Arbeitsblatt: Folgen der Eroberung Südamerikas

Material-Details

Diese Besuchsstunde (Note 1,3) behandelt auf problemorientierter Ebene die Frage, welche Folgen die Erobeurng Südamerikas hatte. Mit didaktischen Begrüdnungen, Reihenplanung, Verlaufsplan und allen Arbeitsmaterialien
Geschichte
Mittelalter
7. Schuljahr
18 Seiten

Statistik

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09.08.2010

Autor/in

Markus Spieker
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Studienseminar für das Lehramt Name LAA Schulleiter Schule Ausbildungslehrerin Lerngruppe Ausbildungskoordinato Fach Geschichte Hauptseminarleiter Datum 17.06.2009 Fachseminarleiter Uhrzeit 1. Unterrichtseinheit: „Auf zu neuen Ufern – Die Europäer erkunden die Welt 1.1 Einordnung der Stunde in die Unterrichtsreihe Humanismus und Renaissance lösen ein neues Zeitalter aus • Ein verbotener Blick über den Tellerrand – Himmelsbeobachtungen verändern das Weltbild • Irrungen und Wirrungen Seeweg nach Indien gesucht Die Zeit der großen Entdeckungsfahrten • Auf zu neuen Ufern – Europäer erkunden fremde Welten • Es geht westwärts – Kolumbus und die Fahrt ins Ungewisse • Eine Kreuzfahrt? – An Bord der Santa Maria • Kolumbus und die Ankunft in Indien – Zwei Kulturen begegnen sich Kontakte und Konflikte zwischen der „alten und der „neuen Welt • Der erste Kontakt – Hochkulturen in Mittel- und Südamerika • Von Montezuma, Tenochtitlan und Huitzilopochtli – Alltagsleben und Kultur der Azteken • Der Empfang der falschen Götter – Exodus einer Hochkultur Die neuen Herren und der Kolonialismus • „Mit Kreuz und Schwert –Welche Folgen hatte die „Conquista für die Ureinwohner? • „Divide et impera – Europäische Staaten teilen die Welt untereinander auf • Wie aus Menschen Sklaven werden – Der Dreieckshandel. 2. Ziel der Unterrichtsstunde Die Schülerinnen und Schüler1 setzen sich mit den Folgen der spanischen Eroberung des Aztekenreiches auseinander, indem sie Informationen über Kolonialisierung, Christianisierung und Ausbeutung des südamerikanischen Kontinents anhand verschiedener Quellen- und Autorentexte erarbeiten. Sie tragen ihre Ergebnisse zusammen und erkennen, dass mit der Kolonisation und Christianisierung größtenteils negative Folgen für die Ureinwohner einhergingen. 3. Ziel der Unterrichtsreihe Die SuS verlassen durch diese Reihe die mittelalterliche Epoche und wenden sich dem Beginn einer neuen Zeit zu. Sie sollen verstehen, dass die Erfindungen der Renaissance das alte, von Kirche und Aberglaube geprägte Weltbild langsam aufbrechen und der Mensch sich als Individuum neu zu definieren versucht. Die SuS erkennen, dass die Menschen, angetrieben durch ein frühkapitalistisches Handels- und Monopolwesen, neue Kontinente entdecken und einen Großteil zur Konstruktion unseres heutigen Weltbildes beigetragen haben. Sie befassen sich aber auch mit dem Alltagsleben derer Menschen, die nicht an dieser neu formierten Gesellschaftsspitze standen, sondern als die „kleinen Rädchen im System funktionierten. So erfahren sie mehr über die Seefahrer und den Traum des Kolumbus, der durch große Taten zu Ansehen und Reichtum gelangen wollte. Ein Schwerpunkt dieser Reihe liegt auf der Begegnung zwischen Entdeckern und Entdeckten, die schnell in Ausbeutung, Unterdrückung und Vernichtung umschlug und durch die Idee der Christianisierung und Kolonisierung getragen wurde. Abschließend sollen sich die SuS mit den Auswirkungen von Unterdrückung und Sklaverei befassen, deren Folgen noch in der heutigen Zeit sichtbar sind und einen idealen Alltags- und Gegenwartsbezug bieten. 4. Didaktischer Kommentar Wann das Mittelalter genau endet und die frühe Neuzeit beginnt, lässt sich, wenn überhaupt, nur schwer auf eine konkrete Jahreszahl festlegen. Einfacher ist die Frage nach den Indikatoren der Zeitwende zwischen Mittelalter und früher Neuzeit zu beantworten, die man an den Errungenschaften des Humanismus und der Renaissance festmachen kann. Angetrieben durch ein neues Welt- und Menschenbild, ebneten die Wissenschaftler dieser Epoche durch Erfindungen und die Verbreitung einer neuen Philosophie den Weg zu neuen Entdeckungsfahrten und legten somit den Grundstein für die „Wiederentdeckung des amerikanischen Kontinents durch Kolumbus. Die erste Begegnung zwischen der „alten und der „neuen Welt schlug schnell in Konfrontation, kriegerische Auseinandersetzung und schließlich Vernichtung der indianischen Hochkulturen um. Zu unterschiedlich schienen die Lebensweisen der christlichen Eroberer und der barbarisch anmutenden Hochkultur der Azteken. Unter dem Denkmantel von Christianisierung und der Überzeugung in göttlichem Auftrag zu handeln, kam es zur Ausbeutung, Unterdrückung und Versklavung unterlegener Kulturen und der Errichtung einer spanisch/europäischen Vormachtstellung in der Welt, die in Mexiko 300 Jahre andauerte und noch heute ihre negativen Folgen durch die Armut der in Mittel- und Südamerika lebenden Menschen offenbart. Der Kolonialismus war sicherlich ein wesentlicher Schritt in die Neuzeit und löste eine Fülle von Wohlstand und Innovationen aus, doch für viele Kulturen bedeutete er einen Bruch der eigenen Identität, wenn nicht gar das Ende. Aus diesem Enzwicklungsprozess ergibt sich auch die Relevanz dieses Themas für den Unterricht Die SuS sollten durch die Kenntnis dieser Entwicklung künftig dazu beitragen, dass scheinbar rückschrittlichen Völkern und Gesellschaften gegenüber Toleranz und Solidarität ausgeübt wird, indem sie sich konkret mit der Lebenswelt dieser Völker auseinandersetzen. In den Richtlinien der Realschulen des Landes Nordrhein-Westfalen für das Fach Geschichte ist der Gegenstandsbereich „Entstehung der Neuzeit und „Entdeckung der Welt verbindlich vorgesehen. In diesem Kontext ist auch die thematische Untergliederung „Mit Kreuz und Schwert – Die Folgen der spanischen Eroberung für die Ureinwohner einzuordnen.2 Das schulinterne Curriculum der Peter-HilleRealschule in Nieheim legitimiert Ziele und Inhalte der heutigen Unterrichtsstunde unter dem Aspekt „Umgang mit Fremden und Andersdenkenden – Unterwerfung bzw. Ausrottung von Völkern (Azteken, Inka). 1 2 Im Folgenden nur noch SuS genannt. Richtlinien und Lehrpläne für die Realschule in Landes Nordrhein – Westfalen, Geschichte, Düsseldorf 2004, S. 77. In den vorausgegangenen Stunden haben sich die SuS, ausgehend von den Errungenschaften durch Humanismus und Renaissance, mit der Erkundung der Welt durch europäische Staaten befasst und wissen um die wichtigen Handelsbeziehungen zwischen Europa und Asien, die durch die Gründung des Osmanischen Reiches blockiert wurden. Die Notwendigkeit einen Seeweg nach Indien finden zu müssen; und die damit verbundenen Entdeckungsreisen, wurden von den SuS ebenso erarbeitet, wie die Überfahrt und Landung des Kolumbus in der „neuen Welt. Sie haben die in Mittel- und Südamerika ansässige Hochkultur der Azteken exemplarisch ergründet und sind mit dem kulturellen, gesellschaftlichen und alltäglichen Leben dieses Volkes vertraut. Ausgehend von der gewaltvollen Eroberung und Vernichtung des aztekischen Volkes durch die „Conquistadores unter Führung von Hèrnan Cortèz, können die SuS mit diesem Vorwissen an die heutige Stunde anschließen. Der didaktische Schwerpunkt der heutigen Stunde zielt darauf ab, dass sich die SuS mit den Folgen der spanischen Eroberung für den mittel- und südamerikanischen Kontinent und dessen Bevölkerung befassen und sich anhand von Quellen, Verfassertexten, Karten und Videoausschnitten mit der Christianisierung, Kolonisation und der damit einhergehenden Ausbeutung der Ureinwohner befassen. Sie sollen erkennen, dass die spanische Eroberung des Kontinents größtenteils negative Folgen für dessen Ureinwohner hatte. Der Einstieg in die Stunde wird problemorientiert angelegt und knüpft an das Vorwissen der SuS an. Die SuS sitzen in einem Halbkreis um die Tafel, damit jeder eine gute Sicht auf die Einstiegsfolie hat, die als stummer Impuls funktionalisiert ist. Auf der Folie äußert sich Cortèz zu den großartigen Folgen der Eroberung des südamerikanischen Kontinents. Unter dieser Äußerung ist das Bild „Landung des Cortès in Veracruz von Diego Rivera zu sehen. Das Bild zeigt deutlich die Unterdrückung, Versklavung und Ermordung der Ureinwohner, sodass bei den SuS ein Problembewusstsein zu der scheinbar unverständlichen Äußerung des spanischen Eroberers angebahnt wird. Da den SuS die weit reichenden Folgen der spanischen Eroberung noch nicht bekannt sind, sollten sie in der Lage sein, die Stundenfrage selbstständig zu benennen. In der Erarbeitungsphase, die als Stationenlernen für vier obligatorische und eine zusätzliche Station konzipiert ist, setzen sich die SuS intensiv mit den Folgen der spanischen Eroberung auseinander, indem sie verschiedene Verfassertexte, Quellen und eine Videosequenz fragengeleitet bearbeiten, die sich inhaltlich mit der Christianisierung, Kolonisation und Ausbeutung der Ureinwohner befassen. Der thematische Rahmen wurde auf diese drei Bereiche didaktisch reduziert, die allerdings sehr deutlich den aggressiv-expansiven Charakter der spanischen Missionierung darstellen. Bereiche wie „Aufstände gegen die Eroberer und „Verwaltungsformen des Kolonialreiches können aufgrund natürlicher Lehrplanvorgaben und zeitlicher Eingrenzung nicht im Rahmen des Geschichtsunterrichts geleistet werden. Es soll durch die Materialauswahl auch ein Schwerpunkt auf die überwiegend negativen Folgen der europäischen Herrschaft in Mittel- und Südamerika gelegt werden, da sich so die Ursprünge der gegenwärtigen Armut in Südamerika ansatzweise erklären lassen. Die ausgewählten Texte basieren auf verschiedenen Schulbuchtexten, die zusammengefasst, umformuliert und dem Leistungsvermögen der SuS angepasst sind. Diese werden durch zwei Textquellen ergänzt, welche die Aussagen der Verfassertexte verstärken. Es werden nur zwei Quellen gewählt, da die SuS dieser Klasse historische Quellen oftmals zu unkritisch behandeln und dadurch falsch deuten. Das ausgewählte Video stammt aus der Dokumentation „Der Untergang der Azteken des Fernsehsenders Phoenix aus dem Jahre 2009. Das Video wurde gekürzt und geschnitten, um den Inhalten dieser Stunde zu entsprechen. Es ist so angelegt, das besonders schwache Schüler die wichtigsten Informationen zum Stundenthema herausarbeiten und sichern können. Das Medium Film regt die Phantasietätigkeit der SuS an und fordert zur Parteinahme und Identifikation heraus. Wie kein anderes Medium kann der Film historische Realität plastischer erscheinen lassen und Emotionen wecken.3 Durch die Bereitstellung dieser vielfältigen Materialien für das Stationenlernen soll sichergestellt werden, dass alle SuS in der Lage sind, sich die wesentlichen Inhalte dieser Unterrichtsstunde selbstständig und eigenverantwortlich zu erarbeiten. Das Stationenlernen bietet den SuS die Möglichkeit, konstruktivistisch und individuell zu lernen. So wird Wissen nicht einfach übertragen, sondern jeder Lernende kann sein Wissen selbstständig und aktiv aufbauen4. Das Stationenlernen soll nicht als stille Einzelarbeit verstanden werden. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass sich die SuS an ihren 3 Pandel, Hans-Jürgen/ Schneider, Gerhard [Hrsg.]: Handbuch – Medien im Geschichtsunterricht, 4. Auflage, Schwalbach/Ts, 2007, S.371. 4 Brenner, Gerd und Kira: Fundgrube Methoden – Für alle Fächer, Berlin, 2005, S. 34. Stationen über Ergebnisse und Probleme austauschen und sich gegenseitig helfen. So können Leistungsunterschiede im Ansatz nivelliert werden. Um innerhalb der Lerngruppe zusätzlich leistungsbezogen differenzieren zu können werden einige Aufgaben als obligatorisch angesehen, sodass alle SuS über eine gemeinsame thematische Grundlage verfügen. Leistungsstarke SuS können zusätzliche Aufgaben bearbeiten, nachdem sie den obligatorischen Teil abgeschlossen haben. Eine weitere Differenzierungsstufe wird durch die Installation einer Zusatzstation geboten, an welcher die SuS einen Gegenwartstransfer ihrer Ergebnisse zu leisten haben. Der Gegenwartstransfer wird in dieser Phase nur in einer solchen Weise angeboten, da viele SuS dieser Klasse große Probleme haben historische Ereignisse auf gegenwärtige Ereignisse zu beziehen. In der Sicherungsphase sammeln sich die SuS in einem Stuhlhalbkreis vor der Tafel und präsentieren ihre Ergebnisse. Die Gesprächsrunde wird durch einen stummen Materialimpuls eröffnet, der die zentrale Unterrichtsfrage beinhaltet. Die SuS nehmen sich untereinander per Meldekette dran, sodass die Lehrperson noch im Hintergrund bleiben kann. Die SuS haben in dieser Phase die Möglichkeit, sich frei und adressatenorientiert zu ihren Ergebnissen zu äußern und ihre Ergebnisse gegebenenfalls zu korrigieren. Die anschließende Vertiefungsphase wird ebenfalls durch einen Materialimpuls eröffnet, der die Frage aufwirft, ob die SuS an der Feier zum 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas teilnehmen würden. Die SuS können so ihre Arbeitsergebnisse kritisch anwenden und mit ihnen eine eigene Meinung begründen. Außerdem wird so ein abschließender Gegenwartstransfer erreicht und ein konkreter Bezug zur Lebenswelt der SuS hergestellt. Die Lerngruppe besteht aus 24 SuS (14 Mädchen, 10 Jungen) mit einer unterschiedlich ausgeprägten Lern- und Leistungsbereitschaft und einem heterogenen Vorwissen zum Thema. Die Arbeitsform „Stationenlernen ist den SuS aus vorherigen Unterrichtsstunden bekannt. Am heutigen Tag fehlen drei besonders leistungsstarke SuS, die an einem schulischen Sportwettkampf teilnehmen. 5. Verlaufsplan Phase Einstieg: Ca. 5 Min. Unterrichtsschritt • Begrüßung der SuS und des Besuchs • stummer Impuls: Einstiegsfolie Methode/ Sozialform Medien • • stummer Impuls Folie, OHP SuS. beschreiben und deuten die Einstiegsfolie SuS. formulieren zentrale Stundenfrage (sinngemäß) L. notiert Fragen an der Tafel S. stellen Vermutungen an, werden an der Tafel festgehalten • Schüleräußerungen • Organisation des Zeitvorgabe: ca. 25 min • Einzelarbeit • Vier obligatorische Stationen und eine Zusatzstation: Christianisierung, Kolonisation, Ausbeutung, Südamerika heute. EA: Informationen filtern und notieren) GA: Nur bei Bedarf: Ergebnisse vergleichen, gegenseitig helfen und korrigieren LAA beendet das Stationenlernen der Lerngruppe durch ein akustisches Signal und bittet die SuS sich im Stuhlhalbkreis vor der Tafel zu sammeln. SuS stellen ihre Ergebnisse vor und nehmen sich gegenseitig dran Die zentralen Punkte werden an der Tafel gesammelt und mit den Thesen aus dem Einstieg verglichen • • Lehrervortrag Schülerpräsentationen • Ein Materialimpuls fordert die SuS kritisch Stellung zu nehmen. Die Stellungnahme sollten sie mit den erarbeiteten Ergebnissen verflechten • • Die SuS erhalten einen Text der Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú, der sich mit den aktuellen Lebensbedingungen der Indios befasst. Sie sollen Fragen zum Text beantworten • Die SuS finden eine Leitfrage, die in der Stunde beantwortet werden soll und können Vermutungen aufstellen. • Erarbeitung Ca. 25 Min. Die SuS befassen sich in Stationenarbeit mit den Folgen der spanischen Eroberung für die Menschen in Mittel- und Südamerika. Jeder kann in seinem individuellen Lerntempo arbeiten Sicherung Präsentation Ca 8 Min. Die SuS kennen die Folgen der spanischen Eroberung und stellen diese vor. Vertiefung Ca. 7 Min. • • • • • • • • Die SuS wenden ihr erworbenen Wissen an und nehmen diese als Grundlage für ihre eigene Meinungsbildung Reserve Hausaufgabe SuS können auf ihr Vorwissen zurückgreifen und neu Erkenntnisse einordnen. Stationenlernen • • • • Tafel Arbeitsaufträge Material Notebooks • Klangstab • Ergebnisse des Stationenlerne ns • Tafel auswertendes Unterrichtsgespräch • Plakat zum 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas Unterrichtsgespräch • Arbeitsblatt 5. Literatur- und Quellenverzeichnis Richtlinien und Lehrpläne für die Realschule in Landes Nordrhein – Westfalen, Geschichte, Düsseldorf ,2004. Pandel, Hans-Jürgen/ Schneider, Gerhard [Hrsg.]: Handbuch – Medien im Geschichtsunterricht, 4. Auflage, Schwalbach/Ts, 2007, Brenner, Gerd und Kira: Fundgrube Methoden – Für alle Fächer, Berlin, 2005 Quellen: Geschichte Real 2 – Arbeitsbuch für Realschulen Nordrhein-Westfalen, Berlin, 2007. Entdecken und Verstehen 2 – Geschichte an Realschulen NRW, Berlin, 2006. Zeitreise 2, Leipzig, 2005. Reise in die Vergangenheit 7/8, Braunschweig, 2008. Videomaterial: Der Untergang der Azteken – Videoproduktion der ARD und Phoenix aus dem Jahr 2008. Onlinelink: Zugriff: 08.06.2009 Bildmaterial: renaissance/synopsenbilder/cortez-landung.jpg Zugriff: 12.06.2009 Anhang: Einstiegsfolie (Erste Einstiegsidee – Hätte sich als Materialimpuls zur Sicherung gut geeignet!) Stationsaufgaben Stationszettel Arbeitsmaterialien Materialimpuls Sicherungs- und Vertiefungsphase Hausaufgabenzettel 1521 schrieb der spanische Eroberer Hernàn Cortèz: „Die Folgen der Eroberung des südamerikanischen Kontinents waren großartig und besser als jemals erwartet! Das Stationenlernen! Unser Ende wird weitreichende Beim Folgen habenStationenlernen kannst du aus vorhandenen Materialien zu einem Thema auswählen. Du bist hierbei für deinen Lernprozess völlig selbst verantwortlich! Nutze diese Chance, indem du versuchst alle Fragen deines Arbeitszettels zu bearbeiten. Zu diesem Zettel brauchst du noch dein Geschichtsheft, in welchem du deine Ergebnisse sicherst! Löse erst alle Pflichtaufgaben der Pflichtstationen (1-4). Wenn du dann noch Zeit hast, kannst du die Zusatzaufgaben auch noch bearbeiten und zur Zusatzstation gehen 1.Du kannst mit einer Station deiner Wahl beginnen. Wahlstationen darfst du erst nach den Pflichtstationen bearbeiten. 2.Schreibe immer zuerst die Nummer der Station und das Thema als ge! ä3.Lies dann genau deine Arbeitsauftr nicht tter ä beschriftet 4.Die Arbeitsbl ltig ä werden. mit ihnen – Gehe um! sorgf 5.Bei Fragen meldest du dich und fragst die Lehrperson. 6.Lege am Ende der Arbeit das Arbeitsblatt auf den Platz zur 7.Arbeite so, dass deine Mitsch rtöwerden! gest 8.Dennoch darfst du dich mit den Leuten an deiner Station austauschen. Regeln zum Stationenlernen Arbeitsaufträge Stationenlernen „Die Folgen der europäischen Eroberung Mittel- und Südamerikas Station 1 – Film: Der Untergang der Azteken 1. Was passierte mit der Kultur der Azteken durch die Eroberung der Spanier? Notiere in Stichpunkten Zusatzaufgabe: Was wollte der Dichter Heinrich Heine mit seinem Gedicht über Hernán Cortés ausdrücken: „Nicht ein Held und auch kein Ritter. Nur ein Räuberhauptmann war er! Station 2: Die Christianisierung 1. Fasse in Stichpunkten zusammen, wie man versuchte die Indianer zu „guten Christen zu erziehen! Zusatzaufgabe: Warum hat man die Kirche „Nuestra señora de los remedios wohl auf einer alten Aztekenpyramide erichtete? Was wollte man damit ausdrücken? Station 3: Kolonisation 1. Fasse stichpunktartig zusammen, wie eine Kolonie errichtet wurde. Alternativ kannst du diese Aufgabe auch als Mindmap darstellen. 2. Welche Vorteile hatten die Europäer durch die Errichtung von Kolonien? Zusatzaufgabe: Notiere dir mit Hilfe der Karte welche Produkte eingeführt (importiert) und welche Waren ausgeführt (exportiert) wurden Station 4: Reichtum ohne Ende? Gold und Silber für Spanien! 1. Fasse zusammen, was mit den Indios durch die Gold- und Silbergier der Spanier passierte? 2. Was passierte mit den Edelmetallen, die in den Bergwerken abgebaut wurden? Zusatzstation: Südamerika heute Warum hat sich die Situation der Menschen in Südamerika in den letzten Jahrhunderten wohl kaum verbessert? Schreibe deine Vermutungen auf! Du kannst zusätzlich mit deinen Mitschülern über diese Frage diskutieren! 1. Station: Der Untergang der Azteken An dieser Station erfahrt ihr anhand eines Videos etwas über die Folgen der spanischen Eroberung für die Menschen in der „neuen Welt. Schaut euch den Film aufmerksam an und bearbeitet eure Arbeitsaufträge für die Station 1! Hinweis: Es können immer nur 4 Leute gleichzeitig an dieser Station arbeiten! Station 2: Die Christianisierung An dieser Station erfahrt ihr anhand eines Textes etwas über die Christianisierung der Ureinwohner durch die spanischen Eroberer. Lest euch den Text aufmerksam durch und bearbeitet eure Arbeitsaufträge für die Station Hinweis: Es können maximal 6 Leute gleichzeitig an dieser Station arbeiten! Station 3: Der Kolonialismus An dieser Station erfahrt ihr anhand eines Textes etwas über den Kolonialismus durch die spanischen Eroberer. Lest euch den Text aufmerksam durch und bearbeitet eure Arbeitsaufträge für die Station Hinweis: Es können maximal 6 Leute gleichzeitig an dieser Station arbeiten! Station 4: Gold und Silber für Europa An dieser Station erfahrt ihr anhand eines Textes etwas über die Ausfuhr von Edelmetallen durch die spanischen Eroberer. Lest euch den Text aufmerksam durch und bearbeitet eure Arbeitsaufträge für die Station Hinweis: Es können maximal 6 Leute gleichzeitig an dieser Station arbeiten! Zusatzstation: Südamerika heute Erst bearbeiten, wenn ihr alle Pflichtaufgaben der übrigen Stationen beendet habt! An dieser Station erfahrt ihr etwas über die heutige Situation der Menschen in Südamerika. Lest euch den Text aufmerksam durch und bearbeitet eure Arbeitsaufträge für die Station Station 2: Christianisierung – Eroberung mit dem Kreuz: Nach der Eroberung des Aztekenreichs kamen auf Befehl des spanischen Königs viele Geistliche nach Mexiko. Sie führten in allen Gebieten den christlichen Glauben ein und bekämpften die Religion der Indianer als Götzendienst. Einen guten Vorwand zur Einführung des Christentums lieferten die Menschenopfer, die die Azteken ihren Göttern dargebracht hatten. Tausende von Indianern wurden zwangsweise getauft. Der erste Bischof von Mexiko ordnete an, dass alle aztekischen Schriften verbrannt und die Tempel zerstört Die Kirche „Nuestra señora de los remedios wurde von den spanischen werden mussten. Er rühmte sich Eroberern auf einer aztekischen Tempelpyramide erbaut. damit, dass er in nur fünf Jahren 500 Tempel und mehr als 20.000 Götzenbilder zerstört hatte. So wollten die Spanier die Indianer zu „guten Christen und gehorsamen Untertanen erziehen. Die Einstellung der spanischen Geistlichen gegenüber den Indianern war sehr unterschiedlich Es gab welche, die sich durch ihre Habgier nicht von den spanischen Großgrund- und Bergwerksbesitzern unterschieden: Sie hielten die Indianer ihres Kirchenbezirks wie Sklaven. Diese arbeiteten dann für die Priester als Hirten, Baumwollarbeiter und Tagelöhner. Bei all diesen Beschäftigungen wurden die kirchlichen Aufgaben vernachlässigt. Es gab aber auch Mönche, denen das Wohlergehen der Indianer am Herzen lag. Sie wollten sie nicht ausbeuten, um eigene Reichtümer anzuhäufen, sondern „gute Christen aus ihnen machen. Sie sorgten dafür, dass die Indianer in ihrem Kirchenbezirk nicht unterdrückt wurden. Sie erlernten die verschiedenen Indianersprachen, ja sogar die Bilderschrift der Azteken. Dadurch erhielten sie tiefe Einblicke in die Lebenswelt der mexikanischen Bevölkerung. Sie übersetzten die Bibel in die verschiedenen Indianersprachen und konnten so wirkungsvoll missionieren. Die Unterdrückung der Indianer und ihre Missionierung hingen also eng miteinander zusammen. Station 3: Der Kolonialismus Kolonialreiche entstehen Die Eroberung Mexikos ist nur ein Beispiel aus einer langen Liste von Eroberungen. Oft spielten List, Grausamkeit und Habgier eine Rolle. So brachten Spanien und Portugal die Länder unter ihre Herrschaft, die von den Seefahrern entdeckt worden waren. Die unterworfenen Gebiete wurden Kolonien genannt und vom Mutterland aus verwaltet. In allen Kolonien gründeten die Eroberer nach ihrer Ankunft Städte. Von den Städten aus wurde das umliegende Land veraltet und beherrscht. Seine Bewohner sollten freie Untertanen der Krone sein. Da man sich die Heiden aber nicht als Untertanen vorstellen konnte, sollten sie zum christlichen Glauben erzogen werden (Hierüber erfährst du mehr an Station 2). Hauptziel der spanischen Herrschaft in Amerika war es, so viel wirtschaftlichen Gewinn wie möglich aus den Kolonien nach Spanien zu ziehen. Deshalb wurde besonders der Handel von Spanien aus gelenkt und Karte Mittelamerikas, welche die Kolonien und kontrolliert. Überall wo es Bodenschätze gab, Handelswaren zeigt! wurden Bergwerke angelegt. Der König von Spanien bekam von allen gefundenen Edelmetallen (Gold und Silber) ein Fünftel als Steuer. Die jährlichen Silberlieferungen nach Spanien stiegen von 17500 Kilogramm im Jahr 1550 auf 270.000 im Jahr 1600. Reichen Gewinn erwirtschafteten die europäischen Eroberer auch in der Landwirtschaft. Nach der Eroberung wurden die Felder der Indios an die wenigen Eroberer verteilt. So entstanden große landwirtschaftliche Güter, so genannte Latifundien. Auf ihnen wurde vor allem angebaut, was man in Europa benötigte: Zucker, Tabak, Baumwolle, Mais und Paprika Die Indianer mussten unter härtesten Bedingungen auf den Latifundien und in den Bergwerken arbeiten. Ein Schreiber berichtet in einer Quelle: Quelle: „Ein königlicher Beamter erhielt 300 Indios als Arbeiter zugeteilt. Nach drei Monaten hatte er durch die Arbeiten in den Gruben 270 davon zu Tode gebracht. Man gab ihm wiederum dieselbe Zahl, doch er brachte sie wieder um. In drei oder vier Monaten starben mehr als 7000 Kinder, weil Väter und Mütter in die Gruben geschickt wurden. Station 4: Reichtum ohne Ende? Gold und Silber für Spanien! Durch die Kolonisation und die Christianisierung (hierüber erfährst du näheres an den Stationen 2 und 3) kamen immer mehr Europäer nach Mittel- und Südamerika. 1531 vernichtete der Spanier Francisco Pizarro das zweite große Reich in Südamerika: Das Reich der Inka. Er erpresste von den Inkas riesige Summen Geld und nahm ihre Gold- und Silberminen gewaltsam in Besitz. Bergwerkbesitzer übernahmen die Kontrolle der Minen, in denen innerhalb weniger Jahrzehnte hunderttausende Indios zu Tode kamen. Die Eingeborenen wurden also unterdrückt, vertrieben, ermordet und als billige Arbeitskräfte benutzt. Verschiedene Mönche setzten sich für eine bessere Behandlung der indianischen Bevölkerung ein. Der Mönch Bartolomé de Las Casas gelang es, Gesetze zum Schutz der Indianer beim König von Spanien durchzusetzen. Ein Gesetz lautete: Dieser Kupferstich zeigt die Silbermine von Potossi im heutigen Bolivien. Dort lebten 1611 etwa 150.000 Menschen. Hier kamen unter unsäglichen Bedingungen tausende Menschen um. Quelle: „Wir ordnen an und befehlen, dass künftig aus keinem Grund irgendein Indianer zum Sklaven gemacht werde. Wir ordnen an, dass die, die als Sklaven gehalten werden in Freiheit zu setzen sind. Wer dem zuwiderhandelt, soll hart bestraft werden. Die Großgrund- und Bergwerkbesitzer von Mexiko waren auf keinen Fall bereit, die Sklavenarbeit aufzugeben. Auch der spanische König wollte nicht auf die wertvollen Edelmetalllieferungen aus Mexiko verzichten. Daher hob er die neuen Gesetze auf und schlug vor schwarze Sklaven aus Afrika zu holen, welche die Arbeit der Indios übernehmen sollten Die Spanier schmolzen nahezu alle aztekischen Gold- und Silberschätze ein. Hinzu kam das neu geförderte Gold aus den Silber- und Goldmienen. Alle Edelmetalle wurden mit Schiffen nach Spanien gebracht. Es floss viel amerikanisches Gold nach Spanien. Trotzdem blieb die Staatskasse leer, weil Spanien ständig Kriege führte. Nur so konnte es sein Vormachstellung in Süd- und Mittelamerika behaupten. Die Spanier mussten mit ihrem Gold Getreide, Textilien und Kupfer von benachbarten Ländern kaufen. Der Gewinn ging also an andere europäische Länder, die reicher wurden als Spanien Zusatzstation: Südamerika heute In den Staaten Südamerikas leben heute verschiedenen Bevölkerungsgruppen: zum einen die Indios, zum anderen die Nachkommen der europäischen Einwanderer sowie die Nachfahren der afrikanischen Sklaven, die man früher als Sklaven nach Südamerika geschleppt hat. Gerade die indianische Bevölkerung leidet noch bis heute unter großer Armut. Die großen Plantagen, auf denen Kaffee, Kakao, Bananen und Baumwolle angebaut werden, gehören einigen wenigen Großgrundbesitzern. Männer, Frauen und Kinder verdienen hier als billige Lohnarbeiter ihren Lebensunterhalt. Doch auch in den Städten sieht es nicht besser aus. Viele, die auf der suche nach Eine Armensiedlung in Peru, Arbeit in die Stadt gegangen sind, bleiben arbeitslos, leben von Südamerika. Gelegenheitsjobs oder vom Betteln und wohnen in den großen Elendsvierteln am Rande der Großstädte. Die Hygiene in den Armutssiedlungen ist einer der Faktoren warum die Menschen dort eine relativ niedrige Lebenserwartung haben. Durch fehlende Abwasser-und Müllbeseitigung z.B. werden Krankheiten und sogar Seuchen verursacht. Im Gegensatz zu den vielen armen Menschen der Bevölkerung, gibt es in Südamerika eine kleine Gruppe reicher Leute, die Großgrundbesitzer, welche die schönen Seiten des Lebens genießen. Sicher kann man die heutigen Probleme nicht allein mit der Geschichte des Kontinents erklären, aber die Wurzeln dieser Probleme können wir dort finden. „Häuser in den Armensiedlungen. Welche Folgen hatte die Eroberung Mittel- und Südamerikas? 1992 wurde in vielen Städten Europas der 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus gefeiert! Hättet ihr mitgefeiert?! Aufgaben: 1. Beschreibe die Arbeit auf einer Plantage und überlege, warum man den Arbeitern so wenig bezahlt. 2. Was will der Maler des Bildes (Q3) ausdrücken?