Arbeitsblatt: „Mit 'Flitzi' im Straßenverkehr unterwegs!“ – Kommunikativer Aufbau und Erproben von Rollbrett-Stationen
Material-Details
Die Kinder haben selbstständig Rollbrett-Stationen aufgebaut und anschließend erprobt.
Bewegung / Sport
Bewegung
2. Schuljahr
11 Seiten
Statistik
64907
1417
5
05.08.2010
Autor/in
Rebecca Laduch
Land: Deutschland
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Modul Pb Sport Unterrichtsvorbereitung Schule/Adresse Klasse 2 Fach Sport Schulleitung Mentorin Datum/ Zeit/ Raum Thema der „Gemeinsam mit Flitzi unterwegs – Selbstständiges Einheit Entwickeln und Erproben eines Rollbrett-Parcours „Mit Flitzi im Straßenverkehr unterwegs! – Thema der Stunde Kommunikativer Aufbau und Erproben von RollbrettStationen Inhaltsverzeichnis 1. Übersicht über die geplante Unterrichtseinheit S. 1 2. Angaben zu der Lerngruppe und den Lernvoraussetzungen S. 1 2.1 Allgemeine Lernvoraussetzungen S. 1 2.2 Spezielle Lernvoraussetzungen S. 3 3. Sachanalyse S. 3 4. Didaktische Überlegungen S. 4 5. Methodische Überlegungen S. 6 6. Erwarteter Kompetenzzuwachs S. 7 7. Geplanter Stundenverlauf S. 8 8. Anhang S. 9 1. Übersicht über die geplante Unterrichtseinheit Stunde Thema 1. Std. „Wie verhalten wir uns richtig? – Klärung der Sicherheitsaspekte zum Umgang mit dem Rollbrett 2. Std. „Gemeinsam zu rollen macht mehr Spaß – Finden von Bewegungsmöglichkeiten allein und mit dem Partner „Auf die Plätze, fertig, los! – Erfinden von Staffelspielen in Gruppen 3. Std. 4. Std. „Rollendes Brett und rollender Ball – Sammeln und Erproben von Ballspielen 5. Std. „Mit Flitzi im Straßenverkehr unterwegs! – Kommunikativer Aufbau und Erproben von RollbrettStationen „Wir bauen unsere eigene FlitziLandschaft! – Entwickeln und Erproben eines Rollbrett-Parcours „Zeig uns euren Flitzi-Parcour! – Erproben einer anderen RollbrettLandschaft 6./7. Std. 8. Std. 9. Std. „Der Bau des Flitzi-Parcours war für mich – Abschließende Spiele mit Flitzi und Reflexion über die RollbrettEinheit Erwarteter Kompetenzzuwachs Die Schüler1 können die Verhaltensregeln zur Handhabung des Rollbretts beim Erproben von Bewegungsmöglichkeiten anwenden. Die Schüler können allein und zu zweit Verwendungsmöglichkeiten des Rollbretts entwickeln. Die Schüler können in Gruppen Möglichkeiten entwickeln, Staffeln und dazugehörige Variationen durchzuführen. Die Schüler wenden Jäger-, Hand- und Fußball an, indem sie deren bekannte Regeln auf das Rollbrett übertragen. Die Schüler können selbstständig Stationen bauen, indem sie sich untereinander absprechen, sich für einen Aufbau entscheiden und ihn erproben. Die Schüler stellen in Gruppen einen Rollbrett-Parcour auf, indem sie gemeinsam kooperieren und sich untereinander helfen. Die Schüler können den Parcour einer anderen Gruppe aufstellen, indem ein Schüler als Gruppenpräsident den Aufbau erklärt. Die Schüler können ihre emotionalen Eindrücke zur Rollbrett-Einheit erläutern, indem sie verschiedene Flitzi-Stationen beurteilen und auswerten. 2. Angaben zu der Lerngruppe und den Lernvoraussetzungen 2.1 Allgemeine Lernvoraussetzungen Die Lerngruppe ist eine 2. Klasse, die sich aus 8 Jungen und 7 Mädchen der Jahrgänge 2001/2002 zusammensetzt. Die Schüler kommen fast alle aus x. Seit November 2008 habe ich den Sportunterricht mit drei Stunden in der Woche übernommen. Allgemein ist zu sagen, dass die Klasse ein durchschnittliches Lernverhalten aufweist. Es gibt einige leistungsstarke Kinder, ein breites Mittelfeld und ein bis drei recht schwache Kinder, die aber wegen intensiver Förderung im schulischen wie auch häuslichen Bereich den Anschluss an die Klasse bisher halten konnten. Das allgemeine Sozial- und Arbeitsverhalten der Klasse war anfangs als weniger positiv zu bezeichnen. Dies hat sich jedoch durch intensive Bemühungen der Lehrerinnen stark verbessert. 1 Ich weise darauf hin, dass ich aus lesetechnischen Gründen auf eine explizite Nennung beider Geschlechtsformen verzichte. Wenn ich im Folgenden von Schülern, Lehrern oder sonstigen Personengruppen spreche, schließe ich auch die weibliche Form (wie Schülerinnen oder Lehrerinnen) mit ein. 2 Im Sportunterricht zeigen die Schülerinnen und Schüler viel Freude und ein gutes durchschnittliches Leistungsverhalten. Alle Kinder sind in Sportvereinen organisiert, außer und x.2 Unter den Kindern befinden sich drei Jungen, auf die ich hinweisen möchte, weil man sie besonders beachten muss: zeigt ein schlechtes Sozialverhalten, da er meist egozentrisch und beherrschend ist. Er ist ein „Siegertyp, kann schlecht verlieren und versucht sehr oft mit aller Macht seine Interessen durchzusetzen. Er möchte am liebsten stets alles bestimmen und geht dabei mit seinen Mitschülern eher grob und wenig einfühlend um. Trotzdem wird er von den anderen akzeptiert und nicht selten als erster in eine Mannschaft gewählt, da er gute sportliche Leistungen bringt. Besonders heute muss aber darauf geachtet werden, dass er kooperativ mit den anderen zusammenarbeitet und Kompromisse schließt. Trotz seines unsicheren und mangelnden Sozialverhaltens gehört x, genauso wie x, zu den leistungsstarken Kindern in der Lerngruppe. Sie verfügen über eine sehr gute Ausdauerfähigkeit und Bewegungskoordination. ist ein Migrantenkind aus Indien und lebt seit Herbst 2007 in Deutschland. Er kann sich zwar mit seinen Mitschülern unterhalten, hat aber eine sehr undeutliche Aussprache. Des Öfteren kommt es vor, dass er Arbeitsaufträge gar nicht oder falsch versteht. Deshalb muss heute darauf geachtet werden, dass er angemessen mit seiner Gruppe kooperiert. arbeitet zwar gerne mit einem Partner oder in einer Gruppe, allerdings zeigen sich auch Schwierigkeiten im Umgang mit seinen Mitschülern. Er kann seine Gefühle oftmals nicht sicher beherrschen und gerät deshalb schnell in problematische Situationen. Daher muss er noch lernen, sich an Regeln zu halten und mit anderen Kindern angemessen umzugehen. war bereits bei der Schuluntersuchung und am „Kennenlerntag vor der Einschulung im Hinblick auf die Schulreife auffällig. Er ist körperlich sehr klein und zierlich und hat sowohl fein- als auch grobmotorische Defizite. Zudem weist er Koordinationsprobleme auf und ist im Lern- und Arbeitsverhalten sehr langsam. und haben Defizite im Bereich Auge-Hand-Koordination und machen einen bewegungsunsicheren Eindruck. Neben x, die zudem unter Diabetes leidet, nehmen sie bereits das zweite Jahr am Sportförderunterricht teil. 2.2 Spezielle Lernvoraussetzungen Die Vorerfahrungen zum Rollen sind bei allen Kindern vorhanden, da diese Inhalte im vorangegangenen Schuljahr schon aufgegriffen wurden. In Bezug auf die heutige Stunde sind 2 Zu den Sportarten gehören Fußball, Schwimmen, Turnen und Tanzen. 3 die Lernvoraussetzungen bereits gegeben. Eine Einheit zum Rollbrett mit anschließendem Erwerb des Rollbrettführerscheins wurde im 1. Halbjahr (Herbst/ Winter) der 1. Klasse durchgeführt. In den vorherigen Stunden wurden Sicherheitsaspekte zum Umgang mit dem Rollbrett besprochen und vielfältige Bewegungsmöglichkeiten allein und mit dem Partner erprobt. Des Weiteren wurden Staffel- und Ballspiele mit dem Rollbrett in Gruppen erfunden. Der Sitzkreis in der Sportstunde und die einzuhaltenden Regeln bezüglich Gesprächs-, Verhaltens- und Arbeitsphasen sind allen Kindern bekannt. Daher ist anzunehmen, dass die Lerngruppe das gewählte Programm gut bewältigen kann. Trotzdem muss darauf geachtet werden, dass und den Unterrichtsablauf nicht stören und sie, wenn nötig, auch mehrmals zu ermahnen. 3. Sachanalyse Im Vordergrund der heutigen Sportstunde stehen insbesondere der Aufbau und die Erklärung von Rollbrett-Stationen. Rollbretter können aus Sperrholz mit vier Lenkrollen3 in den Maßen 55 35 cm, aber auch aus Kunststoff mit zusätzlich zwei Griffen an zwei Seiten bestehen4. Als psychomotorisches Übungsgerät dient das Rollbrett im Sportunterricht insbesondere der motorischen und sozialen Entwicklung. Es ist vielseitig einsetzbar und bietet „eine Fülle von Bewegungsmöglichkeiten, die in weiten Bereichen Spaß und Freude, zudem aber auch noch grundlegende und neuartige koordinative (vgl. 6. Erw. KZ) und konditionelle Fähigkeiten wirkungsvoll vermitteln können.5 Das Rollbrett besitzt also einen hohen Aufforderungscharakter, durch den vielfältige Aktivitäten, wie wechselnde Fahrpositionen, um Hindernisse fahren sowie schnell oder langsam fahren bei den Kindern angeregt werden. 6 Da Technik und Bewegungsbeherrschung kaum erforderlich sind, ist es auch gut für leistungsschwächere Schüler (vgl. 2.1 A. LV) geeignet. Zudem gibt es bestimmte Sicherheitsregeln7 beim Gebrauch des Rollbretts, an die sich die Kinder halten müssen.8 In der heutigen Stunde geht es auch darum, sich mit seinen dem Mitschülern bei Aufbau der Stationen 3 Vgl. Baumann et al. 2001, S. 16. Dieses Rollbrett wird in der heutigen Stunde verwendet: 5 Vgl. Butte/ Stündl 2000, S. 146; Dazu gehören die Reaktions-, Differenzierungs-, Orientierungs-, Gleichgewichts- und Rhythmusfähigkeit. 6 Vgl. Möller 2003, S. 6. 7 Unbenutzte Rollbretter (RB) liegen umgedreht auf dem Boden! Nicht auf dem RB stehen! Hände weit genug weg von den Rollen halten! Zusammenstöße vermeiden! Lange Haare zusammenbinden! 8 Vgl. ebd., S. 5, 7. 4 4 abzusprechen und sich darauf zu einigen, an welcher Stelle ein bestimmtes Gerät positioniert wird. Je nachdem, wie der Geräteaufbau verändert wird, lässt sich der Schwierigkeitsgrad variieren. Gleichzeitig können neue Bewegungssituationen konstruiert und erfunden werden, indem verschiedene Geräte z.B. verschoben oder auseinander gebaut werden. Hierbei dient die Kommunikation der Effektivität des motorischen Geschehens im Sportunterricht. Um eventuell auftretende Spannungen zu lösen und dem sozialen Wohlbefinden beizusteuern, ist es wichtig, Probleme gemeinsam zu thematisieren.9 4. Didaktische Überlegungen Der thematische Schwerpunkt der Sportstunde, nämlich der kommunikative Aufbau und das Erproben von Rollbrett-Stationen, spricht insofern besonders Grundschulkinder an, als dass sie auch im Alltag gerne mit allen möglichen Gegenständen rollen oder fahren. In den großen Pausen wird der Roller, das Pedalo oder das Sulky benutzt und mit der Familie werden Fahrradtouren unternommen. Dabei muss gelernt werden, sich bei zu wenig vorhandenen Fahrzeugen mit anderen Kindern abzuwechseln und sich zu einigen, wo langgefahren wird. Auch in der heutigen Stunde müssen die Kinder eventuell auftretende Konflikte bewältigen, Regeln einhalten (vgl. 3. SA) und sich einigen, wer die benötigten Materialien holt. Somit stellt dieses Stundenthema gleichzeitig einen Lebensweltbezug her, da die Umwelt mit ihren Möglichkeiten einschneidend Einfluss auf die Erweiterung von Bewegungs- und Gesprächserfahrungen ausübt. Gerade weil das selbstständige Bauen und Erproben der Fahrzeuge bzw. Straßen in vielerlei Hinsicht ansprechend ist, habe ich mich unter anderem für dieses Stundenthema entschieden. Der Umgang mit dem Rollbrett an den Stationen entspricht der doppelten Zielsetzung des Grundschulsports: zum einen der Selbsterfahrung hinsichtlich einer Bewegungsvielfalt beim freien Experimentieren und zum anderen dem zielgerichteten Kennenlernen von Bewegungsabläufen. Die zur Verfügung stehenden Geräte fordern zur Auseinandersetzung heraus und beinhalten den Reiz, den eigenen Körper im Gleichgewicht zu halten (vgl. 3. SA).10 In der heutigen Sportstunde erfahren die Schüler, dass sie bei dem gemeinsamen Aufbau der Stationen und der Bewältigung einzelner Aufgaben (Station: Abschleppwagen, Untergrundbahn) auf die Unterstützung und Hilfe der anderen bzw. des Partners angewiesen sind.11 Das Spiel und die Übungen der Stunde lassen also zum einen Bewegungserfahrungen 9 Vgl. Pühse 1990, S. 146/147. Vgl. Baumann et al. 2001, S. 5; vgl. auch Station: Straßenbahn. 11 Vgl. Frank/ Eckers 1999, S. 85. 10 5 zu, zum anderen muss mit dem Partner über Kraft, Schnelligkeit und Rhythmus abgestimmt (Station: Untergrundbahn) und Verantwortung für ihn übernommen werden (Station: Abschleppwagen). Station: Straßenbahn und Achterbahn werden zwar gemeinsam aufgebaut, aber alleine erprobt. Nach Wunsch können sie auch zu zweit durchlaufen werden. Rollende Geräte stellen heutzutage für Kinder gerade deshalb einen starken Anreiz dar, weil sich insbesondere durch die veränderte Freizeitgestaltung 12 das Erfahrungsfeld der Kinder gewandelt hat. „Das Gefühl, sich schneller und leichter als zu Fuß fortbewegen zu können, fasziniert und verlockt zu immer neuen und spontanen Bewegungen.13 Der Einsatz des Rollbretts im Sportunterricht ist wichtig, da mit ihm nicht nur der sportliche Aspekt geschult wird. Es kommt außerdem zur Förderung der Fantasiefähigkeit und des sozialen Miteinanders, welche wiederum zu einem verantwortlichen Umgang mit Situationen, Partnern und Materialien führt.14 Bezüglich des Hessischen Rahmenplans Grundschule gehören der Aufbau und das Erproben verschiedener Stationen zum Rollbrett zu den Inhalten des Handlungsbereichs Rollen Gleiten Fahren. Bei dem Umgang mit dem Rollbrett und anderen rollenden Geräten ist es für Kinder sowohl erforderlich, sich im Raum orientieren zu können, als auch anderen ge-genüber rücksichtsvoll und kooperativ zu sein.15 Während die Schüler Fortbewegungsmöglichkeiten entdecken, „verbessern sie ihr Gefühl für Balance und Gleichgewicht, erweitern ihre koordinativen Fähigkeiten und entwickeln neue Bewegungsfertigkeiten. Neben den Fähigkeiten des Rollens, () gehören auch solche des Lenkens, Steuerns und Transportierens (vgl. Station: Abschleppwagen und Achterbahn) dazu.16 Der Lernbereich „Rollen – Gleiten – Fahren hat bezüglich der sinnvollen Freizeitgestaltung exemplarischen Charakter. „Ein an der „Umwelt der Kinder orientierter Sportunterricht muss, neben den grundlegenden Erfahrungen im Umgang mit den verschiedenen Geräten und den intensiven Gleiterlebnissen, diesem Rechnung tragen.17 Zudem bietet es sich an, viele Inhalte in Projektwochen und Schulfahrten zu involvieren oder die Kooperation von Schule und Verein zu ermöglichen. Bezüglich dieses Lernbereichs wurde im November 2008 zur Erweiterung auch das Waveboardangebot der Firma „Streetsurfing an der Eschenwaldschule genutzt. Ein weiterer Einsatz ist geplant. 12 Dazu gehören Skateboard/ Waveboard und Inliner fahren sowie Roller fahren. MÖLLER 2003, S. 5. 14 Vgl. ebd., S. 6. 15 Vgl. HKM 1995, S. 234. 16 EBD., S. 234. 17 BAUMANN et al. 2001, S. 5. 13 6 5. Methodische Überlegungen Die heutige Sportstunde gliedert sich in das ADAC-Aufwärmspiel, den Aufbau und Erproben verschiedener Stationen zum Rollbrett, sowie in das Reflektieren und Diskutieren der gesammelten Erfahrungen. Am Anfang der Stunde wird aus Gründen des Gemeinschaftsgefühls und der gemeinsamen Begrüßung der Sitzkreis (Ritual) gewählt. In dieser Sozialform gibt die Lehrerin den Kindern einen Überblick über die Stunde, indem sie ihnen deren Inhalt transparent macht und zwei Werfer sowie drei ADAC-Rollbrettfahrer für das Aufwärmspiel bestimmt. Als Einstieg in die Stunde und zum Aufwärmen der Muskulatur spielen die Schüler das Spiel „ADAC (vgl. 8. AH). Hierbei findet eine physische Erwärmung statt und es wird gleichzeitig die Motivation erhöht. Zusätzlich erfolgt eine psychische Einstimmung, mit der soziale Kontakte und Körperkontakt einhergehen. Nach drei Minuten begeben sich wieder alle in den Sitzkreis. Nun folgt die Stationsaufbau- bzw. Erprobungsphase, in der die Lehrerin den Schülern eine Fantasiegeschichte zur Einstimmung auf die Fahrten an den Stationen erzählt und Fragen zum Aussehen der Gefährte stellt. Damit die Kinder schon einmal eine Vorstellung der Stationen bekommen, werden ein bis zwei anhand von bereitliegendem Material von den Kindern zusammengesetzt. Nach der Fantasiereise teilt die Lehrerin die Schüler in vier Gruppen durch Fahrzeugkärtchen ein. Dabei achtet sie darauf, dass Joshua nicht mit Arvinder oder Mathis (vgl. 2.1 A. LV) in einer Gruppe ist, da sonst Reibereien zwischen ihnen auftreten könnten. Die Lehrerin erklärt allen den Arbeitsauftrag an den Stationen und weist sie auf Partner- und Einzelaufgaben hin. Die Schüler sollen die Stationen nur anhand der Materialien, die auf den Stationskarten angegeben sind, ohne weitere Vorgabe nach ihren Vorstellungen aufbauen (vgl. 4. DÜ). Lediglich an Station: Straßenbahn ist das Seil bereits an der Sprossenwand befestigt, da es für die Kinder zu anspruchsvoll wäre, die richtige Höhe herauszufinden. Um eine zu große Zeitverzögerung zu vermeiden, liegen die Geräte an der Hallenseite zum Abholen bereit. Alternativ hätten auch Bildkarten der Stationen vorgeben können, wie diese auszusehen haben, aber dann wäre den Lernenden ihre Kreativität verwehrt geblieben, und sie hätten lediglich einen „Bauplan befolgen müssen. So ist zudem gewährleistet, dass sie sich untereinander absprechen müssen, wie sie vorgehen (vgl. 6. Erw. KZ). Die Lehrerin hilft, wenn nötig, beim Aufbau oder gibt Tipps, wie die Station aussehen könnte. Sobald die Gruppen ihre Station aufgebaut haben, dürfen sie diese erproben/ befahren (vgl. 6. Erw. KZ). Währenddessen müssen sie darauf achten, dass sie ausreichend Platz finden und 7 niemanden behindern bzw. anrempeln. Den Stationsbetrieb organisieren die Kinder selbst, um ihre Eigenaktivität und kommunikativen Kompetenzen zu fördern. Kinder, die die Sicherheitsregeln (vgl. 3. SA) zum Umgang mit dem Rollbrett nicht einhalten, werden von der Lehrerin daran erinnert. Der Wechsel der Stationen im Uhrzeigersinn wird durch ein akustisches Signal der Lehrerin angekündigt. Wenn den Kindern an den anderen Stationen die Idee kommt, ein bestimmtes Gerät zu verschieben, dürfen sie dies tun. Differenzierte Aufgabenstellungen zu Bewegungen werden nicht angeboten, da schwerere oder leichtere frei von den Schülern gewählt werden sollen. In der Stunde hätte auch auf einen Stationswechsel verzichtet und auf das Skizzieren und Präsentieren jeder Station Wert gelegt werden können. Diese Methodik wäre aber eher für eine Doppelstunde und eine 3./4. Klasse angebracht gewesen. Zudem habe ich mich aus Gründen des daraus folgenden Bewegungsmangels und Missvergnügens für die Durchlaufbarkeit der Stationen entschieden. Ein weiterer Grund für das Erproben jeder Station liegt in deren Reflexion am Ende der Stunde. Hier geht es darum, zu beschreiben, wie die Absprachen in den Gruppen funktioniert haben. Zusätzlich soll diskutiert werden, ob einzelne Gefährte realitätsnah aufgebaut wurden und wie sie eventuell anders aussehen könnten. Gleichermaßen soll versucht werden, Bewegungsmöglichkeiten in Worte zu fassen. Die Lehrerin schaltet sich nur ein, wenn bedeutsame Hinweise noch nicht gefallen sind. Damit ist gewährleistet, dass die Schüler eigene Änderungsvorschläge Fortbewegungsarten werden entwickeln noch einmal können. Gute demonstriert. Vorschläge zu einzelnen Dies der besseren dient Verdeutlichung und Verinnerlichung des Gesagten. Am Ende der Stunde klärt die Lehrerin die Kinder noch über den Inhalt der nächsten Sportstunde auf. 6. Erwarteter Kompetenzzuwachs Die Schüler können selbstständig Stationen bauen, indem sie sich untereinander absprechen, sich für einen Aufbau entscheiden und ihn erproben. Dabei erweitern sie im Einzelnen: • ihre Selbstkompetenz, indem sie verschiedene Möglichkeiten des Rollens/ Fahrens erproben. • ihre Sozialkompetenz, indem sie in Gruppenarbeit Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, Eigenverantwortlichkeit sowie soziale Kompetenzen beweisen. 8 • im psychomotorischen Bereich ihre Gleichgewichtsfähigkeit (Station: Straßenbahn) und die Kräftigung ihrer Muskulatur. 7. Geplanter Stundenverlauf Zeit Phase Inhalt Methode Sozialform Medien ca. 3 Umkleiden Die Lehrerin (L) fordert die Schülerinnen und Schüler (SuS) auf, sich in den Sitzkreis auf dem Mittelkreis der Halle zu treffen. Rollbretter Begrüßung Einstiegs-/ Motivationsphase Sitzkreis/ L-Vortrag/ Gelenktes Unterrichtsgespräch Tamburin, Vorstellung der Gäste Bekanntgabe des Themas L-Vortrag: „Heute werdet ihr zum Thema Straßenverkehr verschiedene Stationen aufbauen. Die begrüßt die SuS und macht ihnen den Stundeninhalt transparent. Aufwärmspiel: „ADAC Die Kinder spielen das Spiel „ADAC als Einstieg in die Stunde. Rollbretter Erarbeitungs-/ Erprobungsphase Sitzkreis/ Gelenktes Unterrichtsgespräch/ SuS-aktivität Stationskarten „Straßenverkehr Station: Abschleppwagen Station: Straßenbahn Station: Achterbahn Station: Untergrundbahn (s. Anhang) Die stimmt die auf die Erlebnisfahrten durch eine Fantasiereise ein und bespricht das Aussehen der Stationen. Dazu werden für einzelne Wagen Materialien in der Mitte zur Veranschaulichung verwendet. Danach teilt sie die in vier Gruppen ein und erklärt den Arbeitsauftrag. Aufbau der Stationen (mögliche Aufbauten s. Anhang) Die Gruppen stellen sich jeweils in eine Ecke der Turnhalle zu der Stationskarte. Die SuS besprechen die Geräteanordnung und bauen die Fahrzeuge bzw. Straßen nach den Stations-/Fahrzeugnamen als Hinweis und ihren Vorstellungen auf. Dabei hilft die beim Aufbau und gibt Anregungen. Fahren/ Bewegen an den Stationen: Erprobung unterschiedlicher Fahrpositionen und Bewegungsrichtungen An den Stationen fahren bzw. rollen die SuS in ihren Gruppen, wobei sie den Stationsbetrieb selbst organisieren und sich an Mitschülern orientieren. Wechsel der Stationen Der Wechsel erfolgt im Uhrzeigersinn und wird durch die mit der Handtrommel angekündigt. Stationskarten, Fahrzeugkärtchen Station 1: Rollbrett, 1 Stab, Parteiband, Pylonen, Kegel Station 2: Rollbrett, langes Seil, gr. Kasten, Sprossenwand Station 3: Rollbrett, 6 Pylonen, 1 Softball Station 4: Rollbrett, 2 Spielfeldumrandungen ca. 5 ca. 30 Die beobachtet, motiviert und erinnert ggf. an die Sicherheitsregeln zum Umgang mit dem Rollbrett. Reflexion ca. 7 Reflektieren und Diskutieren der gesammelten Erfahrungen im „Straßenverkehr Schwerpunkte: Beschreibung der Kommunikation bzw. Absprachen untereinander „Wie hat die Zusammenarbeit mit den anderen funktioniert? „Welche Absprachen habt ihr ge- Sitzkreis/ Gelenktes Unterrichtsgespräch Die SuS beschreiben/ erklären den anderen, wie die Zusammenarbeit mit den anderen funktioniert hat. Die stellt gezielte Fragen zu positiven und negativen Erfahrungen sowie zukünftigen alternativen Formen der Zusammenarbeit. Außerdem geht sie auf einzelne Stationen genauer ein und fragt, ob es auch anderen Möglichkeiten 9 troffen? „War das wirklich eine Untergrundbahn? „Was ist gut/ schlecht gelaufen? „Wie könnte die Zusammenarbeit das nächste Mal besser laufen? „Beschreibt eure Bewegungen! gibt, sie aufzubauen. Mgl. SuS-äußerungen: „Ein Kind hat vorgeschlagen, wie wir die Station bauen können, die anderen haben sie aufgebaut. „Wir konnten gut zusammen arbeiten, weil wir uns geeinigt haben. Ausblick auf die nächste Stunde L-Vortrag: „In der nächsten Stunde werdet ihr eine eigene große FlitziLandschaft erfinden. Die gibt eine kurze Transparenz über die folgende Sportstunde in der nächsten Woche. 8. Anhang Literaturverzeichnis Baumann, K. et al. (2001), Hessisches Landesinstitut für Pädagogik (HeLP) (Hrsg.): Rollen – Fahren – Gleiten lernen in der Grundschule. 1. Aufl. Materialien zum Unterricht; Heft 32. Wiesbaden. Butte, A./ Stündl, H. (2000), Hessisches Landesinstitut für Pädagogik (HeLP): Sportförderunterricht. Material für Ausbildung und Unterricht. 5. Aufl. Materialien zum Unterricht, Primar- und Sekundarstufe I; Heft 31. Wiesbaden. Frank, G./ Eckers, B. (1999): Bewegungsförderung für Kinder. Eine Übungssammlung mit Alltagsmaterialien und Kleingeräten. 2., korrigierte und erw. Aufl. Wiebelsheim: Limpert. Hessisches Kultusministerium (Hrsg.) (1995): Rahmenplan Grundschule. 1. Aufl. Wiesbaden: Moritz-Diesterweg. Möller, N. (2003): Das Rollbrett – Eine Kartei mit Übungen und Spielen. Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr. Pühse, Uwe (1990): Soziales Lernen im Sport. Ein Beitrag zur sportpädagogischen Lernzieldiskussion. Bad Heilbrunn/ Obb.: Klinkhardt. Spielregel „ADAC Zwei Werfer versuchen, die Läufer mit einem Softball abzuwerfen. Abgeworfene Spieler bleiben am Boden sitzen. Drei ADAC-Wagen (Rollbretter) laden die Spieler auf und bringen sie zur Werkstatt. Dort stehen sie vom Brett auf und spielen weiter. 10 Stationskarten „Straßenverkehr Abschlepp wagen Material: Rollbrett 3 Hütchen 1 Stab oder Parteiband Kegel Straßen bahn Material: 1 festes langes Seil 1 großer Kasten Sprossenwand Rollbrett Achter bahn Material: Rollbrett 6 Hütchen 1 Softball Unter grundbahn Material: Rollbrett 2 Spielfeldumrandungen Möglicher Aufbau der Stationen18 18 Vgl. Möller 2003, S. 51, 53, 55, 59. 11 Station: Abschleppwagen Station: Straßenbahn Station: Untergrundbahn19 Station: Achterbahn 19 Anstelle der Bänke werden 2 Spielfeldumrandungen eingesetzt, da sie eine Untergrundbahn besser darstellen. 12