Arbeitsblatt: 4 Fabeln

Material-Details

Was sind Fabeln? Erarbeitung anhand von 4 Beispielen
Deutsch
Leseförderung / Literatur
5. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

65270
724
11
11.08.2010

Autor/in

mano_kimea (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Vier Fabeln Welche Tiere kommen in den vier Fabeln vor und zu welcher kurzen Beschreibung passen sie? Er fällt auf eine Schmeichelei rein. Er rächt sich für eine erlittene Gemeinheit. Er verhält sich aufmerksam und schlau. Er ist listig und brutal. Er plappert unbeherrscht und unvorsichtig. Sie macht sich über jemanden lustig. Fabeln sind ganz spezielle Geschichten. Welche Aussagen treffen nach deiner Meinung zu? Kreuze an. o o o Fabeln erzählen, wie Tiere in Wirklichkeit leben. Die Tiere in den Fabeln verhalten sich wie manche Menschen. Fabeln sind Lügengeschichten. In Fabeln können Tiere sprechen. Fabeln haben einen überraschenden Schluss, bei dem man die Tiere besser kennen lernt. Fabeln erzählen durch ein Bespiel, was man besser nicht tun sollte. Zu welcher Fabel passt folgende Aussage? Notiere den Titel der Fabel! Manche Menschen fallen auf Schmeicheleien herein und werden so nur ausgenützt! Manche Menschen können nicht zugeben, dass sie etwas nicht schaffen, sondern tun dann so, als ob sie das gar nicht wollten. Wer einen andern übers Ohr haut, muss sich nicht wundern, wenn ihm das bei Gelegenheit heimgezahlt wird! Man sollte nicht alles glauben, was andere erzählen, und wenn sie noch so berühmt und mächtig sind! Der Fuchs und die Trauben Eine Maus und ein Spatz saßen an einem Herbstabend unter einem Weinstock und plauderten miteinander. Auf einmal zirpte der Spatz seiner Freundin zu: Versteck dich, der Fuchs kommt, und flog rasch hinauf ins Laub. Der Fuchs schlich sich an den Weinstock heran, seine Blicke hingen sehnsüchtig an den dicken, blauen, überreifen Trauben. Vorsichtig spähte er nach allen Seiten. Dann stützte er sich mit seinen Vorderpfoten gegen den Stamm, reckte kräftig seinen Körper empor und wollte mit dem Mund ein paar Trauben erwischen. Aber sie hingen zu hoch. Etwas verärgert versuchte er sein Glück noch einmal. Diesmal tat er einen gewaltigen Satz, doch er schnappte wieder nur ins Leere. Ein drittes Mal bemühte er sich und sprang aus Leibeskräften. Voller Gier huschte er nach den üppigen Trauben und streckte sich so lange dabei, bis er auf den Rücken kollerte. Nicht ein Blatt hatte sich bewegt. Der Spatz, der schweigend zugesehen hatte, konnte sich nicht länger beherrschen und zwitscherte belustigt: Herr Fuchs, Ihr wollt zu hoch hinaus! Die Maus äugte aus ihrem Versteck und piepste vorwitzig: Gib dir keine Mühe, die Trauben bekommst du nie. Und wie ein Pfeil schoß sie in ihr Loch zurück. Der Fuchs biß die Zähne zusammen, rümpfte die Nase und meinte hochmütig: Sie sind mir noch nicht reif genug, ich mag keine sauren Trauben. Mit erhobenem Haupt stolzierte er in den Wald zurück. Der alte Löwe und der Fuchs Ein Löwe lag alt und schwach in seiner Höhle und war nicht mehr fähig, selbst auf die Jagd zu gehen. Er wäre elend zugrundegegangen. Doch in seiner Not ließ er in seinem Reich die Botschaft von seinem nahen Tode verbreiten und allen Untertanen befehlen, an den königlichen Hof zu kommen. Er wolle von jedem persönlich Abschied nehmen. Nacheinander trudelten die Tiere vor der Höhle des Löwen ein, und der König der Tiere rief jeden zu sich. Mit kleinen Geschenken gingen sie einzeln zu ihm hinein, denn sie erhofften sich alle großen Vorteil davon. Ein gerissener Fuchs hatte eine Zeitlang in der Nähe der Höhle verbracht und das Kommen beobachtet. Seltsam, dachte er, alle Tiere gehen in die Höhle hinein, aber niemand kehrt daraus zurück. Die Burg des Königs ist zwar geräumig, so groß ist sie nun auch nicht, daß sie alle Untertanen aufnehmen kann. Eigentlich müßte sie schon lange überfüllt sein. Vorsichtig trat der Fuchs vor den Eingang und rief höflich: Herr König, ich wünsche Euch ewige Gesundheit und einen guten Abend. Ha, Rotpelz, du kommst sehr spät, ächzte der Löwe, als läge er wirklich schon in den letzten Zügen, hättest du noch einen Tag länger gezögert, so wärest du nur noch einem toten König begegnet. Sei mir trotzdem herzlich willkommen und erleichtere mir meine letzten Stunden mit deinen heitern Geschichten. Seid Ihr denn allein? erkundigte der Fuchs sich mit gespieltem Erstaunen. Der Löwe antwortete grimmig: Bisher kamen schon einige meiner Untertanen, aber sie haben mich alle gelangweilt, darum habe ich sie wieder fortgeschickt. Jedoch du, Rotpelz, bist lustig und immer voll pfiffiger Einfälle. Tritt näher, ich befehle es dir. Edler König, sprach der Fuchs demütig, Ihr gebt mir ein schweres Rätsel auf. Unzählige Spuren im Sand führen in Eure Burg hinein, aber keine einzige wieder heraus, und Eure Festung hat nur einen Eingang. Mein Gebieter, Ihr seid mir zu klug. Ich will Euch nicht mit meiner Dummheit beleidigen und lieber wieder fortgehen. Eines aber will ich für Euch tun, ich werde dieses Rätsel für mich behalten. Der Fuchs verabschiedete sich und ließ den Löwen allein. Der Rabe und der Fuchs Ein Rabe saß auf einem Baum und hielt im Schnabel einen Käse; den wollte er verzehren. Da kam ein Fuchs daher, der vom Geruch des Käses angelockt war. »Ah, guten Tag, Herr von Rabe!« rief der Fuchs. »Wie wunderbar Sie aussehen! Wenn Ihr Gesang ebenso schön ist wie Ihr Gefieder, dann sind Sie der Schönste von allen hier im Walde!« Das schmeichelte dem Raben, und das Herz schlug ihm vor Freude höher. Um nun auch seine schöne Stimme zu zeigen, machte er den Schnabel weit auf da fiel der Käse hinunter. Der Fuchs schnappte ihn auf und sagte: »Mein guter Mann, nun haben Sie es selbst erfahren: ein Schmeichler lebt auf Kosten dessen, der ihn anhört diese Lehre ist mit einem Käse wohl nicht zu teuer bezahlt.« Der Rabe, bestürzt und beschämt, schwur sich zu, daß man ihn so nicht wieder anführen sollte aber es war ein bißchen zu spät. Der Fuchs und der Storch Eines Tages hatte der Fuchs den Storch zum Mittagessen eingeladen. Es gab nur eine Suppe, die der Fuchs seinem Gast auf einem Teller vorsetzte. Von dem flachen Teller aber konnte der Storch mit seinem langen Schnabel nichts aufnehmen. Der listige Fuchs indessen schnappte alles in einem Augenblick weg. Der Storch sann auf Rache. Nach einiger Zeit lud er seinerseits den Fuchs zum Essen ein. Der immer hungrige Fuchs sagte freudig zu. Gierig stellte er sich zur abgemachten Stunde ein. Lieblich stieg ihm der Duft des Bratens in die Nase. Der Storch hatte das Fleisch aber in kleine Stücke geschnitten und brachte es auf den Tisch in einem Gefäß mit langem Halse und enger Öffnung. Er selbst konnte mit seinem Schnabel leicht hineinlangen. Aber die Schnauze des Fuchses passte nicht hinein. Er mußte hungrig wieder abziehen. Beschämt, mit eingezogenem Schwanz und hängenden Ohren schlich er nach Hause. Wer betrügt, muß sich auf Strafe gefaßt machen.