Arbeitsblatt: APARTHEID/Südafrika
Material-Details
Informationsblatt über die Formen der Apartheid und ihre Geschichte in Südafrika. Einige Arbeitsaufträge dazu!
Geographie
Afrika
8. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
52493
1932
100
12.01.2010
Autor/in
Kein Spitzname erfasst
Land: andere Länder
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Apartheid – Politik der Rassentrennung in Südafrika BEGRIFFSERKLÄRUNG: Unter dem Begriff APARTHEID versteht man die frühere Rassentrennung zwischen Schwarzen und Weißen in Südafrika. Wie die Apartheid begann: Die ansässigen Europäer hatten große Angst um ihren Reichtum, ihre Vorrechte und Besitztümer, als 1910 der Staat Südafrika gegründet wurde. Die Politik der konsequenten Rassentrennung wurde durch ein Bündel von Gesetzen eingeleitet, die alle Rechte der schwarzen Bevölkerungsmehrheit immer weiter beschnitten: • • 1911 zum Beispiel, dass Schwarze ausschließlich niedere Arbeiten zu verrichten hatten. 1913 erklärte man 7,3 der Fläche Südafrikas zu Reservationen für Schwarze und verbot ihnen, außerhalb dieser Gebiete Land zu erwerben. Die Apartheidsgesetze betrafen nicht nur Schwarze. Auch Farbige und Asiaten litten darunter. Große und kleine Apartheid Die kleine Apartheid betraf die rassische Trennung im Alltagsleben: Verbot des Betretens öffentlicher Parks Separate Abteile in öffentlichen Verkehrsmitteln getrennte öffentliche Toiletten und Badestrände eigene Schulen und Krankenhäuser für Farbige Getrennte Restaurants, Theater, Kinos, Banken, Postämter Der gesamte Alltag der Nichtweißen wurde von der kleinen Apartheid geprägt. Unmissverständliche Regelungen wurden durch Schilder erreicht, auf denen, zum Beispiel am Strand, neben einem Verbot für Hunde, das Verbot für Non-Whites ausgesprochen war. Die große Apartheid Die große Apartheid meint die räumliche Trennung im großen Maßstab • • • • getrennte Wohngebiete in jeder Stadt, in jedem Dorf, getrennte Schulsysteme mit unterschiedlich qualifizierten Lehrern und ausschließliches Wahlrecht für Weiße. Vermerk im Ausweis, welcher Rasse man zugehört durch den Buchstaben für Coloureds Die Wohngebiete der weißen Bevölkerung, auch Europeans genannt, lagen durchweg in den geographisch und strukturell angenehmsten Bezirken jeder Ortschaft. Wurden die festgelegten Bereiche für die Weißen zu eng, mussten die Farbigen, auch Coloureds genannt und Asiaten, Teile ihrer Wohngebiete räumen und in neu zugewiesenen Bereichen neu bauen. Die schwarze Bevölkerung war in ihrem abgelegenen Wohngebiet so weit außerhalb der Gemeinden, oft hinter natürlichen oder künstlichen Hügeln sowie Müllkippen verbannt, dass sie nicht als Teil der Gemeinde angesehen werden konnte. Das Ende der Apartheid 1989 trat Frederik Willem de Klerk als südafrikanischer Staatspräsident an. Er ging auf die seit langem existierenden Widerstandsbewegungen des ANC mit Nelson Mandela ein und begann mit dem Abbau der Apartheidpolitik. De Klerk hob wesentliche Gesetze auf, die als Pfeiler der Apartheid galten. Die Übergangsphase von der Apartheid zur Demokratie dauerte von 1990 bis 1994. Während dieser Zeit wurden die verbliebenen Gesetze der Rassentrennung beseitigt. Alle in Südafrika wohnhaften Menschen konnten sich frei und ohne Einschränkungen bewegen. Viele Schwarze nutzten diese Chance und zogen in Städte. Die neue Regierung sah sich vor große Probleme gestellt. Die vorausgegangenen Unruhen hatten Südafrika in eine ökonomische Krise gestürzt. Diese brachte eine hohe Verschuldung bei der Weltbank mit sich. Im Weiteren sollten die Ungleichheiten zwischen den Rassen beseitigt werden. Dies würde unter anderem bessere Schulen und eine bessere Gesundheitsversorgung für Schwarze bedeuten, beides war jedoch mit hohen Kosten verbunden. Unterschiedlichste Interessen führten zu verschiedenen Landstreitigkeiten. Schwarze, die während der Apartheid ihr Land aufgeben mussten und gezwungen worden waren, in die Homelands zu ziehen, forderten ihr Land zurück. Die nun dort ansässigen Weißen oder Industriebetriebe machten ihre neueren Rechte geltend. Mandela und de Klerk erhielten 1993 den Friedensnobelpreis. In Anlehnung an das südafrikanische Regime wird heute eine systematische Rassendiskriminierung, insbesondere durch einen Regierungsapparat, als Apartheid bezeichnet. Durch eine UNKonvention wurde Apartheid 1973 zum Verbrechen gegen die Menschlichkeit erklärt. In Orania gibt es bis heute eine kleine Gemeinde von Buren, die sich als neue Keimzelle eines südafrikanischen Burenstaates sehen und offen für die Wiedereinführung der Apartheid einstehen. Aufgabe: Beantworte folgende Fragen: 1. Wann und warum wurde die Politik der Apartheid eingeführt? 2. Was bedeutete dies damals für die Schwarzen, Farbigen und Asiaten im alltäglichen Leben? 3. Was ist unter der großen Apartheid zu verstehen? 4. Ab wann und warum wurde schließlich die Apartheid abgeschafft? 5. Welche zwei Personen sind mit ihrer Abschaffung in Verbindung zu bringen und wie wurden sie weltweit dafür ausgezeichnet? 6. Was sagen die Vereinten Nationen (UN) zu diesem Thema? 7. Wie glaubst du, wie haben sich Schwarze und Farbige damals in Südafrika wohl gefühlt?