Arbeitsblatt: Die 5 Weltreligionen

Material-Details

Der Lückentext gibt einen Überblick über Herkunft und die Eigenheiten der fünf Weltreligionen
Lebenskunde
Religionslehre / Bibel
klassenübergreifend
22 Seiten

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139
25.03.2010

Autor/in

Beat Hari
Land: Schweiz
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Textauszüge aus dem Inhalt:

NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Die fünf grossen Weltreligionen Judentum Eine Synagoge, das Gotteshaus der Juden Der Bund mit Gott Das Judentum ist die der drei Religionen, die alle an nur einen Gott glauben. (monotheistische Religionen) Es ist ungefähr Jahre alt. Das Christentum gibt es seit Jahren, den Islam seit fast Jahren. Die meisten Jüdinnen und Juden leben als in den Ländern, wo sie wohnen und deren Staatsangehörigkeit sie haben. Nur in ist die Mehrheit der Staatsbürger jüdischen Glaubens. Ursprung Nach dem Glauben der Juden schloss Gott einen Bund, also einen mit Abraham. Abraham lebte in Mesopotamien, dem heutigen. Gott versprach Abraham, seine zu einem großen Volk zu machen und ihnen ein Land zu geben. In der Bibel wird dieses Land oft das genannt. Dafür verlangte er von Abraham, aufzuhören, an die Götter seines Volkes zu glauben und nur noch ihn als einzigen Gott anzuerkennen. Heilige Schriften Die wichtigste Heilige Schrift des Judentums ist die . Sie erzählt von der Erschaffung der Welt, Noah und der, Abraham und Moses. Es wird von den Wanderungen und Kriegen des Auserwählten Volkes, der Nachkommen Abrahams erzählt. Die Thora ist Teil der Hebräischen Bibel, die die Christen nennen. Die ältesten Teile der Thora sind ungefähr 3000 Jahre alt. Viele Autoren arbeiteten über Jahrhunderte hinweg daran, die mündlich überlieferten Geschichten aufzuschreiben. Eine andere wichtige Schrift ist der Talmud, der mit Erklärungen und Geschichten hilft, die Bibel zu verstehen. Sintflut, vielen, Altes Testament, Nachkommen, Vertrag, Gelobte Land, 2000, Minderheiten, 1400, Israel, Irak, 4000, älteste, Thora 1 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Religiöse Gebote Gläubige Jüdinnen und Juden bemühen sich, die Gebote der Thora zu befolgen. Zu den Geboten gehört das tägliche Gebet, das Studium der Thora, und viele Gebote, die das Zusammenleben regeln. Am Sabbat dürfen orthodoxe (strenggläubige) Juden kein Feuer anzünden, das heißt heute auch: keine einschalten. Deshalb wird das Essen am Freitag vorbereitet und warmgehalten. Der Sabbat gehört ganz der Ruhe und dem Gebet, es sei denn, jemand befindet sich. Speisen, Kleidung und andere Produkte müssen koscher, das heißt rein sein nach den Vorschriften der Thora. Fleisch und Milchprodukte dürfen zum Beispiel nicht zusammen gekocht werden. Warten auf den Messias Juden erwarten den Messias,, der ein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit bringen wird. Den Messias haben Propheten in der Hebräischen Bibel angekündigt. Die Christen, die an denselben Gott glauben wie die Juden, sind überzeugt, dass Jesus Christus dieser Messias ist. Ein Junge trägt zu Bar Mizwa die Thora. Jüdin oder Jude sein Jüdin oder Jude ist jedes Kind, das eine jüdische Mutter hat, egal, ob die Mutter gläubig ist oder nicht. Manche Glaubensrichtungen erkennen als Juden auch an, wer einen jüdischen Vater und eine andersgläubige Mutter hat. Am achten Tag nach der Geburt bekommen die Kinder ihren Namen. Jungen werden , das heißt, die Vorhaut ihres Penis wird entfernt, was ein bisschen wehtut, aber schnell verheilt. Wie im Islam ist dies das äußere Zeichen für den Bund mit Gott. Ob das Kind später gläubig wird und nach den Geboten lebt, spielt keine Rolle: nach dem Verständnis des Judentums ist es allein durch sein Leben lang Jude oder Jüdin. So kann man verstehen, warum Juden von einem jüdischen Volk sprechen, das von Gott auserwählt wurde und ihm gegenüber besondere hat. Jungen werden mit 13 Jahren Bar Mizwa, Sohn der Pflicht, das wird mit einem Fest gefeiert. Mädchen werden mit 12 Jahren Bat Mizwa, Tochter der Pflicht. Ein Fest gibt es für die Mädchen nur in manchen Gemeinden. Bar Mizwa und Bat Mizwa sind religionsmündig, das heißt, sie werden als erwachsene der Gemeinde angesehen. Zur jüdischen Religion kann sich auch jemand bekennen, der keine jüdischen Eltern hat. Er oder sie muss an den Gott Abrahams glauben und die Gebote der Thora beachten. beschnitten, Pflichten, in Lebensgefahr, seine Abstammung, Mitglieder, elektrischen Geräte, Speisevorschriften, den Erlöser 2 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Gebet Für einen frommen Juden beginnt der Tag mit dem Morgengebet. Um sich ganz auf das Gebet zu konzentrieren, legt er einen Gebetsschal um und schlingt sich schmale Riemen um Kopf und Arm. Wichtig ist auch ein kleines Käppchen, die Kippa. Den Kopf zu bedecken ist ein Zeichen des Respektes vor Gott. Genau umgekehrt sehen es die Christen: wer sich im Gebet an Gott wendet, soll die Kopfbedeckung abnehmen. Anlegen der Gebetsriemen Zum feierlichen Gebet versammmelt sich die jüdische Gemeinde in der Synagoge. Mindestens zehn erwachsene Männer müssen da sein, damit ein Gottesdienst stattfinden kann. Ein Vorbeter liest auf hebräisch aus der Thora vor. Jede jüdische Gemeinde besitzt eine Thorarolle, die sehr sorgfältig behandelt wird. Frauen im Judentum In der Thora steht, dass Frauen sich den Männern sollen. Moderne jüdische Glaubensgemeinschaften meinen aber, dass die Gebote angepasst werden müssen an die Entwicklung der modernen Gesellschaft. Frauen sollen mit Männern sein, auch im religiösen Leben. Sie dürfen also aus der Thora lesen, gemeinsam mit den Männern beten und es gibt seit einigen Jahrzehnten, vor allem in den USA, auch Rabbinerinnen. Rabbiner sind die der Gemeinden, sie schlichten auch Streitfälle. Streng orthodoxe jüdische Männer dagegen danken Gott im Morgengebet dafür, dass sie nicht zur Welt gekommen sind. Ihre Frauen sollen sich um die Einhaltung der Gebote im Haus und um die Erziehung der Kinder kümmern. In der beten sie getrennt von den Männern und sie dürfen nicht aus der Thora vorlesen. Eine verheiratete Frau verbirgt ihr Haar in der unter einer Perücke oder einem Kopftuch. Wichtige Feste Jom Kippur Im Herbst feiern die Juden das Versöhnungsfest, den höchsten jüdischen Feiertag. An diesem Tag vergibt Gott den Gläubigen ihre Gott gegenüber. Die Erwachsenen fasten an diesem Tag und gehen zum Gebet in die Synagoge. Chanukka Ende November Anfang Dezember beginnt Chanukka, das . Die Juden erinnern damit an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels, Chanukka bedeutet übersetzt auch Weihung. Das Fest dauert acht Tage. Jeden Abend werden von links nach rechts die Kerzen eines neunarmigen Leuchters angezündet. Die Kinder bekommen Geschenke und Süßigkeiten. Purim Purimfest in Köln Öffentlichkeit, Lehrer und Prediger, Sünden, handgeschriebene, als Frauen, unterordnen, Lichterfest, 3 Synagoge, gleichberechtigt, Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Dieses Fest erinnert daran, wie Esther die persischen Juden vor den ihres mächtigen Feindes Haman rettete. Esther berichtete dem König von Hamans Plänen und erhielt seine Hilfe. Purim ist ein fröhliches Fest, an dem sich die Kinder verkleiden. Wenn in der Synagoge bei der Lesung aus der Thora der Name Hamans erwähnt wird, dürfen sie sogar mit Rasseln Krach schlagen. Der Davidstern ist das Symbol des Judentums. Schalom heißt Frieden. Schalom, das heißt Frieden, ist ein jüdischer Gruß. Ein friedliches Leben wurde den Juden aber oft schwer gemacht. Immer wieder wurden die Juden aus Palästina vertrieben, dem Land, das Gott ihnen nach ihrem Glauben versprochen hatte. Im Jahre 70 nach Christus zerstörten die Jerusalem, die Hauptstadt des damaligen Königreichs Judäa. So kam es, dass die Juden sich im Lauf der Jahrhunderte über die ganze Welt zerstreuten. (Diaspora) Andersgläubige Juden versuchen nicht, andere zu ihrem Glauben . Sie lebten Jahrhunderte lang als friedliche überall auf der Welt. Manche nahmen einen anderen Glauben an, um sich ganz an ihre neue Heimat anzupassen, aber sehr viele hielten am jüdischen Glauben fest. Holocaust-Mahnmal in Berlin Antisemitismus Der Begriff Antisemitismus bezeichnet die Haltung gegenüber Juden. Seit ungefähr 300 nach Christus wurden Juden vor allem in Ländern, in denen mehrheitlich Christen lebten, oft als unerwünschte Fremde und nicht als gleichberechtigte Bürger behandelt. In vielen Städten mussten sie in leben, Angriffe auf ihr Leben oder ihren Besitz blieben häufig straflos. Dass Vorurteile, Misstrauen und Hass nie aufgehört hatten, zeigte sich, als die die Vernichtung der europäischen Juden, den Holocaust oder hebräisch Shoa, planten und durchführten. Minderheit, deutschen Vernichtungsplänen, 4 Nationalsozialisten, ablehnende, Die 5 Weltreligionen zu bekehren, Römer, Ghettos, 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Palästina Nach dem Ende wollten nur wenige Juden, die den Holocaust überlebt hatten, wieder in ihre Heimatländer zurückkehren. Wie sollten sie vergessen, dass viele nichtjüdische Nachbarn hatten bei dem Unrecht, das ihnen geschehen war. Klagemauer und Felsendom in Jerusalem Viele gingen nach Palästina, dem Land, das Gott ihnen nach ihrem versprochen hatte. Schon seit dem 19. Jahrhundert waren Juden dorthin ausgewandert. Palästina stand seit 1916 unter . Die Briten versprachen den Juden einen eigenen Staat, Israel. Aber auch den dort schon lange lebenden Palästinensern, Arabern muslimischen Glaubens, hatten sie das Land versprochen. Der Staat Israel wurde 1948 gegründet. Israel ist ein Staat, Gerichte und Gesetzgebung sind unabhängig von der Religion. Aber weil die meisten Bürger/innen Israels Juden sind, gibt es Politiker, die das politische Leben nach den Geboten der Thora regeln wollen. Viele Palästinenser wurden bei der Israels von dem Land, auf dem sie lange gelebt hatten, vertrieben. Hier liegt eine Ursache für die zwischen Israelis und Palästinensern, dessen Ende alle friedliebenden Menschen auf beiden Seiten herbeisehen. weggeschaut, britischer Verwaltung, Auseinandersetzungen, Gründung, des Zweiten Weltkrieges, weltlicher, Glauben, 5 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Christentum Das Christentum ist mit über 2,1 Milliarden Anhängern vor dem Islam (ca. 1,3 Milliarden) und dem Hinduismus (rund 800 Millionen) die größte Religion der Erde. Gemeint ist mit dem Begriff Christentum(oder auch Christenheit) – die Gesamtheit der Anhänger dieser Religion, also auch solche, die nur dem Namen nach zu dieser Religion gehören. Die frohe Botschaft Die Anhänger des Christentums nennen sich Christinnen oder Christen, weil sie an Jesus Christus glauben. Ursprung Jesus wurde vor ungefähr 2000 Jahren in, einem Teil Palästinas geboren. Seine Familie war jüdischen Glaubens. Mit ungefähr 30 Jahren begann Jesus, als Prediger durchs Land zu ziehen. Damals gab es viele Wanderprediger: sie erinnerten die Menschen an die . Jesus dagegen sagte: Auch wenn die Menschen die Gebote nicht immer einhalten, liebt Gott sie wie seine Kinder. Er verkündete ein und der Gerechtigkeit. Jesus kümmerte sich vor allem um die Leute, die wenig angesehen waren: Arme, Kranke, auch um. Jesu Botschaft bedeutete für fromme Juden: Er hielt sich für den von den Propheten angekündigten Messias (der Gesalbte). Viele glaubten ihm, andere hielten ihn aber für einen . Er wurde als Aufrührer festgenommen und zum Tod am Kreuz verurteilt. Christen glauben, dass er drei Tage nach seinem Tod auferstanden ist und seine Freunde besucht hat. Dies ist aussergewöhnlich, da Jesus der einzige Religionsstifter in allen sein Leben liess. fünf Weltreligionen ist, der für seine Am Karfreitag gedenken reformierte Christen der Kreuzigung Jesu. An Ostern wird seine Auferstehung gefeiert. Heilige Schriften Die wichtigste Schrift des Christentums ist das der Bibel. Es enthält unter anderem die vier Evangelien, die alle das Leben Jesu beschreiben. Matthäus, Markus, Lukas und Johannes heißen die Autoren, die die Evangelien ungefähr zwischen 70 und 120 nach Christus geschrieben haben. Auch das Heilige Buch des Judentums gehört zu den Heiligen Schriften des Christentums. In der Bibel der Christen heißt es Altes Testament. Dreifaltigkeit (auch: Dreieinigkeit oder lateinisch Trinitas) Das Christentum ist eine Religion, es kennt nur einen einzigen Gott. Die meisten Christen glauben, dass dieser einzige Gott in sich drei Wesensformen vereinigt: er ist gleichzeitig Gottvater und Gottes Sohn, der in Jesus Mensch geworden ist und der Heilige Geist, der als Geist Gottes in allen Lebewesen und Dingen ist. Reich des Friedens, monotheistische, Anhänger/innen Gesetzesbrecher, Neue Testament, Galiläa, gefährlichen Spinner Gebote Gottes, 6 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Religiöse Gebote Das wichtigste Gebot des Neuen Testaments ist: Liebe deinen Nächsten so, wie du dich selbst liebst. Jede/r soll sich selbst mögen und fröhlich sein. Und genau das sollen Christen/innen auch allen Menschen zugestehen und helfen, dass es anderen so gut geht wie ihnen selbst. Deshalb kämpfen viele Christen gegen, Hunger und Krieg. Wie für das Judentum gelten auch für Christen die . Ewiges Leben Jesus hat den Menschen versprochen, dass nach dem Tod ein ewiges frohes Leben in der Nähe Gottes auf sie wartet. Das Christentum kennt auch die Vorstellung der Hölle für diejenigen, die ihre Sünden nicht bereuen. Christin oder Christ sein Die meisten christlichen Eltern lassen ihre Kinder kurz nach der Geburt taufen. In vielen Gemeinden gießt der Priester dem Baby etwas Wasser über die Stirn. Damit ist das Kind in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen. In den meisten christlichen Glaubensgemeinschaften gibt es Jahre später noch einmal ein Fest, bei dem das Kind zum ersten Mal selbst am teilnimmt. Bei den Protestanten ist das die, bei den Katholiken die . 500 Jahre alte Glocke im Erfurter Dom Gebet Gläubige Christen/innen wenden sich im Gebet täglich an Gott. Am Sonntag und an Feiertagen rufen Glocken die Gläubigen zum feierlichen Gottesdienst in die Kirche. Dort singen die Gläubigen Lieder, der Priester hält eine Predigt. Die Gläubigen gehen zum Abendmahl zum Andenken an das, das Jesus mit seinen zwölf engsten Vertrauten verbrachte. Dabei hat er ihnen angekündigt, dass er sterben werde, um sie von ihren zu befreien. Als er Brot austeilte, soll er gesagt haben: Nehmet hin und esset, das ist mein Leib, das heißt: ich opfere mich für euch. Konfirmation, letzte Abendessen, Erstkommunion, Sünden 7 als Strafe, Abendmahl, Die 5 Weltreligionen Ungerechtigkeit, Zehn Gebote, 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Frauen im Christentum Von Jesus wird berichtet, dass er Frauen als ernst nahm, das war zu seiner Zeit ungewöhnlich. Beim Aufbau der christlichen Kirchen wurden Frauen aber in den Hintergrund gedrängt. Heute sind Frauen in den meisten Richtungen des Christentums den Männern gleichgestellt. In der katholischen Kirche, der größten christlichen Glaubensgemeinschaft, dürfen Frauen aber immer noch nicht Priesterinnen werden. Wichtige Feste Ostern Das wichtigste christliche Fest ist. Es wird im Frühling gefeiert und dauert vier Tage. Am Freitag denken die Menschen an das und den Tod Jesu. Am Sonntag aber herrscht große Freude über seine von den Toten. Für Kinder gibt es an diesem Tag Süßigkeiten, buntgefärbte Ostereier und kleine Geschenke. Manche Christen/innen fasten in den 40 Tagen vor Ostern, sie essen zum Beispiel kein Fleisch und nichts Süßes. Christi Himmelfahrt Vierzig Tage nach dem Ostersonntag, also nach seiner Auferstehung, ist Christus zum Himmel aufgefahren. Der Evangelist Lukas schreibt nach Berichten, von denen er hörte, Christus sei empor gehoben und von einer Wolke aufgenommen worden. Das bedeutet: Christus kehrte heim zu seinem himmlischen Vater. Himmelfahrt ist eines der ältesten christlichen Feste, es wird etwa seit dem 4. Jahrhundert gefeiert. Im Mittelalter zog man an diesem Feiertag das Kruzifix ins Dach der Kirche hoch, um die Himmelfahrt Christi zu veranschaulichen. Weihnachten Die Jesu wird an Weihnachten gefeiert. Voller Vorfreude ist schon die Adventszeit, die vier Wochen dauert: in vielen Familien gibt es einen Adventskranz mit vier Kerzen. An jedem Adventssonntag wird eine Kerze mehr angezündet. Jesus kam in einem Stall zur Welt, den man sich im damaligen Palästina eher als vorstellen muss. Wie die Menschen sich das vorstellen, kann man in den Kirchen und bei vielen Christen zuhause in der Weihnachtszeit sehen, wenn die Weihnachtskrippe aufgebaut wird. In vielen Familien wird auch ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum aufgestellt, dieser hat allerdings mit der Geburt Jesu nichts zu tun. Die Geschichte des Christentums Die frühen Christen kurz nach Jesu Tod wollten allen Menschen von ihrer frohen Botschaft erzählen und sie vom neuen Glauben überzeugen, dies gefiel den Römern nicht, die ihre Kaiser als Götter verehrten. Darum wurden die Christen im damaligen Römischen Reich . Dies verhinderte die Ausbreitung dieser neuen Religion aber nicht wie beabsichtigt, sondern förderte sie im Gegenteil noch, da viele Menschen flüchten mussten und so anderen Orten von ihrem Glauben weitererzählten. Nur 320 Jahre nach der Geburt Christi wurde das Christentum vom römischen Kaiser Konstantin zur Staatsreligion erklärt, um zu verhindern, dass das Reich gespalten wurde. Danach wurde aus der christlichen Kirche eine mächtige Organisation. Dabei hat sie ihre Macht oft missbraucht und in Gottes Namen gegen das Gebot der verstoßen. Papst Johannes Paul II hat für diese Fehler in der 2000jährigen Geschichte der Kirche am 12. März 2000 um Vergebung gebeten. Felsenhöhle, Geburt, Ostern, Nächstenliebe, Leiden, erbittert verfolgt, Gesprächspartnerinnen, Auferstehung 8 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Andersgläubige Als aus dem neuen Glauben eine mächtige Organisation, die katholische Kirche, entstanden war, wurden Nicht-Christen oft gezwungen, den christlichen Glauben anzunehmen. Im Jahre 1095 nach Christus rief Papst Urban zum ersten von sieben Kreuzzügen gegen die Muslime auf, die damals in herrschten. In diesen sogenannten Heiligen Kriegen, fanden Millionen Muslime, Juden und Christen den Tod. Aber auch Christen/innen wurden grausam verfolgt, wenn sie die katholische Kirche oder in Verdacht gerieten, den Teufel anzubeten. Die Kirche richtete eigene Gerichte ein, die über Hexen oder Ketzer (Verbreiter anderer Lehren) urteilten. Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurden in Europa Hexen verbrannt. Hexenverbrennung um 1571 Heute setzen sich die Glaubensgemeinschaften der Christen, die Kirchen, für Menschenrechte und Frieden auf der Welt ein. Sie suchen das Gespräch mit anderen Religionen und arbeiten für ein tolerantes Miteinander. In der Vergangenheit hatte besonders die katholische Kirche großen Einfluss auf die Politik von Staaten. Glaubensrichtungen Heute gibt es von christlichen Glaubensgemeinschaften, die drei größten sind: Die katholische Kirche Sie ist die älteste und größte christliche Kirche. Als Organisation ist sie aufgebaut wie ein : Oberhaupt ist der, der für die Katholiken der Stellvertreter vom auf Erden ist. Dann kommen die Kardinäle und so weiter bis zu den Priestern, die sich um die Gläubigen in den Gemeinden kümmern. Katholische Priester dürfen nicht. Messe in Kirche einer serbisch-orthodoxen Orthodoxe Kirchen 1054 nach Christus spaltete sich die von der katholischen Kirche ab. Sie hatte zum Beispiel eine andere Ansicht über die Dreifaltigkeit. (Gott Vater, Sohn, Heiliger Geist) Später entstanden daraus unter anderem die russisch-orthodoxe und die griechischorthodoxe Kirche. Ihre Oberhäupter heißen. Evangelische oder protestantische Kirche Diese Kirche wie auch andere reformierte Kirchen gehen zurück auf eine (die Reformation), die der Mönch Martin Luther in den Jahren nach 1517 nach Christus verursachte. 9 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Ihn empörte besonders, dass die katholische Kirche damals von den für die Befreiung von ihren Sünden verlangte. Die Gottes war für alle da, Jesus wollte sie nicht verkaufen. Außerdem kritisierte er, dass der Gottesdienst auf abgehalten wurde, obwohl die wenigsten Gläubigen diese Sprache verstanden. Luther übersetzte die Bibel ins Deutsche: jede und jeder sollte sich seine eigene Meinung bilden über die von Jesus. Papst, kritisierten, Staat, Kirchenspaltung heiraten, Jerusalem, Patriarchen, Ostkirche, Hunderte, 10 Die 5 Weltreligionen Apostel Petrus, 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Islam Der Islam (Unterwerfung unter Allah/völlige Hingabe an Gott) ist mit ca. 1,3 Milliarden nach dem Christentum (ca. 2,1 Milliarden Anhänger) die zweitgrößte Religion der Welt. Seine Anhänger bezeichnen sich im deutschsprachigen Raum als Muslime oder Moslems. Der Islam ist eine monotheistische abrahamitische (vom Stammvater Abraham abstammende) Religion, die sich streng vom Polytheismus (Vielgötterglaube) und auch von der christlichen Vorstellung von Wiedergeburt und Dreifaltigkeit abgrenzt. Das Wort Allah gilt in den arabischsprachigen Ländern sowohl den Christen als auch den Muslimen als das Wort für Gott. In anderen Sprachräumen wird Allah teilweise als betrachtet eine Ansicht, die von den Muslimen selbst nicht geteilt wird, da für sie Gott jeglicher Sache des Universums übergeordnet ist und somit auch von jeglicher religiösen oder sonstigen menschlichen Gruppierung unabhängig bzw. für alle Menschen der Gleiche ist. Die Moschee von Medina bei Nacht Der Islam ist nicht allein eine Religion, sondern zugleich ein Wertesystem; eine Trennung von Religion und Staat ist deshalb nach islamischem Verständnis nicht vorgesehen. Ursprung Mohammed („der Vielgelobte) wurde um 570 nach Chr. als Sohn eines Händlers in im heutigen Saudi-Arabien geboren. Nach islamischer Überlieferung erschien ihm im Alter von etwa 40 Jahren erstmals der Erzengel Gabriel, der ihm im Verlauf seines weiteren Lebens über Jahre hinweg die Verse der , des Korans diktierte. Mohammeds Offenbarungen wurden bereits zu Lebzeiten laufend gesammelt und kontrolliert, und schließlich unter der Regierung Uthman ibn Affans, des dritten der so genannten rechtschaffenen Kalifen, gesammelt und kanonisiert. Die von Mohammed verkündete Botschaft eines kompromisslosen Glauben an nur einen Gott (Monotheismus) fand im polytheistischen (Glaube an viele Götter) Mekka jener Zeit wenige und die junge muslimische Gemeinde sah sich unter dem Druck ihrer Gegner gezwungen, Mekka zu verlassen und in das nördlich gelegene Yathrib . Dieses Ereignis wurde durch Beschluss des zweiten Kalifen (Kalif geistlicher und staatlicher Führer) Umar ibn al-Chattab als erstes Jahr der islamischen Zeitrechnung festgelegt. Der Koran, das Heilige Buch der Muslime Wie Allah ihm aufgetragen hatte, predigte Mohammed das Wort Gottes. Mohammeds Anhänger auf, was Mohammed verkündete. Ausgöttlichen diesen Offenbarung, Niederschriften Gott der schrieben Muslime, auszuwandern, lateinisch, rechtlich-politisches, entstand der Koran, die wichtigste heilige Schrift des Islam. Gnade Anhänger, Gläubigen, Geld, Botschaft, Mekka 11 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Der Koran ist wie ein Gesetzbuch für das Real und auch für die. Es gibt Vorschriften zur Ernährung, zum richtigen Waschen und er legt fest, wie Menschen ihr Zusammenleben gestalten sollen, was Recht und Unrecht ist. Es ist manchmal schwierig zu verstehen, wie ein Text im Koran gemeint ist. Deshalb gibt es unterschiedliche Auslegungen des Textes. Ausschnitt aus dem Koran Religiöse Gebote Zu den Fünf Säulen des Islam gehören, das Glaubenbekenntnis, dass Allah der einzige Gott ist, das Gebet, Abgaben an die Armen, die alljährliche einzuhalten und nach Möglichkeit mindestens einmal im Leben eine Pilgerfahrt zur Kaaba nach Mekka zu unternehmen. Muslime sollen nach Gerechtigkeit und wissenschaftlichem Fortschritt streben, sie sollen barmherzig sein und friedlich mit anderen zusammenleben. Kaaba in Mekka Koranschule für Mädchen Ewiges Leben Muslime glauben an ein ewiges Leben nach dem Tod. Wer nach den Geboten Gottes gelebt hat, wird mit dem Paradies belohnt, das sich manche wie ein großes Fest vorstellen. Der Islam kennt aber auch die Vorstellung der Hölle für Menschen, die die Gebote Gottes missachtet haben. Doch Allah ist barmherzig und weiß, dass die Menschen Fehler machen, deshalb kann auf Verzeihung hoffen, wer seine Fehler bereut. Muslima oder Muslim sein Eltern geben ihren Glauben an die Kinder weiter. Muslim oder Muslima wird man mit dem Aussprechen des. In Koranschulen lernen Kinder, den Koran zu lesen. Oft lernen sie lange Kapitel auf arabisch auswendig. Auch Erwachsene können Muslime werden. Dazu sagen sie vor Zeugen: Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet. In der Moschee Gesellschaft, tägliche, Glaubensbekenntnisses Alltagsleben, Fastenzeit, 12 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Gebet Gläubige Muslime beten fünfmal täglich, wo sie gerade sind: bei der Arbeit, zu Hause oder in der , einem Versammlungsraum ihrer Gemeinde. Jeder Muslim wendet sich im Gebet direkt an Allah. In islamischen Ländern erinnert der Muezzin (Gebetsrufer) vom , dem Turm der Moschee aus, an die Zeiten fürs Gebet. Besonders wichtig ist das Gebet am, dieser Tag ist der Höhepunkt der Woche wie für die Christen der Sonntag. Am Freitag hält der Imam, der Vorbeter, eine Predigt in der Moschee. Frauen beten getrennt von den Männern Frauen im Islam In den meisten islamischen Ländern sind Frauen nicht . Aber es gibt große Unterschiede: Im Iran zum Beispiel müssen Frauen den Kopf mit Schleier oder Kopftuch bedecken, aber sie können studieren und . Unter der Talibanherrschaft in Afghanistan durften Frauen ohne nicht einmal das Haus verlassen. Der Koran rechtfertigt die Unterdrückung der Frauen nicht, dort steht zum Beispiel: Frauen haben gleiche Rechte und Pflichten wie Männer. Die Frau steht aber eine Stufe unter den Männern. So kommt es zu sehr verschiedenen Auffassungen über die Stellung der Frauen in der Gesellschaft. Kalender Die islamische beginnt am 16. Juli 622, dem Tag, an dem der Religionsstifter Mohammed von Mekka nach Medina floh. Dieser Kalender ist ein reiner Mondkalender. Im Vergleich zum Sonnenjahr ist das Mondjahr kürzer und die Mondphasen wechseln. Deshalb kann zum Beispiel der auf verschiedene Jahreszeiten fallen. Aber für internationale Termine gilt auch in islamischen Ländern der gregorianische Kalender, also der, nach dem wir leben. Wichtige Feste Mit dem Zuckerfest feiern die Moslems das Ende der Fastenzeit. Zuckerfest Das Zuckerfest oder Fest des Fastenbrechens. Das Ende des Fastenmonats Ramadan wird mit einem großen mehrtägigen Fest gefeiert. Schon vorher wird im Haus alles in Ordnung gebracht. Dann werden Leckereien für das Fest vorbereitet. Kinder, schwangere Frauen und Kranke müssen nicht fasten, aber auch sie freuen sich sehr auf das Zuckerfest. Ramadan, Freitag, männliche Begleitung, gleichberechtigt, Moschee, Zeitrechnung, einen Beruf ausüben, Minarett, 13 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Opferfest Beim Opferfest wird ein Schaf oder ein Rind geschlachtet und das Fleisch wird unter den Nachbarn, den Armen und der Familie aufgeteilt. Dieses Fest erinnert daran, dass Gott Abraham befahl, seinen zu töten, um Abrahams Glauben zu prüfen. Aber Gott ließ nicht zu, dass Abraham seinen Sohn tötete und erlaubte ihm, stattdessen einen zu opfern. Salaam aleikum Friede sei mit dir Ein Muslim trauert um die Opfer der Attentate vom 11.09.2001 Ein Gruß arabischer Muslime ist , das heißt Friede sei mit dir. Die meisten der über einer Milliarde Muslime auf der Welt wollen ihren Glauben an Allah friedlich leben. Im Koran steht: Wer einen Menschen tötet, es sei, als hätte er alle Menschen umgebracht. Es gibt Muslime, die glauben, sie hätten von Gott den Auftrag, einen gegen die Ungläubigen zu führen. Sie lassen sich leiten vom Gedanken an Rache und vom Hass. Sie wollen diejenigen bestrafen, die sie für Armut, Ungerechtigkeit und Not verantwortlich machen. Terrotattacke auf das World Trade Center Amerikanischer Soldat im Einsatz im Irak Glaubensrichtungen Es gibt viele verschiedene Meinungen unter den Muslimen, wie der Koran zu verstehen ist. Das begann schon ein Jahr nach dem Tod des Propheten Mohammed im Jahre 632 nach Christus. Es gab es Streit unter seinen Anhängern über des Propheten. Die Schiiten meinten im Gegensatz zur Mehrheit der Muslime, dass Mohammeds Cousin und Schwiegersohn Ali der rechtmäßige Nachfolger Mohammeds sei. Die Sunniten dagegen wollten den Nachfolger Mohammeds nicht nach seiner Abstammung auswählen sondern nach seinen. Salaam aleikum, die Nachfolge, heiligen Krieg, Sohn, Fähigkeiten, Widder, 14 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Hinduismus Die ewige Weltordnung Die Wurzeln des Hinduismus reichen mehr als 4.000 Jahre zurück. Nach Christentum und Islam ist der Hinduismus die Religionsgemeinschaft. Die Anhänger dieser Religion leben fast alle in Indien und heißen Hindus. Hinduistischer Gott Shiva Ursprung Hindus nennen ihre Religion auch Sanatana Dharma, die. Hindus glauben an Brahman, eine göttliche Kraft, die alles beseelt und lebendig macht. Viele Hindus verehren Vishnu, den Gott der Güte. Ab und zu kommt er als Tier oder Mensch auf die Erde, um Unheil abzuwenden. Eine andere Hauptgottheit ist Shiva. Dieser Gott wird genannt, er zerstört das Alte, damit Neues auf der Welt entstehen kann. Seine ganze Kraft bekommt er von Shakti, der Göttin der UrEnergie. Heilige Schriften Die älteste heilige Schrift im Hinduismus sind die , das bedeutet Wissen. Sie sind vor ungefähr 3.500 Jahren entstanden und enthalten uralte Erzählungen über Götter, magische Beschwörungen und Lieder, die früher von Priestern gesungen wurden. Tempel in Goa. Heute zählen die Lehren der Upanishaden zu den wichtigsten heiligen Schriften. Das Wort bedeutet: Sitze zu Füßen deines Lehrers. Die Lehrer geben darin den Menschen das Wissen über den von Leben und Tod weiter. Die Bhagavadgita der Gesang des Erhabenen, ist die bekannteste heilige Schrift der Hindus. Sie ist besonders beliebt bei Kindern, denn sie erzählt wunderbare Geschichten über den Helden Arjuna und seine Begegnungen mit dem Gott Krischna. Im Alltag der Hindus spielen Geschichten göttlicher Helden überhaupt eine große Rolle. Sie werden auf religiösen Festen vorgelesen, in Kinofilmen und sogar in gezeigt. ewige Religion, Kreislauf, der Zerstörer, Veden, drittgrößte, Comics Religiöse Gebote 15 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Kühe sind für Hindus heilige Tiere. Das Dharma bestimmt für Hindus die Ordnung der Welt, der Tiere, Pflanzen und auch der Menschen. Das Karma, das Konto der guten oder schlechten Taten, bestimmt in welche (Gruppe in der indischen Gesellschaft) ein Hindu geboren wird. Ein gutes Karma bewirkt, dass die Seele in einem besseren Leben wiedergeboren oder sogar erlöst wird. Für Hindus kehrt die Seele nach dem Tod in einem anderen wieder auf die Erde zurück. Geburt, Tod und Wiedergeburt. Allgemein gelten die, um ein gutes Leben im Alltag (Reinkarnation) bilden einen ewigen zu führen. Hinduistin oder Hindu sein Hinduistin oder Hindu ist, wer durch Geburt in eine bestimmte Kaste gehört. Jungen der drei oberen Kasten erhalten die Zeremonie der . Das ist das Zeichen dafür, dass sie nun erwachsen sind und zur hinduistischen Gemeinde gehören. Früher gab es diese Zeremonie auch für . Heute dürfen sie nicht mehr teilnehmen, weil sie der untersten Kaste angehören. Inderin mit Kastenzeichen Frauen im Hinuduismus In den alten Schriften, den Veden, steht: Frauen und Männer sollen gleichen am weltlichen und religiösen Leben haben. Heute gehören Frauen in Indien zur untersten Kaste. Sie dürfen nicht in den heiligen Schriften lesen und nur zu Hause Gebete sprechen. Um Erlösung erlangen zu können, müssen sie erst als wiedergeboren werden. Mädchen werden oft schon unter fünfzehn Jahren verheiratet und können sich ihren Mann nicht selbst aussuchen. Erst wenn eine Frau geboren hat, verbessert sich ihr Ansehen. Gebet In fast jedem hinduistischen Haus steht ein kleiner Altar mit einer Götterfigur. Morgens spricht die Familie hier gemeinsam die Pujas, die Gebete. Mädchen, Lebewesen, Söhne heiligen Schnur, Kreislauf, Anteil, zehn Lebensregeln, Männer, Kaste, 16 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Dann liest der Vater aus den heiligen Schriften vor oder alle verbringen einige Zeit schweigend vor dem Altar. Madir, Ort der Anbetung, wird ein hinduistischer Tempel genannt. In Städten und Dörfern, auf Bergen, in Wäldern, überall haben Hindus kleine Hütten oder riesige Tempelanlagen für ihre Gottheiten gebaut. Heilige Stätten Rituelles Bad im Ganges. Täglich kommen viele tausend Pilger nach Benares, der heiligen Stadt am Flussufer des . Ein buntes Gewimmel von Kranken, die auf Heilung hoffen, von Frommen und heiligen Männern bevölkert die Treppenstufen zum Fluss. Alle wollen in das heilige Wasser des Ganges tauchen, um so ihre Seele von zu reinigen. Gläubige Hindus verbringen einige Zeit ihres Lebens in einem Ashram. Das ist ein ruhiger Ort, um sich in geistige Übungen und zu versenken. Ein , ein religiöser Lehrer, unterweist sie dort in den heiligen Lehren. Weit verbreitet sind die Übungen des Yoga, das bedeutet . Feste Weil die Hindus so viele Götter verehren, gibt es auch Tausende große und kleine Feste. Manche feiern ihren Gott mit großen Festprozessionen, in denen das Götterbild auf bunten Wagen gefahren wird. Divali Zeremonie Eines der größten Feste heißt Divali, Lichterkette, und ist das indische . Zu Ehren Vishnus und der Göttin des Glücks, Lakshmi, sind alle Häuser und Straßen, selbst Seen und Bäume mit kleinen Öllampen geschmückt. In den Städten wird auch Feuerwerk gezündet. Kastensystem Nach dem indischen Gesetz ist das Kastensystem heute abgeschafft. Trotzdem beherrscht es noch immer das Leben in Indien, denn viele Hindus halten diese Ordnung für richtig. Nach der Vorstellung der Hindus ist jeder Mensch in eine Kaste hineingeboren. Die Zugehörigkeit zu seiner Kaste bestimmt, welchen Beruf er ausüben darf und wie angesehen er ist. Unterhalb der Kasten stehen die Parias, die Unberührbaren. Der bekannteste Kämpfer gegen das Kastensystem war . Mahatma Gandhi (1869 1948) gesellschaftliche, Schuld, Neujahrsfest Mahatma Gandhi, Guru, Ganges, 17 Die 5 Weltreligionen Vereinigung mit Gott, Meditation 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Die Politik Indiens wurde bis 1947 von bestimmt. Gandhi wünschte sich wie viele Inder die Unabhängigkeit Indiens: Es sollte ein demokratisches, von Indern selbst regiertes Land werden. Mohandas Karamchand Gandhi 1869 1948 Gandhi führte die große Bewegung gegen die britische Politik in Indien an. Inder/innen aus allen Kasten beteiligten sich am jahrzehntelangen Widerstand gegen die britische Herrschaft in Indien. Sie führten Anordnungen der Briten nicht aus und arbeiteten nicht in der britischen Verwaltung mit. Gandhi fand, dass zu dieser gemeinsamen Bewegung das Kastensystem nicht passte. Auch die unteren Kasten und die Parias hatten seiner Meinung nach ein Recht auf ein Leben ohne Hunger und Armut, auf Ausbildung und einen selbstgewählten Beruf. Auch mit den vielen in Indien suchte Gandhi ein friedliches Miteinander. Damit machte er sich viele Feinde unter den Hindus. Ein Jahr, nachdem Indien unabhängig geworden war, wurde Gandhi von einem erschossen. Andersgläubige Hindus mit ihren vielen verschiedenen Glaubensrichtungen machen über 80 Prozent der indischen Bevölkerung aus. Sie versuchen nicht, andere zu ihrem Glauben zu bekehren, weil man Hindu nur durch Geburt werden kann. Hinduistische Lehrer außerhalb Indiens Im Westen kennen wir hinduistische Gurus wie Baghwan, später Osho genannt, der in den siebziger Jahren in Poona ein hinduistisches Kloster gründete. Er war Anziehungspunkt für viele Menschen aus der ganzen Welt, die von seinen Lehren fasziniert waren. Mararishi Maharesh Yogi wurde berühmt, weil er den Beatles, einer Popgruppe der 60er Jahre, das Meditieren beibrachte. Danach waren einige Hits der Beatles stark von indischer Musik beeinflußt. Hare Krishna Anhänger. Hare-Krishna nennt sich eine hinduistische Bewegung in Europa, Nordamerika und Indien. Die Anhänger verehren den Gott Krishna und leben vom Betteln. Sie fallen vor allem durch ihre , ihre gelben Gewänder und ihren ununterbrochenen Hare Krishna auf. Muslimen, Großbritannien, Kopfrasur, fanatischen Hindu, Gesang, gewaltfreie 18 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Buddhismus Der achtfache Pfad Der Buddhismus ist vor ungefähr 2500 Jahren in Indien aus dem entstanden. Dort hat er aber heute nur noch wenige Anhänger. Buddhisten leben vor allem in Tibet, Thailand, Sri Lanka, Korea, China, Japan. Auch in Nordamerika und Europa gehören immer mehr Menschen diesem Glauben an. Ursprung Der Begründer des Buddhismus war der indische Prinz Siddharta Gautama, der im 6. Jahrhundert vor Christus lebte. Siddharta wuchs in herrlichen auf und kannte das Leben außerhalb des Palastes nicht. Obwohl es ihm sehr gut ging, hatte Siddharta das Gefühl, dass in seinem Leben etwas fehlte. Als er 29 Jahre alt war, verließ er den Palast und ging auf Reisen. Die Legende erzählt, dass er bei seinen Reisen sah, wie sehr die Menschen unter Krankheiten, Alter und Tod leiden. Das erschütterte ihn so sehr, dass er sich entschloss, herauszufinden, wie dieses Leiden der Menschen entsteht und wie sie es beenden können. Er wurde Mönch. Nach vielen Jahren, die er mit verbracht hatte, fand er die Antworten auf seine Fragen, die . Er zog durchs Land und gab sein Wissen an andere Menschen weiter. Viele folgten ihm und nannten ihn Buddha, den Erleuchteten. Mit seiner Lehre, Dharma, wollte Buddha den Menschen einen Weg aus ihren Leiden zeigen. Heilige Schriften Im Buddhismus gibt es viele heilige Bücher. Das älteste dieser Bücher heißt Tripitaka, der Dreikorb. Es beschreibt das , überliefert seine Lehre und enthält die Regeln für das Klosterleben. Lehren Im Buddhismus gibt es keinen Gott. Jeder Mensch kann sich selbst , wenn er der Weisheit Buddhas folgt. Im Mittelpunkt der Predigten Buddhas stehen die vier edlen Wahrheiten: Der grosse Buddha von Kamakura Die vier edlen Wahrheiten 1. Glück ist vergänglich, und das Leben ist Leiden. 2. Das Leiden entsteht, weil die Menschen mehr wollen, als sie besitzen. 3. Das Leiden hört auf, wenn die Menschen diese Gier überwinden. 4. Es gibt einen Weg zum Glück. Das ist der achtfache Pfad. Leben Buddhas, Hinduismus, erlösen, Fasten und Nachdenken, Palästen, vier edlen Wahrheiten, 19 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Das «Rad der Lehre» ist das Symbol für den achtfachen Pfad Der achtfache Pfad soll den Menschen helfen, sich von der Real zu befreien. Gelingt ihm dies nicht, wird der Mensch nach seinem Tod in einem neuen Körper wiedergeboren. Buddhisten glauben, wenn ein Lebewesen noch unerfüllte Wünsche hat, kann die Seele nicht zur Ruhe kommen. Nur wer keine Wünsche mehr hat, kann das Glück finden und wird erleuchtet. Erst dann sind die Gedanken frei für das für andere Menschen, Tiere und Pflanzen. Das ist für die Buddhisten die Voraussetzung, um das Nirwana zu erreichen. Das Nirwana ist das der Buddhisten. Denn es ist die Erlösung aus dem Kreislauf der. Wer das Nirwana erreicht, muss nicht mehr wiedergeboren werden und nicht mehr leiden. Das «Rad der Lehre» ist das Symbol für den achtfachen Pfad. Buddhistin oder Buddhist sein Buddhist oder Buddhistin können alle werden. Allerdings kann man nicht als Buddhist/in geboren werden, denn man sollte alt genug sein, um zu wissen was es bedeutet. Deshalb verbringen Jungen und Mädchen einige Zeit im Kloster, um die Lehren Buddhas kennen zu lernen. Zum Zeichen ihrer Zugehörigkeit zur Klostergemeinschaft werden ihnen die und sie tragen ein Mönchs- oder Nonnengewand. Auch Erwachsene können für eine Weile Nonne oder Mönch werden. Sie besitzen während dieser Zeit nur eine und ihr Gewand und werden von der Bevölkerung versorgt. Dafür geben sie den Menschen die Lehren Buddhas weiter. Deshalb sind sie hochangesehen. Im Mittelpunkt des Klosteraufenthaltes steht die Meditation. Meditation Es gibt verschiedene Formen der Meditation. Wichtig dabei ist, nur eine Sache zu tun, ohne sich ablenken zu lassen. Manche ziehen sich an einen ruhigen Ort zurück, um ihre Gedanken frei zu machen von allem, was sie im beschäftigt. Um sich besser zu konzentrieren, betrachten sie bei der Meditation ein Mandala, ein heiliges Bild oder sprechen ein Mantra, ein heiliges Wort. Gläubige anderer Religionen wenden sich im Gebet an Gott: Sie bitten um Rat oder Hilfe. Buddhisten glauben, dass der in jedem Menschen ist. Sie finden in der Meditation Kraft und Gelassenheit in sich selbst. Buddha selbst hat seinen Anhängern diese praktische Übung gezeigt. Das wichtigste im Leben der Buddhisten ist es, dem Achtfachen Pfad zu folgen und die fünf Grundregeln einzuhalten. Frauen im Buddhismus Buddha lehrte die Gleichwertigkeit aller Menschen. Als er die Mönchs- und Nonnengemeinde, den Sangha, gründete, waren auch Frauen und Männer zugelassen. Haare geschoren, Geist Buddhas, Gier nach Dingen, Bettelschale, Wiedergeburten, Alltag, höchste Ziel, Mitgefühl 20 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Die Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real und der Respekt vor allen sind für Buddhist/innen selbstverständlich, denn sie wissen ja nicht, ob sie als Baum oder Gras, Elefant oder Maus, Mann oder Frau wiedergeboren werden. Feste Wesak ist das größte Fest. Es wird in der ersten Vollmondnacht im Mai gefeiert. Anlass ist die Geburt Buddhas, seine Erleuchtung unter einem Feigenbaum und dass er nach seinem Tod in das Nirwana eingegangen ist. Es gibt Geschenke und die Straßen sind herrlich geschmückt mit bunten Fahnen und Laternen. Wesak, das wichtigste Fest im Buddhismus. Beim Fest zum Ende der Regenzeit werden brennende Schwimmkerzen in Schalen aus Blättern gelegt und treiben den Fluss hinunter. Die Lichter der Kerzen sind das Symbol dafür, dass alle die dem Licht des Buddhismus folgen, über den Fluss des Unwissens in das Land der Wahrheit getragen werden. Toleranz und Respekt vor allen Lebensformen Der Buddhismus hat sich im Gegensatz zu anderen Religionen überwiegend friedlich ausgebreitet. Der Buddhismus ist eine tolerante Religion, die alle Lebensformen respektiert. Buddhas Botschaft, dass allein die guten Taten zählen, gilt für alle, egal ob sie arm oder reich sind. Es kommt also nicht darauf an welcher Religion jemand angehört, wichtig ist nur der rechte Weg im Leben. Ein Buddhistisches Kloster Andersgläubige Der Buddhismus verlangt kein zum Glauben. Es gibt auch keine oder Bekehrung. Eine Religion als die einzige zu betrachten ist für Buddhisten ein Irrweg. Alle sollten versuchen, sich vom Leiden zu befreien und auf ihrem Lebensweg sich und anderen Gutes zu tun, egal welcher Religion sie angehören. Buddhisten sind offen und aufgeschlossen gegenüber. Glaubensrichtungen Der Buddhismus entwickelte in verschiedenen Ländern ganz unterschiedliche Formen. Es gibt zwei Hauptströmungen: Die ältere Form heißt Hinayana, das kleine Fahrzeug. Hier muss jeder aus die Erlösung erlangen. Vor allem Mönche und Nonnen können dieses Ziel erreichen. eigener Kraft, Bekenntnis, Mission, Andersgläubigen, Gleichbehandlung, Lebewesen, 21 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010 NMM Weltbilder/Menschenbilder/Gottesbilder Real Der Mahayana-Buddhismus, das große Fahrzeug, ist die jüngere Glaubensrichtung. Hier können sich die Menschen an ein Vorbild, den Bhodisattva wenden. Er hilft ihnen auf dem Weg zur Erlösung. Ein Bodhisattva ist schon erlöst und könnte eigentlich ins Nirwana eingehen. Aus Mitgefühl für die Menschen kehrt er aber zur Erde zurück und lehrt Buddhas Weg. Der Dalai Lama, das Oberhaupt der Buddhisten in Tibet, wird als Bodhisattva verehrt. Als der Buddhismus sich in Tibet ausbreitete, entstand eine neue Richtung: Vajrayana, das diamantene Fahrzeug. Dalai Lama bedeutet Ozean des Wissens. Zen heißt japanisch Meditation und ist eine spezielle Form des Buddhismus in Japan. 22 Die 5 Weltreligionen 25.03.2010