Arbeitsblatt: Definition "Aufklärung"

Material-Details

Def. Zeitalter der Aufklärung
Geschichte
Neuzeit
7. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

56268
561
3
05.03.2010

Autor/in

Roland Kissling
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Zeitalter der Aufklärung Das Zeitalter der Aufklärung war eine Epoche der geistigen Entwicklung der westlichen Gesellschaft im 17. bis 18. Jahrhundert, die besonders durch das Bestreben geprägt war, das Denken mit den Mitteln der Vernunft von althergebrachten, starren und überholten Vorstellungen, Vorurteilen und Ideologien zu befreien und Akzeptanz für neu erlangtes Wissen zu schaffen. Unter Aufklärung versteht man einen sowohl individuellen wie gesellschaftlichen geistigen Emanzipationsprozess. Dieser hinterfragt die allein auf dem Glauben an Autoritäten beruhenden Denkweisen kritisch. Es wird gefordert, sich „seines eigenen Verstandes zu bedienen. Der aufgeklärte Mensch soll nicht mehr an die Vorgaben der Obrigkeiten oder Zwänge von Mode und Zeitgeist gebunden sein, sondern sein Leben und Denken selbst bestimmen. Das Zeitalter der Aufklärung ist die Epoche der europäischen und nordamerikanischen Geistesgeschichte im 17. und 18. Jahrhundert. Sie war geprägt durch eine Bewegung der Säkularisierung und eine Abkehr von der absolutistischen hin zu einer demokratischen Staatsauffassung. Der Liberalismus mit seinem Konzept der Menschen- und Bürgerrechte kam auf. Die Bewegung trat für ein vernunftgemäßes Denken und gegen Vorurteile und religiösen Aberglauben ein, gegen den sie eine „Vernunftreligion entwickelte. Wissenschaft und Bildung sollten gefördert und in allen Volksschichten verbreitet werden. Die geistige Aufklärung ging zunächst vor allem von England, Frankreich und den Niederlanden, später auch von Deutschland aus. Die wichtigsten Voraussetzungen für die Aufklärung waren die vorausgegangene Renaissance, die Entdeckung Amerikas und das daraus entstandene neue Weltbild. Durch den Buchdruck wurde der Bucherwerb auch für das bürgerliche Publikum erschwinglich, ein Verlagswesen mit Zeitungsproduktion und Buchmarkt entstand. Auch entwickelten sich sogenannte Lesegesellschaften, über die auch Bürger, welche des Lesens nicht mächtig waren, an die Literatur herangeführt wurden. Der wichtigste Grundsatz der Aufklärung besagte, dass die Vernunft im Stande sei, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Immanuel Kant lieferte kurz vor dem Ende der Aufklärungsepoche die bekannteste Definition in seiner Schrift Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?. Dort findet sich auch der Leitspruch: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! („sapere aude). Er zielt auf den äußeren Widerstand gegen die Aufklärung, aber auch auf die innere Befreiung von der Bevormundung (siehe auch: Priesterbetrugstheorie). An die Stelle des scharf kritisierten Aberglaubens wurde die Aufforderung gesetzt, jederzeit selbst zu denken.