Arbeitsblatt: Gruppenpuzzle Nationalsozialismus
Material-Details
Gruppenpuzzle Nationalsozialismus kleine Version (ca.6 Lektionen) mit den Bereichen Merkmale/Hitler/Hitlerjugend
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
14 Seiten
Statistik
4959
2286
147
03.03.2007
Autor/in
Reto Budliger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Reto Budliger Sek I-L Diplompraktikum 3. Sek Gruppenpuzzle Faschismus/Nationalsozialismus 1. Phase Einzelarbeit a)Jeder Schüler liest die Texte genau durch und streicht das Wichtigste an (es können auch freiwillig noch weitere Texte zum Thema gelesen werden). b) Danach werden die Fragen zum eigenen Thema beantwortet (Die Fragen werden später für die Lernkontrolle (Test) gebraucht). c) Jetzt erstellt der Schüler ein Mind Map, welches das Wichtigste der Texte enthält und als Hilfe für den Austausch in den Fachgruppen dient. 2. Phase Gruppenarbeit Expertengruppen In 3 Gruppen werden nun Ideen und Informationen ausgetauscht. Erklärt einander allenfalls Wörter und Zusammenhänge. Vergleicht die Antworten und die Mind Maps, damit sicherlich nichts Wichtiges vergessen geht. Die LP steht in dieser Phase beratend zur Seite, hilft bei der Verarbeitung der Informationen und gibt evt. Tipps. Übt den Vortrag AAA BBB AAA BBB CCC CCC 3. Phase Fachgruppen Die Expertengruppen lösen sich auf. Die Gruppen werden jetzt in die Austauschgruppen eingeteilt. In jeder Gruppe hat es einen Experten jedes Themas. Jeder Experte hält in seiner Fachgruppe einen Vortrag (ca. 5 Minuten) über einen Aspekt des Faschismus. Versucht eurer Fachgruppe einen guten Überblick über das ausgewählte Thema zu geben, damit die Mitglieder möglichst viel profitieren können (gebt den anderen Schülern eine Kopie des Mind Maps ab.) Geht dann auf die Fragen ein, welche die anderen Mitglieder auf ihren Blättern beantworten (ca.5-10 Minuten).Das Mind Map wird als Hilfe eingesetzt, es dient als Gedankenstütze für den Experten und als Übersicht für die anderen Schüler. Die Schüler notieren alle Antworten auf ihr Frageblatt. A 4. Phase Lernkontrolle 1 Reto Budliger Sek I-L Diplompraktikum 3. Sek Ziele: 3 Ich übernehme die Rolle des Lehrenden (Lehrer). 3 Ich (an)erkenne Klassenkameraden/ Klassenkameradinnen als Experten. 3 Ich präsentiere meinen Bereich mit einem Mind Map. 3 Ich kenne die Begriffe Hitlerjugend, Gleichschaltung, Führerprinzip, und weiss, was sie bedeuten. 3 Ich weiss, welchen Zweck die Hitlerjugend hatte. 3 Ich sehe ein, welche Vorteile und Nachteile die Mitgliedschaft in der Hitlerjugend hatte. 3 Ich kenne drei Merkmale des Faschismus. 3 Ich kenne verschiedene Aspekte der Person Adolf Hitler, z.B. seine Redekünste, seine Haltungen,. 3 Ich weiss, wie Hitler das Volk überwachen liess. 3 Ich sehe ein, was vielen Deutschen am nationalsozialistischen System gefiel und was ihnen wohl eher missfiel. 3 Ich sehe ein, das die Mehrheit der Bevölkerung die Massnahmen gegen Juden und andere Verfolgte verdrängte oder nicht ernst nahmen. 3 Ich kenne Minderheiten in der Schweiz 2 Reto Budliger Sek I-L Diplompraktikum 3. Sek Zeitplan: Datum Zeit Freitag 1L 02.03. Hausaufgabe bis 08.03 Donnerstag 1L 08.03 Freitag 09.03 Donnerstag 15.03 1L 1L Auftrag Einlesen in das Thema, Verarbeitung der Informationen, Fragen beantworten, (Mind Map herstellen) Texte lesen Fragen beantworten Mind Map herstellen Austausch in den Expertengruppen Vortrag vorbereiten und üben Mind Map Lehrperson abgeben Austausch in den Fachgruppen Evtl. Austausch in den Fachgruppen Lernkontrolle Fragen: Hitlerjugend Welchen Zweck hatte die Hitlerjugend? . . . Was waren wohl die Vorteile, wenn man in der Hitlerjugend war? Welches waren die Nachteile? . . . . Warum stellten die Nationalsozialisten Rechenaufgaben auf diese Art und Weise? („Durch Geschichte zur Gegenwart 3, S.76 Aus Rechenbüchern des nationalsozialistischen Deutschland) . . . 3 Reto Budliger Sek I-L Diplompraktikum 3. Sek Hitler Warum wurde Hitler zum Führer des NSDAP? . . In Haft schrieb Hitler das Buch „Mein Kampf. Welche Ziele verfolgt er (siehe Tafelbild)?. . . Hitler war gegen die Juden, Homosexuelle, Zigeuner und andere Minderheiten. Er verfolgte sie. Auch bei uns in der Schweiz gibt es Minderheiten: Nenne einige Minderheiten? Wie behandeln wir sie? . . . . Was denkst du? Könnte es wieder einmal einen Diktator wie Hitler geben? Begründe deine Antwort: . . . Faschismus/Nationalsozialismus Nenne drei Merkmale des Faschismus? . . . . Erkläre das Wort „Gleichschaltung in eigenen Worten? . . 4 Reto Budliger Sek I-L Diplompraktikum 3. Sek Was ist das Führerprinzip? . Wieso durften die Deutschen keine Ehen mit Juden eingehen? . . Was machte Hitler, um sein Volk überwachen zu können? . . Was gefiel wohl vielen Deutschen am nationalsozialistischen System, was missfiel ihnen wohl eher? . . . . Wieso setzten sich wohl nur wenige Deutsche für die Juden und andere Verfolgte ein? Hast du Verständnis dafür? . . . . 5 Reto Budliger Sek I-L Diplompraktikum 3. Sek Hitlerjugend Die Hitlerjugend (HJ) war die 1926 gegründete Jugendorganisation der NSDAP. Sie gehörte zu Adolf Hitlers Konzept, alle Lebensbereiche zu kontrollieren und zu beherrschen; ihr Ziel war also, die Erziehung der Jugend im Sinne des Nationalsozialismus. Das Kürzel HJ bezeichnete die Organisation für die 14- bis 18-jährigen Jungen innerhalb der gesamten Hitlerjugend. Mitglieder der Hitlerjugend wurden auch Hitlerjungen genannt. Nach ihrer Gründung 1926 war die Hitlerjugend bis zur Machtübernahme eine Art Jugendabteilung der SA, der Sturmabteilung der NSDAP. Die Hauptsache der Arbeit der Hitlerjugend lag in der Machtübernahme mit der Unterstützung der Partei. Nach der Machtübernahme 1933 stellte der Reichsjugendführer Baldur von Schirach das neue Ziel für die Hitlerjugend auf: Die NSDAP ist nun die einzige Partei, so muss die HJ die einzige Jugendorganisation sein. Außerdem wurde eine neue Aufgliederung der Hitlerjugend in Jungvolk, Hitlerjugend, Bund deutscher Mädel (BDM) und Jungmädelbund vorgenommen. 1014 jährige Jungen gehörten zum Jungvolk, 14-18jährige Jungen zur Hitlerjugend. Das Gesetz über die Hitlerjugend vom 1.12. 1936 bestimmte, dass die gesamte deutsche Jugend innerhalb des Deutschen Reiches in der Hitlerjugend zusammengefasst werden sollte. Damit war die Hitlerjugend für die gesamte Erziehung der Jugend außerhalb von Schule und Zuhause zuständig. Die Jugenddienstpflicht stand gleichgeordnet neben Arbeitsdienst und Wehrpflicht. Die HJ-Mitglieder hatten an dem so genannten HJ-Dienst, in der Regel wöchentliche Heimabende und Sportnachmittage, teilzunehmen; außerdem organisierte die HJ Ausflüge, Ferienlager, Sportveranstaltungen und verschiedene Feierstunden. Im Mittelpunkt aller Veranstaltungen stand die nationalsozialistische Erziehung und Schulung, die 14- bis 18-jährigen Jungen wurden außerdem auch vormilitärisch (Vorausbildung zum Soldaten) ausgebildet. Versäumten die Jugendlichen die Teilnahme an Veranstaltungen, konnten sie oder die Eltern bestraft werden. Während des 2.Weltkrieg wurden alle Jungen und Mädchen zu verschiedenen Hilfsdiensten herangezogen. (Quelle: 6 Reto Budliger Sek I-L Diplompraktikum 3. Sek Text aus WiB, S.30 Wer noch mehr wissen will freiwillige Zusatzlektüre: Durch Geschichte zur Gegenwart 3, S.75-78 7 Reto Budliger Sek I-L Diplompraktikum 3. Sek Hitler Tagediebe hat man im Dritten Reich als „asoziale Elemente ins Konzentrationslager gesteckt und der Umerziehung oder gar „Vernichtung durch Arbeit zugeführt. Möglicherweise hätte Hitler, wenn er nicht selbst der Diktator gewesen wäre, die nationalsozialistische Herrschaft nicht überlebt. Denn die meiste Zeit seines Lebens fristete er ein halt- und zielloses Dasein. Und selbst nachdem er sich zum „Führer des Dritten Reiches aufgeschwungen hatte, entsprach er in seiner persönlichen Lebensführung ganz und gar nicht dem neuen tatkräftigen deutschen Herrenmenschen, der den Nationalsozialisten vorschwebte. Kindheit Geboren wurde Hitler am 20. April 1889 als Sohn von Alois und Klara Hitler (geborene Pölzl) im österreichischen Braunau am Inn, an der Grenze zum Deutschen Reich. Er war das vierte von sechs Kindern, von denen jedoch vier gleich bei der Geburt oder früh an Krankheiten starben. Der humorlose und strenge Vater, der sich aus kleinbäuerlichen Verhältnissen zum Zollbeamten emporgearbeitet hatte, verabreichte seinem schwer erziehbaren Sohn Adolf so manche Tracht Prügel. Die bescheidene und gottesfürchtige Mutter umsorgte ihn dagegen ebenso wie seine jüngere Schwester Paula mit liebevoller Innigkeit. In den ersten Jahren wechselte die Familie oft den Wohnort, bis sie sich nach der Pensionierung des Vaters 1895 zunächst in der Umgebung, dann am Stadtrand von Linz niederließ. Schulzeit In der Volksschule glänzte Adolf durch Intelligenz und gute Zeugnisse. Trotz seiner Neigung zu Wutausbrüchen war er nicht unbeliebt. Er bevorzugte Kriegsspiele, und besonders die Winnetou-Bücher von Karl May hatten es ihm angetan. Auch als Erwachsener las Hitler noch gerne die Abenteuer von Karl May und empfahl diese übrigens auch seinen Generälen zur Linderung ihrer Phantasielosigkeit. Nach dem Übertritt auf die Realschule fielen Adolfs Leistungen jedoch rasch ab, und es dauerte nicht lange, bis er eine Klasse wiederholen musste. Gleichzeitig verschlechterte sich das Verhältnis zum Vater, der ihn gerne in eine Beamtenlaufbahn gedrängt hätte. Aus dem glücklichen und verspielten Kind wurde ein unzufriedener und störrischer Jugendlicher. Der Druck wich erst, als Hitlers Vater 1903 starb. Von der Mutter abgöttisch geliebt und verwöhnt, pflegte Adolf von nun an das Leben eines trägen Müßiggängers. 1905 ging er ohne Abschluss von der Schule ab. Die Tage verbrachte er nun mit Zeichnen, Malen und Lesen, die Nächte im Konzert oder in der Oper. Besonders für die Opern von Richard Wagner, die in der Welt der germanischen Helden- und Göttersagen spielen, entwickelte er eine maßlose Begeisterung. Schulprobleme Hitler vermisste in der Realschule das persönliche Verhältnis zu den Volksschullehrern. Und es fiel ihm schwer, neue Freunde zu finden. Im Unterricht bereiteten ihm Mathematik und Deutsch die meisten Probleme. Doch auch in Geographie und Geschichte, die er später als seine Lieblingsfächer bezeichnete, kam er zuletzt nur noch auf die Note „genügend. 8 Reto Budliger Sek I-L Diplompraktikum 3. Sek Künstlerträume Hitler träumte davon, ein großer Maler zu werden. Deshalb war es für ihn ein herber Schlag, als er zweimal durch die Aufnahmeprüfung an der Wiener Kunstakademie fiel. „Ungeeignet für die Malerschule, aber Talent für die Architektur, lautete das Urteil des Rektors. Doch dazu hätte Hitler das Abitur nachmachen müssen, was ihm gar nicht schmeckte. Nach dem Tod seiner Mutter ließ er sich 1908 in Wien nieder, wo er sich mit ihren Ersparnissen und einer Waisenrente ein Jahr lang ohne Arbeit über Wasser halten konnte. Hitler und die Frauen Seine Mutter war einer der wenigen Menschen, für die Hitler jemals ein aufrichtiges Liebesgefühl aufbrachte. Als sie an Krebs erkrankte, kümmerte er sich aufopferungsvoll um ihre Pflege. Zeit seines Lebens trug er eine Photographie von ihr bei sich. Gefühlsmäßige Beziehungen zu Frauen hatte Hitler ansonsten so gut wie keine. Für einen Skandal sorgte der Selbstmord seiner Nichte Angelika „Geli Raubal am 19. September 1931, mit der er ein Verhältnis gehabt haben soll. Absturz in die Gosse Ab Mitte 1909 lernte Hitler die Bedeutung des Wortes Armut kennen. Er führte das Leben eines Vagabunden, übernachtete im Freien oder im Obdachlosenasyl. Schließlich verkaufte er selbst gemalte Ansichtskarten und lebte in einem Männerheim. Hitlers Jahre in der Hauptstadt des Vielvölkerstaates ÖsterreichUngarn trugen viel zu seinen Vorurteilen und seiner Weltanschauung bei. Wiederholt äußerte er seinen Ekel vor dem „Völkerbabel in den Straßen Wiens. Hier kam er auch in Kontakt mit dem Antisemitismus (Feindschaft gegen die Juden), und er lernte überspannte Ideen von einem ewigen Kampf zwischen einer heldenhaften blonden Rasse (den Germanen bzw. Deutschen) und einer Rasse räuberischer, minderwertiger Tiermenschen kennen. Krieg als Erweckung Um sich dem Militärdienst in Österreich zu entziehen, ging Hitler im Mai 1913 nach München, wo er seinen haltlosen Lebensstil fortsetzte. Erst der Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 rüttelte ihn wach. Er meldete sich als Freiwilliger und erwies sich als überraschend tapferer Soldat. Er brachte es im Krieg zwar nur bis zum Rang eines Gefreiten, wurde aber für seine Tapferkeit immerhin mit dem Eisernen Kreuz erster und zweiter Klasse ausgezeichnet. Die Kriegserlebnisse, die militärische Rangordnung, die Grundsätze von Befehl und Gehorsam und das Gefühl von Kameradschaft und Schicksalsgemeinschaft prägten Hitler entscheidend. Bei Kriegsende 1918 lag er im Lazarett, um eine Erblindung nach einem Giftgasangriff auszukurieren. Wie vielen seiner Kameraden erschien ihm der Waffenstillstand als das Werk verräterischer Juden und Marxisten. Der Führer der Bewegung Nach dem Krieg blieb Hitler in München zunächst beim Militär, das ihn in der Soldatenschulung und für politische Spitzeldienste einsetzte. Dabei lernte er im September 1919 die rechtsextreme, antijüdische Deutsche Arbeiterpartei (DAP) kennen. In ihr machte er sich durch sein Redetalent bald unentbehrlich. Schon im Frühjahr 1920 stand er an der Spitze der DAP, änderte ihren Namen in 9 Reto Budliger Sek I-L Diplompraktikum 3. Sek Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Ein Jahr später riss er in der Partei diktatorische (unumschränkte) Vollmachten an sich und formte aus der Partei die „Hitlerbewegung. Putsch und Haft 1923 steckte die Weimarer Republik in einer schweren Krise. Nun sah Hitler die Zeit zum Handeln gekommen und zettelte am 9. November einen Putsch gegen die Regierung an. Doch dieser so genannte Hitler-Putsch scheiterte, Hitler wurde verhaftet. Am 26. Februar 1924 wurde er zusammen mit Ernst Röhm und General Erich Ludendorff wegen Hochverrats zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt, jedoch kam er am 20. Dezember schon wieder frei. Während seiner Haft schrieb er an seinem Buch Mein Kampf, in dem er seine Weltanschauungen und politischen Ziele darlegt. Vor allem schrieb er von Judenhass (Antisemitismus) und von der Schaffung von neuem Lebensraum im Osten. Nach seiner Entlassung baute er die NSDAP neu auf und zog sich brauchbare Mitstreiter heran, die ihm auf gesetzmäßige Weise zur Macht verhelfen sollten. Am 30. April 1925 wurde Hitler auf eigenen Wunsch aus der österreichischen Staatsbürgerschaft entlassen. Damit war er staatenlos. Die deutsche Staatsbürgerschaft wurde ihm erst am 26. Februar 1932 zuerkannt. Der einsame Wolf Hitlers große Chance kam mit der Weltwirtschaftskrise Anfang der dreißiger Jahre. Die verelendeten Massen verschafften radikalen Parteien wie der NSDAP raschen Auftrieb. Am 30. Januar 1933 war es geschafft, Hitler wurde Reichskanzler. Nachdem er seine diktatorische Herrschaft gefestigt hatte, gefiel er sich zunehmend in der Rolle des geheimnisumwitterten Führers. Den Kontakt mit dem Volk pflegte er nur noch bei Großveranstaltungen. Oft zog er sich in die Einsamkeit seines Hauses auf dem Gipfel des bayerischen Obersalzbergs zurück. Umsorgt von Dienstpersonal und umgeben von willfährigen Parteigängern, fiel er dort in seinen alten Trott zurück. Die Verwirklichung seiner Ideen überließ er derweil seinen Getreuen. Das Ende Im 2. Weltkrieg (1939-1945) war Hitler als Oberbefehlshaber der Wehrmacht gefordert. Doch als die Lage immer aussichtsloser wurde, schottete er sich zunehmend in seinem Führerhauptquartier „Wolfsschanze in Ostpreußen von der Außenwelt ab. Er ließ den Krieg und seinen Vernichtungsfeldzug gegen die Juden fanatisch und ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung und die Soldaten weiterführen – in der Hoffnung, dass sich das Schicksal noch wenden würde. Die letzten Kriegswochen verbrachte er im Führerbunker unter der Reichskanzlei in Berlin. Als die sowjetische Rote Armee anrückte, nahm er sich dort am 30. April 1945, zehn Tage nach seinem 56. Geburtstag, das Leben – zusammen mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Eva Braun, die er am Tag zuvor noch geheiratet hatte. (Quelle: Microsoft Encarta Enzyklopädie Professional 2005. 1993-2004 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.) 10 Reto Budliger Sek I-L Diplompraktikum 3. Sek Das Tafelbild „Die Person Hitlers und der Aufstieg der NSDAP soll dir als Hilfe für die Beantwortung der Fragen dienen. Wer noch mehr wissen will freiwillige Zusatzlektüre: Durch Geschichte zur Gegenwart 3, S.6162 11 Reto Budliger Sek I-L Diplompraktikum 3. Sek Faschismus/Nationalsozialismus Ideologie (Weltanschauung) des Nationalsozialismus Der Nationalsozialismus ist eine Art von Faschismus. In der ersten Hälft des 20. Jahrhunderts herrscht in vielen Ländern Europas faschistisches Gedankengut z.B. in Italien und Spanien. Der deutsche Faschismus, der auch als Nationalsozialismus bekannt ist, bildet aber die Spitze der Grausamkeit. Der Faschismus, wie auch Hitler, kann unter anderem auch als eine Folge des Ersten Weltkrieges gesehen werden. Der Nationalsozialismus versteht die Nation als rassisch begründete Volksgemeinschaft. Der Einzelne habe in dieser aufzugehen nach dem Motto: Du bist nichts, dein Volk ist alles. Damit wird im Unterschied zum Liberalismus das Individuum entwertet und das Kollektiv verherrlicht. Die Volksgemeinschaft ist auch nicht liberal/demokratisch organisiert, sondern nach dem Führerprinzip aufgebaut, also hierarchisch: Führer befiehl, wir folgen! Dem Führer gebührt Gefolgschaft und Gehorsam. Die Volksgemeinschaft gibt sich im nationalsozialistischen Alltag gerne militärisch, denn das Militär und der Obrigkeitsstaat des 19. Jhr. sind das eigentliche Vorbild: Alle müssen möglichst organisiert sein, jede Organisation sollte uniformiert sein: die Hitlerjugend, der Bund Deutscher Mädels, die SA, die SS, usw. usf Uniformen schalten das Individuum aus und betonen Einheit und Gleichheit. Entscheidend ist die rassische Begründung der Volksgemeinschaft. Die deutsche Nation ist die Blutsgemeinschaft der so genannten Arier. Da die Rasse rein erhalten werden muss, bedarf es eines Ariernachweises, Ehen mit Juden werden verboten und bestraft (Nürnberger Rassegesetze 1935). Dem Arierwahn entspricht also ein rassistischer Antisemitismus (vom Juden komme angeblich alles Böse). Lies nun in deinem Geschichtsbuch „Durch Geschichte zur Gegenwart 3: die Merkmale des Faschismus auf Seite 50. Nationalsozialismus DER TRAUM VOM TAUSENDJÄHRIGEN REICH Die Tage der Weimarer Republik, der ersten Demokratie auf deutschem Boden, waren bereits gezählt. Denn Hitler hatte die Übernahme der Regierung bereits als „Machtergreifung gefeiert. Und in der Tat errichteten die Nationalsozialisten unter seiner Führung binnen kürzester Zeit eine totalitäre, also allumfassende Diktatur. Statt der erbetenen vier Jahre ging es ihnen um tausend Jahre. Denn so lange würde das „Dritte Reich, das sie aufbauten, ihrer Meinung nach überdauern. Doch am Ende führte Hitlers Größenwahn dazu, dass Deutschland bereits zwölf Jahre später in Schutt und Asche versank. (Das Dritte Reich :Mit der Bezeichnung „Drittes Reich wollten sich die Nationalsozialisten in die Tradition des Heiligen Römischen Reiches (Erstes Reich) und des Deutschen Kaiserreiches (Zweites Reich) stellen.) 12 Reto Budliger Sek I-L Diplompraktikum 3. Sek HITLERS PHANTASIEN Aus seinen Absichten hatte Hitler nie ein Geheimnis gemacht. In unzähligen Reden war er immer wieder gegen Demokraten, Juden und Kommunisten zu Felde gezogen. Seine Vorstellungen von Führerstaat und Volksgemeinschaft, vom arischnordischen Herrenmenschenvolk, vom Großgermanischen Reich und von der Eroberung neuen „Lebensraumes waren schwarz auf weiß in seinem Buch Mein Kampf nachzulesen. Das Erstaunlichste aber war das atemberaubende Tempo, das die Nationalsozialisten an den Tag legten, um die Phantasien ihres Führers zu verwirklichen. Die Partei, in der die Nationalsozialisten zusammengeschlossen waren, war die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Hitler hatte sie 1920 mitbegründet, und er bestimmte praktisch alleine das Programm und die Politik der Partei. GLEICHSCHALTUNG Um einen dauerhaften Einfluss auf alle und alles sicherzustellen, betrieben die Nationalsozialisten die „Gleichschaltung sämtlicher Bereiche des politischen und gesellschaftlichen Lebens. Das begann mit der Gleichschaltung der Länder und setzte sich fort im Verbot aller Parteien mit Ausnahme der NSDAP. Außerdem überzogen die Nationalsozialisten das Land mit einem dichten Netz von Organisationen, das jeden Deutschen erfasste, auch wenn er nicht der NSDAP angehörte. Alle Arbeitenden, egal ob „Arbeiter der Faust oder „Arbeiter der Stirn, wurden in der Deutschen Arbeitsfront und ihren Unterorganisationen zusammengefasst. Solche Unterorganisationen waren z. B. der Reichsstand des deutschen Handwerks für die Handwerker, der Reichsnährstand für die Bauern und der NS-Rechtswahrerbund für Richter und Rechtsanwälte. Sportler waren im Reichsbund für Leibesübungen zusammengeschlossen und so fort. Presse, Rundfunk und alle Bereiche der Kunst und Kultur waren ebenfalls gleichgeschaltet und wurden vom Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, beaufsichtigt. DER TOTALE STAAT Zur Absicherung der nationalsozialistischen Herrschaft wurde Deutschland in einen Polizei- und Überwachungsstaat verwandelt. Um Widerstand bereits im Keim ersticken zu können, mischten sich ganze Heerscharen von Spitzeln unters Volk. Zuständig für die Polizeiorganisation war Heinrich Himmler, Chef der berüchtigten SS (Schutzstaffel), einer besonders kaltblütigen Elitetruppe. Daneben gab es noch die gefürchtete Gestapo (Geheime Staatspolizei) und den SD (Sicherheitsdienst). Jedes unüberlegte Wort konnte zur Verhaftung und Einweisung in ein Konzentrationslager führen. Kampf gegen die Arbeitslosigkeit Um rasche Erfolge bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit vorweisen zu können, ließ Hitler im großen Stil Instandsetzungsarbeiten durchführen und gewaltige Bauprojekte in Angriff nehmen. Reichsarbeitsdienst und die Wiedereinführung der Wehrpflicht taten ein Übriges, um die Arbeitslosenzahlen gegen null zu führen. EIN VOLK, EIN REICH, EIN FÜHRER Doch die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit den neuen Machthabern hielt sich ohnehin in Grenzen. Die meisten waren froh, dass endlich wieder ein starker Mann an der Regierung war, der für Recht und Ordnung sorgte. Der Abbau der bedrückenden Arbeitslosigkeit und die außenpolitischen Erfolge steigerten die 13 Reto Budliger Sek I-L Diplompraktikum 3. Sek Beliebtheit des Führers ins Unermessliche. Immer weniger Deutsche stellten kritische Fragen. Nur wenige kümmerte das Schicksal der Menschen, die verhaftet wurden und verschwanden. Die innenpolitischen Gegner waren verstummt oder abgetaucht. Und dass die verhassten Juden zum Freiwild erklärt wurden, kam vielen gerade recht. In vorauseilendem Gehorsam stellten sich Millionen strammer Nationalsozialisten in der Bevölkerung in Wort und Tat freiwillig in den Dienst des Führers. Wie kaum ein anderer verstand es Hitler, sich die Massen gefügig zu machen. Mit durchschlagendem Erfolg vermittelte er den Deutschen das Gefühl, Teil einer innigen Volksgemeinschaft zu sein, die zu Höherem berufen sei. Seine Vermutung, dass der Führerstaat der deutschen Eigenart am ehesten entspreche, bewahrheitete sich. Die Massen wollen nicht überzeugt, sondern mitgerissen werden, war die Devise. Und so entfesselte Propagandaminister Goebbels einen bis dahin beispiellosen Kult um den Führer. Und es wimmelte nur so von bombastischen Festen und Veranstaltungen mit Massenaufmärschen und Paraden, deren Wirkung man sich nur schwer entziehen konnte. Und so kam es, dass ein großer Teil der Bevölkerung vor den beispiellosen Verbrechen der Nationalsozialisten, allen voran vor dem Holocaust, die Augen verschloss und Hitler selbst dann noch die Treue hielt, als ihre Heimat im Bombenhagel des 2. Weltkrieges unterging. Deutscher Gruß: Besonders augenfällig wurde der Führerkult im Dritten Reich durch den „Deutschen Gruß: Man grüßte nun mit ausgestrecktem rechten Arm und dem Zuruf „Heil Hitler!. Ab 1933 war dieser Gruß im amtlichen Verkehr vorgeschrieben, und wer ihn verweigerte, riskierte eine Verhaftung. (Quelle: Microsoft Encarta Enzyklopädie Professional 2005. 1993-2004 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.) Wer noch mehr wissen will freiwillige Zusatzlektüre: Durch Geschichte zur Gegenwart 3, S.49 14