Arbeitsblatt: Familienbeziehungen
Material-Details
Psychologie Text über Familienbeziehungen
Deutsch
Lesefertigkeit
12. Schuljahr
10 Seiten
Statistik
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657
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21.03.2010
Autor/in
romina Gregorini
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Familienbeziehungen Familie soziales System mit ganzheitlicher Struktur, welche aus internen Beziehungen besteht. Sie sozialisiert Mitglieder, wirkt auf Aussenstehenden in der Umwelt ein, wird aber auch von ihnen beeinflusst; komplexes System reziproker (wechselseitiger) Beeinflussung; grösste Funktion ist für die Kinder zu sorgen. Es gibt verschieden Formen von Familien, doch der grundlegendste Aspekt um ein System als Familie zu bezeichnen ist die gegenseitige emotionale Verpflichtungen und die geteilte Verantwortung. Die Erziehenden beeinflussen die Kinder, wie auch sie auf das Verhalten und die Kindererziehungspraktiken der Eltern einwirken. Es herrscht somit eine reziproke Beeinflussung im familiären System. Eine beispielsweise glücklich verheiratete Mutter, welche ein nahes und unterstützendes Verhältnis zu ihrem Gatten pflegt, interagiert mit ihren Kindern geduldiger und sensibler ( sichere Bindung: Eltern sind kooperative und unterstützen einander in den elterlichen Anstrengungen und Funktionen) als eine Mutter, die in ehelichen Spannungen lebt und von ihrem Partner in der Kindererziehung nicht unterstützt wird. Familienmitglieder entwickeln sich indem sie neue Beziehungen eingehen (mit Gleichaltrigen, Liebespartnern,) und somit die Familiendynamik ändern. Man denke schon nur an die Patchworkfamilie. Zusammenfassend kann man sagen, dass jede Person und jede Beziehung innerhalb einer Familie jedes weitere Familienmitglied, dessen Beziehungen und Verhalten direkt oder indirekt beeinflusst. Traditionelle Kernfamilie Vater, Mutter und das erstgeborene Kind Erweiterte/aufgestockte Familie („extended family) Haushalte mit mehreren Generationen Die ökologische Nische (Religion, Status, Gemeinde, Nachbarn, Ressourcen, etc) übt einen grossen Einfluss auf die elterliche Erziehung aus. Zum Beispiel Eltern, die eine enge Beziehung zur Gemeinde haben, erfahren weniger Belastungen und weniger Störungen in ihren elterlichen Routinen. Die positive Entwicklung eines Kindes führt zu einem starken Gefühl der Eigenständigkeit, gutem psychischem Ausgleich, soliden akademischen Ergebnissen und weniger Verhaltensstörungen. Warmherzige, sensible Eltern, die viel mit ihren Zöglingen reden, sie unterstützen und ermutigen, erleben eine solch positive Entwicklung (und damit auch eine sichere Bindung). Emotional sicher gebundene Kinder zeigen mehr prosoziale Orientierung, gute Beziehungen zu Gleichaltrigen, grösseres Selbstbewusstsein und einen ausgeprägteren Moralitätssinn. Sozialisation Kinder Werte, Glaube, Motive und Verhalten von älteren Mitgliedern der Gesellschaft als bedeutsam und zweckdienlich zu verstehen geben. Nach Erik Erikson beginnt die Sozialisation bereits im Verlauf des 2. Lebensjahres. Eltern dürfen die Initiative, den Mut und das Gefühl von personeller Kompetenz ihrer Nachkommen dann nicht untergraben, sondern sollen ihnen mit einer gewissen Autorität ein Gefühl von Selbstkontrolle und sozialem Anstand vermitteln. Coparenting: Umstände, in denen sich die Eltern gegenseitig unterstützen und als kooperatives parenting team funktionieren. In der Erziehung gibt es 2 wichtige Aspekte: 1) Akzeptanz Ansprechbarkeit („acceptance responsiveness)Unterstützung undLiebe/Zuneigung/Warmherzigkeit; ständige Wärme gegenüber dem Kind, auch wenn Kritik für schlechtes Benehmen 2) Anforderung Kontrolle („demandingness control) Aufsicht und Betreuung; dem Kind Grenzen der Freiheit setzen, indem man Anforderungen an sie stellt? (Kinder machen so Entscheidungen über ihre eigne Aktivität?). Modelle der Erziehung a) Autoritäre Erziehung: Viele Regeln, strikter Gehorsam, häufige Bestrafung, zwingende Taktik wie Durchsetzung mit Gewalt oder Liebesentzugsdrohungen. b) Autoritative/bestimmte Erziehung: angemessen Anforderungen, Akzeptanz den Kindern entgegen bringen, Kinder in familiäre Entscheidungen mit einbeziehen, Kontrolle auf rationalem demokratischem Weg, welcher die kindliche Perspektive/Ansicht erkennt und respektiert, fair und begründete/angemessene Kritik anbringen positive Entwicklung weil Kinder Liebe, aber auch Grenzen brauchen. c) Freizügige/zulassende Erziehung: wenig Anforderungen und wenig harte/beständige Kontrolle. d) Unbeteiligte Erziehung: Kinder ablehnend behandeln, wenig Regeln und Anforderungen, unsensible und unbeteiligt an kindlichen Bedürfnissen. Zu empfehlen ist b) die autoritative Erziehung, denn zu viel Leitung ist hemmend für die Entwicklung von Kindern. Ein „Leitung-Übrschuss macht die Kleinen unflexibel/starr und schränkt sie ein. Somit würden sie zu wenig eigenständig und sie hätten ein geringes Selbstvertrauen. Focus on research: Das bekannteste Experiment über parenting styles ist sicher von Diana Baumrind. Sie fand heraus, dass es 3 parentin styles gibt, die in der Tabelle ersichtlich sind. Sie fand dann heraus, dass Kinder von autoritativen Eltern sich am besten entwickeln. Autoritär geprägte eher nicht so. Diese wirken launisch, meistens nicht glücklich, schnell gelangweilt, und unfreundlich zu anderen. Kinder von permissiven Eltern waren sehr oft impulsiv und aggressiv, vorallem die Jungs. Sie testete dann die Kinder noch einige Jahre später und die autoritativen Kinder waren immer noch recht gut in cognitive competencies und social skills. Kinder von autoritäre waren Durchschnitt oder unter dem Durchschnitt. Und permissive waren in beidem recht schlecht. Auch in der Pubertät war das ganze noch sichtbar: Die autoritativen Kinde waren zielorientierter, zufriedener, und tendierten weniger zu Drogen als die anderen Kinder. Verhaltens- vs. Psychische Kontrolle Durch die Verhaltenskontrolle werden das Benehmen des Kindes mit Disziplin und Kontrolle/Überwachung seiner Aktivität und die Einbehaltung von Privilegien reguliert. Bei Ungezogenheit und schlechtem Benehmen wird zum Beispiel sein Spielzeug weggenommen (also materielle Dinge). Bei der psychischen Kontrolle wird mit Mitteln wie Zurückhaltung von Liebe und Scham- oder Schulderzeugung gearbeitet. Eltern, die Verhaltenskontrolle als Erziehungsmittel verwenden und nicht psychische Schuldzuweisungen machen, tendieren eher gut erzogene Kinder zu haben, welche in der Jugendzeit nicht in auffallende Aktivitäten verwickelt sind. Gehäufte psychische Kontrolle oder auch psychische Kontrolle kombiniert mit Verhaltenskontrolle in der Erziehung kann zu Angstzuständen und Depressionen auf Seiten des Kindes führen. Auch antisoziales Benehmen in der Jugend kommt bei diesen Kindern verehrt vor. Verhaltenskontrolle hingegen zeigt einen unterstützenden Charakter mit standhafter Leitung. Psychische Kontrolle benutzt dagegen raue und barsche Disziplin und versuche der kindlichen Autonomie entgegen zu wirken. Elternwirkungsmodell Einwegbeeinflussung, nur Eltern beeinflussen das Kind Kindwirkungsmodel Hauptsächlich die Kinder beeinflussen die Erziehenden. (In Anbetracht dieses Modells kann man die Aussage machen, dass extrem sture und impulsive Kinder, welche wenig Selbstkontrolle zeigen eine zwingendere Form der Erziehung benötigen). In der heutigen Zeit wird von den meisten Wissenschaftlern das sog. Transaktionsmodell verwendet, welches einen wechselseitigen (reziproken)Einfluss von Kind und Eltern annimmt. Differenzen sozialer Klassen in der Kindererziehung Die Arbeiterklasse betont im Vergleich zu der Mittel- und Oberschicht eher den Gehorsam und den Respekt gegenüber Autoritäten, brauchen mehr Disziplin, sind einschränkender und autoritärer, begründen Dinge weniger und zeigen auch weniger Wärme und Aufmerksamkeit gegenüber ihren Nachkommen. Vonnie McLoyd meint, dass bereits schlechte ökologische Umstände an sich eine psychologische Notlage bedeuten. Die ökonomisch benachteiligten Eltern sind wegen den beschwerenden Umständen reizbarer, kribbliger und damit anfälliger auf verschiedenste negative Lebensereignisse. Auch Rand Conger unterstützt den Zusammenhang zwischen familiärem ökologischen Beschwernissen, weniger Bemühungen und Anstrengungen in der Erziehung und schlecht erzogene Kinder. Es ist ein Kreislauf zwischen ökonomischem Druck (niedrigem familiären Einkommen, unsicherem Arbeitsplatz, Angst vor einem Jobverlust und Schulden) deprimierter Befindlichkeit Ehekonflikt Kinder erleben ein Verlust von emotionaler Sicherheit niedriges Selbstbewusstsein, schlechte schulische Leistungen, ärmliche Beziehungen zu Gleichaltrigen Verhaltensprobleme wie Depressionen, antisozialem Benehmen und Feindseligkeiten ( family distress model). Jedoch können viele Eltern diese ökonomischen Probleme wie ein niedriges Einkommen effektiv (in Bezug auf die Erziehung der Kinder) bewältigen. Eine andere Erklärung für den Zusammenhang zwischen Sozialklasse und Erziehungsstil ist, dass bei den Arbeitern andere Fähigkeiten verlangt sind als von den Akademikern. Den um als Arbeiter Erfolg zu haben, wird Respekt &gehorsam gegenüber Autoritäten verlangt. Mittel- und Oberschicht betonen dagegen mehr die individuelle Initiative, Kreativität und Neugierde. Ethnische/Kulturelle Variationen Acculuaration stress: Angst oder Unbehagen, die Einwanderer fühlen wenn sie sich in eine neue Kultur und Traditionen einfügen müssen/sollen. Kollektivistische Kulturen: grosser Respekt von Autoritäten Individualistische Kulturen: Unabhängigkeit und Wettbewerb stehen im Vordergrund Mexiko: starke Kontrolle kombiniert mit Wärme und emotionaler Unterstützung Asien allgemein: Betonung der Selbstdisziplin und Harmonie zwischen den Personen China: Strenge ist der beste Weg seine Liebe gegenüber den Kindern zu zeigen und sie korrekt zu erziehen (autoritärer Erziehungsstil). Afrika: strikter Gehorsam und Benutzung zwingender Erziehungsformen. Auch wenn ein solch gradliniger Stil nicht gut ist, kommt es den jungen Müttern mit ihren Kindern, welche in gefährlichen Gegenden wohnen zu Gute, wenn sie so ihren Nachwuchs davor beschützen können mit antisozialen Gleichaltrigen etwas zu unternehmen oder ein Opfer der Kriminalität zu werden. Belastung kultureller Anpassung („acculturation stress Angst der ortsansässigen Personen neue ungewohnte Kulturen und ihre Traditionen aufzunehmen Schliesslich muss man eingestehen, dass es nicht ein richtiger Erziehungsstil gibt, sondern, dass je nach ökologischer Nische und Kultur (Subkultur) ein anderer Stil optimal ist (Aussage von Louis Laosa). Focus on research: Luthar und Latendresse untersuchten eine oft vernachlässigte Gruppe: die wohlhabenden Kinder. Von ihnen geht man eigentlich aus, dass sie keine Probleme haben und bei ihnen alles in Ordnung ist, dass ist aber nicht wirklich so: Auch wenn diese Eltern öfter den autoritativen Stil brauchen, entwickeln sich die Kinder nicht wirklich so wie man annimmt. Sie sind öfters deprimiert und ängstlich als der nationale Durchschnitt. Sie greifen öfters zu Alkohol und Drogen als der nationale Durchschnitt. Diese Sachen beginnen sich schon in der 7. Klasse abzuzeichnen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Grosser Druck akademisch erfolgreich zu sein, gekoppelt mit einer emotionalen und nüchternen Distanz von ihren Eltern. Die Eltern sind wenig zuhause und wenn sie doch zuhause sind, dann verbringen sie immer noch zu wenig Zeit mit ihren Kindern. Man sollte also als Entwicklungspsychologe diese Kinder nicht vernachlässigen, weil ihnen geht es nicht immer so gut wie es scheint. Der Einfluss von Geschwistern Geschwisterrivalität Wettbewerb, Eifersucht oder Ärger zwischen Geschwistern Wenn ein neues Baby in die Familie geboren wird, hat die Mutter typischerweise weniger Wärme und Aufmerksamkeit für die älteren Kinder übrig als zuvor, da sie diese dem Neugeborenen schenken muss. Eltern sollten die normalen Routinen möglichst beibehalten und den älteren Geschwistern erklären, dass auch ihre Hilfe bei der Befriedigung der Bedürfnisse des Säuglings gebraucht wird. Konflikte und Unzufriedenheit in der Ehe sind ein sehr guter Prädikator für Eifersucht und feindliche Geschwisterinteraktionen (es können bis zu 56 geringe Auseinandersetzungen pro Stunde sein!). Geschwisterbeziehungen sind freundlicher und besser, wenn die Aktivitäten der Kinder von den Erwachsenen beobachtet und kontrolliert werden. Vorfälle unter Geschwistern werden nur zur Gewohnheit, wenn die Eltern nicht eingreifen. Bei Eltern die ihren Kindern gegenüber warm und sensibel sind und nicht ein Kind dem gegenüber anderen bevorzugen, erfahren weniger Geschwisterrivalitäten. Glücklicherweise gibt es in den meisten Familien mehr leichte aussergerichtliche Verhaltensakte als aggressive zerstörerische Rivalitäten. Ältere Geschwister handeln pflegend gegenüber jüngeren Brüdern und Schwestern, wenn sie selber sicher gebunden sind. Sie übernehmen bei Abwesenheit der Mutter in der Fremdensituation (Experiment Ainsworth) dessen Rolle und sorgen sich um das Baby. Wenn die Eltern beispielsweise Alkohol- und Drogenabhängig sind, kann durch eine solide und umsorgte Geschwisterbeziehung Angst und Probleme minimiert werden. Junge Kinder lernen mehr, wenn sie als Führung kompetente ältere Geschwister haben. Grund dafür ist das Verantwortungsgefühl der älteren Geschwister, die detaillierte Erklärung seitens dieser, die extra Ermutigung und dass jüngere Kinder sich mehr von älteren Brüdern und Schwestern führen lassen als von Fremden überlegenen Kindern. Aber auch die älteren Geschwister profitieren von ihrem Tutorenjob, denn sie erlangen deshalb bessere schulische Leistungen. Einzelkinder Einzelkinder haben ein hohes Selbstbewusstsein und Motivation, gehorchen eher, weisen einen gering höheren Intellekt und pflegen eine gute Beziehung zu Gleichaltrigen. Beispiel China: Ein-Kind-Politik, es wird von weniger Angst und Depression berichtet als von anderen Kindern mit Geschwistern. Adoptivkinder Wenn Zöglinge Missbrauch, Vernachlässigung und Ablehnung/Zurückweisung vor ihrer Adoption erfahren, könnten sie unsicher gebunden und seelisch gestört sein. Es kommt jedoch darauf an, wie lange sie misshandelt wurden. Je länger sie in schlechten und missbräuchlicher Umgebung waren vor ihrer Adoption desto unsicherer sind sie gebunden. Diese Kinder benötigen dann viel Geduld und spezielle Betreuung. Eine offene Regelung zwischen den leiblichen Eltern (oder nur der Mutter) und den Adoptiveltern kommt den Kindern nur zu Gute. Sie sind zufriedener, wenn sie Informationen über ihre Abstammung haben. Künstliche Befruchtung (Donor Insemination) Künstliche Befruchtung mit Samen von einem unbekannten Spender. Diese Mütter scheinen warmer und sensibler auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen, als traditionelle Mütter und Adoptivmütter. Haben nicht mehr Probleme und sind emotional auch nicht schlechter entwickelt. Familien von Homosexuellen Das Klischee, dass die Kinder später selbst einmal homosexuell werden, wird nicht bestätigt. Kinder von Schwulen und Lesben sind kognitiv, emotional und moralisch gleich reif wie der Durchschnitt von heterosexuellen Eltern. Was aber herausgefunden wurde, ist, dass Knaben von allein erziehenden Müttern (meist heterosexuell) weniger maskuline Präferenzen haben als jene, die bei beiden Elternteilen aufwachsen (egal ob homo- oder heterosexuell). Man kann also behaupten, dass Kinder gleich aufwachsen, egal ob in was für einer Familie, solange sie intakt ist. Familiärer Konflikt und Scheidung Es gibt verschiedene Effekte der Scheidung, da es eine neue Rollenverteilung und Verantwortungsverteilung gibt, eine Reorganisation der Routinen und andere familiäre Ressourcen. Vor der Scheidung Verbale Dispute und ev. Körperliche Gewalt führt zu feindlichen und aggressiven Interaktionen mit Geschwistern und Gleichaltrigen. Auch Probleme wie Angst, Depressionen und Verhaltensstörungen. Direkter Effekt: am emotionalen Ende sein und die Untergrabung der Reife Indirekter Effekt: elterliche Akzeptanz und Sensibilität leiden wie auch die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung Sicher gebundene Kinder gehen besser mit elterlichen Konflikten um und haben weniger bedenken, dass die Eltern aufhören, sie zu lieben. Nach der Scheidung 1 Krisenjahr: Kinder fühlen sich zornig, depressiv, allein gelassen; man muss nun mit weniger finanziellen Mitteln zurecht kommen (ca. 50-75% weniger) Kinder werden somit ev. Ängstlicher, weinerlicher, ungehorsamer, zeigen weniger Respekt Erwachsenen gegenüber (variiert in Geschlecht und Alter des Kindes) Vorschulkinder fühlen sich oft schuldig und zeigen deshalb am meisten ersichtliche Zeichen von Scheidungskindern. Dies kann später zu Substanzmissbrauch oder anderen delinquenten Verhalten führen. Ehelicher Streit und Scheidung beeinflusst Knaben stärker als Mädchen. Mädchen finden sich sozial und emotional nach ca. 2 Jahren nach der Scheidung wieder. Jungs fahren besser, wenn sie beim Vater aufwachsen als bei der Mutter. Scheidungsmädchen erfahren manchmal ein Mangel von Selbstvertrauen und gehen schon früher als „normale sexuelle Aktivitäten ein. Eine Scheidung beeinflusst also Knaben nicht in gleicher Weise wie Mädchen. Langzeitfolgen einer Scheidung Es gibt einige bleibende Effekte einer Scheidung, da sie ein verunsicherndes und belastendes Lebensereignis darstellt. Eine gängige Quelle von Unzufriedenheit wird in dem Verlust der Nähe zu den Eltern, besonders der Nähe zum Vater gesehen. Ein anderer Effekt ist die grössere Angst (im Vergleich mit den NichtScheidungskindern), dass sie selbst einmal unglücklich verheiratet sein werden. Dies ist möglicherweise ein Indiz (Erwartungseffekt!?), weshalb Erwachsenen bei welchen die eigenen Eltern geschieden sind, selber in der Ehe nicht glücklich sind und selber auch eine Scheidung erfahren. Erfreulich ist, dass Kinder, welche bei einem soliden Elternteil oder bei dauerhaften Stiefeltern aufwachsen, besser aufgehoben sind als Kinder in einem konfliktreichen Zwei-Eltern Umfeld. Fakt ist, dass Verhaltensprobleme von Kindern nach einer Scheidung ihren eigentlichen Ursprung vor der Trennung der Eltern haben und mit den Langzeitfolgen korrelieren als die Scheidung der Eltern an sich. Somit ist es für die Kinder von unglücklich verheirateten Eltern, welche unlösbare Differenzen haben, für den Nachwuchs das Beste, wenn sich diese trennen.