Arbeitsblatt: Bärenwerkstatt

Material-Details

Alles rund um die Bären im Bärenpark Bern
Diverses / Fächerübergreifend
Gemischte Themen
5. Schuljahr
10 Seiten

Statistik

56464
1860
37
13.04.2010

Autor/in

Katja Gysin
Land: andere Länder
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

BERNER BÄRENLERNWERKSTATT Bern Tourismus BERNER BÄRENLERNWERKSTATT Informationen zur Werkstatt Liebe Lehrerinnen und Lehrer Sie interessieren sich für die neue Berner Bärenlernwerkstatt oder halten sie schon in Ihren Händen. Vielleicht möchten Sie gerne wissen, aus welchem Grund und mit welchem Ziel diese Lerneinheit entstanden ist. Anlass und Anregung für die Berner Bärenwerkstatt ist die Eröffnung des Berner BärenParks im Oktober 2009. Für Bern Tourismus eine gute Gelegenheit, Schweizer Mittelstufenkinder zum Thema «Bär» zu sensibilisieren und besser mit dem Berner Wappentier vertraut zu machen. Die Lernwerkstatt vermittelt daher den Kindern nebst generellen Informationen zum Braunbären auch Spannendes über seine Funktion als Wappentier, seine Bedeutung für die Stadt Bern, den neuen BärenPark und vieles mehr. Die fertig ausgearbeiteten Lernmodule oder Posten bestehen aus einem Auftrags- und meist auch einem Schülerarbeits- und einem Lösungsblatt. Genaueres zum Aufbau der Werkstatt und der einzelnen Posten erfahren Sie später. Die Spannweite der Lernmethoden ist weit gefächert: Spiele, Fragen zum Textverständnis, Rätsel, einfache Internetrecherchen oder ein Rollenspiel können als Beispiele genannt werden. In Einzel- oder Partneraufgaben sollen die Schülerinnern und Schüler dem Berner Bär auf vielseitige Weise begegnen und dabei wertvolles Wissen aneignen können. Als erlebnisreicher Abschluss der Lernwerkstatt bietet sich natürlich ein Besuch des neuen BärenParks und der Bundeshauptstadt Bern an. Hier bietet Bern Tourismus in Zusammenarbeit mit dem Tierpark Dählhölzli (BärenPark) interessierten Schulklassen spannende Möglichkeiten, wie sie das theoretisch Gelernte auch praktisch erfahren können. Aufbau Werkstatt Die Berner Bärenlernwerkstatt besteht aus 22 Posten/ Lernmodulen in den Fächern NMM (Natur, Mensch, Mitwelt), Deutsch, Mathe, Französisch und Zeichnen. Sie sind vom Niveau her etwa für fünfte Klassen bestimmt. Natürlich lassen sie sich auf der ganzen Mittelstufe einsetzen, vor allem die NMM, Deutsch- und Zeichnenposten. Die Mathe- und Französischaufgaben müssen auf die Vorkenntnisse der Kinder überprüft werden, da sie sich mehr an Fünftklassenstoff orientieren. Ein Schwerpunkt der Berner Bärenlernwerkstatt bildet themenbedingt natürlich der NMM-Bereich, welcher nebst Naturkunde (Wissen zum Braunbären) auch geschichtliche und geographische Informationen zu Bern beinhaltet. Abschliessend stehen 30 spannende Quizfragen zu den Posten zur Verfügung, welche einen spielerischen Abschluss bieten sollen oder auch als Inspiration für Prüfungsfragen dienen können. Alle Posten können im freien Werkstattunterricht eingesetzt werden und sollten von den Schülerinnen und Schülern grösstenteils selbstständig lösbar sein. Anspruchsvollere Posten sind meistens in Gruppen- oder Partnerarbeit konzipiert. Es steht Ihnen als Lehrperson natürlich offen, die ganze Lernwerkstatt zu übernehmen oder nur einzelne Posten daraus zu verwenden. auftragsblatt 2 LERNWERKSTATT BÄRENPARK 1 4 Material: Arbeitsblatt, Farbstifte 9 5 a16 7 Fach: NMM 6 8 Zeit: 20 Min. 1. Lies den Text «Lebensrhythmus des Braunbären» gut durch. 2 BERNER BÄRENLERNWERKSTATT Aufbau Posten/Module Alle Posten verfügen über ein Auftragsblatt (in einigen Fällen sogar zwei) und je nach Aufträgen auch über ein Arbeitsblatt für alle Kinder und ein Lösungsblatt. Die Arbeitsblätter werden von den Schülerinnen und Schüler bearbeitet und sollten daher im Klassensatz kopiert werden. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Aufbau Auftragsblatt und Erklärung der Symbole Hier steht, ob das Blatt ein Auftrags-, Arbeits- oder Lösungsblatt ist. Titel Postennummer Material: Im Normalfall brauchen die Kinder einfach Bleistift und Fülli und die Arbeitsblätter. Einige Posten benötigen zusätzliche Mittel wie Computer mit Internet, ein Wörterbuch oder ein leeres Blatt Papier (zum selber malen, aufkleben, schreiben, etc.) Alles benötigte Material (ausser Bleistift und Fülli als Grundausstattung der Kinder) wird hier notiert. Schwierigkeitsgrad: einfach, mittel, schwierig. Natürlich hängen diese Einschätzungen auch von den Vorkenntnissen der jeweiligen Kinder und Klassen ab. Arbeitstyp: Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit (4 Kinder), ganze Klasse Fach: NMM, Deutsch, Mathe, Französisch, Zeichnen Zeit: Das Bearbeiten der Posten dauert meist um die 30 Minuten (Spanne von 15 bis 90 Minuten). Ein Posten enthält im Normalfall verschiedene Teilaufgaben zum Titelthema. Postenbeschrieb und Aufträge: Hier stehen alle Aufträge, welche bei diesem Posten zu erfüllen sind. Teilweise werden sie auf dem Arbeitsblatt der Schülerinnen und Schüler noch genauer erklärt. Viel Spass bei der Umsetzung wünscht Bern Tourismus. Und vergessen Sie nicht, dass Posten 22 «Der schönste Berner Bär» gleichzeitig auch dem Plakatwettbewerb entspricht und sich daher besonders lohnt! Bern Tourismus BERNER BÄRENLERNWERKSTATT Übersicht Posten/Lernmodule NUMMER FACH TITEL ARBEITSTYP ZEIT IN MINUTEN SCHWIERIGKEIT SEITE 1 NMM Bärenartenrätsel 30 5 2 NMM Steckbrief: Der Braunbär 30 10 3 NMM Lebensrhythmus des Braunbären 30 13 4 NMM Lebensabschnitte des Braunbären 20 17 5 NMM Speisezettel des Braunbären 15-20 20 6 NMM Der Bär als Wappentier 30 23 7 NMM Das Berner Wappentier 30 27 8 NMM Berner Stadtbären 30 33 9 NMM Geschichten aus dem Bärengraben 30 37 10 NMM Vom Bärengraben zum BärenPark 45 40 11 NMM Kehrt der Bär wieder in die Schweiz zurück? 30 44 12 NMM Kehrt der Bär wieder in die Schweiz zurück? 30 48 13 NMM Tipps für den Umgang mit Bären 20 52 14 Deutsch Zwei Bärengeschichten 45 55 15 Deutsch Der Tanzbär 30 60 16 Deutsch Bären-Redewendungen 20 63 17 Deutsch Besuch des Berliner Bären 30-60 66 18 Französisch Les poèmes de lours 30 68 19 Mathe Honigkuchenrechnungen 20 71 20 Mathe Bärenknobelrechnungen 15-(30) 21 Zeichnen Berühmte Bären und ihre Höhlen 22 Zeichnen Der schönste Berner Bär Bern Besuch 23 ALLE Bern Tourismus Klasse 75 30-60 78 Klasse 45-90 81 Klasse 1 Tag 82 Das grosse Bärenquiz auftragsblatt Bärenartenrätsel a1 Fach: NMM Material: Arbeitsblatt Der Bär, der in dieser Lernwerkstatt die Hauptrolle spielt, ist der Europäische Braunbär, der eine Unterart des Braunbären ist. Über ihn wirst du beim Lösen der anderen Posten noch viel lernen. Damit du aber auch einen Überblick über die anderen Bärenarten hast, gibt es hier zwei Rätsel zu lösen. Zeit: 30 Min. 1. Lies den unteren Text über die verschiedenen Bärenarten durch. Wenn du nicht weisst, was ein Säugetier ist, lies zusätzlich noch diese Information. 2. Löse die Rätsel auf Arbeitsblatt 1 und 2. 3. Korrigiere deine Lösung mit dem Lösungsschlüssel. Die verschiedenen Bärenarten Die Bären gehören zu den Säugetieren und werden dort den Raubtieren zugeordnet. Es gibt innerhalb der Bären eine Abgrenzung in Kleinbären und Grossbären (auch Echte Bären genannt). Als Kleinbären im weiteren Sinn fassen wir zwei Raubtierfamilien zusammen, die teils an Marder, teils an Bären erinnern. Ein bekanntes Beispiel für einen Kleinbären wäre der Waschbär. Zu den Grossbären gehören die grössten Landraubtiere der Erde. Die Familie der Grossbären umfasst acht Arten, welche selber wieder in Unterarten eingeteilt werden können. So stammt streng genommen der Eisbär eigentlich auch vom Braunbär ab, er wird heute aber meist als eigene Bärenart aufgeführt. Weitere Unterarten des Braunbären lernst du im Bärenrätsel auf Arbeitsblatt 2 kennen. Was ist ein Säugetier? Wie der Name schon sagt, säugen Säugetiere ihren Nachwuchs mit Milch. Die meisten Säugetiere haben ein Fell aus Haaren und werden lebend zur Welt gebracht. Fast alle Säugetiere, auch die Bären, leben auf dem Land. Es gibt aber auch Ausnahmen wie beispielsweise die Wale, die im Wasser leben oder die Fledermäuse (Luft). Textquellen Grzimeks Tierleben: Enzyklopädie des Tierreichs, Deutscher Taschenbuchverlag, Band 12. Domico Terry; Newman Mark: Die Bären der Welt, Georg Westermann Verlag GmbH. Bern Tourismus Name: arbeitsblatt Bärenartenrätsel 1. Betrachte die Bilder. Hier sind 3 Kleinbären und 6 Grossbären abgebildet. Umkreise die Kleinbären mit einem Bleistift und kontrolliere deine Vermutungen. Umkreise die richtigen Lösungen dann mit einem blauen Farbstift. aB1 Seite 1 2. Ein paar Bären, die du kennen könntest, sind nicht angeschrieben. Ihre Namen stehen unten. Probiere sie richtig zu benennen. 2 1 Grizzlybär Kodiakbär 6 5 4 Südamerikanischer Nasenbär 8 7 Fehlende Bärennamen Grosser Panda Bern Tourismus Katzenfrett Schwarzbär 9 Brillenbär Waschbär Eisbär arbeitsblatt Bärenartenrätsel Name: aB1 Seite 2 1. Versuche die fehlenden Lücken des Bärenrätsels zu füllen, indem du die Sätze 1-15 gut durchliest. Alle Lösungen stehen auf dem Arbeitsblatt AB 1.3 in anderer Reihenfolge im Raster. Schaffst du es, sie alle richtig einzusetzen? Wenn du einmal durch bist, beginne noch einmal bei Satz 1. Manche Lücken musst du aus dem Raster ergänzen. Tipp: Am besten streichst du die gebrauchten Wörter unten in der Tabelle ab. Viel Glück! Name Verbreitung (Länder und Kontinente) Fellfarbe Körperlänge Gewicht Nahrung Unterarten Besonderes 1. Der Braunbär hat als besonderes Merkmal einen muskulösen Buckel über den Schultern. 2. Der Bär ganz rechts lebt in China. 3. Der Eisbär und der grosse Panda haben beide keine Unterarten. 4. In der Mitte ist der Bär, der ein weisses Fell hat und in der Arktis wohnt. 5. Der Braunbär hat eine Körperlänge von 170-220 cm. 6. Der rechte Nachbar des Eisbären ist das Logo (Zeichen) einer grossen Naturschutzorganisation (Besonderes). 7. Links neben dem Bären mit dem weissen Fell ist der Braunbär. 8. Der Eisbär kann von allen Bären am schwersten werden. 9. Der Bär, der in China lebt, frisst vor allem Bambus. 10. Der grosse Panda kann 120-150 cm lang werden. 11. Der Kodiakbär und der Grizzlybär sind Unterarten des Bären ganz links. 12. Die Spannweite des Gewichts ist beim Braunbären am grössten. 13. Der Braunbär ist ein Allesfresser. 14. Der Bär, der 75-160 kg schwer wird, hat ein weiss-schwarzes Fell. 15. Der Bär, der im ewigen Eis wohnt, ist am stärksten von der Klimaerwärmung bedroht (Besonderes). Bern Tourismus Name: arbeitsblatt Bärenartenrätsel aB1 Seite 3 China Allesfresser muskulöser Buckel über den Schultern 240-260 cm 75-160 kg Bedrohung durch Klimaerwärmung vor allem Nordamerika, Europa und Nordasien Braunbär keine Unterarten weiss Arktis Eisbär vor allem Fleisch keine Unterarten vor allem Bambus Grosser Panda verschiedene Brauntöne Logo einer Naturschutzorganisation 420-500 kg weiss-schwarz 120-150 cm 170-220 cm Kodiakbär und Grizzlybär 100-340 kg Bern Tourismus lösungen Bärenartenrätsel L1 Arbeitsblatt 1.1 1. Kleinbären: Südamerikanischer Nasenbär, Waschbär und Katzenfrett 2. Richtige Namen der fehlenden Bären: Brillenbär Grosser Panda 4 7 Waschbär Katzenfrett 8 9 Eisbär Arbeitsblatt 1.2 Name Braunbär Eisbär Grosser Panda Verbreitung (Länder und Kontinente) vor allem Nordamerika, Europa und Nordasien Arktis China Fellfarbe verschiedene Brauntöne weiss weiss-schwarz Körperlänge 170-220 cm 240-260 cm 120-150 cm Gewicht 100-340 kg 420-500 kg 75-160 kg Nahrung Allesfresser vor allem Fleisch vor allem Bambus Unterarten Kodiakbär und Grizzlybär keine Unterarten keine Unterarten Besonderes muskulöser Buckel über den Schultern Logo einer Naturschutzorganisation Bedrohung durch Klimaerwärmung Bildquellen Bern Tourismus auftragsblatt Steckbrief: Der Braunbär Material: Arbeitsblatt, Weltkarte/Atlas Erstelle einen Steckbrief mit den wichtigsten Informationen zum Braunbär. Im folgenden Text findest du alle Angaben zu äusseren Merkmalen, Fortbewegungsarten, Verbreitung, Lebensraum und Besonderem. a2 Fach: NMM Zeit: 30 Min. 1. Lies die Informationen gut durch. 2. Übertrage in Stichworten und kurzen Sätzen die wichtigsten Angaben für den Steckbrief auf dein Arbeitsblatt. Der Braunbär Äussere Merkmale Körperlänge 170-220 cm, Schulterhöhe etwa 100 cm, Gewicht 100-340 kg, Fellfarbe normalerweise dunkelbraun, Farbschattierungen von rotgelb zu hellbraun bis fast schwarz. Jungtiere tragen einen hellen Halskragen. Braunbären haben einen stämmigen und kraftvollen Körperbau mit einem schweren, massiven Kopf mit vorstehender Schnauze und einem kurzen, stummelartigen Schwanz. Die Bärentatze trägt 5 Krallen. Ein artspezifisches Merkmal ist der muskulöse Buckel über den Schultern. Fortbewegungsarten Die Bewegungen des Braunbären sind normalerweise eher langsam und schleppend, bei Bedarf kann er aber sehr schnell laufen und Geschwindigkeiten von 50 Kilometern pro Stunde erreichen. Er kann auch sehr gut schwimmen. Während Jungtiere noch oft auf Bäume klettern, ist dies bei ausgewachsenen Tieren aufgrund ihres Gewichts meist nicht mehr möglich. Verbreitung Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Braunbären umfasste weite Teile Nordamerikas, Europas sowie Nord- und Zentralasiens. Durch Bejagung und Zerstörung ihres Lebensraumes wurde das Verbreitungsgebiet der Braunbären stark eingeschränkt. Dein Steckbrief (Arbeitsblatt) enthält eine Weltkarte auf der die Regionen eingezeichnet sind, in denen der Braunbär immer noch in Freiheit lebt. Besonderes Braunbären sind sehr neugierig. Zudem verfügen sie über einen sehr gut ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn. Lebensraum In unseren Breiten lebt der Bär vor allem im Wald. In den Lichtungen und an den Rändern des Waldes, wo es eine reiche Krautschicht mit Beerensträuchern gibt, sammelt der Bär Buchecker, Eicheln und Beeren. Bern Tourismus 10 arbeitsblatt Steckbrief: Der Braunbär Name: aB2 Körperlänge und -höhe Gewicht Fellfarbe Aussehen Besonderheit Jungtiere Fortbewegungsarten Lebensraum Heutige Verbreitung Schau auf der Weltkarte oder in einem Atlas die markierten Zonen nach und nenne mindestens drei Länder, in welchen der Braunbär noch lebt. Die weltweite Population beträgt etwa 185 000-200 000 Tiere. Besonderes Bern Tourismus 11 LÖSUNGEN Steckbrief: Der Braunbär L2 1. Steckbrief allgemein Siehe Informationen aus dem Text. Alles was richtig ist, kann übertragen werden. Die Schüler dürfen selber bestimmen, was sie als wichtig empfinden. 2. Verbreitung Anmerkung: Braunbären sind wanderfreudig und halten sich nicht an Landesgrenzen. Daher ist es gerade in Europa schwierig, Länder zu bestimmen, wo der Braunbär oft nur in kleinen Beständen vorkommt und durch spezielle Projekte oder Naturpärke (wieder) heimisch ist (z.B. Österreich). Grosser Bestand USA (vor allem Alaska), Kanada, Russland, China, Rumänien, Skandinavische Länder (vor allem Schweden) Kleine Gruppen Italien (Naturpark Adamello-Brenta, Abruzzen-Nationalpark), Spanien (Naturpark Somiedo, Naturpark Saja-Besaya, Pyrenäen), Frankreich (Pyrenäen), (Österreich), Slowenien, Bulgarien, Slowakei, Polen, Kroatien, Albanien, Mazedonien, Bosnien, Griechenland, Mongolei, Türkei, vorderasiatische Länder, etc. Quellen Keystone Grzimeks Tierleben: Enzyklopädie des Tierreichs, Deutscher Taschenbuchverlag, Band 12. Domico Terry, Newman Mark: Die Bären der Welt, Georg Westermann Verlag GmbH. Bern Tourismus 12 auftragsblatt lebensRHYTHMUS DES BRAUNBÄREN Material: Arbeitsblatt 1. Lies den Text «Lebensrhythmus des Braunbären» gut durch. 2. Nimm nun das Arbeitsblatt zur Hand und versuche die Fragen zu beantworten. Wenn du nicht mehr sicher bist, kannst du noch einmal im Text nachschauen. 3. Vergleiche deine Antworten mit dem Lösungsblatt. a3 Fach: NMM Zeit: 30 Min. 4. Stell dir vor, du würdest wie der Bär einen Winterschlaf machen! Fülle das Checkblatt Winterschlaf auf dem Arbeitsblatt 2 aus. 5. Zeige deine Checkliste deiner Lehrperson. Vielleicht hast du die Möglichkeit, deine Ideen den anderen Schülern vorzustellen. LEBENSRHYTHMUS DES BRAUNBÄREN Die Aktivitätszeiten (Zeit in welcher der Bär aktiv ist, etwas tut) der Braunbären hängen von den Umweltbedingungen, der Jahreszeit oder der Nähe von Menschen ab. Sie gelten als vorwiegend dämmerungs- oder nachtaktiv, insbesondere in von Menschen besiedelten Gebieten. Zur Zeit des grössten Nahrungsbedarfs, im Frühling und Herbst, sind sie auch tagsüber auf Nahrungssuche. Als Anpassung an die winterliche Nahrungsknappheit hält der Braunbär zwischen Oktober und März einen Winterschlaf, der allerdings durch mildes Wetter unterbrochen werden kann. Man spricht auch von Winterruhe, da die Bären relativ leicht wieder aufzuwecken sind. Bern Tourismus Weitere Auslöser für den Winterschlaf sind hohe Schneelagen und Lufttemperaturen unter 0C. Zur Winterruhe ziehen sich die Bären in einen Bau zurück, der oft selbst gegraben und mit trockenen Pflanzen gepolstert wird. Manchmal benutzen sie auch natürliche Höhlen oder Felsspalten. Als Vorbereitung für den Winterschlaf frisst sich der Braunbär ab Sommer mächtige Fettreserven an. In Zoos sind in unseren Breiten Winterruhe bzw. Winterschlaf wegen der Fütterung, aber auch wegen Störungen nicht ausgeprägt. 13 Name: arbeitsblatt lebensRHYTHMUS DES BRAUNBÄREN aB3 Seite 1 1. Erkläre in ein bis zwei Sätzen, warum der Braunbär einen Winterschlaf hält. 2. Was macht der Bär als Vorbereitung auf den Winterschlaf? Bern Tourismus 14 Name: arbeitsblatt lebensRHYTHMUS DES BRAUNBÄREN aB3 Seite 2 Checkliste Winterschlaf Winterschlafdauer: bis Schild: «Bitte nicht stören, ich mache gerade Winterschlaf» vor meine Höhle hängen! Diese Personen müssen von meinem Winterschlaf wissen: LEHRPERSON Hier mache in meinen Winterschlaf und so richte ich mich ein: Diese Nahrungsmittel müssen in meiner «Höhle» bereit liegen, wenn ich mal zwischen durch aufwache und ganz fest Hunger habe. Wie gut, dass ich kein richtiger Bär bin! Das werde ich während meines Winterschlafs am meisten vermissen: Wahrscheinlichkeit, dass ich den Winterschlaf wirklich mache! Trage deine Absicht im Thermometer ein! Je heisser, desto wahrscheinlicher Bern Tourismus 15 LÖSUNGEN lebensRHYTHMUS DES BRAUNBÄREN L3 1. Im Winter herrscht für den Bären Nahrungsmangel. Weitere Gründe für den Winterschlaf sind die hohen Schneelagen und Lufttemperaturen unter 0C. 2. Der Bär frisst sich ab Sommer mächtige Fettreserven an. Er gräbt oder sucht sich eine Höhle, die er meist mit trockenen Pflanzen isoliert. Quellen Bildquelle: Textquellen: Grzimeks Tierleben: Enzyklopädie des Tierreichs, Deutscher Taschenbuchverlag, Band 12. Domico Terry, Newman Mark: Die Bären der Welt, Georg Westermann Verlag GmbH. Bern Tourismus 16 auftragsblatt Lebensabschnitte des Braunbären a4 Material: Arbeitsblatt, Schere, Leim, leeres Blatt Papier Fach: NMM Zeit: 20 Min. Bei diesem Werkstattposten lernst du etwas über die Fortpflanzung und die Lebensabschnitte des Braunbären. Auf den Streifen auf dem Arbeitsblatt wird dir erklärt, wie der Bär sich paart und wie er seine Jungen gross zieht, bis diese schliesslich erwachsen sind. 1. Schneide die einzelnen Streifen auf dem Arbeitsblatt aus und lege sie vor dir auf den Tisch. 2. Versuche sie in die richtige Reihenfolge (Paarungszeit, Geburt, Aufzucht, etc.) zu bringen. Der Anfang ist gegeben (dunkler Streifen). 3. Wenn du fertig bist, kontrolliere deine Lösung mit dem Lösungsblatt und verbessere wenn nötig. 4. Klebe die Streifen in der richtigen Reihenfolge auf ein leeres Blatt Papier. Vergiss nicht, den Titel darüber zu schreiben. Wenn du Lust hast, kannst du auch das Bärenbild auf dem Arbeitsblatt ausschneiden und dazukleben. Bern Tourismus Junger Braunbär 17 Name: arbeitsblatt Lebensabschnitte des Braunbären aB4 Streifen zum Ausschneiden Normalerweise leben Braunbären einzelgängerisch in festen Streifgebieten. Während der Paarungszeit (Mai bis Juli) folgen oft mehrere männliche Tiere einem Weibchen. Es kann dabei auch zu Kämpfen unter den Männchen um die Bärin kommen. In der freien Natur wird der Braunbär zwischen 20-30 Jahre alt, in menschlicher Obhut sind 30 Jahre keine Seltenheit. Nach der Geburt säugt die Bärin ihre Jungen etwa während zwei Jahren. Nach ungefähr fünf Monaten nehmen die jungen Bären auch feste Nahrung zu sich. Die Muttermilch der Bärin ist sehr nahrhaft, darum wachsen die Jungtiere sehr schnell. Mit drei Monaten wiegen sie bereits 15 Kilogramm, mit 6 Monaten 25 Kilogramm. Mit etwa 2 Jahren beginnen die Jungtiere bis zur Geschlechtsreife alleine umherzustreifen. Mit 3-4 Jahren werden die Jungtiere geschlechtsreif. Die Bärin führt ihre Jungen bis zum Ende des zweiten Lebensjahres; in dieser Zeit meidet sie das Männchen strikt. Von der Mutter lernen die Jungen viele Fertigkeiten wie beispielsweise Klettern oder wie man Futter findet. Bei der Geburt sind die Jungen blind und nur etwa rattengross. Die jungen Bären öffnen ihre Augen erst nach ca. 4 Wochen. Nach einer Tragzeit von 7-8 Monaten bringt die Bärin in einer selbst gegrabenen Höhle 2-3 (selten eins oder vier) Jungtiere von je ca. 300 Gramm zur Welt. Junger Braunbär Bern Tourismus 18 lösungen Lebensabschnitte des Braunbären L4 1. Richtige Reihenfolge Normalerweise leben Braunbären einzelgängerisch in festen Streifgebieten. Während der Paarungszeit (Mai bis Juli) folgen oft mehrere männliche Tiere einem Weibchen. Es kann dabei auch zu Kämpfen unter den Männchen um die Bärin kommen. Nach einer Tragzeit von 7-8 Monaten bringt die Bärin in einer selbst gegrabenen Höhle 2-3 (selten eins oder vier) Jungtiere von je ca. 300 Gramm zur Welt. Bei der Geburt sind die Jungen blind und nur etwa rattengross. Die jungen Bären öffnen ihre Augen erst nach ca. 4 Wochen. Nach der Geburt säugt die Bärin ihre Jungen etwa während zwei Jahren. Nach ungefähr fünf Monaten nehmen die jungen Bären auch feste Nahrung zu sich. Die Muttermilch der Bärin ist sehr nahrhaft, darum wachsen die Jungtiere sehr schnell. Mit drei Monaten wiegen sie bereits 15 Kilogramm, mit 6 Monaten 25 Kilogramm. Die Bärin führt ihre Jungen bis zum Ende des zweiten Lebensjahres; in dieser Zeit meidet sie das Männchen strikt. Von der Mutter lernen die Jungen viele Fertigkeiten wie beispielsweise Klettern oder wie man Futter findet. Mit etwa 2 Jahren beginnen die Jungtiere bis zur Geschlechtsreife alleine umherzustreifen. Mit 3-4 Jahren werden die Jungtiere geschlechtsreif. In der freien Natur wird der Braunbär zwischen 20-30 Jahre alt, in menschlicher Obhut sind 30 Jahre keine Seltenheit. Quellen Bild: Texte: Grzimeks Tierleben: Enzyklopädie des Tierreichs, Deutscher Taschenbuchverlag, Band 12. Domico Terry, Newman Mark: Die Bären der Welt, Georg Westermann Verlag GmbH. Bern Tourismus 19 auftragsblatt Speisezettel des Braunbären Material: Arbeitsblatt, Farbstifte a5 Seite 1 Fach: NMM Zeit: 15–20 Min. Bei diesem Posten lernst du, was der Bär in Freiheit frisst und mit was er im Berner BärenPark gefüttert wird. 1. Lies beide Texte auf den Auftragsblättern gut durch. 2. Gestalte auf dem Arbeitsblatt einen Speisezettel für den Braunbären. Wähle entweder den Speisezettel des Bären in Wildnis oder jenen des BärenParks und schreibe das dazu. Du kannst die Dinge, die er frisst, aufschreiben oder aufzeichnen. Nahrung des Braunbären in Wildnis Der Braunbär ist ein typischer Allesfresser. Zur Hauptsache ist er aber ein Vegetarier (Pflanzenfresser): Er frisst Beeren, Wurzeln, Früchte, Knospen, Samen, Gras, Nüsse und Pilze. Und er liebt Honig von Wildbienen! Daneben ernährt er sich auch von Insekten und deren Larven, Fischen, Schnecken und kleineren Nagetieren. Der Braunbär kann auch grosse Säugetiere wie Rehe erschlagen. Oft sind das aber nicht die gesunden erwachsenen Tiere, welche ihm zu Opfer fallen, sondern eher kranke, junge oder alte Tiere. Gerne frisst der Bär auch deren Aas (bereits tote Tiere). Wenn er in der Nähe von Weidetieren ist, fällt der Bär gelegentlich auch Schafe, Ziegen oder junge Rinder an. Wie man dies verhindern kann, lernst du bei Posten 11. Bern Tourismus 20 auftragsblatt Speisezettel des Braunbären a5 Seite 2 Fach: NMM Material: Arbeitsblatt, Farbstifte Zeit: 15–20 Min. Was frisst der Bär im BärenPark? Natürlich versuchen die Wärter des BärenParks dem Bären fast das gleiche zu füttern als das, was er auch in Wildnis fressen würde. Das ist bei einem Allesfresser ja zum Glück auch nicht so schwierig! Der Bär bekommt sehr viel Saisongemüse verfüttert. Einmal in der Woche gibt es auch Fleisch. Wenn der Wildhüter im Wald ein halbtotes Wildtier findet und töten muss, bringt er das manchmal auch den BärenPark-Bären. Natürlich können die Bären im Aarebad auch fischen. Doch das ist in der tiefen Aare gar nicht so einfach, weil Bären ihre Ohren sehr ungern unter Wasser halten. Bei Schaufütterungen (für Gruppen und Schulklassen) gibt es vor allem trockenes Brot, Früchte wie beispielsweise Äpfel und Gemüse. Weil Bären Schleckmäuler sind, lieben sie süsse Früchte oder zwischendurch ein Honigbrötchen. Auch Baumnüsse mögen die Bären gerne und essen sie ohne Schale. Wie sie das genau machen, seht ihr am besten auf einer Führung im BärenPark. Bildquellen Bern Tourismus 21 arbeitsblatt Speisezettel des Braunbären Name: aB5 Speisezettel des Braunbären Bern Tourismus 22 auftragsblatt der bär als wappentier Material: Arbeitsblatt, Internet (Computer), Farbstifte 1. Lest den Text über Wappentiere gut durch. 2. Betrachtet die Wappen der Schweizer Kantone mit Tieren darauf auf dem Arbeitsblatt. Notiert alle Tiere, welche auf den Wappen abgebildet sind. Welche Kantone haben einen Bären in ihrem Wappen? Schreibt eure Antworten auf das Arbeitsblatt. a6 Fach: NMM Zeit: 30 Min. 3. Sucht im Internet (Google Bilder) die Wappen der Städte Berlin, Pulsnitz (Deutschland) und St. Gallen und zeichnet sie auf dem Arbeitsblatt auf. 4. Betrachtet alle Bären-Wappentiere und nennt Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Besonderheiten, etc. Der Text «Wappentiere» gibt auch einige Hinweise für mögliche Überlegungen. Wappentiere Das Wappentier ist ein Tier, das in einem Wappen als Figur dient. Im Wappen werden alle Tiere des natürlichen Tierreiches und sogar Tiere aus der Fabelwelt (Einhorn) verwendet. Bis auf wenige Ausnahmen sind im Wappenschild die Tiere stilisiert (vereinfacht, angepasst). Besonders die Tiere, die schon in der Frühzeit auf den Schilden ihren Platz gefunden haben, sind durch die Jahrhunderte hindurch der Mode angepasst worden. Von einigen Wappentieren werden auch nur Teile, wie Kopf, Flügel, Füsse oder Vorderteil dargestellt. In der Heraldik (Wappenkunde) ist der Bär ein häufiges Motiv, das Macht und Stärke widerspiegelt. Oft kommt er in so genannten «redenden Wappen» vor, in Wappen für Personen oder Orte, in deren Namen ein wie «Bär» klingender Bestandteil vorkommt (z.B. Bern, Berlin). Meist sind die Braunbären nicht in ihrer natürlichen Farbe abgebildet, sondern in schwarz, rot oder gold. Seine Position im Wappen ist ganz unterschiedlich: Der Braunbär wird aufgerichtet, schreitend, fangbereit manchmal sogar gekrönt, mit Kette oder Halsband, dargestellt. Bern Tourismus Der Bär als Wappentier Berns ist bereits für das 13. Jahrhundert belegt, sowohl auf Münzen wie auch auf einem Siegel von 1224, das einen schräg aufwärts schreitenden Bären zeigt. Älteste erhaltene farbige Darstellung des heutigen Berner Wappens, Setzschild aus dem 14. Jahrhundert. 23 arbeitsblatt der bär als wappentier Name: aB6 Seite 1 1. Notiert hier alle Wappentiere Appenzell AR Schaffhausen Genf Appenzell IR Thurgau Graubünden Bern Uri Bern Tourismus 24 arbeitsblatt der bär als wappentier Name: aB6 Seite 2 2. Diese Kantone haben einen Bären im Wappen: 3. Zeichnet hier die Wappen der drei Städte: Berlin St. Gallen (Stadt) Pulsnitz 4. Vergleicht alle Wappen mit Bären darin. Nennt Besonderheiten, Gemeinsamkeiten, etc. Bern Tourismus 25 LÖSUNGEN der bär als wappentier L6 1. Bär (3 mal), Schafbock, Adler, Löwe, Steinbock, Stier 2. Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Bern 3. Wappen Berlin St. Gallen (Stadt) Pulsnitz 4. Eigene Feststellungen (z.B. Stellung des Bären im Wappen, nur Tatze, Schmuck, Farben, etc.) Bildquelle Textquelle Bern Tourismus 26 auftragsblatt DAS BERNER WAPPENTIER Material: Arbeitsblatt Die Beziehung der Stadt Bern zu ihrem Wappentier hat eine sehr lange Tradition. Verschiedene Sagen ranken um die Namensgebung für die 1191 errichtete Siedlung an der Aare. Bis heute ist die Herkunft des Namens Bern nicht eindeutig geklärt, aber es gibt immer wahrscheinlichere Erklärungen. a7 Seite 1 Fach: NMM Zeit: 30 Min. 1. Lest den Comic gut durch. Er beschreibt die beliebteste Legende, wie Bern zu seinem Wappentier kam. 2. Notiert auf eurem Arbeitsblatt in zwei bis drei Sätzen, was sich damals abgespielt hat. 3. Lest nun auf dem Arbeitsblatt zwei neuere Erklärungstheorien durch, welche die Herkunft des Namens der Stadt erklären und beantwortet die Fragen dazu. 4. Vergleicht eure Lösungen mit dem Lösungsschlüssel. Wie die Stadt Bern zu ihrem Namen kam Der Legende nach soll Berns Gründer Herzog Berchtold V. von Zähringen die Namensgebung der Stadt Bern sogar vom Zufall abhängig gemacht haben. Doch lest selbst, wie es sich damals zugetragen haben könnte. Bern Tourismus 27 auftragsblatt DAS BERNER WAPPENTIER Material: Arbeitsblatt Bern Tourismus a7 Seite 2 Fach: NMM Zeit: 30 Min. 28 auftragsblatt DAS BERNER WAPPENTIER Material: Arbeitsblatt a7 Seite 3 Fach: NMM Zeit: 30 Min. *Bern: Heute vermuten Historiker, der Name sei keltischen Ursprungs Bern Tourismus 29 arbeitsblatt DAS BERNER WAPPENTIER Name: aB7 Seite 1 1. Fasst hier kurz zusammen, wie der Bär der Legende nach zum Wappentier Berns wurde. Die Beziehung der Stadt Bern zu ihrem Wappentier hat eine sehr lange Tradition. Verschiedene Sagen ranken um die Namensgebung für die 1191 errichtete Siedlung an der Aare. Der Legende nach soll Berns Gründer Herzog Berchtold V. von Zähringen Das heutige Verona in Norditalien. Die Stadt ist unter anderem berühmt für die Liebesgeschichte «Julia und Romeo», die hier spielte. Im Jahr 1984 wurde eine Zinktafel gefunden, welche zu belegen schien, dass Bern eine keltische Siedlung war und das keltische Ur-Bern «Brenodor» hiess. Der Versuch, Bern direkt aus «Brenodor» abzuleiten, ist jedoch gescheitert, obwohl ein gewisser Gleichklang mit «Bern» besteht. Heute geht man davon aus, dass die Stadtgründer den ursprünglich keltischen Ortsnamen «Berna» verwendeten, was «Kluft» oder «Schlitz» bedeutet und damals der keltische Abschnittsname der Aare (Fluss) bei der Nydegg war. Bern Tourismus Im späten 19. Jahrhundert entstand die Theorie, der Name Bern beziehe sich auf die italienische Stadt Verona, die auf Deutsch (Welsch-)Bern genannt wurde. Der Stadtgründer Herzog Berchtold V. von Zähringen habe demnach Bern zum Andenken an die früher von den Zähringern besessene Grafschaft und Stadt Verona benannt. Blick von Norden auf die untere Altstadt von Bern mit der Nydegg (rechter Stadtteil) und der Untertorbrücke, ca. 1750 30 arbeitsblatt DAS BERNER WAPPENTIER Name: aB7 Seite 2 2. Du hast nun drei unterschiedliche Ansätze kennen gelernt, die versuchen, die Namensgebung der Stadt Bern zu erklären. Welche Erklärung gefällt dir am besten? Begründe in wenigen Sätzen. 3. Lange hielt sich die Theorie, dass Bern den deutschen Namen von Verona erhalten hat. Wenn du die beiden Bilder der Städte betrachtest, was fällt dir auf? Bern Tourismus 31 LÖSUNGEN DAS BERNER WAPPENTIER L7 1. Comic-Zusammenfassung (verschiedene Möglichkeiten) Der Sage nach legte Berchtold fest, dass die Namensgebung nach dem ersten Tier erfolgt, das auf der Jagd erlegt wird. Wenig später kreuzte ein Bär den herzoglichen Weg. Das Tier wurde erlegt und die Stadt Bern nach ihm benannt (Bär-Bern). 2. Individuelle Lösungen (Korrektur durch Lehrperson) 3. Die beiden Städte verfügen auch äusserlich über Gemeinsamkeiten wie beispielsweise die Flussschleife, ähnliche Brücke, Lage der Kirche, etc. Comicquelle Lerch, Hansruedi, Sigel, Peter: Die Geschichte von Bern. Verlag Emmentaler Druck AG. Besten Dank für die Genehmigung Licorne-Verlag: Bärndütsch-Bücher sind unsere Spezialität! Bildquellen Bern Tourismus 32 auftragsblatt Berner Stadtbären Material: Arbeitsblatt, Internet (Computer) Der Bär ist Symbol für Gemütlichkeit aber auch für Bedächtigkeit und Langsamkeit. Eigenschaften, welche man auch den Bernern nachsagt. Ob das stimmt, sei dahin gestellt, sicher ist aber, dass der Bär in Bern nicht nur im BärenPark präsent ist. a8 Seite 1 Fach: NMM Zeit: 30 Min. 1. Lest die Informationen zu den Berner Stadtbären durch. 2. Löst den Auftrag auf dem Arbeitsblatt. Es geht darum, dass ihr die vorgestellten Bären-Sehenswürdigkeiten auf Google Maps sucht und sie richtig in die Karte einträgt. 3. Vergleicht mit der Lösung. An den Stadtgründer Berchtold V. von Zähringen (Posten 7) erinnern in Bern gerade zwei Bauten mit Bären. Das Zähringer-Denkmal bei der Nydeggkirche zeigt den Stadtgründer mit einem Bärlein (rechtes Bild). Der Zähringerbrunnen gehört zu den Berner Altstadtbrunnen. Die Brunnenfigur ist ein stehender Bär mit Helm, in dessen Gürtel zwei Schwerter stecken. Die rechte Pranke hält ein Banner, die linke einen Schild. Zwischen den Beinen des grossen Bären sitzt ein Bärenjunges, das eine Traube verschlingt. Im Hintergrund kann man den Zytgloggeturm erkennen. Bern Tourismus 33 auftragsblatt Berner Stadtbären Material: Arbeitsblatt, Internet (Computer) a8 Seite 2 Fach: NMM Zeit: 30 Min. Der Zytglogge (Zeitglockenturm) ist ein aus dem Mittelalter stammender Uhrturm in der Altstadt Berns. Bekannt ist er vor allem für sein Figurenspiel. Zu den bunten Figuren, welche kurz vor jeder vollen Stunde ihre Runden zu drehen beginnen, gehört auch der Bärenumzug oder Bärenreigen. Die Bären stehen symbolisch für die Stadtwache, die pflichtbewusst ihre Runde dreht. Grosser Anklang bei allen Schleckmäulern finden auch berühmte Bären süsser Art: die Mandelbärli. Inspiriert durch den traditionellen Bärenreigen, der als Verzierung der Stundenglocke der Berner Heiliggeistkirche benutzt wurde, kreierten die Konditormeister der Bäckerei Glatz das Mandelbärli. Die Original-Mandelbärli bestehen aus einer weichen Masse aus Mandeln, Zucker, Butter und Eiweiss. Bern Tourismus 34 Name: arbeitsblatt Berner Stadtbären 1. Setzt euch zusammen vor einen Computer und geht auf Google Maps. Gebt dazu oben diese Adresse ein 2. Sucht die genannten Bären-Sehenswürdigkeiten auf Google Maps. Gebt die Informationen aus dem Textkasten unter den Fotos ein. Ihr könnt auf Google Maps entweder «Karte» oder «Satellit» wählen. ZähringerDenkmal Nydegghöfli Bern Zähringerbrunnen Kramgasse 65 Bern aB8 3. Zeichnet die gefundenen Sehenswürdigkeiten so genau wie möglich auf eurer Karte ein. Es wurde bereits ein Beispiel für euch gemacht. 4. Zusatzfrage für Bernprofis: Findet ihr auf der Karte auch das Bundeshaus und den alten Bärengraben? Vielleicht könnt ihr sogar einzeichnen, wo der BärenPark ist. Zytgloggeturm Kramgasse Bern Mandelbärli Bäckerei, Konditorei Beck Glatz Am Waisenhausplatz 21 Bern Karte mit der Altstadt Berns Bern Tourismus 35 LÖSUNGEN Berner Stadtbären ZähringerDenkmal Nydegghöfli Bern Zähringerbrunnen Kramgasse 65 Bern Zytgloggeturm Kramgasse Bern L8 5 Bundeshaus 6 Bärengraben 7 BärenPark Mandelbärli Bäckerei, Konditorei Beck Glatz Am Waisenhausplatz 21 Bern 6 7 5 Quellen Textquelle: Bildquellen Bern Tourismus 36 auftragsblatt Geschichten aus dem Bärengraben Material: Arbeitsblatt 1. Lest die kurze Information zu Emil Hänni, Tierpfleger des ehemaligen Bärengrabens, durch. 2. Geht nun zum Arbeitsblatt und wählt eine der beiden Geschichten aus. Versucht die Geschichte laut vorzulesen. Es sind beide Geschichten in Berner Dialekt geschrieben, was das Lesen und Verstehen ein bisschen schwierig macht! Teilt euch mit dem Vorlesen auf und helft euch gegenseitig. Vielleicht müsst ihr auch eure Lehrperson fragen, wenn ihr etwas überhaupt nicht begreift. a9 Fach: NMM Zeit: 30 Min. 3. Wenn ihr den Inhalt der gewählten Geschichte gut versteht, geht zu eurer Lehrperson. Sie wird euch jetzt 3 Fragen zum Text stellen. Wenn ihr sie nicht richtig beantworten könnt, müsst ihr noch einmal im Text nachlesen und eine zusätzliche Frage beantworten. Emil Hänni Tierpfleger im alten Bärengraben 27 Jahre lang, bis im Jahre 2003, war Emil Hänni vollamtlicher Bärenwärter im Berner Bärengraben. Bei seinem Stellenantritt löste er damals seinen Vater ab, der seinerseits 24 Jahre lang Bärenwärter war. Während dieser Jahre hat er viel erlebt und seine Erfahrungen in einem Buch mit dem Titel «Bäregrabe-Gschichte» niedergeschrieben. Die beiden ausgewählten Geschichten heissen «Mi Tagesablouf» und «Unliebsami Überraschig». Die erste Geschichte beschreibt den Tagesablauf des Bärenwärters. Die zweite Geschichte schildert ein Erlebnis, bei dem die Bären Emil Hänni näher kamen als ihm lieb war. Bern Tourismus 37 Name: arbeitsblatt Geschichten aus dem Bärengraben aB9 Textquelle Emil Hänni, „Bäregrabe-Gschichte, ISBN 978-3-85580-457-3, Blaukreuz-Verlag Bern Bern Tourismus 38 LÖSUNGEN Geschichten aus dem Bärengraben Mögliche Fragen und Antworten zu «Mi Tagesablouf» 1.) Was tat Emil Hänni immer als erstes, wenn er morgens in den Stall kam und die Bären sah? Er sagte ihnen guten Morgen, grüsste sie. (Er fragte, ob sie gut geschlafen haben.) 2.) Was war der Grund dafür? Die Bären konnten an seiner Stimme erkennen, wer er ist. 3.) Was hat der Bärenwärter schon alles im Bärengraben gefunden? Abfallsäcke (Ghüderseck), Pflanzenkübel (Blumentöpfe), Velos L9 Mögliche Fragen und Antworten zu «Unliebsami Überraschig» 1.) Emil Hänni war gerade daran, die Stalltüre zu öffnen, als was passierte? Einer seiner Kollegen (Freund) kam zu ihm in den Stall runter und dadurch wurde er vom Arbeiten abgelenkt. 2.) Was stellte Emil Hänni erschrocken fest, nachdem er das Wasserbecken kontrolliert hatte und wieder ins Haus zurück wollte? Er merkte, dass Bär Toni vor ihm stand und die Bärin Marina gegen die offene Grabentür trottete. 4.) Warum versteckte er das Futter für die Bären? Damit sich die Tiere mehr bewegten und ihr Futter selber suchen mussten. 3.) Wie reagierte Emil Hänni? Nach dem ersten Schrecken sprach er mit seinen Bären und sagte ihnen, dass sie bitte stehen bleiben sollen. Gleichzeitig ging er langsam rückwärts zum Haus. 5.) Welche dieser Aktivitäten gehörte nicht zu den Aufgaben des Bärengrabenwärters? A) Ställe putzen B) Bärensouvenirs verkaufen C) Tagesabrechnung Lösung: B) 4.) Hörten die Bären auf ihren Tierwärter? Ja, sie hörten auf ihn. Sie blieben etwa zwei Meter vor ihm stehen und schauten ihn lange an ohne anzugreifen. 6.) Was gab der Tierwärter den Bären als Bettmümpfeli? Ein kleines Stück Fleisch, einen Fisch, ein Ei oder einen Löffel Honig. 5.) Wie erklärte sich Emil Hänni, dass ihm ein solcher Fehler unterlaufen konnte? Er wurde durch seinen Kollegen in seinem normalen Arbeitsrhythmus unterbrochen und meinte daher, dass die Bären schon in ihrem Stall sind. 6.) Wie bedankte er sich bei den beiden Bären dafür, dass sie ihn nicht angegriffen hatten? Er gab ihnen etwas Gutes zu essen. Bildquelle Bern Tourismus 39 auftragsblatt Vom Bärengraben zum BärenPark Material: Arbeitsblatt 1 und 2 (Arbeitsblatt 1 am besten in Farbkopie), Schere, Leim, 2 weisse Blätter Papier 1. Lest den kurzen Einführungstext «Vom Bärengraben zum BärenPark» gut durch. 2. Schneidet die Bilder und Textkarten auf dem Arbeitsblatt 1 und 2 aus. 3. Nehmt beide eure Bildkarten zur Hand und spielt eine Runde Memory. Die Textkarten braucht ihr erst später. a10 Fach: NMM Zeit: 45 Min. 4. Jede Bildkarte passt zu einer Textkarte. Sucht die Paare! 5. Korrigiert eure Lösung mit dem Lösungsschlüssel. 6. Klebt immer die richtigen Pärchen nebeneinander auf die weissen Blätter und schreibt den Titel «Vom Bärengraben zum BärenPark» darüber. Achtet hier, dass ihr die richtige zeitliche Abfolge habt und beginnt mit Textkarte 1. Vom Bärengraben zum BärenPark Der Bärengraben hat eine lange Tradition und war eines der Markenzeichen der Stadt Bern. Doch viele Besucherinnen und Besucher beurteilten die Haltung der Bären im Graben kritisch und nicht artgerecht. Durch eine Änderung im Tierschutzgesetz und ein neues Tourismuskonzept der Stadt Bern wurde die Grundidee für den neuen, tierfreundlichen BärenPark gelegt. Nach langen Verhandlungen kann der BärenPark nun im Oktober 2009 seine Tore für die Bären und Besucher öffnen. Der kostenlose Besuch des BärenParks wird zu einem Erlebnis der besonderen Art. Der Besucherweg durchs Gelände ermöglicht den Gästen einen tollen Einblick ins Bärenleben. Praktisch hautnah kann man den Bären beim Spielen, Baden und Klettern zusehen. Zusätzlich gibt es Ferngläser, Aussichtspunkte und sogar Infrarot- und Web-Kameras in den Höhlen, um die Bären auch dort beobachten zu können. Bern Tourismus 40 Name: arbeitsblatt Vom Bärengraben zum BärenPark Bern Tourismus aB10 Seite 1 41 Name: arbeitsblatt Vom Bärengraben zum BärenPark 1. Der Legende nach wollte der Stadtgründer Herzog Berchtold V. von Zähringen die Stadt Bern nach dem ersten Tier benennen, das auf der Jagd erlegt wird. Da es sich dabei um einen Bären handelte, wurde die Stadt Bern genannt. Seit 1441 halten die Berner ihr Wappentier auch im Bärengraben. 2. Der Bärengraben wechselte im Laufe der Zeit mehrmals den Standort. Das Foto zeigt den alten rechteckigen Bärengraben um 1856 neben dem Zuchthaus. Einmal geschah es, dass eine nicht genug im Boden befestigte Tanne sich seitwärts neigte und mit dem Wipfel auf das Geländer zu liegen kam. Sogleich kletterte einer der Bären an der schräg liegenden Tanne hinauf. Er konnte aber, ehe er das Geländer erreicht hatte, durch das Geschrei der Leute zum Rückzug bewogen werden. 3. Das Bild eines unbekannten Malers zeigt den Bärengraben um 1880 an der Stelle, wo er auch heute noch ist. Im Hintergrund kann man die Berner Altstadt erkennen. In früheren Zeiten wurden die Bären mit Brot (Mus oder Suppe genannt) und mit Eicheln gefüttert. Das Bärenbrot wurde in heissem Wasser zu Brei aufgelöst. 4. Diese Fotografie zeigt den Bärengraben um 1900. Es ist bereits die vierte Anlage der Stadt. Sie wurde 1857 feierlich eröffnet. Die Tradition der Grabenhaltung blieb bestehen. Sie stand symbolisch für den Sieg und die Herrschaft des Menschen über das wilde Tier. Zwölf und mehr Bären wurden zeitweise im 3.5 Meter tiefen Graben gehalten. 5. Diese alte Postkarte aus dem Jahr 1902 zeigt drei der Bären im Bärengraben. Erst ab dem 19. Jh. werden die Bären auch mit Obst, gelben Rüben und Gemüse gefüttert. Die Bären wurden vegetarisch (ohne Fleisch) ernährt, weil man damals annahm, dass Fleisch die Tiere wild mache. 6. Mit dem Ziel, den Bären eine ihrer natürlichen Lebensform angepasste Umgebung zu bieten, wurde der Bärengraben um 1996 umfassend saniert und umgebaut. Dazu gehörte auch der Bau eines Schwimmbeckens in welchem die Bären schwimmen, spielen und sich abkühlen konnten. 7. Bei der Renovation des Bärengrabens von 1996 wurde auch ein aus Sandsteinblöcken aufgeschichteter kleiner Berg erbaut. Die Bären konnten nun aus dem Graben heraufsteigen, die weitere Umgebung wahrnehmen und den Besuchenden Auge in Auge gegenüberstehen. 8. Das Foto zeigt den letzten Berner Bärengraben-Bär ,,Pedro. Er wurde am 30. April 2009 eingeschläfert, da er an einer schmerzhaften, nicht heilbaren Krankheit litt. 9. Hier kannst du das Modell des neuen BärenParks sehen. Das rund 6000 Quadratmeter grosse Gelände erstreckt sich vom heutigen Bärengraben runter ans Aareufer. Zwei Wäldchen, viele Sträucher, drei Höhlen und ein grosszügiges Bad parallel zur Aare ermöglichen den Bären ein echtes Bären-Leben. 10. Am 14. Januar 2008 bohrt Gemeinderätin Barbara Hayoz symbolisch einen Tunnel: Der Umbau vom Bärengraben zum BärenPark beginnt. 11. Ein Blick auf den BärenPark während seiner Bauphase. 12. Im Oktober 2009 ist es soweit: Die beiden neuen BärenPark-Bewohner Björk und Finn beziehen ihr Zuhause. Die Eröffnung des Berner Bärenparks wird mit einem grossen Fest gefeiert. Bern Tourismus aB10 Seite 2 42 LÖSUNGEN Vom Bärengraben zum BärenPark 4 6 9 8 10 5 L10 7 11 12 Bildquellen B%C3%A4renjagd.jpg Textquellen Bern Tourismus 43 auftragsblatt Kehrt der Bär in die Schweiz zurück? Material: Arbeitsblatt 1 und 2, Farbstifte 1. Lest die drei Informationskasten zum Bären in der Schweiz durch. Der erste Text beschreibt die Vergangenheit der Bären in der Schweiz und der zweite die Rückkehr des Braunbären in den letzten Jahren. Der dritte Text (Auftragsblatt 2) stellt euch ein Projekt vor, das helfen soll, dass der Bär und der Mensch friedlich zusammen leben können. 2. Besprecht kurz den Inhalt der Texte. Habt ihr alles verstanden? Könnt ihr euch gegenseitig helfen? Fragt sonst eure Lehrperson. 1. Die letzten Bären in der Schweiz Der Bär war ursprünglich in der Schweiz und fast ganz Europa zu Hause. In den letzten 500 Jahren hat er aber der Zivilisation (durch Menschen besiedeltes Land) fast überall weichen müssen. In der Schweiz war er um 1800 im Mittelland, den Voralpen und in weiten Teilen des Jura ausgerottet. Hundert Jahre später lebte nur noch ein Restbestand im Raum Unterengadin (Kanton Graubünden). 1904 schossen zwei Jäger im heutigen Nationalpark den letzten Schweizer Bären. Risikobär JJ3 a11 Seite 1 Fach: NMM Zeit: 30 Min. 3. Nun müsst ihr euch aufteilen. Ein Kind nimmt Arbeitsblatt 1 zur Hand, das andere Arbeitsblatt 2. Ihr habt auf eurem Arbeitsblatt ein Schild mit Informationen und Tipps für die Leute, welche in Bärengegenden leben. Es sind Tipps aus dem URSINA-Projekt. 4. Lest die Informationen gut durch und versucht nun im leeren Teil des Schildes ein Bild zu zeichnen, das zu den Informationen passt. Das Bild auf dem Schild soll die Leute anregen, die Tipps durchzulesen und besser zu verstehen. 5. Stellt euch gegenseitig euer Schild vor und erklärt, warum ihr was gezeichnet habt. Gruppenbild mit dem letzten in der Schweiz erlegten Bären 1904 in Scuol. 2. Die Rückkehr des Bären in den letzten Jahren Erst 2005 wanderte der als Lumpaz bekannte Bär JJ2 von Italien in die Schweiz ein. Er fand im Bündner Nationalpark Nahrung und Ruhe. Nach nur einem Sommer verschwand Lumpaz spurlos. Sein Bruder JJ3 wanderte im Sommer 2007 in die Schweiz ein. Da er ein auffälliges Verhalten an den Tag legte, wurde er im Sommer 2008 auf behördliche Anweisung hin erschossen. JJ3 war nie aggressiv gegen Menschen, ist aber immer wieder in Wohnsiedlungen aufgetaucht und wurde daher als «Risikobär» eingestuft. Sein Abschuss hat viele Leute empört. Seitdem wird in der Schweiz rege diskutiert, wie und ob ein Zusammenleben von Mensch und Bär möglich ist. 44 auftragsblatt Kehrt der Bär in die Schweiz zurück? a11 Seite 2 Fach: NMM Material: Arbeitsblatt 1 und 2, Farbstifte Zeit: 30 Min. 3. Eine Lösung für alle: Projekt URSINA – Der Bär im rätischen Dreieck Das grenzüberschreitende Projekt URSINA wurde 2006 zwischen Österreich, Italien und der Schweiz ins Leben gerufen. Gemeinsam suchen Vertreter und Vertreterinnen aus Gemeinden, Jagd und Forstwesen, Landwirtschaft, Tourismus, Parks und WWF (Naturschutzorganisation) nach Lösungen, damit Mensch und Bär nebeneinander leben können. Im Zentrum des URSINA-Projektes stehen: • Aufklärung (Information) für die betroffene Bevölkerung (z.B. richtiges Verhalten, siehe Posten 13) • Schadensverhütung (z.B. Herdenschutzhunde für Kleintierherden) • Abfallmanagement (z.B. bärensichere Abfallcontainer) Herdenschutzhund bei der Arbeit Bildquellen Textquellen Bern Tourismus 45 Name: arbeitsblatt: KIND 1 Kehrt der Bär in die Schweiz zurück? Bringen Sie Bären nicht auf den Geschmack! Bären sind Allesfresser. Sie sind zudem äusserst lernfähig. Haben sie einmal gelernt, dass es in der Nähe von Menschen Futter gibt, suchen sie immer wieder diese Futterquellen auf. Sie brechen Mülltonnen auf, reissen Kleinvieh in unmittelbarer Nähe des Menschen, dringen in Kleintierställe ein und rauben Hühner. Gerade beim verlockenden Abfall und Kompost ist ein bärensicherer Umgang darum wichtig. Bern Tourismus aB11 Seite 1 Abfall und Kompost • Schliessen Sie Abfallkübel bzw. Container in der Nacht in Räumen (z.B. Keller) ein • Deponieren Sie in der Nacht keine Haushaltabfälle im Freien • Zerkleinern Sie den Kompost damit er rasch verfault • Stellen Sie bärensichere Abfallkübel auf • Kübel ausserhalb von Siedlungen entfernen • Gemeinde-Kompostieranlagen mit Elektrozaun sichern 46 Name: arbeitsblatt: KIND 2 Kehrt der Bär in die Schweiz zurück? Schützen Sie Ihre Herden und Bienen vor dem Bären! Bären sind Allesfresser. Sie sind zudem äusserst lernfähig. Haben sie einmal gelernt, dass es in der Nähe von Menschen Futter gibt, suchen sie immer wieder diese Futterquellen auf. Herdenschutzhunde schützen Schafe und Ziegen vor Grossraubtieren. Sie verteidigen instinktiv ihre Herde und ihr Revier. Aber auch durch ihre Grösse und ihr lautes Gebell schrecken sie ab. Ein Bär wagt sich nicht in ihre Nähe. Mit Elektrozäunen können Schafe zusätzlich vor Angreifern geschützt werden. Bern Tourismus aB11 Seite 2 Bienenschutz Der Bär liebt Larven und Süsses. In den Bienenständen plündert er darum Magazine und zerstört Waben. Elektrozäune schützen die Bienenstände erfolgreich vor Bärenbesuch. 47 auftragsblatt Kehrt der Bär in die Schweiz zurück? Material: Arbeitsblatt 1 Die Meinungen über eine Rückkehr des Bären in die Schweiz sind unterschiedlich. Wie ihr beim Posten 11 bereits gelernt habt, braucht es gewisse Anpassungen der Bevölkerung, damit Bär und Mensch zusammenleben können. 1. Lest die «Schweizer Stimmen zu einer möglichen Rückkehr des Bären» durch. Ihr findet immer eine Angabe, wer diese Meinung vertritt. 2. Teilt euch nun in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe trägt alle Punkte zusammen, welche eher für den Bären in der Schweiz sprechen. Die andere Gruppe sucht jene Bern Tourismus a12 Seite 1 Fach: NMM Zeit: 30 Min. Argumente, welche eher gegen den Bären sprechen oder sich kritisch dazu äussern. Schreibt eure Überlegungen (entweder dafür oder dagegen) auf dem Arbeitsblatt auf. Ihr dürft auch eigene Gedanken und Informationen vom Posten 11 notieren. 3. Jetzt kommt es zu einem kleinen Rollenspiel: Die Befürworter und die Gegner des Bären treffen aufeinander. Wer hat die besseren Argumente? Diskutiert und spielt! Vielleicht könnt ihr die Diskussion auch als ganze Klasse führen. 4. Notiert euch auf dem Arbeitsblatt ein paar Überlegungen der anderen Gruppe. 48 auftragsblatt Kehrt der Bär in die Schweiz zurück? Material: Arbeitsblatt 1 a12 Seite 2 Fach: NMM Zeit: 30 Min. Schweizer Stimmen zu einer möglichen Rückkehr des Bären Ob sich der Bär in den Schweizer Regionen mit teilweise intensivem Tourismus (Reisewesen) und mit Schafzucht etablieren (erfolgreich niederlassen) könnte, wird vor allem von der Akzeptanz der Bevölkerung abhängen. Zeitungsartikel Der Bär gehört zu unserer Natur und Kultur. Das zeigen die zahlreichen Ortsnamen und seine Abbildung in verschiedenen Kantons- und Gemeindewappen. Er soll in der Schweiz überleben können. Der Bär ist nach wie vor eine gefährdete Art und deswegen europaweit geschützt. Pro Natura, Naturschutzverband In Regionen, wo der Bär lebt, sind besondere Schutzmassnahmen für Herdentiere gefordert. Der Präsident des Schafzuchtverbands meint dazu: «Wir wollen wissen, wie gross der zusätzliche Arbeitsaufwand ist, wie hoch die zusätzlichen Kosten sind und wo trotzdem Probleme auftreten.» So hat etwa die Bärenproblematik in Graubünden gezeigt, dass den aktuell bekannten Herdeschutzmassnahmen (ständige Behirtung und Schutzhunde) Grenzen gesetzt sind. Präsident Schweizer Schafzuchtverband Bern Tourismus 85 Prozent (grosse Mehrheit) der Schweizerinnen und Schweizer befürworten die Rückkehr des Bären in die Schweiz. Dies zeigt eine neue Umfrage, die der WWF anlässlich des Todestages von «JJ3» in Auftrag gegeben hat. Meister Petz findet bei uns durchaus noch günstige Lebensräume. Als Allesfresser mit einem hohen Anteil pflanzlicher Nahrung ist der Tisch für ihn reichlich gedeckt. WWF, Naturschutzorganisation Die Raubtierpopulation (Raubtierbestand) wird in unserem dicht besiedelten Land für Mensch und Tier eine zunehmende Gefahr. Immer wieder werden in bewohnten Gebieten kleine Tiere gerissen. Es ist eine Frage der Zeit, bis Menschen direkt zu Schaden kommen. Als Tourismusland (Reiseland) dürfen wir dieses Risiko nicht eingehen. Meinung eines Schweizer Politikers 49 Name: arbeitsblatt Kehrt der Bär in die Schweiz zurück? aB12 Gruppe PRO-Bär! Diese Gründe sprechen eher für den Bären in der Schweiz Gruppe CONTRA-Bär! Kritische Stimmen zur Rückkehr des Bären in die Schweiz Bern Tourismus 50 LÖSUNGEN Kehrt der Bär in die Schweiz zurück? L12 Mögliche Antworten Diese Gründe sprechen eher für den Bären in der Schweiz – Der Bär gehört ursprünglich zu unserer Natur und Kultur. Er ist im Namen und Wappen vieler Ortschaften. – Eine grosse Mehrheit der Schweizer und Schweizerinnen befürwortet eine Rückkehr des Braunbären in die Schweiz. – Meister Petz findet bei uns günstige Lebensräume und reichlich pflanzliche Nahrung. – Er gehört zu einer gefährdeten Tierart und ist deshalb geschützt. – . Kritische Stimmen zur Rückkehr des Bären in der Schweiz – Es gibt einen zusätzlichen Arbeitsaufwand und höhere Kosten, um Herdentiere in Gegenden mit Bären zu beschützen. – Die Schweiz ist schon dicht besiedelt, es hat keinen Platz für Bären. – Beutetiere durch Bären (z.B. Wer trägt die Kosten für tote Schafe?) – Mögliche Menschenopfer (obwohl Wahrscheinlichkeit sehr gering) – . Textquellen Bern Tourismus 51 auftragsblatt Tipps im Umgang mit Bären Material: Arbeitsblatt 1. Vorsicht, Bären! Diese Sicherheitstipps des WWF (Umweltschutzorganisation) sollen dabei helfen, euch richtig zu verhalten, wenn ihr in «Bärenland» unterwegs seid. Allerdings haben sich bei euch auf dem Arbeitsblatt drei falsche Angaben eingeschlichen. Da wird gerade das Gegenteil vorschlagen, als was man in Wirklichkeit machen sollte! a13 Fach: NMM Zeit: 20 Min. 2. Lest alle Tipps durch und findet die Fehler. Die Informationen auf dem Auftragsblatt sind richtig. 3. Überlegt euch, wie die richtige Antwort heissen müsste und schreibt sie auf euer Arbeitsblatt. 4. Vergleicht mit dem Lösungsschlüssel. Wichtige Tipps für den Umgang mit Bären (WWF) Die Wahrscheinlichkeit, einen Bären zu treffen, ist gering. Bären sind von Natur aus scheu. Sie werden Ihnen so früh wie möglich aus dem Weg gehen, da ihr ausgezeichneter Geruch- und Gehörsinn sie rechtzeitig warnt. Der Bär zieht sich in der Regel zurück. Wenn ein Bär sich aufrichtet, ist das keine Drohgebärde. Er richtet sich auf, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, indem er seine Nase in den Wind hält. Situationen, in denen man besonders aufpassen muss: – Verletzter Bär – Begegnung auf kurze Distanz mit einem Bärenweibchen, das Junge führt. – Störung eines Bären im Tageslager, der an einem Kadaver (totem Tier) frisst. – Störung eines Bären in Winterruhe. – Interaktion (Zusammentreffen) zwischen Hund und Bär, wenn der Hund sich hinter Sie stellt. Bern Tourismus 52 arbeitsblatt Tipps im Umgang mit Bären Name: aB13 1. Hier haben sich drei falsche Aussagen eingeschlichen! Findet ihr sie? Wanderer Provozieren Sie keine Begegnungen! 1. Bleiben Sie im Bärenland auf den Wegen. 2. Vermeiden Sie dichtes Gebüsch mit Beeren. 3. Locken Sie die Bären mit Futter an. 4. Machen Sie etwas Lärm (laut sprechen, singen, ein Glöcklein am Wanderstock oder am Knöchel festbinden) 5. Lassen Sie keine Essensreste zurück! Bären gewöhnen sich schnell an Futterquellen. Was tun, wenn Sie einen Bären sehen? 6. Bewahren Sie Ruhe: der Bär weiss auch nicht, was Sie tun. Es findet also eine Art Dialog (Gespräch) zwischen Ihnen und dem Bären statt. Sie müssen ihm zeigen, dass Sie kein Angreifer sind, also ihm sein Territorium (Reich) überlassen. Zugleich sind Sie aber auch keine Beute. 7. Bleiben Sie ruhig stehen und machen Sie den Bären durch lautes Reden und Bewegen der Arme auf sich aufmerksam. 8. Rennen Sie so schnell wie möglich weg. 9. Vermeiden Sie alles, was der Bär als Bedrohung empfinden könnte. Werfen sie nicht mit Steinen oder Stöcken und versuchen Sie nicht, den Bären mit drohenden Gesten oder Schreien zu verscheuchen. 10. Denken Sie daran, noch schnell ein Bärenfoto zu machen. 11. Melden Sie alle Beobachtungen dem Wildhüter oder den Parkaufsehern. 2. Notiert hier die Nummern, welche falsch sind und wie der Tipp richtig heissen müsste! Bern Tourismus 53 lösungen Tipps im Umgang mit Bären L13 3. Keine Bären füttern oder mit Futter anlocken. 8. Nicht wegrennen! 10. Verzichten Sie zugunsten Ihrer Sicherheit auf ein Bärenfoto. Textquelle Bern Tourismus 54 auftragsblatt Zwei Bärengeschichten Material: Arbeitsblatt 1 und 2 Wie ihr vielleicht schon wisst, haben Tiere in den alten Fabeln oft spezielle Namen und ihnen werden bestimmte Eigenschaften nachgesagt. 1. Lest zuerst den kurzen Text «Der Bär in der Dichtkunst» und probiert dann die Tabelle auf dem Arbeitsblatt 1 so gut ihr könnt auszufüllen (mit Bleistift). 2. Vergleicht eure Tabelle anschliessend mit dem Lösungsschlüssel und verbessert sie, falls es Fehler gibt. Der Löwe und der Bär Bern Tourismus a14 Fach: Deutsch Zeit: 45 Min. 3. Lest die beiden Bärengeschichten auf dem Arbeitsblatt 2 gut durch. 4. Versucht nun, die übrigen Aufträge auf dem Arbeitsblatt 1 zu lösen. 5. Zeigt eure Antworten der Lehrperson und erklärt eure Überlegungen. Vielleicht gibt es Gelegenheit, eure Lösungen in der Klasse zu besprechen. Der Bär in der Dichtkunst Der Bär spielt in vielen Geschichten, Gedichten und Fabeln eine wichtige Rolle, vermutlich aufgrund seiner Grösse und Kraft. Dieser Werkstattposten besteht aus zwei Geschichten, in denen ein Bär vorkommt. Die erste Geschichte «Der Löwe und der Bär» ist eine griechische Fabel des Dichters Aesop, die etwa 620 bis 560 v. Chr. geschrieben wurde. Eine Fabel ist eine kurze Erzählung mit belehrender Absicht, in der vor allem Tiere, aber auch Pflanzen und andere Dinge menschliche Eigenschaften besitzen und meist auch wie solche handeln. Die zweite Geschichte «Der Bär als Richter» ist ein finnisches Märchen mit unbekanntem Autor. 55 arbeitsblatt 1 Zwei Bärengeschichten Name: aB14 Seite 1 1. Tragt die Fabelnamen und Eigenschaften aus der Liste (unten) in die Tabelle ein. TIERNAME FABELNAME EIGENSCHAFTEN Bär Fuchs Löwe Wolf Hase Fabelnamen: Nobel, Meister Lampe, Meister Petz, Isegrim, Meister Reineke/Reinhart Eigenschaften: stolz, gutmütig, hört auf Bauchgefühl, vorlaut und ängstlich, schlau und hinterlistig 2. Sucht alle Tiere, die in den beiden Geschichten vorkommen und schreibt sie auf. Der Löwe und der Bär: Der Bär als Richter: 3. Diskutiert nun, wo die genannten Eigenschaften wirklich auf die Tiere dieser beiden Geschichten zutreffen. Schreibt zu drei Tieren auf, wie sie in der Geschichte beschrieben werden und vergleicht. Wie ist es mit dem Bären und dem Fuchs, die in beiden Geschichten vorkommen? Bern Tourismus 56 arbeitsblatt 1 Zwei Bärengeschichten Name: aB14 Seite 2 4. Handelt es sich bei der zweiten Geschichte auch um eine Fabel? Warum oder warum nicht? Bern Tourismus 57 arbeitsblatt Zwei Bärengeschichten Der Löwe und der Bär Ein Fuchs war einmal auf Jagd gegangen, einen guten Bissen zu erbeuten. Er war noch nicht lange unterwegs, als er ein lautes Streiten vernahm. Ein Bär schlug mit seinen Tatzen nach einem Löwen und fauchte ihn wütend an: «Ich war der erste beim Hirschkalb. Die Beute gehört mir, ich habe sie gefangen.» «Nein!» brüllte der Löwe zornig zurück. «Du lügst! Ich war als erster hier, und darum gehört die Beute mir.» Er wehrte sich kräftig und schnappte mit seinen scharfen Zähnen nach dem Fell des Bären. arbeitsblatt 2 Name: aB14 Seite 3 Der Löwe und der Bär kämpften verbissen miteinander. Dem Fuchs erschien der Kampf endlos, denn nicht weit von ihm entfernt lag die Streitbeute, und er musste sich zusammenreißen, dass er sich nicht gleich auf das Hirschkalb stürzte. Aber er war klug und sagte sich: «Sind die Streitenden erst erschöpft, so können sie mir nichts mehr anhaben.» Als der Bär und der Löwe nach unerbittlichem Kampf endlich kraftlos zusamm