Arbeitsblatt: Mundart und Hochdeutsch

Material-Details

Was ist Schweizerdeutsch?
Deutsch
Anderes Thema
8. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

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21.03.2007

Autor/in

Nicci (Spitzname)
Land: andere Länder
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Mundart und Hochdeutsch Deutsch ist die offizielle Sprache der Deutschschweiz. Aber: Wir sprechen Mundart, und wir schreiben Hochdeutsch. Manchmal kommen uns diese beiden Formen wie zwei verschiedene Sprachen vor, und genau genommen gibt es auch nicht nur eine Mundart, sondern mehrere unterschiedliche Dialekte. Was ist Schweizerdeutsch? Für Leute, die zwar Deutsch können, aber nicht Schweizerdeutsch, gibt es verschiedene Sprachführer und Lehrmittel. Diese stellen unsere Mundart z.B. so vor: Schweizerdeutsch ist keine Sprache, sondern ein Begriff. Gemeint sind damit alle deutschsprachigen Dialekte, die in der Schweiz gesprochen werden. Die einzige überregionale Sprache ist das (Schweizer) Hochdeutsch, das von vielen aber bereits als Fremdsprache empfunden wird. Es kommt immer wieder vor, dass Deutsche kopfschüttelnd feststellen: „Ihr Schweizer sprecht zwar Deutsch, aber ich verstehe kein Wort. Hast du dich schon einmal mit einem Deutschen auf Hochdeutsch unterhalten? Wie hast du dich dabei gefühlt? Tatsächlich erzeugen wir Schweizer häufig ein Schmunzeln, selbst wenn wir uns bemühen, Hochdeutsch zu sprechen, denn wir behalten unsere typische Satzmelodie bei. Oft ist auch unsere Aussprache mehr oder weniger stark von unseren Dialekten geprägt. Viele Wörter werden anders ausgesprochen als in der Standardsprache, und viele unterscheiden sich auch vom deutschen Sprachgebrauch. Hier merkt man die Nähe zu Frankreich und Italien, denn einige dieser Wörter wurden auch von dort importiert. Schreibe mindestens zehn Wörter auf, die wir aus dem Französischen oder Italienischen importiert haben. Die schönsten Helvetismen Wenn Schweizer miteinander Deutsch sprechen, so sprechen sie üblicherweise Schweizerdeutsch. Wenn Schweizer mit Deutschen sprechen, so sprechen sie Hochdeutsch. Was viele Schweizer jedoch nicht wissen, ist, dass einige der Wörter, die für sie perfekt Hochdeutsch sind, ausserhalb der eigenen Landesgrenzen für Verwunderung sorgen und zur Verständigung mit Dritten nur beschränkt dienlich sind. Bei den unten stehenden Begriffen handelt es sich um Helvetismen. Schreibe die korrekten deutschen Begriffe auf die Linien. abmachen, wir machen morgen ab: Abwart: angefressen: anläuten: aufgestellt: Billett: Depot: Finken: Fixleintuch: Fresszettel: Führerausweis: Garage: grillieren: gumpen: Harrass: Kaffeerahm: Kartoffelstock: lärmig: Leerschlag: Nastuch: Natel: parkieren: Peperoni: Plausch: Pneu: posten: rassig: Sackgeld: speditiv: Velo: Zuchetti: zügeln: Der Begriff „Schweizerdeutsch umfasst alle alemannischen Dialekte, die in der Schweiz gesprochen werden. Dass dabei kein Dialekt dominiert und sich keine Einheitssprache durchsetzen konnte, lässt sich historisch erklären: Die Schweiz entstand aus einem Bund verschiedener Staaten (Kantone; ähnlich wie die USA), die sich im Laufe einiger Jahrhunderte zusammengeschlossen haben. Dabei gelang es den alten Eidgenossen immer wieder, Machtansprüche einzelner Kantone einzudämmen und ein politisches Gleichgewicht herzustellen. Erkläre in eigenen Worten, warum wir in der Schweiz viele verschiedene Dialekte sprechen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde den Dialekten der sichere Untergang vorausgesagt. Immer mehr Leute aus der Oberschicht begannen, Hochdeutsch zu sprechen. In den 30er-Jahren entstand eine Gegenbewegung, die aus patriotischen Gründen die Schweizer Dialekte erhalten wollte. Während des Krieges war die Sprache ein Mittel, sich von Deutschland abzugrenzen. Seither nimmt der Trend zur Mundart weiterhin zu. Seit neuestem wird der Wetterbericht auf SF DRS in Mundart gesendet. Findest du das gut? Begründe deine Meinung. Lies nun die Begründung des Schweizer Fernsehens. Meteo in Schweizerdeutsch Von Ueli Haldimann Die Redaktion von SF Meteo produziert seit letztem Frühjahr vier Meteo-Ausgaben pro Tag. Bis jetzt waren drei Ausgaben in Mundart und eine (um 19 Uhr 55) in Hochdeutsch. Wir haben entschieden, dass wir fortan alle Meteo-Ausgaben in Mundart machen. Die Überlegung dahinter ist: Die hochdeutschen Ausdrücke beim Wetter wirken oftmals abgehoben, akademisch und zum Teil auch missverständlich. Zudem hat sich gezeigt, dass die Übersetzung von abstrakten hochdeutschen Fachbegriffen in ein eingeschweizertes Hochdeutsch durch unsere Meteo-Moderatoren nicht wirklich befriedigt. Ausdrücke wie Regenschauer, anhaltende Niederschläge oder auch Aufhellungen können im Dialekt viel treffender beschrieben werden. Wenn sich zwei Bewohner der Deutschschweiz über das Wetter unterhalten, dann tun sie es kaum mit solchen Begriffen. Schweizerdeutsch ist gerade auch bei Ausdrücken rund ums Wetter eine wunderbare, sehr farbige Sprache. Wir sagen es hudlet, es chuutet, es strääzt oder es chunnd ganz schöön cho schütte. Und es gibt viele regionale Ausdrücke; zum Beispiel sagen die Berner es strubuusset. Gerade bei den Meteosendungen möchten wir auf diese sprachlichen Möglichkeit nicht verzichten. Was meinen Sie.? Zwei Reaktionen von Zuschauern: Ich meine, dass wenigstens eine Ausgabe in Hochdeutsch sein sollte, damit auch Leute, die des Schweizerdeutschen nicht so mächtig sind, eine Chance haben, sich zu informieren. Integration und Offenheit gegenüber Anderssprechenden sollten mehr als ein Lippenbekenntnis sein!! Bruno P. Baumberger Meteo in Mundart super Idee. Alles was das Schweizer Fernsehen ein bisschen schweizerisch macht finde ich toll. Zu den Kritikern: Ich verstehe nicht wieso eine nur wenige Minuten dauernde Fernsehausstrahlung den Deutschkenntnissen der Schweizer Bevölkerung oder der Integration entgegenwirken soll. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass man besser Deutsch kann, nur weil man Meteo in Hochdeutsch hört. Einmal ein deutsches Buch lesen und schon kommt man mit tausendmal mehr deutschen Wörtern in Kontakt als wenn man Meteo schaut. Zur Integration: Das soziale Leben fördert die Integration; und nicht das Fernsehen. Ausserdem sieht man die Prognosen ja auch an den Bildern! Stefan