Arbeitsblatt: Fabeln umschreiben und aufführen
Material-Details
Die Schüler erhalten eine Fabel zugeteilt. Je nach Fabel arbeiten sie in 2er oder 3er-Gruppen. Die Fabeln werden in Dialoge umgeschrieben und vor der Klasse aufgeführt.
Deutsch
Texte schreiben
7. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
63247
1543
8
25.06.2010
Autor/in
Jann (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Fabeln umschreiben Auftrag: Die untenstehenden Fabeln enthalten keine oder nur wenige Dialoge mit direkter Rede. Schreibe die Fabel so um, dass ein Gespräch entsteht und du sie zusammen mit Mitschülern theatralisch vorführen kannst. Der Adler und die Schildkröte (2 Personen; Adler und Schildkröte) Eine Schildkröte bat einen Adler, ihr Unterricht im Fliegen zu geben. Der Adler suchte es ihr auszureden, aber je mehr er sich bemühte, ihr das Törichte ihres Wunsches klarzumachen, desto mehr beharrte sie darauf. Ihrer dringenden Bitten müde, nahm der Adler sie endlich in die Luft und ließ sie ungefähr turmhoch herabstürzen; zerschmettert lag sie auf der Erde und mußte so ihre Torheit büßen. Trachte nicht nach Dingen, die die Natur dir versagt hat; was die Natur versagt, kann niemand geben. Der Fuchs und der Bock (2 Personen; Fuchs und Bock) Ein Bock und ein Fuchs gingen in der größten Hitze miteinander über die Felder und fanden, von Durst gequält, endlich einen Brunnen, jedoch kein Gefäß zum Wasserschöpfen. Ohne sich lang zu bedenken, sprangen sie, der Bock voraus, hinunter und stillten ihren Durst. Nun erst begann der Bock umherzuschauen, wie er wieder herauskommen könnte. Der Fuchs beruhigte ihn und sagte: Sei guten Muts, Freund, noch weiß ich Rat, der uns beide retten kann! Stelle dich auf deine Hinterbeine, stemme die vorderen gegen die Wand und recke den Kopf recht in die Höhe, daß die Hörner ganz aufliegen, so kann ich leicht von deinem Rücken hinausspringen und auch dich retten! Der Bock tat dies alles ganz willig. Mit einem Sprung war der Fuchs gerettet und spottete nun des Bocks voll Schadenfreude, der ihn hingegen mit Recht der Treulosigkeit beschuldigte. Endlich nahm der Fuchs Abschied und sagte: Ich sehe schlechterdings keinen Ausweg zu deiner Rettung, mein Freund! Höre aber zum Dank meine Ansicht: Hättest du so viel Verstand gehabt als Haare im Bart, so wärest du nie in diesen Brunnen gestiegen, ohne auch vorher zu bedenken, wie du wieder herauskommen könntest! Der Frosch, die Ratte und die Weihe (3 Personen; Frosch, Ratte und Weihe) Ein Frosch stritt mit einer Ratte um einen Sumpf. Der Frosch behauptete, daß er ihn mit dem größten Rechte besitze; die Ratte hingegen, daß er ihr gehöre und daß der Frosch ihr denselben abtreten müsse. Dieser wollte aber nichts davon hören, und so gerieten sie bei diesem Streite hart aneinander. Wieviel besser hätten sie getan, wenn sie sich verglichen hätten; denn in der Hitze des Streites hatten sie nicht auf die Weihe geachtet, welche in der Ferne gelauert hatte, nun über die Kämpfer herfiel und beide zerriß. Der Löwe, Wolf und Fuchs (3 Personen; Löwe, Wolf und Fuchs) Ein alter Löwe lag krank in seiner Höhle; alle Tiere besuchten ihn; nur der Fuchs zögerte. Der Wolf ergriff diese erwünschte Gelegenheit, seinem Todfeind zu schaden, und brachte die harte Klage gegen ihn vor: es sei Stolz und Verachtung, daß er seinem Herrn und König nicht den schuldigen Besuch mache. Wie der Wolf noch so sprach, kam gerade der Fuchs dazu und vernahm aus dem Schluß der Rede, daß er verleumdet worden sei. Kaum sah er den Zorn des Löwen, als er auch schon schnell eine List bei der Hand hatte, sich zu verteidigen. Demütig bat er den Löwen um die Erlaubnis, reden zu dürfen, und als er sie mit Mühe erhalten hatte, sprach er: Gibt es wohl ein Tier, das mehr um das Leben unseres großmütigen Königs besorgt wäre als ich? Kaum hatte ich Kunde von Eurer Krankheit erhalten, als ich auch schon unermüdlich nach einem Mittel suchte, Eure Gesundheit herzustellen. Glücklich habe ich es vor einer Stunde gefunden. Bei dieser Rede legte sich der Zorn des Löwen, und er fragte schnell, was das für ein Mittel sei. Hülle deinen Bauch und deine Rippen, sagte der Fuchs, in eine frisch abgezogene, noch warme Wolfshaut, so bist du wiederhergestellt. Erfreut ließ der Löwe dem Wolf lebendig die Haut abziehen. Dies Geschäft besorgte der Fuchs selbst und raunte dem Wolf zu: Wie du mir, so ich dir. Der Löwe und der Bär (3 Personen; Löwe, Bär und Fuchs) Ein Fuchs war einmal auf Jagd gegangen, einen guten Bissen zu erbeuten. Er war noch nicht lange unterwegs, als er ein lautes Streiten vernahm. Ein Bär schlug mit seinen Tatzen nach einem Löwen und fauchte ihn wütend an: Ich war der erste beim Hirschkalb. Die Beute gehört mir, ich habe sie gefangen. Nein! brüllte der Löwe zornig zurück. Du lügst! Ich war als erster hier, und darum gehört die Beute mir. Er wehrte sich kräftig und schnappte mit seinen scharfen Zähnen nach dem Fell des Bären. Der Löwe und der Bär kämpften verbissen miteinander. Dem Fuchs erschien der Kampf endlos, denn nicht weit von ihm entfernt lag die Streitbeute, und er mußte sich zusammenreißen, daß er sich nicht gleich auf das Hirschkalb stürzte. Aber er war klug und sagte sich: Sind die Streitenden erst erschöpft, so können sie mir nichts mehr anhaben. Als der Bär und der Löwe nach unerbittlichem Kampf endlich kraftlos zusammenbrachen, waren sie tatsächlich nicht mehr fähig, sich zu rühren. Der Fuchs schritt an ihnen vorbei und holte sich die Beute. Er verneigte sich höflich und sagte: Danke, meine Herren, sehr freundlich, wirklich sehr freundlich! Lachend zog er mit dem Hirschkalb ab. Der Pfau und die Dohle (2 Personen; Pfau und Dohle) Ein Pfau und eine Dohle stritten sich um die Vorzüge ihrer Eigenschaften. Der Pfau brüstete sich mit dem Glanz, der Farbe und der Größe seiner Federn. Die Dohle gab all dieses zu und bemerkte nur, daß alle diese Schönheiten zur Hauptsache nicht taugten zum Fliegen. Sie flog auf, und beschämt blieb der Pfau zurück. Die Fledermaus (3 Personen: Fledermaus, 2 Wiesel) Eine Fledermaus fiel in das Gras. Sofort stürzte ein Wiesel auf sie zu und wollte sie verspeisen. Ach! piepste die Fledermaus in Todesangst. Was willst du? Was tust du? lasse mich am Leben! Ich kann nicht, ich hasse dich, weil ich alle Vögel hasse, fauchte das Wiesel. Die Fledermaus besann sich einen Augenblick. Ich bin doch kein Vogel; ich kann die Vögel nicht leiden; ich bin doch eine Maus! beteuerte sie. Da schenkte ihr das Wiesel das Leben. Kurze Zeit nachher hatte die Fledermaus dasselbe Unglück. Wieder war ein Wiesel daran, ihr den Hals durchzubeißen. Du sollst augenblicklich gefressen werden, sagte es, ich hasse alle Mäuse und dich auch! Aber ich bin doch keine Maus, ich kann die Mäuse nicht leiden! Ich bin doch ein Vogel! beteuerte die Fledermaus. Was du nicht sagst -, entschuldige! antwortete das Wiesel. Und die Fledermaus kam wirklich wieder mit dem Leben davon. Die Schildkröte und der Hase (2 Personen; Schildkröte und Hase) Eine Schildkröte, wegen ihrer Langsamkeit von einem Hasen gehöhnt, wagte es doch, ihn zu einem Wettlauf herauszufordern, den er auch, mehr aus Scherz als aus Prahlerei, annahm. Der Tag des Wettlaufs kam; das Ziel wird bestimmt, beide betreten in dem nämlichen Augenblick die Bahn. Die Schildkröte kriecht langsam, jedoch unermüdlich fort: der Hase legt sich, um den Hohn gegen die Schildkröte aufs höchste zu treiben, nach unendlich vielen Seitensprüngen, nur noch wenige Schritte vom Ziele entfernt, in das Gras nieder und schläft aus Mattigkeit ein, bis er durch der Zuschauer lauten Jubel geweckt, die Schildkröte bereits oben an dem Ziel erblickt. Schon sah er sie zurückkehren, ging aber aus Scham auf die Seite und gestand frei: in seinem zu großen Vertrauen auf seine Behendigkeit habe ihn das langsamste Tier von der Welt beschämt. Oft werden gute, aber flatterhafte Köpfe von mittelmäßigen, aber anhaltend fleißigen, eingeholt, ja übertroffen.