Arbeitsblatt: Deutsch/Geographie- Vulkane

Material-Details

Passend zum aktuellen Vulkanausbruch auf Island (März 2010)Arbeitstexte mit Aufträgen
Diverses / Fächerübergreifend
Gemischte Themen
6. Schuljahr
9 Seiten

Statistik

58665
676
12
11.04.2010

Autor/in

karo (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Vulkane – Was ist ein Vulkan? Vulkane sind Öffnungen in der Erdkruste, aus denen geschmolzenes Gestein aus dem Inneren der Erde entweicht. Das geschmolzene Gestein kann ruhig aus der Öffnung ausfließen, oder unter starken Explosionen ausgespieen werden. Diesen Vorgang nennt man Vulkanausbruch. Außerhalb von aktiven Vulkanen kennen wir praktisch kein geschmolzenes Gestein und bestimmt hast Du noch nie welches gesehen. Es glüht und lässt sich am besten mit geschmolzenen Eisen aus einem Hochofen vergleichen. Jeder normale Stein lässt sich auch in einem Ofen, der heiß genug wird wieder schmelzen. Solange sich das glühende Gestein in der Erde befindet, wird es Magma genannt. Tritt das Magma an der Erdoberfläche aus, heißt es Lava. An der Erdoberfläche kühlt die Lava ab und wird zu einem festen Gestein. Große Teile der Erdoberfläche und die Ozeanböden bestehen aus Vulkangestein. Solange die Lava heiß ist und glüht ist sie auch weich und verformbar und kann wie zäher Brei fließen. Vulkane werden oft auch als Feuerberge bezeichnet. Dass kommt daher, weil die Menschen früher tatsächlich dachten, das in den Vulkanen ein Feuer brennt. Als Brennmaterial kam führ sie nur Kohle in frage. Kohle ist ein fossiler Brennstoff, der vor Jahrmillionen aus Pflanzenresten entstand. Urzeitliche Wälder wurden durch steigenden Meeresspiegel überflutet und mit Schlamm bedeckt. So konnte das Holz nicht verfaulen. Immer mehr Schlamm lagerte sich auf dem Holz ab und unter dem Druck verwandelte es sich langsam zu dem steinähnlichen Material, dass glüht und brennt. Aber dass ist ein anderes Thema und ist hier nur erwähnt, weil noch ein verwirrender Ausdruck im Zusammenhang mit Vulkanen häufig vorkommt: Asche! Die Asche, die als grauer Rauch aus einem Vulkan aufsteigt ist aber nicht mit dem Verbrennungsprodukt eines Feuers zu vergleichen. Bei der Vulkanasche handelt es sich eigentlich um Staub aus Lavagestein. Vulkane – Aufbau eines Vulkanes Vulkane 2010 6.Klasse K.Rohner Du kannst einen Vulkanberg mit allen dazugehörenden Erhebungen und Vertiefungen mit einem Gebäude vergleichen. Durch das Vulkangebäude verlaufen, wie ein Treppenhaus, viele unregelmäßige Kanäle. Diese Kanäle sind die Schlote. Sie beginnen Kilometer tief in der Erdkruste in einer Magmakammer. Verglichen mit einem Gebäude, ist die Magmakammer der Keller. Hier sammelt sich Gesteinsschmelze und vulkanische Gase aus dem oberen Erdmantel. Ist die Magmakammer voll, steigt das Magma durch den Schlot zur Erdoberfläche auf. Der Schlot endet in einer trichter oder kesselförmigen Vertiefung, die Krater genannt wird. Aus den Kratern wird das Magma auf die Erdoberfläche ausgeworfen, wo Du es dann sehen kannst. Es gibt unterschiedliche Arten von Kratern. Sie werden unterschieden nach ihrer Form und der Stelle am Vulkan, an der sie sich befinden. Krater an der Spitze des Vulkans sind die Haupt oder Zentralkrater. Hat der Vulkan zusätzlich noch Krater, die an seinen Hängen liegen, werden sie als Nebenkrater bezeichnet. Manchmal geschieht es auch, dass sich Risse auf den Hängen des Vulkans bilden. Aus solchen Rissen kann ebenfalls Magma austreten. Einen solchen Ausbruch nennt man Flankeneruption. Vulkane sind nicht immer so einfach aufgebaut, wie auf der Zeichnung. Meist haben sie mehrere Krater, oder sogar mehrere Gipfel. Man spricht dann von einem Komplexvulkan Ein junger Vulkan steht auf einem älteren, der wieder auf einem noch älteren Vulkan steht. Je komplizierten ein Vulkan aufgebaut ist, desto bewegter ist seine Geschichte. Zudem gibt es Krater die komplett mit kurzen, zähflüssigen Lavaströmen gefüllt sind. Diese Lava ist so zäh, dass sie nicht mehr fließt und sich im Krater aufstaut. Dass kann soweit gehen, das sich ein Hügel im Krater bildet. Dieser Hügel wird dann Dom genannt. Vulkane – Was ist ein Vulkanausbruch? Vulkane 2010 6.Klasse K.Rohner Wie Du gerade schon gelesen hast, ist das Austreten von Lava aus einem Vulkan ein Vulkanausbruch. Das Fachwort für einen Vulkanausbruch lautet Eruption. Bei einer Eruption tritt nicht nur Lava aus, sondern auch viel Gas. Das Gas ist in der Lava gelöst, ähnlich wie die Kohlensäure im Sprudelwasser. Bei einem Vulkanausbruch übernimmt der Vulkan die Funktion eines Überdruckventils das verhindert, dass die Erde irgendwann wie eine überreife Tomate aufplatzt. Die Lava kommt aus dem Inneren der Erde und besteht aus geschmolzenem Gestein. Bei einem Vulkanausbruch kann die Lava wie ein zähflüssiger Brei an den Flanken eines Vulkanberges hinab fließen und Lavaströme bilden. Sie kann aber auch durch Explosionen aus dem Vulkan geschleudert werden. Häufig mischen sich bei einem Vulkanausbruch glühende Gesteinsbrocken, mit schon erkalteter Gesteinsasche und Wasserdampf. Man sieht dann eine Ausbruchswolke, die manchmal sogar viele Kilometer hoch sein kann. Die Farbe der Ausbruchswolke kann uns zeigen, was der Vulkan fördert. Ist die Wolke grau, dann fördert der Vulkan Asche. Erinnerst Du dich noch, woraus diese Asche besteht? Richtig, bei der Asche, die aus Vulkanen aufsteigt handelt es sich um Gesteinsstaub aus erkalteter Lava. Schon im Vulkan kann sich die glühende Lava abkühlen, so dass sie nicht mehr rot ist. Die Wolke über einem aktiven Vulkan, kann auch weiß sein. Bei einer weißen Wolke handelt es sich um Wasserdampf, der aus dem Vulkan aufsteigt. Ein Vulkan fördert nicht nur Gesteinsbrocken, Asche und Wasserdampf. Er kann auch Lavaströme fördern. Ein Lavastrom fließt an den Seiten des Vulkans hinab. Dabei sieht er wie ein brennender Fluss aus, der alles, was ihm im Weg steht, verbrennt und nieder walzt. Der Kilauea Vulkan auf der Insel Hawaii fördert solche Lavaströme. Die Lava fließt kilometerweit bis zum Strand der Insel. Kühlt sich die Lava dort ab, dann entsteht neues Land. So entsteht auch der eigentliche Vulkanberg. Die Lava fließt aus der Öffnung und erstarrt. Immer mehr Lava strömt nach und Schicht für Schicht baut sich ein Berg auf. So hat auch der größte Vulkanberg mal klein angefangen: Als Loch, oder Spalte im Erdboden. Vulkane 2010 6.Klasse K.Rohner Aber wie lange braucht ein Vulkan, bis aus einem Loch in der Erdkruste ein großer Berg geworden ist? Das kann unterschiedlich lange dauern. Tritt nur wenig Lava an die Oberfläche, oder sind Vulkanausbrüche selten, kann es Zehntausende von Jahren dauern. Tritt jedoch sehr viel Lava auf einmal aus, oder liegt nur wenig Zeit zwischen den Vulkanausbrüchen, kann der Vulkan in wenigen Tagen zum Berg werden. In diesem Fall wird ein Vulkanausbruch schnell zur Katastrophe. Vulkane – Vulkanausbruch auf Island 21.02.2010 Samstag nacht begann gegen 23.30 Uhr ein Vulkanausbruch im Süden von Island und ca. 120 km östlich von Reykjavik. Auf einem Grad zwischen den Gletschern Eyjafjalljökull und Myrdalsjökull öffnete sich eine ca. 500 Meter lange Spalte. Vulkane 2010 6.Klasse K.Rohner Bilder und Videos, die in isländischen Medien veröffentlicht wurden, zeigen, dass im Initialstadium 10 Lavafontänen aufstiegen und Lavaströme generierten. Zudem wurde leichter Ascheniederschlag registriert. Sofort traten Notfallpläne in Kraft. Der internationale Flughafen Keflavik wurde gesperrt und der Flugverkehr weiträumig umgeleitet, da Asche in der Atmosphäre eine Gefahr für den Fugverkehr darstellt. Zudem wurden ca. 500 Menschen aus Bauernhöfen in der Nähe der Eruptionsspalte evakuiert. Zunächst war befürchtet worden, dass der Vulkan unter dem Gletscher Eyjafjalljökull ausgebrochen sei. Von Vulkanausbrüchen unter dem Eis geht die Gefahr eines Gletscherlaufes (Jökullhaup) aus. Dabei sammelt sich Schmelzwasser in einem See unter dem Eis und ergießt sich nach einigen Tagen in einer gewaltigen Flutwelle durch Täler am Fuß der Gletscher. Diese Gefahr scheint im Augenblick aber nicht zu bestehen, da der Grad zwischen den beiden Gletschern zum größten Teil eisfrei ist. Ein Gletscherlauf ereignete sich auf Island zuletzt 1996, als der Vulkan Barabunga unter dem größten Gletscher Europas, dem Vatnajökull, ausbrach. Damals wurden die Küstenebene bei Skaftafell überflutet und die Ringstrasse auf Island unterbrochen. Der Vulkan jetzt brach nicht ohne Vorankündigung aus. Seit einigen Wochen nahm die Erdbebentätigkeit unter dem Eyjafjalljökull zu und es wurde über einen bevorstehenden Vulkanausbruch spekuliert. Auch jetzt bebt die Erde noch, wie die aktuelle Erdbebenkarte des Icelandic Meteorlogical Office zeigt. Zuletzt kam es in dieser Gegend vor 186 Jahren zu einem Vulkanausbruch. Auch die Katla, ein Vulkan unter dem Myrdalsjökull zeigte in den letzten Jahren immer wieder erhöhte seismische Aktivität. Vulkan auf Island ausgebrochen Geschmolzene Lava entweicht aus dem Vulkan Vulkane 2010 6.Klasse K.Rohner Der erste Vulkanausbruch seit zehn Jahren hat die Isländer aufgeschreckt. Vorsorglich brachten die Behörden 700 Anwohner in Sicherheit. Eine befüchtete Überschwemmung blieb bisher aus. Als ein Vulkan im Gebiet des EyjafjallaGletschers in der Nacht zum Sonntag (21.03.2010) ausbrach, riefen die Behörden im Süden Islands den Ausnahmezustand aus. Wie in einem Evakuierungsplan vorgesehen, wurden nach der ersten Eruption rund 700 Anwohner in Sicherheit gebracht. Das Rote Kreuz richtete Notunterkünfte für die Betroffenen ein. Berichte über Opfer oder Schäden liegen bisher nicht vor. Der Verkehr auf dem internationalen Flughafen Keflavik sowie auf den Flugplätzen von Reykjavik und Akureyri wurde für mehrere Stunden eingestellt, mehrere Auslandsverbindungen wurden umgeleitet. Die wichtigste nationale Straßenverbindung entlang der Südküste blieb am Sonntag gesperrt. Schmelzen des Gletschereises befürchtet Es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, teilte der Katastrophenschutz mit. Die Behörden hatten zunächst ein Schmelzen des Gletschers und Überschwemmungen befürchtet, weil der Vulkan von einer dicken Eisschicht bedeckt ist. Die Eruption habe sich aber nicht unter dem Gletscher ereignet, sondern jenseits der Eisgrenze am benachbarten Ausflugsgebiet Fimmvörduhals, teilten Geologen mit. In der Region 160 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Reykjavik brach auf einer Länge von einem Kilometer ein Spalt auf, aus dem Lava hochspritzte. Eine Rauchsäule stieg etwa einen Kilometer hoch. Die Behörden stellen sich nun auch auf einen möglichen Ausbruch eines anderen Vulkans, des Katla, ein. 30 aktive Vulkane Die Eruption unter dem EyjafjallaGletscher war die erste seit 1823. Der Eyjafjallajökull ist der fünftgrößte Gletscher des Landes, das durch vulkanische Aktivitäten entstanden ist. Von insgesamt 140 Vulkanen der Insel sind 30 noch aktiv. Zuletzt war im Jahr 200 Hekla, der bekannteste und unruhigste der 30 noch aktiven Vulkane des Landes, ausgebrochen. Vulkane 2010 6.Klasse K.Rohner 1996 brachte der Vulkan unter dem Gletscher Vatnajökull große Eismassen zum Schmelzen Tote gab es zuletzt 1783, als beim einzigen Ausbruch des Vulkans Laki 9000 Menschen ums Leben kamen. 1996 sorgte der Ausbruch des Vulkans Bardabungu unter dem Vatnajökull, dem größten Gletscher Europas, für eine riesige Überschwemmung durch Schmelzwasser. Autor: Reinhard Kleber (apn, dpa, afp) Redaktion: Hans Ziegler Vulkane 2010 6.Klasse K.Rohner