Arbeitsblatt: Die Schreiber im alten Ägypten
Material-Details
Die Schreiber im alten Ägypten
Geschichte
Altertum
5. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
52659
634
0
14.01.2010
Autor/in
Chica (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Am Königshof Bei großen Feiern, den königlichen Jubiläen oder bei Auszeichnungen verdienter Beamter versammelten sich der König, der Hofstaat, die hohen Beamten, Diplomaten und Priester. Einige Höflinge waren mit dem König verwandt, anderen wurden wegen ihrer Fähigkeiten hohe Ämter übertragen. Wenn sich jemand dem König näherte, küsste er den Boden. Wir wissen das, weil ein Höfling sich brüstete, das königliche Bein und nicht den Boden geküsst zu haben. Manchmal wollte der Pharao sich nur am Hofe erholen. Thron Königin Hetepheres war die Mutter des Königs Cheops. Ihre Begräbnisstätte wurde ausgeraubt, aber ein Teil der prächtigen Möbelstücke fand man in einem anderen Grab bei der Pyramide ihres Sohnes. Der Thron ist aus Holz, mit Blattgold überzogen. Insekten nagten das Holz an, die Archäologen konnten den Sitz aber rekonstruieren. Schreiber und Gelehrte Schreiber gehörten beinahe zur Spitze der ägyptischen Gesellschaft und fähige Männer konnten schnell Karriere machen. Haremhab wurde sogar König. Die Schulzeit war hart. Vom neunten Lebensjahr an musste man fünf Jahre lang büffeln. Dies war nicht leicht, denn die Schüler sahen Jungen gleichen Alters auf den Feldern spielen. Schultexte berichten über Tadel und körperliche Strafen. Zum Ansporn der Schüler schilderte man übertreibend die Mängel anderer Berufe. Metallarbeiter und Juweliere würden an der Hitze ihrer Öfen ersticken und die Weber müssten sich mit beengten Verhältnissen abfinden. Aber der Schreiber besäße Autorität, Freiheit von Steuer und Arbeitsdienst und sei durch seine Schriften unsterblich. Gänsezählung: Dieser Schreiber zählt die Gänse eines Landgutes. Die Summe wird er in einer Steuerliste notieren. Seinen Aktenkorb hält er vor sich, Schreibpalette und Stifte klemmt er unter den Arm. Zeichner Die ägyptischen Künstler waren Berufsschreiber, die sich auf Zeichnungen im Königs- oder Totenkultbereich spezialisieren konnten. An unfertigen Gräbern wie dem des Königs Haremhab kann man die verschiedenen Stadien des Farbauftrags erkennen. Zunächst wurde häufig in roter Farbe vorgezeichnet, dann konnte man noch mit schwarzen Umrisslinien Korrekturen vornehmen. Schließlich wurden die Flächen zwischen den Linien mit Farbe ausgefüllt, oder Bildhauer schnitten ein Relief, das dann bemalt wurde. Die Kunst des Schreibens Schreiber mussten Hieroglyphen beherrschen, ungefähr 700 Zeichen einer kunstvollen Bilderschrift. Hieroglyphen benutzte man auf Steindenkmälern, in Tempeln und Gräbern und für religiöse Papyri. Man konnte sie von rechts nach links, links nach rechts oder von oben nach unten schreiben. Verträge, Briefe und Geschichten schrieb man von rechts nach links in einer Art Schnellschrift der Hieroglyphen, dem Hieratischen. Später entwickelte man die demotische Schrift, die man noch schneller schreiben konnte als Hieratisch. Sie wurde meist für Urkunden gebraucht. Mit der Eroberung Ägyptens ging die alte Kultur langsam unter und die Schreiber mussten auch das Griechisch der neuen Herren lernen. Imhotep: Dieser gelehrte Schreiber lebte vor 4500 Jahren. Er gilt als Architekt der ersten Pyramide, die in Saqqara steht. Nach seinem Tode glaubte man an seine grenzenlose Weisheit und vergöttlichte ihn sogar. Hier entrollt er eine Papyrusrolle. Wenns schnell gehen soll Auf Papyrus schrieb man gewöhnlich in einer Schnellschrift, dem Hieratischen. Auf diesem Papyrus erscheinen Hieroglyphen über dem Bild des Priesters, der dem Gott Osiris ein Opfer bringt. Links davon steht Hieratisch.