Arbeitsblatt: Der Nil
Material-Details
Der Assuan Staudamm, seine Auswirkungen und das Toshka Projekt kurz dargestellt
Geographie
Afrika
8. Schuljahr
4 Seiten
Statistik
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29.08.2010
Autor/in
Erika Ambühl
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Der Nil Der Assuan-Staudamm und seine Auswirkungen Der Staudamm sollte die Jahrhundertlösung für alle Probleme sein. Doch der Damm brachte weitaus mehr Nach- als Vorteile: so müssen sich die Bauern nun teuren Kunstdünger kaufen, da der fruchtbare Nilschlamm die Felder nicht mehr erreicht. Durch die fehlenden Nähstoffe im Wasser ging der Fischbestand ab Assuan drastisch zurück. Außerdem haben die Felder der Bauern gleich doppelt zu leiden: auf der einen Seite versandet der Boden, da der Wüstensand nicht mehr weggespült wird, auf der anderen Seite wird der fruchtbare Boden, der sich über viele Jahre an den Ufern des Nils angesammelt hatte, von dem immer schneller fließenden Nilwasser weggespült. Der Assuan-Staudamm kommt allein den reichen Bauern zugute, die mit starken Pumpen das Wasser aus dem Flussbett leiten können und den Boden durch chemischen Dünger aufbereiten. Die versprochenen Verbesserungen für alle Ägypter sind nicht erfüllt worden. Die armen Bauern sind durch seinen Bau nur noch ärmer geworden. Der Nil Ägypten und Sudan Ägypten Das Land Ägypten besteht fast nur aus Wüste (96,5%). Es erhält nur extrem wenig, in den südlicheren Gebieten meistens gar keine Niederschläge. Das Bevölkerungswachstum nimmt ständig zu. Ägypten ist stark abhängig vom Nilwasser. Im ca. 8-16 km breiten fruchtbaren Landstreifen an den Ufern des Nils leben 99% der ägyptischen Bevölkerung. Die fruchtbaren, bzw. bewässerten Flächen, die sich nur an den Ufern des Nils und in den Oasen befinden, reichen lange nicht aus, um die Bevölkerung durch eigene Anbauprodukte zu versorgen. Sudan Der Sudan ist der größte Staat Afrikas. Da das Land größtenteils aus Steppenlandschaften und Wüste besteht, ist die Anbaufläche nur sehr gering. Die Niederschläge sind besonders in der nördlichen Region nur sehr gering. Das wirtschaftlich schwache Land ist von ausländischer Wirtschaftshilfe abhängig. Der Sudan ist vor allem wegen der schnell wachsenden Bevölkerung auf das Nilwasser angewiesen. Was wird sein, wenn der Sudan eines Tages mehr Wasser beansprucht und vielleicht das Nilwasser ableitet? Der Nil Streit um das Nilwasser Die Nilanrainerstaaten Äthiopien, Sudan und Ägypten erheben Ansprüche auf das Nilwasser. Laut Vertragsvereinbarungen hat Ägypten das Recht auf jährlich 55,5 Mrd qkm Wasser, die Quote für den Sudan liegt hingegen bei nur 18,5 Mrd qkm Nilwasser. Beide Länder bestehen auf noch mehr Wasser und die Spannungen, die zwischen den beiden Staaten herrschen, drohen in einen Krieg zu eskalieren. Der Sudan hätte im Falle eines Krieges sicherlich schlechtere Chancen. Es ist eines der ärmsten Entwicklungsländer, das durch den Bürgerkrieg, der durch religiöse Ungleichheiten entstandenen ist und der schon seit Jahrzehnten für Unruhen sorgt, erheblich geschwächt. Der Wassernotstand beider Staaten nimmt aufgrund des starken Bevölkerungswachstum immer mehr zu. Eine alle Seiten zufrieden stellende Lösung ist nicht in Sicht. „Der nächste Krieg in unserer Region geht um Nilwasser, nicht um politische Fragen. (Butros Ghali) Der Nil Toshka Das Mega-Projekt zur Eroberung der Wüste Mubarak Pumping Station Abdichtung des Kanals Aushub des Kanals Ägypten unternimmt große Anstrengungen, der wachsenden Bevölkerung einen Lebensraum zu geben. Das geht nur in der Wüste. Deshalb soll westlich von Assuan ein utopisches Siedlungsprojekt durchgeführt werden. Ein Kanal soll das notwendige Wasser aus dem Assuansee dort hinleiten. Bis 2017 sollen 420.000 ha Wüste fruchtbar gemacht werden. Wasser wird aus dem Nasser-See bei Assuan in eine Senke gepumpt. • • • • • In diesem Gebiet sollen 3 Mio. Menschen ein Zuhause erhalten. Ägypten soll von Nahrungsimporten unabhängig gemacht werden. zwei Städte sind schon geplant: Neu Tiba und Neu Assuan. Die ägyptische Regierung denkt, dies könnte auch Muster für ähnliche Projekt auf der Sinaihalbinsel sein. Ein erster Versuch der Umsiedelung ist gescheitert. Die Menschen sind schnell in die Städte zurückgekehrt. Die Abhängigkeit Ägyptens vom Nilwasser wird durch solche Projekte erheblich größer. Kämpfe um das kostbare Wasser sind vorhersehbar.