Arbeitsblatt: Schloss Versailles
Material-Details
Bau, Unterhalt und Kosten der Schlossanlage von Versailles und weitere Nachahmungen in
Europa
Geschichte
Neuzeit
8. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
61965
1837
10
03.06.2010
Autor/in
Wilfred Grab
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Geschichte Absolutismus Schloss Versailles Ursprünglich stand in Versailles nur ein bescheidenes Jagdhaus. Dort erholte sich Ludwigs Vater, Ludwig XIII., von den Anstrengungen des Hoflebens. Ludwig XIV, wurde 1638 geboren und wurde noch als Kind 1643 zum König von Frankreich gekrönt. Bis er erwachsen war regierte an seiner Stelle der mächtige Kardinal Richelieu. Ludwig regierte als «Sonnenkönig» und unumschränkter Herrscher bis zu seinem Tod im Jahre 1715. Er begann, nachdem er seinen Vater beerbt hatte, einen einmaligen Palast als Denkmal für sich zu bauen. 1661 wurde mit den Arbeiten begonnen. 50 Jahre dauerten die Bauarbeiten für das Schloss und die Gärten. Allerdings war das Gelände ein Alptraum für jeden Baumeister. Die Fundamente des Schlosses sanken immer wieder in den Untergrund. Bei der Gartenanlage wurden die Arbeiten durch die Sümpfe stark behindert, aber und auch die Versorgung der Kanäle, Brunnen und der Wasserspiele erwies sich als sehr schwierig. Der Park wurde zum Vorbild für viele Schlossanlagen in ganz Europa, beispielsweise für Schloss Schönbrunn in Wien oder Schloss Sanssouci in Potsdam bei Berlin. Nach dem Ludwig XIV mit seinem Hof von Paris ins Schloss von Versailles umgezogen war, lebten mehr als 20000 Menschen im Schloss und seiner Umgebung. Leider waren die Heizmöglichkeiten sehr mangelhaft und sanitäre Einrichtungen waren beim Bau nicht vorgesehen. Die französische Revolution beendete die pompöse Machtentfaltung Versailles und die Regierung kehrte nach Paris zurück. Versailles verfiel in den folgenden Jahrzehnten. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Anlage mit kräftiger Unterstützung der Rockefeller Stiftung restauriert. In den nächsten Jahren werden rund achtzig Millionen Euro für Erhaltungsmaßnahmen ausgegeben. Die Kosten Trotz der immensen Ausgaben für das Schloss, war das Geld in Versailles immer knapp. Viele geplante Bauvorhaben, wie ein geplanter Umbau der Stadtfassaden, konnten aus Kostengründen nicht in Angriff genommen werden. Nicht einmal die absolutistischen Könige konnten sich ständig aus der Staatskasse bedienen, und so musste zum Beispiel 1689 das Silbermobiliar der Spiegelgalerie verkauft und eingeschmolzen werden, damit Ludwig XIV. den Pfälzischen Erbfolgekrieg finanzieren konnte. Alle Rechnungen der gesamten Bauzeit sind erhalten geblieben. Zählt man die Ausgaben zusammen so ergeben sich 25725836 Livres, verteilt auf etwa fünfzig Jahre und die diversen Bautätigkeiten und ständigen Umbauten oder Verschönerungen durch Ludwig XIV. von 1661 bis 1710. Bei einem Livre handelt es sich um eine Recheneinheit, die 409 Gramm Silber entspricht. Die Gesamtsumme entspricht somit ca. 10500 Tonnen Silber oder 0,456 Mrd. Gulden zu 23 Gramm Silber. Eine Umrechnung der Kosten ist nicht ohne weiteres möglich: legt man den Silberpreis von 250 Euro/kg zugrunde, entspricht die Summe 2,6 Mrd. Euro. Wird eine Kaufkraft von 80 Euro/Gulden zu Grunde gelegt, kommt man auf 37 Mrd. Euro; legt man die relativen Kosten des Gebäudes für den Staatshaushalt auf heutige Werte um, kommt man auf 259,56 Milliarden Euro. Fast alle Aufträge wurden ausgeschrieben, Voranschläge unbedingt eingehalten, die Armee in Friedenszeiten zu Bauarbeiten herangezogen. Finanzminister JeanBaptiste Colbert achtete auf äußerste Sparsamkeit. Was den meisten Betrachtern als unglaublicher Luxus erscheint, war in Wirklichkeit so kostengünstig wie nur möglich gebaut, was zur Folge hatte, dass die Kamine oft nicht zogen, die Fenster nicht richtig schlossen und das Leben dort im Winter sehr unkomfortabel war. Versailles als Vorbild Viele Schlösser und Residenzen des 17. und 18. Jahrhunderts hatten das Schloss Versailles als Vorbild. Dabei wurde oft aber nicht immer die Architektur, besonders aber die Lebensart der französischen Könige und das Konzentrieren des Hofstaats an einem Ort zu imitieren versucht. Beispiele sind u. a. Schloss Schönbrunn in Wien, Schloss Schleissheim, Schloss Würzburg und das Schloss Herrenchiemsee in Bayern Schloss Schönbrunn in Wien