Arbeitsblatt: Bierreferat
Material-Details
Bierherstellung
Wirtschaft, Arbeit, Haushalt
Rezepte
10. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
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18.06.2010
Autor/in
Reiner (Spitzname)
Land: Deutschland
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Alkoholfrei Obergäriges und untergäriges Bier, dem entweder in aufwendigem Verfahren der Alkohol entzogen oder bei dessen Gärprozeß die Alkoholbildung gestoppt wird. Der Anteil alkoholfreien Bieres am Gesamtkonsum liegt derzeit bei etwa fünf Prozent. Alt Obergäriges Bier von kupferner bis tiefbrauner Farbe aus dunklem Malz und viel Hopfen. Als sich Mitte des vorigen Jahrhunderts das untergärige Brauverfahren mehr und mehr durchsetzte, hielt man in Düsseldorf und am Niederrhein am alten Verfahren fest. Bock Angeblich vom Namen Einbeck abgeleiteter Begriff. Das Bier aus der niedersächsischen Stadt Einbeck wurde zu Hansezeiten nach ganz Europa exportiert. Für die langen Transportwege wurde es haltbar gemacht, d.h. stärker eingebraut. Bockbier hat heute mindestens 5,5 Volumenprozent Alkohol. Braunbier Mit dunklem Malz gebraute Bayreuther Spezialität. Sie wurde von der Brauerei Schinner wiederentdeckt. Dampfbier Obergärige Spezialität, die bei höheren Temperaturen vergoren wird. Im Lagertank entsteht Druck, der dampfartig entweicht. Das alte Rezept wurde von der Brauerei Gebrüder Maisel in Bayreuth wiederentdeckt. Doppelbock Noch stärker als Bockbier eingebraut. Zuerst von FranziskanerMönchen in Bayern hergestellt. Sie nannten ihr Bier Salvator. Daraus resultiert die heutige Gewohnheit, Starkbieren Namen zu geben, die auf ator enden. Dunkel Unter und obergärige Biere, zu deren Herstellung dunkles Malz verwendet wird. Früher in Brauereien gebräuchlich, denen für ihr Bier eher hartes Wasser zur Verfügung stand. Heute werden viele Biere auch in der dunklen Variante angeboten. Eisbock Starkbier, dem in einem speziellen Gefrierverfahren Wasser entzogen wird. Kulmbacher Spezialität, deren Herstellung durch Zufall entdeckt wurde: In einer kalten Winternacht gefror der Inhalt eines Fasses, das auf dem Brauereihof gelagert wurde. Export Untergäriges Bier, das nicht so stark gehopft wird wie Pilsener, also weniger bitter schmeckt. Gose Ehemalige Leipziger Spezialtät. Obergäriges Bier, der Berliner Weiße nicht unähnlich, dessen Rezept in den Sechziger Jahren als verschollen galt. Seit 1991 wird wieder Gose gebraut: von der Weißbierbrauerei Weißenburg für die Leipziger Gosenschenke Ohne Bedenken. Hell In der Regel untergärige Biere, die mit hellem Malz gebraut werden, also eine helle Farbe haben. Ice Beer Eins der Trendgetränke, mit denen der Bierabsatz angekurbelt werden soll. Untergäriger Biersud wird kurz gefroren, so daß sich Eiskristalle bilden. An diese lagern sich Bitterstoffe an. Das bittere Eis wird weggefiltert, das Ergebnis ist ein mildes, erfrischendes Bier ohne Malzüberhang. Kellerbier Kräftiges Bier ohne oder mit wenig Kohlensäure. Der Name stammt aus der Zeit vor Erfindung der Kühlmaschine. Das Bier für die warme Jahreszeit mußte in kühlen Kellern gelagert werden. Kölsch Obergäriges, helles Bier, das nur in Köln hergestellt werden darf. Es ist relativ kohlensäurearm und bildet nur schwachen Schaum. Mit dem Düsseldorfer Alt verwandt, aber das hört man in Köln nicht gern. Kräusen Wiederbelebte Spezialität der Bremer Brauerei HaakeBeck – ein Pilsner, dessen Hefepartikel nach der Gärung nicht herausfiltriert werden. Kenner schätzen das reiche Aroma. Kristall Werden die Hefepartikel des Weizenbieres nach der Herstellung herausgefiltert, ist es kristallklar. Verbleiben die Partikel im Bier, wird es hefetrüb. Heute bieten viele Weizenbierbrauer ihr Produkt in beiden Versionen an. Märzen Vor Erfindung der modernen Kühltechnik ging die Brausaison im März zu Ende. Das MärzBier wurde stärker eingebraut, um es haltbar zu machen und den Sommer über in kühlen Kellern lagern zu können. Naturtrüb Bier, dessen Hefepartikel nicht herausfiltriert werden, weshalb es trüb, wie die Natur es schuf, ausschaut. Obergärig Die alkoholische Gärung des Bieres wird durch Hefekulturen ausgelöst. Beim obergärigen Prozeß sammelt sich die Hefe an der Oberfläche und wird dann abgeschöpft. Pilsener Trat seinen Siegeszug Mitte des vergangenen Jahrhunderts an. Die untergärige Braumethode der böhmischen Brauer wurde mit Ausnahme Bayerns und des Niederrheins fast überall in Deutschland übernommen, nachdem die für den kalten Gärprozeß notwendige Kältetechnik verfügbar war. Heute sind zwei Drittel aller konsumierten Biere nach Pilsener Art hergestellt. Marktführer ist derzeit die sauerländische Warsteiner Brauerei mit einem jährlichen Ausstoß von rund 5,4 Millionen Hektolitern 1997, gefolgt von den ewigen Konkurrenten Krombacher (4,5 Millionen) und Bitburger (4,1 Millionen). Premium In den siebziger Jahren zuerst von der Essener Brauerei Stauder eingeführter Begriff, um das eigene Bier von der Konkurrenz abzusetzen. Bald danach von weiteren Brauern übernommen, Leo König, damals Chef der KönigBrauerei in Duisburg, definierte den Begriff so: Eine Synthese aus Spitzenqualität, Durchsetzung am Markt im entsprechenden Preisniveau, Beliebtheit beim Konsumenten und markenartikelgemäßem Auftreten mit entsprechender Akzeptanz bundesweit. Heute hat der Begriff Premium in alle Bierklassen und viele andere Produktbereiche Einzug gehalten und sagt nicht mehr viel aus. Rauchbier Die Gerste für dieses dunkle Bier wird über einem offenen Holzfeuer zu Malz gedarrt. Daher sein Geschmack, der an schottischen Maltwhisky erinnert. Rauchbier ist heute eine Spezialität einiger Bamberger Brauereien. Reinheitsgebot Das erste Gebot deutscher Brauer, verkündet 1516 vom bayerischen Herzog Wilhelm IV.: Du sollst für die Herstellung des Bieres keine anderen Zutaten nehmen als Wasser, Malz und Hopfen. Es gilt als das erste Verbraucherschutzgesetz der Welt. Stammwürze Extrakt der unvergorenen Würze in der Sudpfanne. Im Gärprozeß wird etwa ein Drittel in Alkohol und ein weiteres in Kohlensäure umgewandelt, die aber im weiteren Gärprozeß reduziert wird. Das restliche Drittel bleibt als unvergorener Extrakt im Bier. Unfiltriert Bier, dessen Hefepartikel nach Ende des Brauprozesses nicht herausgefiltert wurden. Es sieht daher milchig trüb aus. Kenner schwören auf die Aromenvielfalt des unfiltrierten Bieres im Unterschied zum gefilterten, kristallklaren – wie häufig beim Bier eine Frage des Geschmacks und der Ästhetik. Untergärig Die untergärige Braumethode konnte auf breiter Ebene erst nach Erfindung der modernen Kältetechnik 1877 angewendet werden. Sie erfolgt bei etwa vier bis neuen Grad Celsius. Untergärige Hefe setzt sich nach Ende des Gärprozesses am Boden ab. Weißbier, Weizenbier Obergäriges Bier aus einer Mischung von Gersten und Weizenmalz. Da die Gärung früher mit Hefe und Milchsäure in Gang gesetzt wurde, konnte es zu einem unangenehmen Beigeschmack kommen, der mit einem Spritzer Zitrone neutralisiert wurde. Der Gesetzgeber schreibt als Mindestanteil 50 Prozent Weizenmalz vor. Durch seinen hohen Kohlensäuregehalt wirkt es erfrischend, was es außerhalb seines bayerischen Kerngebietes zu einem sommerlichen Trendgetränk machte. Da der Alkoholgehalt entgegen landläufiger Meinung ein wenig höher ist als der des Pilseners, löschen Kenner ihren Durst zwar zuerst mit Weißbier, dann aber gehen sie zum Pils mit etwas weniger Volumenprozenten über. Weiße, Berliner Obergäriges Bier aus Gersten und Weizenmalz. Die zweite Gärung erfolgt mit Milchsäure. Daraus resultiert in alter Zeit manchmal ein unangenehmer Beigeschmack, der mit einem Schuß Waldmeister oder Himbeersirup übertönt wurde. Zwickel Der Zwickelhahn ist eine Zapfvorrichtung im Lagertank zur Probenahme des reifenden Bieres. Die Benutzung ist nur den Brauern vorbehalten. (Das Bier ist hier noch nicht versteuert). Hier kann man ein frisches, unfiltriertes Bier direkt aus dem Tank zapfen. Das Zwickeln gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen aller Bierbrauer. Der Zwickelhahn ist in ca. 1/3 der Tankhöhe angebracht. Wenn am Zwickelhahn kein Bier mehr zu entnehmen ist, dann war es ein wirklich guter Sud! Brauprozess Hauptartikel: Bierbrauen Beim Bierbrauen werden die Bierzutaten Wasser, Malz und Hopfen miteinander vermischt und teilweise durch Hefe biochemisch verändert: Sudkessel Nachdem aus Getreide (in der Regel Gerste) Malz hergestellt wurde, wird dieses geschrotet. Der eigentliche Brauprozess beginnt mit dem Maischen. Dabei wird Wasser auf etwa 60 C erwärmt, dann das geschrotete Malz hinzugefügt und die so entstandene Maische unter ständigem Rühren je nach Verfahren bis auf etwa 75 C erhitzt (rein enzymatischer Abbau der Stärke) oder Teile der Maische gekocht (physikalische Verkleisterung der Stärke). Bei verschiedenen RastTemperaturen setzen Enzyme Stärke aus dem Malz in Malzzucker um. Mit einer Iodprobe wird anschließend festgestellt, ob die gelöste Stärke vollständig verzuckert ist. Daraufhin wird die Maische im Läuterbottich geläutert: Der Malztreber und die Würze (so heißt der flüssige, vergärbare Teil der Maische) werden voneinander getrennt. Durch Nachgüsse mit heißem Wasser wird die Würze aus dem Treber gespült und anschließend im Sudkessel mit Hopfen gekocht. Den folgenden Vorgang nennt der Brauer Ausschlagen. Dabei wird der Sud aus der Würzepfanne in einen Whirlpool oder durch einen Filter gepumpt, um das geronnene Eiweiß und andere Schwebstoffe von der Ausschlagwürze zu trennen. Zuletzt wird die nun Anstellwürze genannte Flüssigkeit in einem Kühler auf die optimale Gärtemperatur abgekühlt und je nach Biersorte die passende Hefekultur zugesetzt. Obergärige Hefesorten vergären bei Temperaturen zwischen 18 C und 24 C, untergärige bei 8 C bis 14 C. Bei der alkoholischen Gärung setzt die Hefe den in der Würze gelösten Zucker zu Ethanol und Kohlendioxid um, das zum Teil im fertigen Bier unter Druck als Kohlensäure gebunden bleibt. Nach der Hauptgärung, die etwa eine Woche dauert, muss das Jungbier noch etwa vier bis sechs Wochen nachgären und lagern. Das gereifte Bier wird in der Regel nochmals gefiltert und schließlich in Flaschen, Fässer oder Dosen abgefüllt. Bierverkostung Vom abgefüllten Bier werden in den Brauereien regelmäßig Stichproben entnommen und einer sensorischen Beurteilung unterzogen. Unterschieden wird zwischen • Geschmack (z. B. bitter, salzig, süß, säuerlich, vollmundig, herb, mild), • Geruch (z. B. aromatisch fruchtig, wohlriechend blumig, harzig/nussig, getreideartig, karamellartig, seifig, schweflig, modrig), • Aussehen (z. B. klar, blank, opal, trüb) und • Farbe Ziel ist es – wie auch bei den während des gesamten Brauprozesses überwachten chemischtechnischen Parametern – für die einzelnen Produkte eine möglichst gleichbleibende Qualität zu gewährleisten und Fehler rechtzeitig zu erkennen. Treten Abweichungen von den von Brauerei zu Brauerei verschiedenen Qualitätsnormen auf, wird versucht, z. B. durch Verschnitt mit anderen Produktionschargen die gewünschten Eigenschaften zu erreichen. Sensorische Prüfungen werden auch bei Vergleichen zwischen verschiedenen Biersorten bzw. marken durchgeführt. Zusätzlich wird hier oft auf die sorten und regionalspezifische Reintönigkeit geachtet, wobei häufig eine Einteilung in Antrunk, Mittelteil und Abgang verwendet wird. Einer der international bekanntesten Bierverkoster war der Brite Michael Jackson. Vergleichbar der Weinprobe gibt es auch die Bierprobe fürs breitere Publikum. Einteilung der Biere Biere werden nach unterschiedlichen Kriterien klassifiziert: Gesetzgeberische Einteilung nach Stammwürzegehalt Aufgrund steuer und lebensmittelrechtlicher Erwägungen gliedert der Gesetzgeber die Biere in unterschiedliche Gruppen auf. In der Regel wird dabei entweder der Alkoholgehalt oder der Stammwürzegehalt zur Beurteilung herangezogen. Der Stammwürzegehalt gibt an, wie viel vergärbarer Extrakt in der Würze enthalten ist. Bestimmt wird die Stammwürze am Ende des Kochprozesses in der Würzepfanne, unmittelbar vor dem Ausschlagen mittels einer Extraktspindel. Dieser Wert wird in Gewicht oder Gewichtsprozent angegeben. Das heißt, dass ein Bier mit 12 Prozent Stammwürze 120 Gramm Extrakt in 1000 Gramm Flüssigkeit enthält. Als Faustregel gilt, dass die Stammwürzeangabe durch drei geteilt den Alkoholgehalt ergibt, da der Extrakt bei der Gärung etwa in gleichen Teilen zu Kohlenstoffdioxid, Alkohol und unvergärbaren Stoffen abgebaut wird. Biergattungen Deutschland Deutsches Bier Biergattungen sind die in Deutschland verwendete gültige steuerrechtliche Untergliederung, die nur am Stammwürzegehalt festgemacht wird. • Einfachbiere – mit einer Stammwürze von 1,5 bis 6,9 %, • Schankbiere – mit einer Stammwürze von 7,0 bis 10,9 %, • Vollbiere – mit einer Stammwürze von 11,0 bis 15,9 %, • Starkbiere – ab einer Stammwürze von mindestens 16,0 %, • Biermischgetränke – Bier mit Zusätzen von Erfrischungsgetränken oder Fruchtsäften sowie exotischen Beigaben wie Tequilaaroma oder Energiegetränken und • Lückenbiere – alle Biere, die zwischen den alten, vor 1993 gültigen Einteilungen liegen (0,0 bis 2,5 %; 5,0 bis 7,0 %; 8,0 bis 11,0 %; 14,0 bis 16,0 %), durften früher nicht gebraut werden. Erst durch die neue Biersteuerregelung, bei der direkt die Stammwürze maßgeblich ist, sind auch diese zugelassen. Österreich In Österreich gelten folgende Klassifizierungen: • Abzugsbier mit 9,0 bis 10,0 Stammwürze, • Schankbier mit 10,0 bis 12,0 Stammwürze, • Vollbier mit 12,0 bis 15,0 Stammwürze, das meistgetrunkene Bier Österreichs (wie z. B. Pils, Lager- oder Märzenbier), • Spezialbier mit mindestens 13,0 Stammwürze sowie • Starkbier mit mind. 16,0 Stammwürze, meist mehr. Dieses Bier hat einen entsprechend hohen Alkoholgehalt (wie z. B. Bock-, Oster-, Pfingst-, Weihnachtsbiere, Porter). Schweiz In der Schweiz lauten die Sachbezeichnungen für Bier[6]: • Lagerbier – bei 10,0 bis 12,0 Stammwürze, • Spezialbier – bei 11,5 bis 14,0 Stammwürze, • Starkbier – bei mindestens 14,0 Stammwürze, • Leichtbier – bei einem Alkoholgehalt bis 3,0 Volumenprozent und • kohlenhydratarmes Bier – bei einem Stammwürzegehalt von 8,0 bis 9,0 %, einem Alkoholgehalt von höchstens 4,5 und einem Kohlenhydratgehalt von höchstens 7,5 pro Liter. Bierarten nach Sorte der verwendeten Hefe Folgende Bierarten unterscheiden sich nach der Sorte der verwendeten Hefe: Obergärige Biere Weißbier, gebraut aus Weizen Die Bezeichnung obergäriges Bier beruht darauf, dass bei obergärigen Bieren die Hefe (Saccharomyces cerevisiae) während der Gärung in klassischen Brauverfahren an die Oberfläche stieg. In modernen Brauverfahren sinkt sie nach Ende der Gärung, wie untergärige Hefe, zu Boden. Die für die Obergärung erforderlichen höheren Gärtemperaturen (15 bis 22 C) führen zu einer vermehrten Bildung von Estern und höheren Alkoholen durch die Hefe. Diese verleihen den Bieren oft ein fruchtiges Aroma. Obergärige Biere wurden früher oft ohne Lagerung direkt im Anschluss an die Hauptgärung vermarktet. Sie waren ungespundet und generell nur kurz haltbar. Heutzutage wird eine Lagerung ähnlich wie bei den untergärigen Bieren durchgeführt. Zu den obergärigen Bieren gehören z. B.: • Ale, • Altbier, • Berliner Weiße, • Gose, • Haferbier, • Kölsch bzw. Wieß, • Porter, • Roggenbier, • Steinbier, • Stout, • Dinkelbier, • Weizenbier, auch bekannt als Weißbier oder Hefeweizen, und • Emmerbier Untergärige Biere Isländisches Lagerbier „Zoigl-Biere von diversen Brauereien Bei untergärigen Bieren sinkt die Hefe (S. carlsbergensis) nach dem Gärungsprozess auf den Boden des Gärtanks. Es sind gewissermaßen „ausgebaute Biere, die eine gewisse Reifezeit benötigen, aber auch länger haltbar sind als die obergärigen. Diese Herstellung benötigt Kühlung mit Temperaturen von unter 10 C, ist also ganzjährig erst seit der Erfindung der Kältemaschine möglich. Deswegen konnte beispielsweise das Märzen früher nur bis März gebraut werden, woher es seinen Namen hat. Zu den untergärigen Bieren gehören z. B.: • Bock, • Doppelbock, • Dunkles, • Exportbier, • Helles, • Lager, manchmal auch Wiener Bier genannt), • Märzen, • die meisten Festbiere, wie z. B. das Oktoberfest-Bier, • Nährbier • Pils, • Schwarzbier, • Schwarzviertler, • Urtyp, • Zoiglbier und • Zwickelbier (auch bekannt als Kellerbier). Spontangärige Biere Bei spontangärigen Bieren wird keine Hefe zugesetzt. Stattdessen wartet man, bis frei in der Luft fliegende Hefesporen in den offenen Gärbottich gelangen und die Gärung anregen. Es ist die älteste Art, die Würze zur Gärung zu bringen, und stammt aus der Zeit, als der Hefepilz den Menschen noch unbekannt war. Zu den spontangärigen Bieren gehören z. B.: • Gueuze, • Jopenbier, • Kriek sowie • Lambic. Besonderheiten • Eine Besonderheit stellt das Rauchbier dar, das sowohl unter- als auch obergärig gebraut werden kann. Es wird unter Zugabe von geräuchertem Malz hergestellt, wodurch es seinen rauchigen Geschmack erhält. • Eine weitere Besonderheit ist Weißbierpils. Dabei handelt es sich um eine Biersorte, für deren Herstellung sowohl ober- als auch untergärige Hefe eingesetzt wird: Für den Weißbierbestandteil kommt obergärige und für den Pilsbestandteil untergärige Hefe zum Einsatz. Beide Bestandteile werden zunächst separat hergestellt, Endvergärung und Reifung finden dann gemeinsam statt. Weißbierpils vereint den malzigen, prickelnden und fruchtigen Geschmack von Weißbier mit den erfrischenden Eigenschaften von Pils. • Weitgehend unbekannt ist das Hausbräu, das als Jungbier beim Bierfassen von den Hausbrauern in eigenen Fässern in der Brauerei abgeholt und zu Hause fertiggereift wird. Alkoholfreie Biere Sogenanntes alkoholfreies Bier enthält meist noch eine geringe Menge Restalkohol. Dieser liegt je nach Herstellungsverfahren zwischen 0,02 und 0,5 %. Zum Vergleich: Die meisten Fruchtsäfte enthalten von Natur aus durch Gärprozesse vergleichbare Alkoholmengen. Erst seit 2006 gibt es erste Biere mit 0,0 %.[7] Ein veraltetes Herstellungsverfahren für alkoholfreies Bier ist das Abbrechen des Gärprozesses, bevor sich ein nennenswerter Anteil Alkohol bilden kann, wie man es auch beim Malzbier macht. Das modernere Verfahren ist das Dialyseverfahren, wobei einem normalen Bier durch Osmose über eine Membran der Alkohol entzogen wird. Optimal ist eine Kombination von Osmose und Dünnfilmdestillation, bei der aus dem Permeat durch die Abdestillation von Ethanol wieder eine hypertonische Lösung wird. Alkoholfreies Bier hat zurzeit einen Marktanteil von etwa drei Prozent. Trockene Alkoholiker sollten kein alkoholfreies Bier trinken, da der Geschmack einen Rückfall auslösen kann. Biermischgetränke Hauptartikel: Biermischgetränk Bier wird auch mit anderen Getränken gemixt, meist mit Erfrischungsgetränken oder Fruchtsäften. In der Regel bestehen sie zu wenigstens 50 % aus Bier. Kuriosa Samichlaus-Bier Stärkste Biere • Als stärkstes Bier der Welt mit einem Alkoholgehalt von 28 Prozent wird häufig das in New Brighton (USA) gebraute Barley Johns Rosies Ale bezeichnet. Der hohe Alkoholgehalt wird unter anderem durch drei aufeinanderfolgende Zugaben von Kandierzucker und ChampagnerHefe erzielt. • Das laut Guinness-Buch der Rekorde (seit 1994) stärkste Bier der Welt (nach Stammwürze) ist das „Vetter 33 aus Vetters Alt Heidelberger Brauhaus. Silvester 1987 kredenzte Braumeister Rudolf J. Kasper zum ersten Mal den sehr gehaltvollen Trunk, als er eine Wette mit Herrn Vetter und dem Vetter-Team abschloss, bei der er beweisen wollte, dass er das stärkste Bier der Welt brauen kann. Mit seinem „Vetter 33 bot er ein Starkbier als Hausmarke mit einer Stammwürze, die zwischen 33,19 Gewichts- und 37,91 Volumenprozent lag. • Eines der stärksten Biere Europas ist das Samichlaus-Bier (Santa-Claus-Bier). Es wird in der Brauerei „Schloss Eggenberg in Österreich gebraut und hat einen Alkoholgehalt von 14 Prozent und eine Stammwürze von 32 Prozent. Die Brauerei „Schloss Eggenberg übernahm Name und Rezept von der (durch die Feldschlösschen Getränke AG aufgekauften und geschlossenen) Brauerei Hürlimann in Zürich. • Als das stärkste Bier Deutschlands wird häufig der „Donnerbock bezeichnet. Es hat einen Alkoholgehalt von 13 Prozent (Stammwürze: 25 Prozent) und löste damit das aus Kulmbach • stammende EKU 28 („Kulmbacher Kulminator) ab. Letzteres galt für viele Jahre als stärkstes Bier der Welt. • An der Spitze der stärksten Deutschen Biere dürfte jedoch ein Bier der Schorschbräu (Oberasbach/Franken) mit 40% Alkohol stehen. [16] Sonstiges • Zwei Fässer Bier waren 1836 die erste Fracht, die in Deutschland mit der Eisenbahn befördert wurde. Das geschah auf der Bahnstrecke von Nürnberg nach Fürth.[17] • In den USA wird Bier mit einem Alkoholgehalt von über 4,5 Prozent aufgrund der vielfältigen Gesetzgebung zu alkoholischen Getränken oft nicht als beer, sondern als malt liquor verkauft. • In Schweden ist Bier mit über 3,5 Vol-% nicht frei im Handel erhältlich, sondern nur in Filialen der staatlichen Kette Systembolaget. Finnland ist dabei etwas großzügiger: Hier ist Bier bis 4,7 Vol-% im freien Handel erhältlich, während höherprozentiges Bier nur in den staatlichen sogenannten „Alko-Läden verkauft wird. • Die höchste Brauereidichte der Welt gibt es in Oberfranken (siehe dazu die Liste von Brauereien in Bayern). Deshalb wird diese Gegend auch Bierfranken genannt – im Gegensatz zum westlich davon liegenden Weinfranken, womit der größeren Bedeutung des Weinbaus in Unterfranken Rechnung getragen wird. • Bier hat etwa 8000 Inhaltsstoffe, darunter mehr als 400 Duftstoffe. Im Vergleich dazu: Wein enthält ca. 1200 verschiedene Stoffe.[18] • Der Codex Hammurapi, eine der ältesten Gesetzessammlungen der Welt, widmet sich besonders ausführlich auch dem Bier: Zahlreiche Paragrafen beschäftigen sich mit seiner Herstellung, dem Bierpreis und seiner Zuteilung. So hatten babylonische Provinzverwalter und Hohepriester Anrecht auf die Höchstmenge von rund fünf Litern pro Tag, den Hofdamen des Königs standen immerhin noch drei Liter zu.[19] • In Biergärten und anderen Ausschankörtlichkeiten hat das Bier aus Fässern zumeist dieselbe Temperatur, wohingegen viele Menschen sehr individuelle Vorlieben bezüglich der richtigen Temperatur haben. Daher gibt es sogenannte Bierwärmer, mit denen ein Bier individuell temperiert werden kann. • In Bayern existierte bis April 1958 eine Bierpreisbindung, vergleichbar der heutigen Buchpreisbindung in Deutschland und Österreich.