Arbeitsblatt: Tundra und Taiga
Material-Details
Passend bspw. zum Thema Skandinavien. Text welcher die beiden Begriffe erklärt, sowie aufzeigt, welche Folgen der Rückgang des Permafrostbodens hat.
Geographie
Europa
8. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
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07.07.2010
Autor/in
Sarah Hauswirth
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Tundra Die Tundra (baumlos) ist eine Vegetationsform der Subpolargebiete und bildet einen (häufig) durch Permafrost gekennzeichneten Landschaftsgürtel zwi-schen den arktischen Kältewüsten und dem Nadelwald. Die Vegetationsperiode beträgt 2 bis 4 Monate, und das wärmste Monatsmittel liegt zwischen 6 C und 10 C. Typische Gewächse sind Moose und Flechten sowie mit der Alpenflora verwandte höhere Pflanzen und Zwergsträucher. Die Tundra ist Ergebnis lebensfeindlicher Umweltbedingungen: Das Pflanzenwachstum wird durch kurze, kühle Sommer und lange, sehr kalte, dunkle Winter mit extremer Schneebedeckungszeit der Erdoberfläche sowie Permafrostboden mit Staunässe über gefrorenem Untergrund beeinflusst. Dementsprechend verfügen die Gewächse der Tundra über eine nur kurze Vegetationsperiode und müssen sich gegen Frost schützen. Sie zeichnen sich durch niedrige Wuchsformen aus, die unter der isolierenden Schneedecke überwintern können. Das oberflächliche Auftauen der Böden bereitet viele Probleme für den Bau von Gebäuden. Werden Gebäude im Winter auf den gefrorenen Böden gebaut, kann es passieren, dass diese durch das Auftauen wieder einstürzen. In Gebieten mit Permafrostböden werden deshalb Gebäude vornehmlich auf Pfählen gebaut, die bis in die permanent gefrorene Tiefe des Bodens reichen und somit auf festem Grund stehen. Außerdem kann Luft den Unterboden des Hauses umströmen und die vom Gebäude abgestrahlte Wärme abtransportieren, um ebenfalls den Boden nicht auftauen zu lassen. Rückgang der Permafrostböden Im Zuge der globalen Erwärmung wurde in den letzten Jahrzehnten eine Nordwärtswanderung der Permafrostgrenze beobachtet. Die Folgen sind Schäden an Strassen und Häusern, die dort, wo der Permafrost auftaut, nun auf Morast stehen. Langfristig wird ein Auftauen in noch wesentlich grösserem Ausmass befürchtet. In diesem Fall könnten aus den Permafrostböden Sümpfe entstehen, aus denen Methan in die Atmosphäre entweichen würde. Dieser Vorgang wäre eine Verstärkung der Erwärmung, da das Treibhauspotenzial von Methan etwa 25mal so gross ist wie das von CO2. Das Auftauen von Permafrostböden sorgt kurzfristig und lokal bereits für erhebliche und bedrohliche Veränderungen der Topographie. Vor allem im Norden Russlands sinken grosse ebene Flächen innerhalb kurzer Zeit plötzlich ab, wenn das gefrorene Wasser taut und an Volumen verliert, eingeschlossenes Gas entweicht, und das durchlöcherte Erdreich in der Folge unter dem eigenen Gewicht in sich zusammensinkt. Zurück bleibt auf weiten Flächen eine Kraterlandschaft mit schiefen und entwurzelten Bäumen und Seen, gefüllt mit Tauwasser. Das Auftauen der Permafrostböden in den Alpen setzt hingegen ganze Berghänge in Bewegung. Die wandernden Gebirgsmassen reissen die Gletscher zunehmend auf, und machen ein plötzliches Abrutschen immer wahrscheinlicher. Auch in Gebirgslagen Norwegens zeigt sich ein ähnliches Bild: Mit 0 bis -3 C ist der dortige Permafrostboden wärmer als man gemeinhin denkt. Deshalb sind auch dort bei anhaltender Klimaerwärmung massive Erdrutsche wahrscheinlich, da das gefrorene Wasser als Bindemittel loses Gestein, Sand und dergleichen zusammenhält. TAIGA Der boreale Nadelwald ist die am nördlichsten gelegene Vegetationszone der Erde, in der das Wachstum von Wäldern möglich ist. Dieser Waldtypus existiert nur auf der Nordhalbkugel. Die entsprechende Waldform wird auch Taiga genannt. Nördlich der borealen Nadelwaldzone befindet sich die Tundra. Das Ökosystem der borealen Nadelwaldzone bildet die grössten zusammenhängenden Wälder der Erde. Boreale Nadelwälder liegen in Eurasien (Skandinavien, Nordwestrussland, Sibirien, Mongolei) und Nordamerika (Kanada, Alaska). Wie der tropische Regenwald bilden sie einen erdumspannenden Gürtel, der in etwa zwischen 50 nördlicher Breite und dem nördlichen Polarkreis liegt. Die boreale Zone beginnt dort, wo das Klima für Hartholz-Laubbäume zu ungünstig ist, wo also die Sommer zu kurz und die Winter zu lang werden. Hier sinkt die Anzahl der Tage mit Tagesmitteltemperaturen über 10 unter 120, und die kalte Jahreszeit dauert länger als sechs Monate. Die nördliche Grenze der borealen Zone liegt dort, wo die Anzahl der Tage mit Tagesmitteltemperaturen über 10 unter 30 sinkt. Der boreale Nadelwald ist mit etwa 1,4 Milliarden Hektar der größte zusammenhängende Wald der Erde und die wirtschaftlich wichtigste Waldregion. Lebensbedingungen In der Taiga gibt es lange, schneereiche Winter und kurze, ziemlich kühle Sommer. Im Durchschnitt haben weniger als 4 Monate über 10 C. Die kalte Jahreszeit dauert 6 Monate. Die Vegetation erträgt eine Kälteperiode von 8 Monaten. In der ostsibirischen Taiga mit Permafrostboden dominieren Lärchen, die ihre Nadeln abwerfen und somit die größte Kälteresistenz besitzen.