Arbeitsblatt: 1. Weltkrieg
Material-Details
Kriegsverlauf 2. Teil
Geschichte
Neuzeit
7. Schuljahr
4 Seiten
Statistik
51400
462
9
29.12.2009
Autor/in
Tzatziki (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Geschichte 1. Weltkrieg „Kriegsverlauf Der Kriegsverlauf Kriegsparteien Nach den zwischen Ende Juli und Anfang August abgegebenen Kriegserklärungen standen sich zwei Mächtegruppen gegenüber: die «Mittelmächte», nämlich das Deutsche Reich und Österreich Ungarn. Ihnen schlossen sich im Verlauf des Krieges das Osmanische Reich und Bulgarien an; die «Entente-Mächte» Grossbritannien, Frankreich, Russland sowie Serbien. Ihnen schlossen sich während des Krieges Italien, Rumänien, die USA sowie weitere kleinere Staaten an. Dagegen schied Russland als Folge der russischen Revolution 1917/18 aus dem Krieg aus. Kriegsbegeisterung Der Ausbruch des Krieges löste zunächst unter der Bevölkerung in den betroffenen Ländern Begeisterung aus. Man glaubte auf beiden Seiten, im Recht zu sein. Man rechnete fest mit einem raschen Sieg; länger als bis Weihnachten würde der Krieg kaum dauern. Dass die Soldaten sehr siegessicher waren, hast du hoffentlich bereits in deiner Bildbeschreibung „Soldaten im Zug auf deinem Arbeitsblatt erkennen können. Der Schriftzug „Ausflug nach Paris oder „Auf Wiedersehen auf dem Boulevard verdeutlichen die Kriegsbegeisterung und Siegesgewissheit der Armeen. Der Schriftsteller Ernst Glaeser schildert in seinen Erinnerungen («Der Jahrgang 1902») die Stimmung beim Kriegsausbruch: «Als wir uns Freiburg (Freiburg im Breisgau) näherten, sang der ganze Zug. Jeder kannte den andern. Fremde Menschen teilten sich ihre Brote, tauschten Zigaretten, schenkten ihren Kindern Schokolade. Die Kinder fürchteten sich ein wenig, denn sie hatten noch nie so viele gute Menschen gesehen. Ich stand neben meiner Mutter am Fenster und wagte mich nicht zu rühren. Jede Bewegung, dachte ich, zerstört diesen Traum, und die Menschen gehen wieder so gleichgültig und feindselig aneinander vorüber wie früher. Ich hielt den Atem an und flehte zu Gott, er möge mir dieses Wunder bewahren. Die Fahnen und der Gesang deckten mich zu. Meine Mutter küsste mich, fremde Männer hoben mich auf ihre Schultern ich taumelte zwischen der ungewohnten Liebe der Menschen. by TR Seite 1 Geschichte 1. Weltkrieg „Kriegsverlauf Als wir in Freiburg einfuhren, schäumte der Bahnsteig von Stimmen. Studenten in phantastischen Jacken sprangen mit Gesang auf den Zug. Aus den Fenstern küssten sie Mädchen, die ihnen Blumen schenkten. Soldaten, in deren Gewehrläufe Blumensträusse staken, wurden beschenkt, als wenn sie Geburtstag hätten. Die Schaffner lachten wie gute Onkels. Gegenüber auf dem Perron stand ein langer, roter Transportzug. In den breit geöffneten Türen der Viehwagen hingen wie ein Bündel brauner Früchte runde Soldatengesichter. Die Wagen wogten in Laub und Fahnen, ihre Fronten waren mit Kreide übermalt. In der Mitte des Zuges, vor einem Waggon zweiter Klasse, wo die Offiziere in schönen Uniformen und glänzenden Ledergamaschen auf und ab gingen, spielte eine Militärkapelle flotte Lieder und Märsche. Dauernd rollten neue Militärzüge ein. Selbst die Kanonen auf den flachen Güterwagen waren mit Blumen und Laub besteckt. An den Abteilen der Offiziere hingen sogar kleine Birken mit sehr bunten Bändern geschmückt, manchmal mit einer Wurst. Alle Menschen lachten, am meisten die Soldaten. Fuhren sie in die Ferien oder auf einen Jahrmarkt Als unser Zug anzog und in sanfter Eile den Bahnhof verliess, intonierte die Musikkapelle: Dröhnend fiel die Menge ein. Gewölbt wie ein Choral, wuchs das Lied in die sonnenklare Luft, alle nahmen die Hüte vom Kopf, die Offiziere griffen galant an die Mützen, die Frauen legten ihre welchen Arme um die Schulter ihrer Männer, und, je schneller der Zug fuhr, desto lauter dröhnte, um so höher wuchs das Lied. Ich ging unter in diesem Gesang. Ich unterschied nichts mehr. Es war mir, als hätte ich tausend Mütter und tausend Väter . Da neigte sich meine Mutter zu mir herab, berührte mit ihrem Gesicht mein Haar, und flüsterte mir mit heisser Zärtlichkeit ins Ohr: Ich umarmte sie. Sie zog mich an sich empor. sagte sie und deutete auf die Menschen, die hell und fröhlich auf den Gängen standen, eng by TR Seite 2 Geschichte 1. Weltkrieg „Kriegsverlauf aneinander wie Liebespaare. Sie weinte. Vorne, neben dem Klosett sangen die Studenten: Der Zug mündete in die getreideschweren Äcker Badens. Aus allen Dörfern und Städten stieg Jubel. Ich wer geblendet. Die Welt lag verändert. Der Krieg hatte sie schön gemacht.» Kriegsbegeisterung in England Auftrag: 1. Wie beschreibt der Schriftsteller den Krieg 2. Wieso war die Stimmung so ausgelassen 3. Wieso waren die Soldaten aller Grossmächte so sicher, dass sie den Krieg gewinnen werden Die Heere Während des ganzen Krieges vergrösserten die Kriegsparteien ihre Armee und verstärkten ihre Rüstung. Hatte Grossbritanien zu Kriegsbeginn nur über eine Freiwilligenarmee von 100 000 Mann verfügt, so setzte es dank der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und der von Indien, Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika gestellten Truppen schliesslich gegen zehn Millionen Soldaten ein. Von Bedeutung war auch, dass die USA in den Krieg eintraten und bis 1918 zwei Millionen Mann nach Europa brachten. Im ganzen wurden bis zum Ende by TR Seite 3 Geschichte 1. Weltkrieg „Kriegsverlauf des Krieges auf Seite der Mittelmächte 25 Millionen, auf Seite der Entente 49 Millionen Soldaten mobilisiert. by TR Seite 4