Arbeitsblatt: Das Erdbeben in San Francisco
Material-Details
Eine Übersicht über das Erdbeben in San Francisco 1906 und über den San Andreas Graben, mit Aufgaben zum Textverständnis
Geographie
Geologie / Tektonik / Vulkanismus
7. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
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25
08.04.2010
Autor/in
Barbara Frehner
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Erdbeben: San Francisco Gg4 Auftrag: Lies den Text aufmerksam durch und löse danach die Aufgaben. Es gibt reichliche Augenzeugenberichte über das, was sich am frühen Morgen des 18. April 1906 in San Francisco zugetragen hat: Der eigentlich feste Boden unter den Füssen schien zu schwinden. Stehende und laufende Menschen wurden zu Boden gerissen oder hatten Mühe, einen sicheren Stand zu erreichen. Beobachter wollen gesehen haben, dass sich die feste Erde in Wellen bewegte, ein ständiges Auf und Ab. Die Brandungswellen des Pazifik bekamen ungewöhnliche Dimensionen, und dort, wo zur Ortserweiterung frischer Boden in der Bucht von San Francisco aufgeschüttet worden war, brachen Häuser in sich zusammen oder wurden Ruinen, während Häuser auf den dahinter liegenden Klippen nur durchgeschüttelt wurden und dem Beben Stand hielten. In der Stadt stürzte das Rathaus ein. Hotels brachen zusammen, bis auf einige Luxusbauten, die bereits durch Stahl verstärkte Mauern besassen. Berühmte Gäste der Stadt haben in ihren Lebenserinnerungen die Eindrücke dieses Morgens geschildert. Eisenbahnzüge sprangen aus den Gleisen, Schienenwege verbogen sich, Erdrutsche versperrten Schluchten und Talwege, Gasleitungen brachen, Stromkabel rissen auseinander, in der Erde bildeten sich Risse. Fassaden stürzten ein, blockierten die Strassen der Stadt und zertrümmerten Fahrzeuge. Die Bewohner der noch nicht zerstörten Häuser, Büroangestellte, alles was rennen konnte, stürmte die Strassen entlang, um sich in der freien Natur, in den Parks und auf den Plätzen vor dem Chaos in Sicherheit zu bringen. Staubwolken wälzten sich durch die Strassen. Dies alles dauerte 60 Sekunden. Es sollte aber noch nicht genug sein. Nach dieser Minute brach das Chaos erst los. Das aus geborstenen Leitungen entweichende Gas entzündete sich, umgefallene brennende Öfen setzten das Gebälk der demolierten Häuser in Brand; was das Erdbeben nicht zerstört hatte, wurde im Zentrum der Stadt ein Opfer der Flammen. Das Wasser aus den geborstenen Leitungen strömte zusammen, Menschen ertranken in der dreckigen Flut, später fehlte es den Feuerwehren, um die Brände zu löschen. Schliesslich war nicht mehr das Erdbeben die Katastrophe, sondern seine Folgen: Wasser und Feuer. Häuser wurden gesprengt, um eine Barriere gegen die Ausbreitung des Feuers zu bilden. Vergeblich. Das gesamte Stadtzentrum war am Ende abgebrannt, rund 30 00 Gebäude dem Brand zum Opfer gefallen, hunderttausende Bewohner der Stadt obdachlos. Heute, gut 100 Jahre später wird das Erdbeben anhand der Bildern und Berichten als Erdbeben der Stärke 8 auf der Richterskala eingeordnet. Bei all dem Chaos und aus den vielen Augenzeugenberichten wurden zunächst „nur 200-300 Todesopfer herausgerechnet, nach jüngeren Rechnungen und Recherchen müssten es etwa 2000-3000 Tote gewesen sein. die Zahlen steigen immer noch, obwohl das Erdbeben vor mehr als 100 Jahren die Stadt erschütterte. Es war der klassische und oft beschworene Fall, nach dem die Folgeschäden eines Erdbebens höher sind als die unmittelbaren. Das Beben von San Francisco ist immer wieder das mahnende Beispiel dafür, wie wichtig es ist, die Infrastruktur in einer erdbebengefährdeten Region besonders zu schützen. Und wo, wenn nicht entlang der San Andreas-Verwerfung ist die Erdbebengefahr so gross? Wenn es um geologische Verwerfungen, Spuren von Plattenverschiebungen oder einfach nur um geologische gefahren geht, dann kehrt unweigerlich das Bild jener wilden kalifornischen Landschaft ins Bewusstsein zurück: Die einzigartige San-Andreas- Verwerfung (San-Andreas-Graben) in Kalifornien. Man kann sie aus der Luft erkennen, mit Lasern vermessen, an verschobenen Weidezäunen erkennen, quer durch Apfelsinenplantagen verfolgen. Kurzum, sie ist in Kalifornien allgegenwärtig. Spätestens bei einem Erdbeben wird sie weltweit wieder ins Gespräch gebracht. An Erdbeben in dieser Region mangelt es nicht. Hier tritt der fall einer oft besprochenen, aber selten gesehenen Transformstörung (konservative Platten) zu Tage. Hier kollidieren nicht zwei Platten, hier tauchen sie nicht untereinander ab, hier schrammen sie aneinander vorbei. Die Platten bewegen sich in einem Tempo von bis zu 10cm im Jahr. Wichtig ist, dass es nicht einfach ein grosser „Spalt ist der sich immer mehr öffnet, sondern dass es verschiedene parallele Störungen sind (siehe Bilder rechts). Somit ist das aneinander vorbei schrammen der Platten der eigentliche Idealfall und relativ ungefährlich. Gefährlich ist das, was sich nicht äusserlich sondern innerlich abspielt: Gelegentlich wird der „Vorbeischrammen-Prozess gebremst, die Gesteinsplatten verhaken sich aneinander, der andauernde Energienachschub kann sich aber nun nicht durch langsame Bewegungen ausgleichen. Irgendwann ist er so stark, dass er die Hindernisse überwindet und mit einem gewaltigen Ruck die Bewegung wieder aufnimmt, so als ob eine Strassensperre aufgrund von einer drängelnden Menschenmenge zusammenbräche, welche dann unerwartet richtungslos in die abgesperrte Fläche stürzen. Die grösste Sorge der Anwohner ist: Wann kommt es wieder zu einem der grossen Erdbeben? Aufgaben: 1. Wann hat sich das Erdbeben zugetragen? 2. Warum stürzten gewisse Luxusbauten nicht ein? 3. Was waren die Ursachen für die Brände? 4. Weshalb hatte die Feuerwehr kein Wasser zur Verfügung? 5. Erkläre am Beispiel des Erdbebens in San Francisco, weshalb die Folgeschäden oft gravierender sind als die unmittelbaren Schäden. 6. Was schützt am besten vor Erdbeben? 7. Erkläre was die grösste Gefahr beim San-Andreas-Graben ist.