Arbeitsblatt: Tsunami
Material-Details
Entstehung von Tsunamis, Auswirkungen, Ausbreitung mit Grafiken
Erdbebenrangliste mit deren Auswirkungen die die hervorgerufenen Tsunamis weit entfernt verursachten
Geographie
Geologie / Tektonik / Vulkanismus
klassenübergreifend
2 Seiten
Statistik
56086
744
9
03.03.2010
Autor/in
Thomas Bretscher (Spitzname)
Breitenstrasse 33
5082 Kaisten
5082 Kaisten
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
TSUNAMIS • Eine Tsunami kann nur bei • • • • • • • • • • • • • • • einem Erdbeben am Meeresgrund der Magnitude 7,0 und mehr entstehen. Eine Tsunami kann nur bei einer vertikalen Verschiebung des Erdbodens am Meeresgrund entstehen. Die Wassersäule wird dadurch angehoben. Es entstehen an der Wasseroberfläche Wasserwellen, welche sich nach allen Seiten hin ausbreiten. Ein paar Dutzend Zentimeter Bodenhebung am Ozeangrund genügen bereits, damit eine Tsunami ausgelöst werden kann. Tsunami entstehen häufig bei Erdbeben in der Subduktionszone der Erdkruste, also dort, wo eine Gesteinsplatte unter eine andere abtaucht. Februar 2010 Chile: Erdbeben Stärke 8,8 Nazcaplatte schiebt sich unter Südamerikaplatte, Ein weiterer Auslöser von Tsunamis sind Schlammlawinen (oder Erdrutsche), welche sich nach Seebeben an den Rändern der Tiefseegräben lösen und auf den Meeresgrund gleiten. Die meisten Seebeben können keine Tsunami auslösen. Bei einem sanften Anstieg des Meeresbodens zur Küste hin, wird die Wirkung der Tsunamiwelle verstärkt. Eine Tsunami breitet sich in alle Richtungen im Ozean aus. Mit zunehmender Distanz zum Wellenzentrum wird die Wirkung abgeschwächt. Ob eine Tsunami an der Küste bricht, hängt von der Steilheit und der Beschaffenheit des Meeresbodens in dieser Region ab. Tsunamis haben Wellenberge von erstaunlich grosser Wellenlänge. An der Küsten rollen beim Eintreffen der Tsunami vorerst mittelgrosse Wellen bei rasch ansteigendem Wasserspiegel gegen den Strand. Tsunami treten jedoch auch als Wasserfronten auf, welche mehr als 30 hoch werden können. Nach Angaben von japanischen Tsunami-Forschern hat eine durchschnittliche Tsunami-Welle eine Höhe von 7,9 m. Tsunami-Wellen mit sehr grosser Zerstörungskraft treten statistisch gesehen nur alle 40 bis 50 Jahre auf. Eine Tsunami kann auf offener See nicht wahrgenommen werden. Sie gleiten unter den Schiffen hinweg. Das Ansteigen des Meeresspiegels kann von einer Schiffsbesatzung nicht wahrgenommen werden, da die Wellenhöhe sehr gering ist. Tsunami entwickeln ihre Zerstörungskraft erst an der Küste. Eine Warnung vor Tsunamiwellen ist möglich. Die Abklärung, ob ein Erdbeben eine Tsunamiwelle ausgelöst hat und welche Wirkung diese Welle auf verschiedene Küstenabschnitte haben könnte, dauert eine Weile. In Japan treten jedes Jahr im Durchschnitt 4 bis 5 Tsunamis auf. Japan hat ein gut entwickeltes TsunamiÜberwachungssystem, welches sich auf ein Netzwerk von Messstationen, die Satellitenkommunikation und eine gut dotierte Datenbank mit Computersimulationen abstützen kann. Das japanische TsunamiWarnsystem kann rund 3 Minuten nach Auftreten eines Seebebens bereits lokale TsunamiWarnungen verbreiten. Auf dem offenen Ozean kann sich eine Tsunamiwelle mit einer Wellenlänge von ein paar hundert Kilometern und einer Wellenausbreitungsgeschwindigkeit von gegen 800 km/h fortbewegen. Es muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass sich das Wasser selbst nicht mit derselben Geschwindigkeit fortbewegt. Nur die Energie, welche in einer Welle gespeichert ist, wird mit der entsprechenden Geschwindigkeit weitergegeben. Geografie 3a 09/10 • Abnehmende Wassertiefe bedeutet abnehmende Wellenausbreitungsgeschwindigkeit und dafür zunehmende Wellenhöhe (Amplitude). Die zehn stärksten Erdbeben in den letzten 100 Jahren Gg € 29. Mai 1960 Stärke: 9.5 Tote: 2300 Südchile Das stärkste je registrierte Beben. Die Zahl der Toten ist angesichts der Intensität relativ gering; die Bewohner Sudchiles waren durch mehrere kleine Beben im Vorfeld gewarnt. Doch zwei Millionen Menschen verloren ihr Obdach. Besonders eindrucklich war die vom Seebeben verursachte, Tsunami genannte Flutwelle: Sie breitete sich uber den ganzen Pazifik aus, turmte sich in Kustennähe auf bis zu 25 Meter Höhe auf und forderte noch im 16 00 Kilometer entfernten Japan 200 Menschenleben. Dort kam sie 22 Stunden nach dem Beben an. Diese Schockwelle bahnte sich ihren Weg tatsächlich mit 700 km/h durch den Pazifik. € 28. März 1964 Stärke: 9.2 Tote: 125 Prince William Sound, Alaska Beben uber 9.0 sind seltene Ereignisse. Im 20. Jahrhundert wurden vier registriert, zwei davon in Alaska. Im dunn besiedelten Staat forderte dieses Beben nur 125 Tote, wobei 100 auf das Konto der folgenden Flutwelle gingen. Das Beben war so gewaltig, dass die 120 km vom Epizentrum entfernte Hauptstadt Anchorage stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Näher beim Schadenszentrum wurde die Landschaft nachhaltig verändert; manche Gebiete wurden auf einen Schlag bis zu 15 Meter angehoben oder abgesenkt. € 16. Dez.1920 Stärke: 8.6 Tote: 180000 Gansu, China Die nordwestchinesische Provinz Gansu wird immer wieder von Erdbeben erschuttert. Mit einer geschätzten Magnitude von 8.6 zählt jenes vom Dezember 1920 zu den zehn stärksten je registrierten Beben, aber keines hat eine so dich besiedelte Gegend getroffen. Bloss zwölf Jahre später kamen in derselben Provinz bei einem 7.6-Beben nochmals rund 70 00 Menschen ums Leben. € 1. Sep. 1923 Stärke: 8.2 Tote: 140000 Tokio Japan Das Kanto-Beben, wie es nach der Provinz genannt wird, legte weite Teile Tokios und Yokohamas in Trummer. Auf der Mercalli-Skala erreichte es den Maximalwert 12 was heisst, dass dieses Beben das höchste vorstellbare Mass an Erschutterung auf der Erdoberfläche verursachte. Die Zerstörung nahm biblische Formen an: Nach den direkten Bebenschäden suchte eine Flutwelle nach einem massiven Erdrutsch in die Sagami-Bay die Kustenorte heim, danach wuteten Feuersbrunste in den Grossstädten. € 27. Juli 1976 Stärke: 8.2 Tote: 250000 Tangshan, China Die 150 km östlich von Peking gelegene Millionenstadt Tangshan wurde durch das opferreichste Erdbeben des 20. Jahrhunderts fast vollständig zerstört. 18 Stunden nach dem Hauptbeben brachte ein enorm starkes Nachbeben mit einer Magnitude von 7.6 viele beschädigte Gebäude völlig zum Einsturz und begrub zahlreiche Helfer in den Trummern. 1976 war das letzte Jahr der Kulturrevolution in China mit der Viererbande an der Macht, das Land ziemlich abgeschottet. Offiziell wurden 250 00 Tote gemeldet; Schätzungen, die sich aber nie uberprufen liessen, liegen weit höher und gehen bis zu 800 00 Opfern € 20. Sep. 1985 Stärke: 8.1 Tote: 5000 Michoacan, Mexiko Obwohl die Millionenstadt Mexiko City uber 350 km vom Epizentrum in der Provinz Michoacan entfernt liegt, wurde die Metropole doch arg in Mitleidenschaft gezogen. Daran sind gewissermassen die Spanier schuld: Die legten damals einen See trocken; auf dem instabilen, weichen Grund wurde die später Hauptstadt Mexikos gebaut. Nach offiziellen Angaben starben beim Beben rund 5000 Menschen. Aber die Schätzungen gehen bis zu einer Zahl von 40 00. € 31. Mai 1970 Stärke: 7.7 Tote: 65000 Huaraz, Peru Eine der grössten Katastrophen, die je die sudliche Hemisphäre heimsuchte. Die Städte Huaraz und Chimbote sowie umliegende Dörfer wurden beinahe vollständig zerstört. Der Tragödie nicht genug: Eine dadurch ausgelöste, gewaltige Schnee- und GeröllLawine begrub die Stadt Yungay und die meisten der 18 00 Bewohner unter sich. € 17. August 1999 Stärke: 7.4 Tote: 40000 Izmit, Turkei Das stärkste Beben in der Geschichte der Turkei traf die Stadt Izmit, 80 km sudoÅNstlich der Metropole Istanbul. So kräftig das Beben auch war, einmal mehr bewahrheitete sich der Spruch, wonach nicht Beben töten, sondern schlecht gebaute Häuser. Offenbar wurde beim Bau vieler mehrstöckigen Häusern gepfuscht, billigste Materialien verwendet. Mit tödlichen Folgen. € 21. Juni 1990 Stärke: 7.3 Tote: 50000 Gilan, Iran Teile des Irans werden immer wieder von Erdbeben heimgesucht, aber diese in der nordwestlichen Provinz Gilan war das stärkste je in der Gegend registrierte. Rund 700 Dörfer wurden völlig zerstört; 100 00 der erschutterungsanfaÅNlligen Häuser aus spröden Lehmziegeln brachen zusammen, 500 00 Menschen wurden obdachlos. Zum Vergleich: Geografie 3a 09/10 Das Beben im sudostiranischen Bam von 2003 war mit 6.5 rund 20 Mal schwächer, tötete aber auch geschätzte 30 00 Menschen. € 28. Dez. 1908 Stärke: 7.1 Tote: 85000 Messina, Sizilien Das folgenschwerste Beben in Europa der vergangenen hundert Jahre. Der Boden senkte sich auf einen Schlag um 60 Zentimeter; 90% der Gebäude in Messina wurden zerstört. Manche Beobachter schätzen, dass in Messina und dem gegenuberliegenden Reggio gegen 200 00 Menschen gestorben sind. Derzeit plant die italienische Regierung, eine Brucke zwischen dem sizilianischen Messina und Reggio di Calabria auf dem Festland zu bauen. Markiere die entsprechenden Orte Geografie 3a 09/10