Arbeitsblatt: Irrungen Wirrungen- Theodor Fontane
Material-Details
Kurzzusammenfassungen in Stichpunkten zu jedem Kapitel
Deutsch
Leseförderung / Literatur
11. Schuljahr
9 Seiten
Statistik
51028
1056
1
18.12.2009
Autor/in
Ole Wilkens
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Irrungen, Wirrungen (Theodor Fontane) Erstes Kapitel: detaillierte Beschreibung des Handlungsortes - Lokalisierung - daraus folgt ein realitätsnaher Eindruck - Bestärkung des Eindrucks durch genaue Angabe der Jahreszeit Indirekte Vorstellung von Frau Nimptsch und Frau Dörr durch Handlungen und Dialoge knappe Andeutungen des Erzählers - „unsichtbarer Beobachter, der die Personen genau kennt, aber nicht wahrgenommen wird Vorstellung Bothos und Lenes durch Dialog der Frauen - Problem mit ihrer Beziehung zueinander Frau Dörr spricht über sich in Lenes Alter - Beschreibung von Lene Zweites Kapitel: detailgetreue Skizzierung des „Schlosses und der Gärtnerei - chaotisches, kurioses aber trotzdem symphatisches Örtchen Beschreibung Herr Dörr an der Person selbst - Beschreibung jedoch schon von Frau im ersten Kapitel Beschreibung des Anfanges der Beziehung zwischen der Eheleute Dörr - Heirat war für damalige Verhältnisse recht ungewöhnlich - Dörrs zweite Ehe - Frau Dörr hatte zuvor eine Beziehung zu einem Grafen Drittes Kapitel: Dialog der Eheleute Dörr am Anfang - trotz aller Reibereien, liebevoller und zärtlicher Umgang - „ Ach, rede doch nicht so, unterbrach ihn die sich über seinen Geiz beständig ärgernde Frau, zog ihn aber, was er immer als Zärtlichkeit nahm, auch heute wieder am Ohrzipfel Dialog zwischen Frau Dörr und Lene - Ausfragung Lenes über Beziehung zu Botho, Lene verlegen - Beschreibung des Treffen mit Botho durch Lene - Botho Baron Lenes Familie und ihre Bekannten scheinen Affäre zu dulden oder auch zu befürworten - unüblich für Deutschland im 19. Jahrhundert Aufgrund Bothos adliger Abstammung ist die Beziehung aussichtslos - Lene ist sich dessen bewusst. - „Ach, liebe Frau Dörr lachte Lene, was Sie nur denken. Einbilden! Ich bilde mir gar nichts ein. Wenn ich einen liebe, dann lieb ich ihn. Und das ist mir genug. Und will weiter gar nicht von ihm, nichts, gar nichts, und dass mir mein Herz so schlägt und ich die Stunden zähle, bis er kommt, und nicht abwarten kann, bis er wieder da ist, das macht mich glücklich, das ist mir genug Viertes Kapitel: es fällt auf, das Botho sich fernab der Zwänge der adligen Gesellschaft sehr wohl fühlt die Verse in den Knallbonbons sind typisch für Fontanes ironische Andeutungen innerhalb des gesamten Roman - „In Liebe selbstvergessen sein. Freut Gott und die lieben Engelein. - „Wo Amors Pfeil tief getroffen. Da steht Himmel und Hölle offen. Innerhalb des Gespräches macht Botho auf unterhaltsame Weise den Unterschied zwischen einem normalen Gespräch und der unter den Adligen betriebenen „Konversation deutlich - Adel wird ins Lächerliche gezogen und als oberflächlich dargestellt Fünftes Kapitel: abendlicher Spaziergang von Botho und Lene im Garten der Dörrs - Ausweglosigkeit und Unmöglichkeit ihrer Beziehung aufgrund der Standesunterschiede kommt zur Sprache Lene ist sich dessen vollkommen bewusst Botho ignoriert die baldige, jedoch notwendige Trennung Sechstes Kapitel: Beschreibung Bothos Wohnung - realitätsnaher Anspruch durch genaue Angabe der Lage der Wohnung - Einrichtung und Gemälde werden genau skizziert Brief Lenes an Baron Botho Rienäcker - Nachdenklichkeit über Beziehung von Seiten Bothos Er wünschte er hätte sie nie kennen gelernt - Beziehung stellt Gewissenskonflikt dar - enormes Risiko wegen Gefährdung seines Rufs Siebentes Kapitel: Treffen und Gespräch Bothos mit dem Onkel in einem Restaurant - politische Themen - Onkel as Botschafter der Mutter Bothos (von Botho bereits befürchtet) Geldprobleme der Rienäckers - Bothos Hochzeit mit Käthe (Cousine) würde Geldproblem lösen - Käthe aus reicher Familie - Bund der Eltern Achtes Kapitel: Szene im Klub „Tratsch der Männer über andere Adlige und deren Beziehungen Wedell berichtet über Gespräch zwischen Botho und seinem Onkel - berichtet auch über die Heirat Bothos mit Käthe „Herren wissen über Bothos Beziehung zu Käthe - erkennen, dass er sich dem gesellschaftlichem, vor allen Dingen aber dem finanziellen Druck beugen muss. Neuntes Kapitel: Botho ahnt das nahe Ende der Beziehung - er sucht Lene auf und macht mit Frau dörr und Lene einen Spaziergang ins Grüne Frau Dörr bringt Lene erneut in Verlegenheit Stimmung wirkt ausgelassen und heiter - wird von Frau Dörr auch so aufgefasst Botho und Lene werden angesichts der baldigen Trennung ruhig und ernst Zehntes Kapitel: Lene stellt Botho ein Buch vor, indem sie aufschreibt was sie gerne von ihm wissen möchte - Erläuterung der „Necknamen - Vergleich von Namen und Masken Im Klub trägt Botho eine andere Maske als bei Lene - in Gegenwart seiner Familie oder in der Öffentlichkeit sei es wiederum eine andere Maske - jeder trägt seine Masken, zeigt verschiedne Personen, verschiedene Facetten in verschiedenen sozialen Umfeld Gespräch über Tod - Versprechen Bothos Frau Nimptsch einen Immortellenkranz auf ihr Grab zu legen Bothos Abschied - Planung einer Landpartie, um die letzten Tage besonders zu genießen Elftes Kapitel: Landpartie zu „Hankels Ablage, ein an der Spree gelegenes Waldgebiet Übernachtung in einem am Fluss gelegenen Gasthaus Parallelen zum Ostertag, an dem sich Botho und Lene kennen lernten - Lene schlägt aufgrund dessen eine Bootsfahrt vor Das baldige Ende der Beziehung wird auch hier deutlich - „Keiner sprach. Jeder aber hing seinem Glück und der Frage nach, wie lange das Glück noch dauern werde. Zwölftes Kapitel: Dialog Bothos mit Wirt - geschichtlicher Hintergrund „Hinklers Ablage Gespräch über wirtschaftliche Lage des Gasthauses - Botho fragt den Wirt über Gäste zu dieser Jahreszeit regelrecht aus - Botho tut dies wahrscheinlich aus Angst seine Anonymität zu verlieren und so die letzte Zeit mit Lene nicht ungestört genießen zu können Lenes „Anfall – heute „psychosomatisch - Trauer „schlägt ihr auf den Magen 13. Kapitel: Störung der Landpartie Bothos und Lenes durch Kameraden von Botho, die sich mit ihren „Damen am gleiche Platz amüsieren wollten Beschreibung und Dialoge der Paare - Fontane offenbart die Oberflächlichkeit des Adels - Figuren wirken geradezu karikaturistisch - Männer geben sich betont männlich - Frauen wirken dagegen albern und zickig in ihrer Vornehmtuerei 14. Kapitel: Landpartie war für Botho und Lene aufgrund der unerwarteten Störung nicht so verlaufen, wie sie es gehofft hatte Lene weiß, dass es keinen Zweck mehr hat, sicht etwas vorzumachen - „Dü fühlst selbst, dass ich recht habe, dein gutes Herz sträubt sich nur, es zuzugestehen, und will es nicht wahr haben. Aber ich weiß es: gestern, als wir über die Wiese gingen und plauderten und ich dir den Strauß pflückte, das war unser letztes Glück und unsere letze schöne Stunde. Brief Bothos Mutter an Botho - Hochzeit mit Käthe steht indirekt fest Langer Monolog Bothos - Kritik am Adel - Botho fühlt sich in seiner gesellschaftlichen Stellung gefangen - sieht keinen Ausweg - „Wer bin ich? Durchschnittsmensch aus der so genannten Obersphäre der Gesellschaft. Und was kann ich? Ich kann ein Pferd stallmeistern, einen Kapaun tranchieren und ein Jeu machen. Das ist alles, und so hab ich denn die Wahl zwischen Kunstreiter, Oberkellner und Croupier 15. Kapitel: Abschied Botho und Lene Abschied Botho und Frau Nimptsch Bothos Dank für eine schöne, unvergessliche Zeit 16. Kapitel: Heirat von Käthe und Botho Käthe als perfekte Gesellschafterin - jedoch erkennt Botho, dass sie sehr oberflächlich ist - sie kann mit vielen Worten nichts sagen Botho und Käthe bekommen eigene Wohnung - ironischerweise mit Blick auf Wilmersdorf, dem Wohnort der Familie Nimptsch Beobachtung Lenes des Ehepaars Rienäcker während Spaziergang - krampfhafte Vermeidung der Begegnung Lene erleidet Schwächanfall 17. Kapitel: dreieinhalb Jahre später gezwungene Reflexion Rienäckers an Zeit mit Lene - wunder sich darüber, dass sie sich nie sehen oder begegnen, da sie so nah beieinander wohnen Botho weiß nicht, dass Lene mit ihrer Mutter aufgrund der Nachbarschaft weggezogen ist Vorstellung des neuen Nachbarns der Nimptschs, Gideon Franke - bekundet offen Interesse an Lene Dialog Frau Dörr und Frau Nimptsch - Lene würde ihn heiraten Frau Nimptsch äußert Bedenken, dass Lene Gideon Franke von ihrer Beziehung zu Botho erzählen würde und Franke somit ein schlechtes Bild von ihr bekommen könnte 18. Kapitel: Besuch Bothos Kameraden beim Ehepaar Rienäcker Käthe führt die Unterhaltung nach ihrer typischen Art - Kameraden Bothos sind entzückt davon Botho ist ihre Oberflächlichkeit peinlich 19. Kapitel: Lene berichtet der schwerkranken Muter von dem Gespräch zwischen Gideon und ihr - Lene erzählte ihm, wie schon von Frau Nimptsch befürchtet, von ihrem Vorleben und auch der Beziehung zu Botho Einige Stunden später stirbt Frau Nimptsch unter Anwesenheit von Frau Dörr 20. Kapitel: Käthes Briefe an Botho - schreibt wie sie spricht: unterhaltsam, aber nichts sagend und unpersönlich - Bothos Kommentare hierzu scheinen ironisch Besuch Gideon Frankes bei Botho von Rienäcker - Fontane arbeitet mit viel Ironie - Anspielung auf den Standesunterschied 21. Kapitel: Botho, der von Gideon Franke über Frau Nimptschs Tod informiert wurde, erinnert sich an sein Versprechen und will nun den Immortellenkranz auf ihr Grab legen Fahrt mit der Kutsche zum Jakobifriedhof - Darstellung eines lebendigen, in Bothos Augen jedoch auch verändertes Berlin 22. Kapitel: Botho ist zurück in seiner Wohnung - er verbrennt Lenes Briefe von früher, die er aufgehoben hat, in der Hoffnung sich somit zu lösen - es ist ein Versuch, durch die Vernichtung der letzten Erinnerungsstücke, Lene endlich zu vergessen Dieser Versuch misslingt - „Ob ich nun frei bin?. Will ichs denn? Ich will es nicht. Alles Asche. Und doch gebunden. 23. Kapitel: Dialog zwischen Rexin und Botho - Rexin fragt Botho aufgrund seines eigenen Verhältnisses um Rat - Botho beschört ihn, es aufzugeben, womit er indirekt zugibt, dass er mit seiner jetzigen Situation immer noch unzufrieden ist - „ Und so denn noch einmal, Freund, zurück von ihrem Vorhaben oder ihr Leben empfängt eine Trübung, und Sie ringen sich nie mehr zu Klarheit und Helle durch 24. Kapitel: Käthe kehrt zurück Sie hat wie immer viel zu erzählen - sie beschränkt sich hierbei wieder nur auf Oberflächlichkeiten Botho bezeichnet sie gegen Ende des Kapitels als „Puppe - dies dient nicht nur als Kosewort, denn auch eine Puppe ist schließlich nur hübsch und Dekorationsobjekt 25. Kapitel: Käthes Erzählungen von ihrer Reise - durch Stil des Erzählens wirkt Käthe noch naiver - der Eindruck des „Püppchens wird gefestigt 26. Kapitel: Lenes und Gideons Hochzeit Ende Inhaltsangabe: Fontane beschreibt die Irrungen Wirrungen einer Gesellschaft, die sich vom Gebot der Menschlichkeit entfernte und an dem das Liebesverhältnis eines Adligen und einer kleinen Plätterin scheitern muss. Allein in deren Gedächtnis dauert die Herzensbindung an. Die Handlung spielt in Berlin Ende des 19. Jahrhunderts (Ende der 70er Jahre). Es wird dabei die Liebesbeziehung zwischen Lene Nimptsch und dem Baron Botho von Rienäcker geschildert, von deren geheim gehaltenem Verhältnis lediglich die Mutter Lenes und deren beste Freundin und Nachbarin, die geschwätzige Frau Dörr, wissen. Das Paar hat sich auf einer Segelpartie kennen gelernt, als das Boot, auf dem sich Lene befand, zu kentern drohte und sie und ihre Begleitung durch Botho und seinen Freund „gerettet wurden. Nach dem anschließenden Spaziergang nach Hause bat Botho, Lene wieder treffen zu dürfen. Das Liebespaar trifft sich nun mehrmals wöchentlich heimlich in der Wohnung von Lene und deren Mutter, unternimmt einige Ausflüge durch die Gärten in der Nähe der Nimptschen Hütte und später einen Ausflug in eine abgelegene Pension, wo beide ein Wochenende zu zweit verbringen; allerdings werden beide am Sonntag von den Freunden Bothos überrascht, die ebenfalls mit Bekannten einen Tag in der Natur verbringen wollen. Somit findet die Zweisamkeit ein jähes Ende. Durch Bothos verschwenderischen Lebenswandel und den seiner Mutter befindet sich die Familie in finanziellen Engpässen, die Botho (Premierleutnant im kaiserlichen Regiment) durch eine Hochzeit mit der wohlhabenden Käthe von Sellenthin ausgleichen soll. Die Erwartungen der Gesellschaft erklärt Bothos Onkel Kurt Anton diesem bei einem Essen (sowohl im Hinblick auf weitere finanzielle Verluste, da sich der Onkel nicht zur Unterstützung bereit erklärt, als auch durch die Anforderungen der Gesellschaft). Nicht zuletzt durch das Drängen seiner Mutter erklärt sich Botho nach kurzem Zögern (und einem Ausflug mit dem Pferd in die Natur) zur Hochzeit bereit, die bereits seine Eltern nach seiner Geburt mit der Familie von Sellenthin verabredeten. Er teilt Lene das Ende der Beziehung brieflich mit, die darauf bereit vorbereitet war, da sie die ständischen Anforderungen richtig einschätzte und eine dauerhafte Bindung an Botho nicht erwartete. Es kommt zu einem letzten kurzen Treffen zwischen beiden im Hause der Nimptschs. Nach der Hochzeit zieht sich Lene völlig zurück, sie trifft Botho noch einmal mit seiner Frau auf der Straße, gibt sich allerdings nicht zu erkennen; daraufhin zieht sie mit ihrer Mutter in einen anderen Bezirk, da sich herausstellte, dass Botho nur unweit von ihrem alten Haus eine Wohnung bezogen hat. Botho findet keine richtige Erfüllung in der Beziehung zu Käthe, da diese ihm zu oberflächlich und kindisch erscheint. Käthe unternimmt im Jahre 78 eine mehrwöchige Kur. Kurze Zeit nach dem Umzug stirbt Lenes Mutter. Botho erfährt drei Wochen später davon und erfüllt sein Versprechen gegenüber der alten Frau, indem er ihr auf deren Grab einen Kranz legt. Lenes neuer Nachbar Gideon Franke macht ihr einen Heiratsantrag, woraufhin Lene ihm die Affäre mit Botho gesteht. Gideon stellt daraufhin Botho zur Rede, um etwas über Lene zu erfahren. Dieser bestätigt die Version Lenes und gratuliert Gideon zu dieser Frau. Somit heiraten die beiden, Botho erfährt durch eine Zeitungsanzeige, die seine Frau Käthe liest, von der erfolgten Hochzeit. Botho und Lene sahen sich nach der Trennung vor Bothos Hochzeit nicht wieder, bis auf ein Treffen, bei dem Lene sich nicht zu erkennen gab. Kapitel 1-3: Exposition: Beschreiben Sie, wie Fontane Ort, Zeit, Personen und Thema einleitet und seinen Anspruch auf Darstellung von Realität etabliert. Beachten Sie die räumliche und zeitliche Fixierung, die z.T. indirekte Einführung der Personen, die Einführung in die sozialen Verhältnisse. Der Erzähler führt die Personen und das Thema indirekt ein, der Leser entnimmt seine Informationen größtenteils aus den Dialogen der Personen untereinander. Der Ort wird sehr genau beschrieben, auch auf kleine Details wird geachtet. Dies verstärkt den Eindruck der wahren Geschichte. Auch die relativ genaue Zeitangabe lässt die Geschichte real wirken. Durch diese Nähe zur Realität hat der Roman in seiner Erscheinungszeit sicher noch provokativer gewirkt. Hier wurde Kritik an der Realität geübt, anstatt nur zu unterhalten. Uns wird nichts umständlich beschrieben, alles passiert einfach, wir als Leser werden, ohne daß wir uns dagegen zur Wehr setzen können, in das Geschehen hineingezogen. Allein durch seine Darstellung von Realität wirkt Fontanes Roman schon sehr modern, sein kritischer Inhalt jedoch macht ihn zum puren Realismus.