte Finger und verstanden ihr Handwerk. Mit Schleifen und Sternen und Herzen und Glanzpapier zauberten sie die schönsten Päckchen. Dabei lachten sie, und ihre Augen leuchteten. Ja, Freude bereiten macht selbst viel Freude, sagte der Nikolaus mit seiner tiefen Stimme, und die Engel mussten ihm Recht geben. Der schief gewachsene Weihnachtsbaum Liebe Kinder, ich bin ein Weihnachtsbaum und erzähle euch jetzt meine Geschichte, sie ist wirklich geschehen und kommt vielleicht bald im Fernsehen. --------------------------------------Ich lag mit vielen anderen Weihnachtsbäumen auf einem großen Auto, es war noch dunkel und wir fuhren mit Licht, wo die Reise hin ging, wussten wir nicht. Zwei Männer haben uns mit einer Motorsäge aus dem Wald geholt und brachten uns in eine Stadt, dort standen wir zum Verkauf an, für den,der noch keinen Weihnachtsbaum hat. Ich war leider etwas schief gewachsen und irgendwie missraten und nun passt gut auf,was dann geschah,dass will ich euch jetzt verraten. Seit Tagen stand ich schon zum Verkauf, alle Leute schauten nur und lachten mich aus. Nun war schon heilig Abend und keiner hat mich gekauft, stehe schon 10 Tage hier, mir fallen schon die Nadeln aus. Wer will auch schon einen schief gewachsenen Weihnachtsbaum, glaubt mir Kinder,ich bin wirklich nicht hübsch anzuschauen. Doch da kam Vater Karl mit seinen 2 Kindern,Julia und Jan an der Hand und ganz im Vertrauen, sie wollten sich noch nach einem Weihnachtsbaum umschauen. In diesen Moment, wollte der Verkäufer mich mit der Axt zu Kleinholz hauen, da rief jemand halt,den Baum möchte ich mir noch anschauen. Der Vater Karl sah mich an und fragte den Verkäufer,für wieviel Euro er mich haben kann. Der Verkäufer lachte und sagte: Euro, den schenke ich euch,den will sowieso keiner haben. Vater Karl freute sich sehr über mich, doch Julia und Jan wollten mich nicht, sie schämten sich mit so einen schiefen Baum, doch ein Baum umsonst,war für Vater Karl ein Traum. Als ich dann 2 Stunden später fertig geschmückt war, sah ich durch den vielen Weihnachtsschmuck, wie ein gut gewachsener Weihnachtsbaum aus, war nicht mehr krumm, und Julia und Jan staunten vor Begeisterung. Bis zum 10.Januar,ließen sie mich noch im Wohnzimmer stehen, dann war es Zeit für mich,ich musste gehen. Als die Müllabfuhr kam,standen Julia und Jan, noch am Fenster und fingen zu weinen an. So ist das,irgendwann geht alles mal vorbei, tschüss,es war Weihnachten schön bei euch, tschüss ihr drei. Der Tannenbaum erzählt seine Lebensgeschichte Ich stand im Walde mit meinen Kameraden. Wir unterhielten uns vom Weihnachtsfest. Wer wohl von uns Tannen abgehackt würde und ein buntes Kleid bekäme. Einer sprach, ich würde lieber im Walde stehen bleiben. Aber ein anderer sprach, ich würde lieber in eine warme Stube gehen. Es dauerte nicht lange, da kamen die Holzhauer. Sie suchten sich die schönsten heraus. Auch ich war dabei. Ich überlegte mir, was nun mit uns gemacht wird. Wir wurden alle auf einen Wagen geladen und ins Dorf gefahren. Dort wurden wir verkauft. Eines Tages kam eine Frau und kaufte mich. Ich dachte, ich käme jetzt in die warme Stube. Aber ich kam in den dunklen Keller und musste mich ein paar Tage gedulden. Zwei Tage vor Weihnachten wurde ich in die Stube geholt. Die Kinder standen schon alle um mich herum. Sie holten dann den Weihnachtsschmuck. Ich wurde mit bunten Kugeln, Äpfeln, Plätzchen und mit einem Stern an der Spitze geschmückt. Auch bekam ich schöne Lichtlein aufgesteckt. Dann kam ich in eine verschlossene Stube. Am Heiligabend wurde die Tür geöffnet und die Kinder kamen und betrachteten sich die Gaben, die unter mir lagen. Als dann die Lichter angezündet und Lieder gesungen wurden, stand ich in voller Pracht da, worüber ich mich selber freute. Als die schönen Tage vorüber waren, wurde ich abgeräumt und zum Fenster hinaus geworfen. Draußen wurde ich kleingehackt und verbrannt. Dies waren die letzten Stunden meines Lebens. Meinen Kameraden wird es ebenso ergangen sein, wie mir selbst. Die alte Posaune Im Himmel übte der Engelchor. Jedes Mal, wenn der Engel mit der Posaune seinen Einsatz hatte, hielt sich der Engeldirigent die Ohren zu. Der Klang der alten Posaune tat seinen empfindlichen Ohren weh. „Die Posaune sollte verschrottet werden, sagte er ganz laut, und darüber erschrak der Posaunenengel. Er liebte sein altes Instrument. Jahrelang hielt er es in Ehren. Er putzte es regelmäßig auf Hochglanz. Auf ihm lernte er spielen. Um den Dirigenten nicht unnötig zu erschrecken, setzte er ganz leise ein, damit keine schrillen Töne zu hören waren. Ja, der Posaunenengel beherrschte sein Handwerk. Doch selbst damit war der Dirigent nicht zufrieden. Er bestand darauf, dass der Engel eine neue Posaune bekam. Der Posaunenengel konnte sich jedoch von seinem alten Stück nicht trennen. Er flog abends aus der Himmelspforte und blies nach Leibeskräften seine Posaune. Er fand es himmlisch. So näherte er sich langsam der Erde. Ganz außer Puste beschloss er, sich in einer Kirche ein wenig auszuruhen. Er steuerte dem Kirchengelände zu und hörte wunderschöne Lieder, die aus dem Inneren der Kirche nach draußen klangen. Neugierig öffnete er die Tür, sah viele Menschen mit Liederblättern vor dem Altar stehen und hörte den Chor aus voller Brust singen. Es klang schön, und der Posaunenengel schwang sich auf die Empore. Er lauschte dem menschlichen Gesang, und es wurde ihm ganz warm ums Herz. Seine Posaune legte er neben sich. Es konnte ihn niemand sehen. Er war ja ein Engel. Beim Lied „Tochter Zion hielt er es nicht länger aus. Er nahm seine Posaune und blies dazu so laut er konnte. Es klang gewaltig in der großen Kirche. Die Augen der Menschen richteten sich alle nach oben Richtung Empore, von der der wundersame Klang kam, während sie sangen. Als das Lied zu Ende war, blies der Engel noch ein Solo hinterher. Er war so selig. So etwas Schönes hatte er noch nicht erlebt. Die Augen der Sänger und Sängerinnen strahlten, und das gefiel dem Engel besonders. Dann sah er, wie sie die Treppe emporstiegen. Sie wollten sehen, wer so himmlisch die Posaune beherrscht. Doch der Engel war verschwunden. Es blieb für die Menschen ein Rätsel. Der Posaunenengel jedoch spielte im Himmelschor mit der neuen Posaune, die alte hob er auf, und jedes Jahr um die Weihnachtszeit fliegt er mit seiner alten Posaune auf die Erde, spielt heimlich in Kirchen und sorgt jedes mal für ein weihnachtliches Wunder. Die kleine Tanne Es war kurz vor Weihnachten, alle Tannen standen da und warteten auf ihren großen Auftritt. Jede streckte sich so gut sie konnte um ihre Zweige zu zeigen. Nur eine kleine Tanne nicht, sie konnte sich nicht entfalten, denn die anderen Bäume drückten sie hinunter. Gewachsen ist sie all die Jahre auch kaum und anstatt grüne Tannenzweige zu haben, wurden sie braun und hässlich. Sie war ganz verzweifelt, aber niemand hörte sie oder nahm Rücksicht! Viele Leute kamen und suchten sich ihr Tannenbäumchen aus, aber sie wurde übersehen und manchmal so gar getreten. Nur die Tiere im Wald hatten sie bemerkt und wollten sie trösten. Es half aber nichts, die kleine Tanne wurde immer schwächer und alles Tiere wussten, wenn niemand half, musste sie sterben. Auch in diesem Jahr wurde viele Tannenbäume mitgenommen und sie wieder nicht beachtet. Der Schnee tat ihr weh, der sich mit ganzer Kraft auf sie legte. Die Bäumchen in ihrer Nähe, die noch da standen, weil sie noch ziemlich klein waren, hatten nun mehr Platz zum wachsen, ihnen machte der Schnee nichts aus, denn sie waren gesund und stark. Es wurde Frühling, die Sonne schien herrlich zu ihnen hinunter und die anderen Bäumchen streckten ihr ihre Zweige entgegen. Die Sonne sah die kleine Tanne und versuchte ihre Strahlen auf sie zu richten. Und wieder nahmen die größeren der kleinen Tanne ihr Licht, erdrückten sie beinahe. So ging es wieder bis zum Winter. Das die kleine Tanne noch lebte, verdankte sie ihren eisernen Willen, auch mal ein schönes Tannenbäumchen zu sein. Wieder kamen viele Leute und nahmen Bäumchen mit. Und da die anderen sehr gewachsen waren, stand die kleine Tanne plötzlich alleine da. Niemand sah sie, niemand wollte sie. Als der heilige Abend kam, hörte sie plötzlich am Nachmittag einige Kinder durch den Wald gehen, die noch vor der Bescherung den Tieren etwas bringen wollten. Diese wunderten sich, das alle Tannen fort waren und nur die eine hier noch stand. Sie fassten sich an die Hand und sangen viele Weihnachtslieder. Zum Schluß legten sie ihre Gaben für die Tiere unter das kleine Bäumchen und gingen heim. Die kleine Tanne war sehr glücklich und plötzlich fühlte sie wieder Leben in sich. In diesem Jahr wuchs sie heran, bekam auch grüne Zweige und streckte sie der Sonne entgegen. Die Sonne lächelte und schenkte ihr viel Licht. Der Winter brachte viel Schnee, aber der machte ihr nichts aus und als der Heilige Abend kam, war immer noch kein Mensch da. Die kleine Tanne war ganz durcheinander, was war passiert? So verging auch dieses Jahr und die kleine Tanne war nun einsam und allein.Im Frühjahr kamen Leute und sahen sie schon von weitem. Sie waren begeistert von solch einer prächtigen Tanne und beschlossen sie später mitzunehmen. Einige Tage danach gruben sie sie aus und pflanzten sie in einem schönen Garten. Die kleine Tanne fühlte sich sehr wohl, hatte viel Platz und Sonne zum wachsen. Zur Weihnachtszeit steckte man ihr Kerzen an den Zweigen und wenn es dunkel war, leuchtete sie schöner als alle anderen Tannen in der Umgebung! Die schlaue Maus Es war kalt, doch schließlich konnte man nicht den ganzen Tag im Keller bleiben. Deshalb schlich die kleine Maus durch eine Öffnung ins Freie. Sie musste vorsichtig sein, denn im Haus wohnten zwei Katzen. Auch die vertraten sich mehrmals am Tag die Beine im Garten, blieben aber nicht lange, denn auch sie froren und liebten den Schnee gar nicht. So äugte die kleine Maus, ob die Luft rein war ,dann schlich sie an der Hausmauer entlang auf den Bürgersteig. Sie machte sich Gedanken, was sie nun in diesem Jahr auf ihren Wunschzettel schreiben sollte. Zu essen hatten sie alle genug. Es waren viele Vorräte im Keller, die reichten für den ganzen Winter. Es gab Körner, Äpfel, Kartoffel, Nudeln und Reis. Aber die wirklich leckeren Dinge lagen an einer Falle, die seit kurzem im Keller stand. Die kleine Maus schnupperte aus der Entfernung und ahnte die Gefahr, also hielt sie Abstand, obwohl der Käse ganz besonders gut roch. Nein, das könnte gefährlich sein. Die Mutter hatte es ihnen beigebracht. Lieber auf etwas verzichten, was gar so verlockend roch und aussah. Sie hatte alle vor der Falle gewarnt, bevor es sie erwischt hatte. Also warnte eine innere Stimme die kleine Maus, und sie machte einen großen Bogen um die Köstlichkeiten. Sie suchte sich draußen ein gutes Versteck und sah den Kindern zu, die mit dem Fahrrad waghalsige Runden drehten. Dabei hatten sie Sturzhelme auf. Einer davon fiel ordentlich auf den Kopf, aber er lachte nur, sein Schutzhelm hatte ihn vor großem Schaden bewahrt. Da kam der schlauen Maus eine Idee. Ich werde mir in diesem Jahr einen Sturzhelm wünschen, dann kann mir auch nichts passieren. Und wenn mich wirklich der große Kater erwischt, beißt er sich am Sturzhelm die Zähne aus. Und jetzt fällt mir noch etwas ein. Mit dem Sturzhelm kann ich mir den Käse, der in der Falle liegt, holen. Die schlaue Maus setzte an Heiligabend ihren roten Sturzhelm auf. Sie sah allerliebst aus und musste lächeln als sie sich im Spiegel sah. Ihre Geschwister lachten sie aus, aber das störte sie nicht. Nun machte sie den ersten Versuch. Sie näherte sich der Falle. Die Geschwister sahen aus der Entfernung zu und zitterten vor Angst. Dort lag heute sogar ein großes Stück Speck. Das würde für die ganze Familie reichen. Blitzschnell schnappte die schlaue Maus nach der Köstlichkeit. Die Falle tat einen Ruck, streifte ihren Helm, schnappte zu, aber die kleine Maus war blitzschnell mit ihrer Beute weggesprungen. Es hatte geklappt. Der Helm hatte eine kleine Beule, aber ihr war nichts passiert. Die Geschwister klatschten Beifall und freuten sich schon auf das gemeinsame Festessen. Nun konnten sie auch Weihnachten feiern. Ein Brief an den Weihnachtsmann Lieber Weihnachtsmann! Weißt Du, ich wünsche mir nicht viel, denn wie Du weißt, brauche ich nichts. Ich habe alles. Schon letztes Jahr bekam ich mehr, als ich mir hätte wünschen können. Da war die Auorennbahn, der Computer mit eigenem Internetanschluß, das Aquarium und die Fische (die übrigens immer noch keine Namen haben), der Fernseher, die Spielkonsole von Nintendo, 5 verschiedene Spiele, der neueste Game Boy mit Spiel, der riesengroße Teddybär mit dem Knopf im Ohr, eine neue Stereoanlage, ein paar CDs und ein neuer Fotoapperat. Jetzt frage ich Dich, wen soll ich denn fotografieren? Gegen wen soll ich denn Nintendo zocken? Wer macht mit mir zusammen das Aquarium sauber und gibt den Fischen Namen? Wen kann ich fragen, was er für ein Video schauen will? Wer kuschelt mit mir gemeinsam den großen Teddy? Es ist niemand da. Meine Freunde haben keine Zeit und selbst genug Geschenke, außerdem dürfen sie an Weihnachten nicht hinaus. Meine Mama hat dieses Jahr an Weihnachten eine Vernissage in New York, mein Papa ist 47 Wochen im Jahr auf Gechäftsreise und dann 3 Wochen auf Urlaub, die anderen 2 Wochen muss er arbeiten. Lieber Weihnachtsmann, ich wünsche mir nichts ausser, daß meine Eltern einmal mit mir Weihnachten feiern. Sonst brauche ich nichts. Wirklich Ich danke Dir schonmal im Voraus, denn ich werde jetzt alleine meine Fische füttern und dem Hamster von vor 2 Jahren den Teddybären von vor 3 Jahren zu fressen geben Dein Chris Winterfreuden, Winterleiden Märchenhaft und wunderschön ist der Winter anzusehn doch das Schönste ist daran dass man Schlitten fahren kann Hey, wie lacht der Kai verschmitzt wenn er auf dem Schlitten sitzt nur sein armes Schwesterlein sieht die Kälte gar nicht ein Sie hat Angst ihr ist so kalt „ Ja „ schreit Kai „ich komme bald! Vom Himmel fallen dicke Flocken die den großen Bruder locken und er sieht die Tränchen nicht in des Schwesterleins Gesicht. Oh du großer dummer Kai denkst du dir denn nichts dabei? Doch der Kai fährt immer weiter auf dem Schlitten, froh und heiter Weil Laternen nun schon brennen will auch Kai nach Hause rennen Kälte spürt der Junge auch Hunger brummt in seinem Bauch suchend schweift sein Blick umher doch oh Graus der Berg ist leer nur ein paar Handschuh liegen da wo seine kleine Schwester war. „Ach „ ,weint er „wenn ich nur wüßt, wo meine liebe Schwester ist. Die Dunkelheit verschluckt ihn bald doch der Kai sucht noch im Wald er sucht er ruft er weint und schreit doch nicht zu hören weit und breit. Langsam trottet er dann heim weinend ohne Schwesterlein leise klopft er an die Tür: „Mami Mami ist sie hier? Diese nimmt ihn in die Arme und führt ihren Kai ins Warme das Schwesterlein bei Brot und Fisch sitzt unbeschwert am Abendtisch. Auf dem Berge ganz allein steht ein Schlitten und will heim. Der Schneemann Ich bin der Schneemann und lebe im Eiswind. Ich bin klein Winne, ein junges Hasenkind. Ich, der Schneemann, ein jeder kennt mich, den Hut auf dem Kopf, die Möhr im Gesicht. Zwei kohlschwarze Augen blicken aus mir, mein lachender Mund erzählt jetzt dir: Die Geschichte vom Hase und dem Schneemann ohne Nase. Auch die Tiere des Waldes und jede Tann, hören sich nun die Geschichte an. Am Tage die Sonne, sie wollt mich wohl necken; versuchte sie ständig, an mir zu schlecken. Und Hase Winne sehr jung und reckt keck. Er wollt meine Nase, die sooo gut ihm schmeckt. Da sagte ich: „Halt! mit erhobener Stimme. „Es ist genug der Müh, du Hasenfuß Winne. „Ein Schneemann ohne Nase, wer soll das sein? Verschwind kleiner Hase und laufe schnell Heim. Der Hase hielt inne und war sehr empört. Mit flehender Stimme, bat er mich um die Möhr. „Mein Hunger ist groß und der Winter so kalt. Erfroren ist alles auf Wiesen und Wald. Kein Blatt, kein Futter konnte ich finden. Mein Magen ist leer, meine Kräfte sie schwinden. Da dachte ich nach und handelte schnell, und zog meine Nase blitzesschnell, heraus aus meinem eisigen Gesicht und reichte sie Winne, dem hungrigen Wicht. Er freute sich riesig, bedankte sich sehr. Er hockte sich an mich und schnorbste die Möhr. Der Tag ging zu Ende, die Kinder nach Haus. Ich stand nun allein da, auf dem Berge da draus. Die Schneeflocken sanft, sie fielen hernieder, und deckten mir zu meine müden Glieder. Der Mond und die Sterne, da droben am Himmel. Sie leuchteten stets, beschützten mich immer. Dann kam die Nacht, der Tag ward vollbracht. Der Mensch und das Tier, sie ruhten all hier. Sie schliefen sehr tief und schliefen auch fest, sie alle träumten vom Weihnachtsfest. Auch Winne, der Hase, träumte tief seinen Traum. Von mir, dem Schneemann, vor dem Tannenbaum. Du kennst doch gewiss den Weihnachtsmann? Und weißt auch genau, dass er in Träume schauen kann. So sah er den Traum von Winne, dem Hase, der träumte von mir, dem Schneemann ohne Nase. Im Traum sprach er dann zum Weihnachtsmann: Er steht da draußen, der weiße Mann, hat nur noch Mund und Augen dran. Die Nase fehlt ihm in seinem Gesicht, ich aß sie allein auf, ich armer Wicht. Da plötzlich erschien ein heller Schein. Das Himmelstor weit offen, ich schaute hinein. Ein goldener Schlitten, die Schimmel davor, mit Glockengeläut preschte er durch das Tor. Seine Kufen sprühten einen silbernen Schweif, ein Sternenhimmel erstrahlte sogleich. Und oben auf dem goldenen Bock, da saß der Weihnachtsmann in seinem roten Rock. „Brrr. haltet an!, so rief der Weihnachtsmann, und all seine Elfen kamen herbei, um den Weihnachtsmann zu helfen. Sie alle verteilten auf Wiesen und Felder, Eicheln und Stroh für die Tiere der Wälder. Dann stapfte er zu mir und schaute mich an, die schönste Möhre hielt er in seiner Hand. Und steckte sie mitten in mein Gesicht, ich dankte es ihm, mit einem freundlichen Blick. Dann sagte er leise: Ich muss mich gar sputen, die Gaben verteilen an die Mädchen und die Buben, die noch schlafen süß und träumen im Traum, von allerlei Dingen unter dem Weihnachtsbaum. Geteiltes Licht brennt heller Es war einmal ein Mann. Er besaß ein Haus, einen Ochsen, eine Kuh, einen Esel und eine Schafherde. Der Junge, der die Schafe hütete, besaß einen kleinen Hund, einen Rock aus Wolle, einen Hirtenstab und eine Hirtenlampe. Auf der Erde lag Schnee. Es war kalt und der Junge fror. Auch der Rock aus Wolle schützte ihn nicht. Kann ich mich in deinem Haus wärmen?, bat der Junge. Ich kann die Wärme nicht teilen. Das Holz ist teuer, sagte der Mann und ließ den Jungen in der Kälte stehen. Da sah der Junge einen großen Stern am Himmel. Was ist das für ein Stern?, dachte er. Er nahm seinen Hirtenstab, seine Hirtenlampe und machte sich auf den Weg. Ohne den Jungen bleibe ich nicht hier, sagte der kleine Hund und folgte seinen Spuren. Ohne den Hund bleiben wir nicht hier, sagten die Schafe und folgten seinen Spuren. Ohne die Schafe bleibe ich nicht hier, sagte der Esel und folgte ihren Spuren. Ohne den Esel bleibe ich nicht hier, sagte die Kuh und folgte seinen Spuren. Ohne die Kuh bleibe ich nicht hier, sagte der Ochse und folgte ihren Spuren. Es ist auf einmal so still,dachte der Mann, der hinter dem Ofen saß. Er rief nach dem Jungen, bekam aber keine Antwort. Er ging in den Stall, aber der Stall war leer. Er schaute in den Hof hinaus, aber die Schafe waren nicht mehr da. Der Junge ist geflohen und hat alle meine Tiere gestohlen!, schrie der Mann, als er im Schnee die vielen Spuren entdeckte. Doch kaum hatte der Mann die Verfolgung aufgenommen, fing es an, zu schneien. Es schneite dicke Flocken. Sie deckten die Spuren zu. Dann erhob sich ein Sturm, kroch dem Mann unter die Kleider und biss ihn in die Haut. Bald wusste er nicht mehr, wohin er sich wenden sollte. Der Mann sank immer tiefer in den Schnee. Ich kann nicht mehr!, stöhnte er und rief um Hilfe. Da legte sich der Sturm. Es hörte auf zu schneien und der Mann sah einen großen Stern am Himmel. Was ist das für ein Stern?, dachte er. Der Stern stand über einem Stall mitten auf einem Feld. Durch ein kleines Fenster drang das Licht einer Hirtenlampe. Der Mann ging darauf zu. Als er die Tür öffnete, fand er alle, die er gesucht hatte: Die Schafe, den Esel, die Kuh, den Ochsen, den kleinen Hund und den Jungen. Sie waren um eine Krippe versammelt. In der Krippe lag ein Kind. Es lächelte ihm entgegen, als ob es ihn erwartet hätte. Ich bin gerettet, sagte der Mann und kniete neben dem Jungen vor der Krippe nieder. Am anderen Morgen kehrten der Mann, der Junge, die Schafe, der Esel, die Kuh, der Ochse und auch der kleine Hund wieder nach Hause zurück. Auf der Erde lag Schnee. Es war kalt. Komm ins Haus, sagte der Mannzu dem Jungen, ich habe Holz genug. Wir wollen es teilen Sternkäppchen die 7 Schneeputtel Ein Wintermärchen Es war einmal ein kleines Mädchen, das hieß Däumeline, wurde aber von jedermann nur *Sternkäppchen* genannt, weil das rote Käppchen, das es trug, über und über mit goldenen Sternen bestickt war. Sternkäppchen hatte keine Eltern mehr und wohnte mit Dornröschen, seinem jüngeren Geschwister, nicht weit vom großen dunklen Wald in einer windschiefen Hütte. Eines Tages, es war mitten im tiefsten Winter und bitterkalt, ging den beiden das Brennholz aus und der letzte Rest verbrannte bereits im Ofen. Also machte sich Sternkäppchen auf in den nahen Wald, um dort neuen Vorrat in seine Kiepe zu sammeln. Doch weil der ganze Waldboden unter einer dicken Schneedecke lag, suchte es vergebens. Daraufhin brach Sternkäppchen in Tränen aus und jammerte: „Was soll ich nur machen?! Ich buddel und buddel hier rum im Schnee, meine Finger sind schon ganz klamm und doch finde ich kein einziges Stückchen Holz. Jetzt müssen Dornröschen und ich armes Ding in der Hütte gewiß am kalten Ofen erfrieren! Das herzzerreißende Wehklagen der Kleinen hörte Frau Holle, die gerade Feierabend machen wollte, und sich voller Mitleid erbarmte. „Weine nicht, Sternkäppchen!, rief Frau Holle von oben aus ihrem Flockenhimmel herab. „Geh zu den Fichten dort hinten, den dichten – da wohnen die 7 kleinen Schneeputtel, die werdens schon richten! Sternkäppchen tat, wie ihm geheißen, und fand wirklich bei den dichten Fichten die 7 kleinen Schneeputtel. „Seid doch so gut und helft mir beim Holzsuchen, sprach Sternkäppchen mit flehentlicher Stimme, „sonst müssen mein Schwesterchen und ich erfrieren! Die 7 kleinen Schneeputtel zögerten keinen Augenblick, ließen alles stehen und liegen und begannen sofort wie wild im umliegenden Schnee nach Holz zu buddeln – das konnten sie nämlich sehr gut und hatten von daher auch ihren Namen. Ehe Sternkäppchen nur einmal „Danke! sagen konnte, hatten die 7 Schneeputtel ihre Kiepe bis zum Rand mit Holz gefüllt und froh machte sich die Kleine auf den Heimweg. Unterwegs begegnete Sternkäppchen nicht nur dem gestiefelten Kater, der es vom winterschläfrigen Froschkönig grüßte, sondern auch dem tapferen Schneiderlein und – wie konnte es anders sein! – dem großen bösen Wolf, der hungrig war und fressen wollte. „Gib mir deine Kiepe!, knurrte der böse Wolf das zitternde Sternkäppchen an, denn er witterte einige Leckerbissen. „Da ist doch aber bloß Brennholz drin, das die 7 kleinen Schneeputtel für mich gesammelt haben, entgegnete die angsterfüllte Kleine der Wahrheit entsprechend. Das machte den bösen Wolf nur noch böser – er schlich zu den dichten Fichten und fraß vor Zorn alle 7 Schneeputtel auf, die noch immer im Schnee nach Holz buddelten, weil sie daran so großen Spaß hatten. Als Frau Holle, die nach dem Rechten sehen wollte, mitkriegte, dass der böse Wolf die 7 kleinen Schneeputtel, die so harmlos und hilfsbereit waren, einfach ratzfatz aufgefressen hatte, schickte sie dem Übeltäter eine ausgewachsene Lawine auf den Hals, die ihn prompt unter sich begrub. Nur die Schneeputtel hätten den garstigen Isegrim aus diesem wahren Berg von Schnee jetzt noch herausbuddeln können – doch die hatte er ja gerade gefressen. So mußte der große dumme böse Wolf, weil die 7 lieben kleinen Schneeputtel längst mausetot in seinem Magen lagen, nun selber sterben. Sternkäppchen kam unterdessen mit neuem Brennholz wohlbehalten zurück nach Hause, wo bei Dornröschen schon ihre Freunde Hänsel und Gretel auf dem Sofa saßen. Die drei hatten soeben mit vereinten Kräften die Hexe in den Ofen gesteckt, damit es noch einmal ordentlich warm in der zugigen Hütte wurde und Rapunzel, die auch noch vorbeikommen wollte, genügend Wasser zum Haarewaschen aufsetzen konnte. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten sie noch heute in der Hütte nahe dem großen dunklen Wald auf Rapunzel, die ihr Vorhaben natürlich wieder einmal vergessen hatte und stattdessen ihren langen goldenen Zopf irgendwo glühenden Herzens am Fenster zu einem schönen jungen Ritter oder Prinzen hoffnungsvoll herabhängen ließ Wirbel um ein Schneeflöckchen Kristi, eine kleine anmutige Schneeflocke, hatte absolut keine Lust zusammen mit ihren Geschwistern darauf zu warten, dass sie endlich vom Himmel fallen dufte. Kurz entschlossen machte sie sich vom Firmament mit Ziel auf irgendeine Nase. Lotti, die verlotterte Hündin, war gerade im Begriff den Garten umzuwälzen, als sie ihren Schnüffel in die Höhe hielt um die kalte Winterluft einzuschnüffeln. „Es riecht nach Schnee, bemerkte das Tier instinktiv, just in dem Moment sich Kristi, das Schneeflöckchen, auf ihre schnüffelnde Nase setzte. „Hallo Hund, du kannst aber schön schielen, bemerkte das kleine Eiskristall und flimmerte vor Verzückung. Auch Lotti zeigte sich entzückt über das winzigkleine Eisgebilde und wedelte mit dem Schwanz. „Na Kleiner, so alleine, erwiderte Hündin Lotti, wobei sich interessiert nach der Herkunft erkundigte. „Ja weißt Du, dort oben vom Himmel komm ich her und ich muss sagen, da ist es sooo langweilig und meine Geschwister sind es auch. Deshalb hab ich mich einfach abgeseilt und nun bin ich hier auf deiner Nase. Zum Glück ist sie schön kalt, so dass ich nicht wegschmilzen muss. „Wuff, nein musst Du nicht, aber ich muss, haaaaaaaaaa- nießen! „Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiin, schrie die Schneeflocke, und noch mal geschafft. „Puuh, das war aber knapp, beinahe wäre ich was weiß ich wo gelandet. Zum Glück konnte ich mich bei Dir noch rechtzeitig einharken. „Das habe ich auch deutlich gespürt, schniefte die Hündin, „du hast mich an der Nase gekratzt. „Oh entschuldige, liebes Lottchen, das war nicht meine Absicht. Meine Spitzen sind das. Du musst wissen dass sie ziemlich scharf sind und kaum abgerundet, sonst wäre ich ja auch kein Eiskristall. „Hm, ich finde auch dass Du wunderschön aussiehst, schmeichelte Lotti ihrem kleinen Freund, „irgendwie einzigartig. „Das bin ich ja auch einzigartig. Keine Schneeflocke gleicht einer anderen. Und so ist jede für sich einmalig, klärte Kristi ihre neue Freundin auf. „So wie ich. Ich bin auch einzigartig. Und allein, winselte Hündin Lotti der kleinen Schneeflocke was vor. Voller Zartgefühl, was Kristalle so an sich haben, bot sie sofort ihre Freundschaft an. In Brüderlichkeit vereint schworen sich die Beiden Eintracht und Harmonie für alle Zeiten. Zumindest einen Winter lang. Jeden Tag tollten die Beiden hinterm Haus im Garten herum und hatten Spaß ohne Ende. Kristi kannte so viele himmlische Wirbel-Spiele, dass es der nicht mehr jungen Lotti manchmal ein bischen zu viel wurde. Dann setzte sie das Schneeflöckchen am kleinen Goldfischteich ab, versorgte es ausreichend mit Kälte und ging in die warme Stube um sich auszuruhen. Und wenn Kristi nicht geschmolzen ist, dann tanzt sie heute noch auf Lottis Nase rum. Winter Der Winter kommt und es frostet sehr, ein eisiger Wind weht über die Landschaft her. Kahl werden die Bäume und die Leute verschwinden in ihre Räume. Bald kommt schon der erste Schnee, und zu Eis gefroren ist der See. Die Weihnachtsstimmung bricht an, alle warten auf den Weihnachtsmann. Geschenke werden verpackt und es wird Holz für den Ofen gehackt. Viele kaufen Weihnachtsschmuck und Tannenbäume werden beguckt. Auch Schneemänner sind in Sicht auf der dicken Schneeschicht. Kinder rodeln munter mit Schlitten und Skiern fahren sie den Hang hinunter. Weihnachtlich riecht es in der Bäckerei, denn Heiligabend ist noch nicht vorbei. Alle Tannen sind weiß und Bäume sind kahl, alle laufen in Mütze und Schal, bis auf die Tiere im Wald, denen ist im Winter nicht kalt.