Arbeitsblatt: Kinderarbeit
Material-Details
Gruppenpuzzle zum Thema Kinderarbeit
Geographie
Anderes Thema
9. Schuljahr
5 Seiten
Statistik
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13.08.2010
Autor/in
Urs Gilli
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Schuldknechte in der Seiden-Produktion 1. Nenne 4 Aspekte, welche die Arbeitsbedingungen der Kinder in der Baumwollindustrie beeinträchtigen: 1. 3. 2. 4. 2. Wie lange ist ein durchschnittlicher Arbeitstag für die Kinder auf den Baumwollfarmen und wie hoch ist ihr Tageslohn? 3. Welche Folgen haben die eingesetzten Pestizide auf den Baumwollfarmen für die Kinder, welche dort arbeiten? Kinderarbeit im Bergbau 4. Ab welchem Alter arbeiten die Kinder im Bergbau? Nenne verschiedene Altersbeispiele und deren Aufgabenbereiche: 5. Nenne mindestens 4 Risiken, welchen die Kinder im Bergbau während ihrer Arbeit ausgesetzt sind: 1. 3. 2. 4. 6. Inwiefern beeinflussen die Risiken die Lebenserwartung der Kinder? Nenne ein Beispiel dafür: Kindersoldaten 7. Wieso werden Kinder als Soldaten eingesetzt? Begründe deine Antwort: 8. Wie gelangen die Kinder zu den Militärs? Welche Aufgaben haben sie da? (Nenne mindestens 3 Beispiele: 9. Wie werden die Kinder von ihren Vorgesetzten der Militärs behandelt? Nenne mindestens 2 Beispiele: Die jungen Teppichknüpfer 10. Wie begründen die Betreiber die Kinderarbeit in der Teppichknüpferei? Nenne mindestens zwei Gegenargumente: Gegenargument 1:_ Gegenargument 2:_ 11. Nenne zwei Beispiele der Arbeitsbedingungen für die Kinder und deren Folgen: 1.Folge: 2.Folge: 12. Welchen willkürlichen Handlungen sind die Kinder der Teppichknüpferei ausgesetzt? Schuldknechte in der Seiden-Produktion Gruppe 1 Minderjährige Schuldknechte in der Seiden-Produktion Indiens In Indien arbeiten 70-80 Millionen Kinder. Somit hat dieses von starken Gegensätzen geprägte Land die weltweit höchste Kinderarbeitsquote. Die Kinder arbeiten oft als Schuldknechte unter Gewaltandrohung und -ausübung stundenlang sieben Tage die Woche in dunklen, stickigen Fabriken, die durch den ohrenbetäubenden Lärm der Maschinen und die giftigen Dämpfe ein hohes Gesundheitsrisiko darstellen. Die toten Würmer der Seidenproduktion rufen Infektionen hervor und die Kinder leiden unter Verbrennungen, Blasen und Rissen an den Händen. Arbeitsschutz existiert praktisch nicht. Der Tageslohn deckt im ersten halben Jahr der Anstellung etwa den Preis der Busfahrt zur Fabrik. Ausländische Firmen sind mittlerweile auf die Problematik aufmerksam geworden, und 1986 wurde von Seiten der indischen Regierung ein Verbot von Kinderarbeit erlassen und verstärkte Kontrollen in Exportunternehmen vorgenommen. Doch diese werden leicht umgangen, indem Arbeit an Zulieferer delegiert wird, die nicht den lästigen Kontrollmechanismen unterliegen. Hinzu kommt außerdem eine unzureichende staatliche Strafverfolgungspraxis und eine weitgehende Straffreiheit durch diverse Gesetzeslücken. Baumwollfarmen in Indien Die Kinder arbeiten in den Baumwollfarmen zwischen 9 und 13 Stunden täglich und sind meist als Schuldknechte angestellt. Ihr Verdienst liegt bei 18 Rupien pro Tag, was ungefähr 50 Rappen entspricht. Neben der Kreuzung der Pflanzen besteht ihre Arbeit darin, das Saatgut auszusäen und zu ernten. Da sie zwischen 7 und 8 Monaten im Jahr arbeiten müssen, haben sie keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. So haben 60% von ihnen nur wenige Jahre eine Schule besucht, 30% waren sogar nie in schulischer Ausbildung. Neben der fehlenden Schulbildung hat die Arbeit außerdem drastische gesundheitsschädigende Auswirkungen: In den Baumwollbetrieben werden ca. 55% aller in Indien eingesetzten Pestizide verwendet. Diese hochgefährlichen Stoffe nehmen die Kinder vor allem bei der Kreuzung der Blüten auf, da sie dabei sehr nah an den Pflanzen sein müssen. Die Gifte schädigen das Nervensystem der Kinder, was zu Symptomen wie beispielsweise Kopfschmerzen, Orientierungslosigkeit oder Schwächeanfällen führt. 1. 2. 3. 4. Beantwortet in eurer Expertengruppe folgende Fragen: Wie sind die Arbeitsbedingungen für die Kinder? Wie wird das Verbot der Kinderarbeit in Indien umgangen? Wie lange ist ein durchschnittlicher Arbeitstag für die Kinder? Wie hoch ist ihr Tageslohn? Welchen Risiken sind die Kinder bei der Arbeit ausgesetzt? Folgen? Kinderarbeit im Bergbau Gruppe 2 Bolivien: Kinderarbeit im Bergbau Obwohl nur etwa ein Prozent aller Kinder weltweit im Bergbau beschäftigt sind, ist die Anzahl an Verletzungen und Krankheiten extrem hoch. Kinder schuften dabei in sehr verschiedenen Bereichen: in Goldminen können sie bereits im Alter von sechs Jahren kleine Bruchstücke des Goldes suchen und reinigen, mit zehn Jahren müssen sie größere Gesteinsbrocken schleppen und zerschlagen und nur zwei Jahre später arbeiten sie in den Minen selber und helfen dabei, Explosionen vorzubereiten. Besonders anstrengend und gefährlich ist dabei das Graben in den engen Tunneln. Die Kinder arbeiten ohne jeglichen Einsatz von Maschinen, die Luft ist stickig, so dass sie kaum atmen können, und der Flüssigkeitsverlust ist in der Hitze enorm. Es kommt zu Verletzungen an den spitzen Werkzeugen und, da die meisten barfuss sind, reißen sie sich immer wieder ihre Füße an den Steinen auf und riskieren von Schlangen oder Skorpionen gebissen zu werden. Doch es kann sogar zu Todesfällen kommen, wenn die Minderjährigen bei Sprengungen unter den einstürzenden Stollen begraben werden. Bei der Weiterverarbeitung wird Quecksilber frei, dennoch arbeiten die meisten ohne Schutzkleidung, weil sie sonst das geforderte Arbeitstempo nicht mehr aufrechterhalten könnten und von den anderen verspottet werden. Durch den direkten Kontakt mit Quecksilber oder das Einatmen der Dämpfe, kommt es sowohl zur Beeinträchtigung mehrerer Organe als auch zu geistigen Schäden. So wissen sie zwar mehr oder weniger über diese Gefahren Bescheid, doch wie ein 14-jähriger Junge meint: Wenn man im Bergbau arbeitet, muss man die Risiken hinnehmen. Man geht davon aus, dass die Lebenserwartung eines Kindes, das im Bergbau beschäftigt ist, sich um durchschnittlich 15 Jahre mindert. Hinzu kommt noch, dass viele Betreiber der Minen die Bezahlung der Arbeiter von der Menge des gefundenen Rohstoffes abhängig macht. Gerade bei Gold kann dies sehr stark variieren, und es kommt auch vor, dass wochenlang nichts gefunden wird. 1. 2. 3. 4. Beantwortet in eurer Expertengruppe folgende Fragen: Ab welchem Alter arbeiten die Kinder im Bergbau? Nenne verschiedene Beispiele. Welchen Risiken sind die Kinder während ihrer Arbeit ausgesetzt? Inwiefern beeinflusst die Arbeit im Bergbau die Lebenserwartung der Kinder? Haben die Kinder einen festgesetzten Mindestlohn? Begründe deine Antwort. Kindersoldaten Gruppe 3 Man geht davon aus, dass zur Zeit 300‘000 Kinder, sowohl Jungen als auch Mädchen, an Kampfeinsätzen rund um den Globus beteiligt sind. In Afrika nimmt dies immer noch zu, im Nahen Osten und in Lateinamerika dagegen werden es langsam weniger. Als Grund für den Einsatz von minderjährigen Soldaten wird immer wieder ein Mangel an Erwachsenen angegeben, doch spielen wohl noch ganz andere Aspekte eine Rolle: Kinder sind billiger und leichter zu gedankenlosem Gehorsam zu disziplinieren. Auch ihre Unreife und Naivität kann von Vorteil sein. Ein Kommandant einer bewaffneten Gruppe in der Demokratischen Republik Kongo meint: Kinder sind gute Kämpfer, weil sie jung sind und sich beweisen wollen. Sie glauben, es sei alles ein Spiel, daher sind sie so furchtlos. Ein Teil der Minderjährigen wird entführt und zwangsrekrutiert. Andere sehen angesichts der Armut in ihrem Dorf eine Alternative im Militär oder werden in die Hände von Rebellengruppen getrieben, nachdem sie Opfer staatlicher Gewalt wurden. Nicht alle werden dabei direkt an der Front eingesetzt. Viele werden als Spione, Wächter, Träger, Diener oder Sexsklaven eingesetzt. Doch die menschliche Perversion reicht so weit, dass Kinder als Minensucher und menschliche Schutzschilder bei Sturmangriffen verwendet werden. Neben den Entbehrungen die sie erleiden müssen durch schlechte Ernährung und mangelnde medizinischen Versorgung, werden sie immer wieder Opfer von körperlichen Misshandlungen und des rücksichtslosen Drills der erwachsenen Soldaten. Die Bestrafungen bei Fehlern oder versuchter Desertation (Flucht) sind hart und reichen von Folterung bis zur öffentlichen Hinrichtung. Die psychischen Traumata, die sie als Zeugen all dieser Grausamkeiten davontragen, wiegen schwer. Ein 14-jähriges Mädchen, das der Rebellenbewegung RUF in Sierra Leone diente, erzählt: Ich habe gesehen, wie Menschen die Hände abgeschnitten wurden und wie so viele Menschen lebendig verbrannt wurden. So oft habe ich still in mein Herz geweint, weil ich nicht laut zu weinen wagte. Das einzige Hoffnungszeichen: Die UNO hat einen weiteren Schritt auf dem Weg zum weltweiten Bann von Kindersoldaten unternommen. Ende 2002 ist das Zusatzprotokoll zur UNKinderrechtskonvention in Kraft getreten, welches das Mindestalter für die Beteiligung an Kampfeinsätzen oder für jede Art von Rekrutierung von 15 auf 18 Jahre erhöht. 1. 2. 3. 4. Beantwortet in eurer Expertengruppe folgende Fragen: Aus welchen Gründen werden Kinder als Soldaten eingesetzt? Wie gelangen die Kinder zu den Militärs? Welchen alltäglichen Bedingungen sind die Kindersoldaten ausgesetzt? Gibt es Lösungsansätze für das Problem? Die jungen Teppichknüpfer Gruppe 4 Kinderarbeit in der Teppichindustrie Seit Jahren behaupten Teppichhersteller und -exporteure, dass Kinderarbeit vollkommen aus der Teppichindustrie verbannt wurde. Doch immer wieder werden Berichte laut, die das Gegenteil beweisen. Genaue Zahlen über das Ausmaß der Kinderarbeit in der Teppichindustrie fehlen und es kursieren die unterschiedlichsten Angaben. Die UNICEF schätzte die Zahl der Kinderarbeiter in der Teppichmanufaktur für das gesamte Südasien auf etwa 750‘000, für Indien allein bewegen sich die Schätzwerte zwischen 75‘000 (Regierungsangabe) und 350‘000. Immer wieder versuchen sich die Betreiber mit der Behauptung zu rechtfertigen, dass Kinder mit ihren kleinen und flinken Fingern das delikate Muster der Teppiche leichter weben könnten. Dass dies nicht der Wahrheit entspricht, zeigt schon die Tatsache, dass die wirklich teuren Teppiche meist von Erwachsenen hergestellt werden. Wie auch in anderen Branchen werden Kinder deshalb so gerne angestellt, da sie sich gefügiger gegenüber geringen Löhnen und schlechten Arbeitsbedingungen verhalten. Ein Großteil der in Indien, Pakistan und Nepal in der Teppichindustrie arbeitenden Kinder, befindet sich in einer Art Schuldknechtschaft. Sie sind den Bedingungen und der Willkür ihrer Vorgesetzten schutzlos ausgeliefert. Sie müssen teilweise bis zu 12 Stunden am Tag arbeiten, oft sieben Tage die Woche und ohne längere Pausen. Dies verhindert, dass die Kinder zur Schule gehen können, um eine Grundausbildung zu erhalten. Die ständige Arbeit in den schlecht beleuchteten Hütten beeinträchtigt ihre Sehkraft und viele bekommen chronische Rückenleiden von der ununterbrochenen einseitigen Haltung. Die meisten klagen über Atemwegsprobleme, die sie durch das Einatmen von kleinen Wollpartikeln davontragen. Oft bekommen sie auch nur unausgewogene Nahrung. Darüber hinaus gibt es schockierende Dokumente, die von gewalttätigen Übergriffen und Folter an den Kindern berichten. Ein sechsjähriger Junge erzählt von seiner Zeit als Schuldknecht in der Teppichproduktion: Ich wurde an einen Baum gefesselt und täglich mit einem Bambusstock geschlagen, weil ich die ganze Zeit weinte und nach Hause wollte. Man kann die Narben heute noch auf meinen Armen und Beinen sehen. Wenn die Polizei kam, wurden einige in einem Brunnen versteckt, andere in einem Hinterzimmer eingesperrt. Einmal haben wir versucht wegzulaufen, doch wir wurden erwischt und schrecklich verprügelt. 1. 2. 3. 4. Beantwortet in eurer Expertengruppe folgende Fragen: Wie hoch sind die Schätzungen der beschäftigten Kinder in Teppichmanufakturen? Wie rechtfertigen sich die Betreiber bezüglich der Teppichknüpferei durch Kinder? Welche Auswirkungen haben die Arbeitsbedingungen auf die Gesundheit der Kinder? Welchen Willkürlichen Handlungen sind die Kinder ausgesetzt?