Arbeitsblatt: Graffiti

Material-Details

Geschichte inkl. Fragen und Anleitung zur Herstellung eines Graffitis
Bildnerisches Gestalten
Grafik
9. Schuljahr
6 Seiten

Statistik

48017
2839
50
26.10.2009

Autor/in

Katrin Stalder
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Graffiti-Geschichte der USA 1968: ein Jugendlicher schreibt in Manhattan mit Filzstiften seinen Namenszug „JuLio an die Wände. 1971: ein Artikel der „New York Times schreibt einen Artikel über einen 16-Jährigen, der überall in New York seine Signatur „Taki 183 anbringt. Dies wird zum Auftakt der Graffiti-Bewegung. Die Signaturen werden großformatig an Wände auch in U-Bahnstationen – gesprüht. 1972: „Super Kool sprüht das erste „Masterpiece 1973: Die „Style-Wars beginnen: friedliche Wettkämpfe einzelnen Sprayern und „gangs um die besten Graffitis 1976: aus Anlass der 200-Jahr-Feier der USA wird der erste „whole-train gesprüht, ein kompletter Zug mit 11 Waggons („the freedom train) zahlreiche Polizeieinsätze gegen Sprayer 1980: erste Ansätze, Graffitis zu legalisieren Graffiti wird zu einer Kunstform; Galerien und die New Yorker Kunstszene nehmen Kontakte zu Graffiti-Künstlern auf, Künstler malen Graffitis auf Leinwand Graffiti erobert sich einen Platz im Design und in der Werbung in Harlem wird legaler Raum zum Sprühen zur Verfügung gestellt („Graffiti Hall of fame) Graffiti –Geschichte Europas Ende 60-er Jahre Polit-Parolen und –zeichen, Sponti-Sprüche 1977 Harald Naegeli, der „Sprayer von Zürich, prangerte mit seinen Sprüchen soziale Missstände an 1980 durch Publikationen und Filme werden American Graffiti bei den europäischen Jugendlichen in den Großstädten bekannt, nachgeahmt und eigenständig weiterentwickelt 1984 erster besprühter Zug in Wien; 1985 zum ersten Mal in München Sonderkommissionen der (Bahn-)Polizei werden gegründet, um die illegalen Sprayer ausfindig zu machen (Aufklärungsrate bis zu 80%) 1985 BLEK le rat führt in Paris Schablonengraffiti ein; hierbei wird eine Form/Figur aus Papier vorgezeichnet, ausgeschnitten und an einer Wand befestigt. Mit der Spraydose werden nun die ausgeschnittenen Teile ausgefüllt. Danach nimmt man die Schablone ab. Diese Technik wird von anderen Sprayern in Europa übernommen (z.B. Bananen-Sprayer von Köln) 1986 Gründung der Euro-Graffiti-Union (EGU) in München in Folge: legale Graffiti-Aktionen privater und öffentlicher Veranstalter, Graffiti-Ausstellungen, Graffiti-Treffs, Kurse und Workshops für Jugendliche Allgemeines Einen S-Bahn-Waggon neu zu lackieren kostet 5000 Euro! Das Besprühen eines Waggons ist Sachbeschädigung und verjährt erst nach 30 Jahren! Bei Sprayaktionen kamen bereits einige Jugendliche ums Leben (Verfolgung durch Polizei, riskante Orte wie Brücken.)! Ursprünge des Graffitis Graffiti gibt es eigentlich schon seit Bestehen der Menschheit. Bereits in der Steinzeit bemalten die Menschen Wände (z.B. in der Bretagne) und im alten Rom schrieb man Wahlkampfparolen an Wände. Auch die Nationalsozialisten sprühten vor ihrer Machtübernahme (vor 1933) Hakenkreuze an Wände. Nach dem 2. Weltkrieg dienten Hauswände als Anzeigetafeln für im Krieg verschollene Familienangehörige. Ende der 60-er Jahre sprühten Studenten ihre politischen Forderungen an Wände. Die Berliner Mauer war geradezu dafür geschaffen, Graffitis aufzusprühen. Warum sprayen Sprayer und was ist „fame? Das Hauptanliegen eines Sprayers ist, bekannt zu werden. Daher versuchen sie, ihren Namen an so viele Wände, Mauern, Brücken. zu setzen, wie nur möglich. Ideal sind S-Bahnen und Züge, denn dann „fährt der Name überall hin. Unter Sprayern besteht der Wettkampf, an besonders gefährlichen und riskanten Orten ihren Schriftzug anzubringen. Je besser man ist, desto mehr „fame genießt man. So ist es nicht erstrebenswert, seinen „tag (Schriftzug) an einem Ort anzubringen, wo man nicht erwischt werden kann, wie z.B. im eigenen Keller. Schafft man es aber, seinen tag an ein Polizei-Auto, das vor dem Kommissariat parkt, aufzusprayen, hat man sicher den größten fame. Besonderes und Spezielles In Köln begann der „Bananen-Sprayer seine Arbeit. An jedes Museum, das er als außergewöhnlich gut befand, sprühte er eine Banane. Mittlerweile ist die Banane wie eine Art Gütesiegel für Museen. Welches eine „Banane bekommt gilt als ausgesprochen gut. Bananen sind seit dem heiß begehrt. Mitte der 70-er Jahre wurde die so genannte Wolke erfunden. Sie diente als Hintergrund für die Schrift. Manche Zeichen wurden von ihr verdeckt. Bald entdeckte man die Tiefenwirkung von dreidimensionalen Buchstaben, welche dem Graffiti eine weitere Dimension verleihen. Ist die Schrift besonders rund und kugelig, spricht man vom „bubble-style. Die Buchstaben erinnern an geformte Seifenblasen. Von der Schrift zur Kunst Die Sprayer begannen damit, ihre Namen als einfache Schriftzüge schlicht an Wände zu schreiben. Mit der Zeit gab es aber so viele Sprayer, dass man sich, um aufzufallen etwas Besonderes einfallen lassen musste. Die „tags (Schriftzüge) wurden immer kunstvoller und ausgefallener. Das „piece entwickelte sich. Es ergaben sich richtige Ausbildungs-Hackordnungen von „kingwriters (den Stars) bis zu den „toys (Lehrlingen). Legale Graffitis sind eigentlich keine richtigen Graffitis mehr, denn die Verbreitung des Namens steht nicht mehr im Vordergrund. Vocabulary of Graffiti black-books: Skizzenbuch für tags und pieces bubble-styles: Seifenblasenartige, kugelrunde Schrift (s. Beispiele) crossing out: kein Graffiti wird übermalt (ausradiert) can: Farbsprühdose character: in den Schriftzug eingearbeitete figürliche Details und Bilder, auch als eigenes piece angefertigt. highlights: Glanzlichter auf den Buchstaben, die mehr Räumlichkeit erzeugen piece: ein großformatiges, aufwändiges Graffitibild mit einer farbigen, ausgefallen gestalteten Schrift mit Umrisslinie, Glanzlichtern (highlights) oder 3D (Masterpiece: außerordentliches Meisterwerk) style: Kennzeichen des Sprayers, persönliche Art und Weise seine Buchstaben und Charakters ganz individuell zu kreieren tag: Rohform des writings; eine einfache, persönliche Signatur oder Unterschrift des Sprayers meist mit Markern oder Spraydose angefertigt (s. Beispiel) writer: Schreiber Graffiti-Künstler writing: Das Schreiben des Namens durch die Sprayer. Arbeitsaufträge: Lies dir alle Texte gründlich durch, denn hier findest du alle Informationen zu diesen Fragen! Schau dir so viele Graffitis wie möglich an, damit du die drei praktischen Arbeiten am Ende auch bewältigen kannst! Beantworte die Fragen in Stichpunkten und werde nicht zu ausführlich! 1) Nenne 4 GraffitiSprayer! . 2) piece, style, tag, character, highlight: Definiere diese Ausdrücke kurz und knapp! . . . . . . . . 3) Was haben Wolken und Bananen mit Graffiti zu tun? . . . . 4) Erkläre den Begriff „fame! . . . 5) Steinzeitmenschen, Römer, Nationalsozialisten und Studenten Ende der 60er Jahre: Wo liegen die Wurzeln des Graffitis? . . . . . 6) Wer arbeitet mit SchablonenGraffitis (zwei Namen!)? Kannst du dir vorstellen, wo die Vorteile einer Schablone bestehen könnten? . . . 7) Was geschah 1976 in den USA? (nur eine Nennung!) . 8) Der Beginn der GraffitiBewegung in den USA: Beschreibe, wie alles begann bis 1972! . . . . . 9) Was ist ein Masterpiece? (ein Wort!) . 10) Warum entwickelten sich einfache tags zu aufwändigen pieces? . . 11) Schreibe deinen Namen im „Bubble Style auf dein Blatt! 12) Schreibe deinen Namen dreidimensional auf dein Blatt! 13) Schreibe deinen Namen mit Zacken, Rissen, zerbröckelnd oder/und mit Pfeilen auf dein Blatt! Bubble-Style dreidimensional „individuell Wir gestalten unser eigenes Graffiti 1) Überlege dir ein Wort, das du als Graffiti schreiben möchtest! 2) Bei der Herstellung solltest du auf folgende Dinge achten, um dein piece besonders ansprechend erscheinen zu lassen: • wähle eine Schriftart (Bubble, spitz, eckig, lang, breit, dreidimensional.) mit nicht zu schwierigen Formen • arbeite mit einer Wolke (der Hintergrund ist also einfarbig!) • setze highlights • benutze mehrere Farben • setze eine Umrisslinie outline • die Buchstaben sollen sich überschneiden (dadurch sind manche Buchstaben mehr im Vorder-, andere im Hintergrund • überlege dir verschiedene characters oder Verzierungen (Bewegungslinien, Staubwolken, bröckelnde Buchstaben, Sprechblasen, Figuren, Gesichter, Risse, Sterne, Spraydosen, Pfeile.) • möglich ist auch eine gemauerte Wand als Hintergrund, auf die eine Wolke mit einem piece gemalt wird 3) Zeichne einen Entwurf mit Bleistift auf ein DIN 4 Blatt (der kommt anschließend ins Heft!), schraffiere die entsprechenden Stellen mit deiner gewählten Farbe! 4) Der gelungene Entwurf wird nun auf DIN 3 mit Bleistift vorgezeichnet und mit Wasserfarben deckend ausgemalt! 5) Arbeite mit einer blattausfüllenden Schrift, also nicht zu klein! TIPP: Vielleicht kann die Bedeutung des Wortes ja in die Gestaltung mit einfließen, also rot, orange, gelb, zackig für „Feuer, oder kalte, helle Farben und Spitzen für „Winter.