Arbeitsblatt: Der Besuch der alten Dame
Material-Details
Fragen zum Textverstädndnis von Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame" - 1.-3. Akt
Deutsch
Leseförderung / Literatur
7. Schuljahr
5 Seiten
Statistik
66700
1897
15
02.09.2010
Autor/in
Engiadina (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Textverständnis „Der Besuch der alten Dame – Friedrich Dürrenmatt 1. Welcher schlimme Schicksalsschlag ist Claire Zachanassian widerfahren? A. Sie wurde von ihrem alkoholsüchtigen Vater als Kind sexuell missbraucht. B. Sie wurde von den Güllener Bürgern mit Gewalt aus der Stadt gejagt. C. Sie wurde von Alfred Ill als junge Frau vergewaltigt. D. Sie wurde nach ihrer jugendlichen Affäre mit Alfred Ill von ihm sitzen gelassen und beim Vaterschafts-Prozess mit falschen Zeugen betrogen und als Hure gebrandmarkt. 2. Warum bereiten sich die Bürger von Güllen auf den Besuch der Claire Zachanassian in Güllen vor? A. Sie wollen den 70. Geburtstag von Claire Zachanassian, einer ehemaligen Güllenerin, gebührend feiern. B. Sie erhoffen sich von der steinreichen Claire Zachanassian, einer ehemaligen Güllenerin, Subventionen für die verarmte Stadt. C. Sie haben mit Claire Zachanassian vereinbart, dass sie das neue Bahnhofsgebäude feierlich einweiht. D. Sie wissen vom schlimmen Jugend-Schicksal der Claire Zachanassian alias Kläri Wäscher und wollen sich bei ihr mit einem großen Fest entschuldigen. 3. Wie reagiert Alfred Ill auf den Besuch der Claire Zachanassian? A. Er schämt sich seiner Jugendsünde – der Affäre mit Kläri Wäscher – und entschuldigt sich bei Claire Zachanassian, dass er sie damals im Stich gelassen hat. B. Er brüstet sich gegenüber den Güllenern mit seiner intimen Beziehung zu Claire Zachanassian und tut bei ihrer Ankunft so, als seien sie noch die besten Freunde. C. Er versucht mit Claire Zachanassian wieder anzubandeln und möchte wieder eine Liebesbeziehung mit ihr eingehen. D. Er weiss, dass er damals Unrecht an seiner ehemaligen Geliebten getan hat und zieht sich von der öffentlichen Feier zurück, weil er Claire Zachanassian nicht begegnen will. 4. Welche Charakterzüge prägen Claire Zachanssian? A. Sie ist vor allem wunderschön und hat eine tolle Figur und ist deswegen sehr eitel. B. Sie ist sehr klug und lebenserfahren und hat ein weises Herz. C. Sie ist verbittert und rachsüchtig und denkt, sie kann mit Geld die Gerechtigkeit kaufen. D. Sie ist hässlich mit ihren Prothesen und ihrer übertriebenen Schminke und deshalb ekeln sich die Leute vor ihr. 5. Welches unerhörte Angebot macht Claire Zachanassian den Güllenern? A. Sie bietet ihnen an, alle stillgelegten Industriewerke aufzukaufen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. B. Sie bietet ihnen an, einen Kredit von einer Milliarde zu geben, wenn Güllen sie zur Ehrenbürgerin ernennt und ihr auf dem Marktplatz ein Denkmal setzt. C. Sie bietet ihnen an, der Stadt Subventionen zukommen zu lassen, wenn sie ihren entlaufenen Panther wieder einfangen. D. Sie bietet ihnen an, 1 Milliarde für den Tod von Alfred Ill zu zahlen. 6. Wie reagieren die Güllener auf das Angebot von Claire Zachanassian? A. Sie lehnen das Angebot dankend ab, weil sie vom Staat Subventionen erwarten. B. Sie nehmen das Angebot dankbar an und versprechen, den Wunsch der Claire Zachanassian zu erfüllen. C. Sie lehnen das Angebot unter Berufung auf die christlich-humanistischen Werte Europas entrüstet ab. D. Sie nehmen das Angebot an unter dem Vorbehalt, dass der Vorschlag Claire Zachanassian ein Gedanken-Experiment bleibe und nicht in die Tat umgesetzt werden müsse. 7. Wie verhält sich Alfred Ill, nachdem er vom Angebot der Claire Zachanassian erfährt? A. Er erkennt langsam seine damalige Schuld an und stellt sich seinem Schicksal. B. Er tötet erst den Panther der Zachanassian und begeht danach Selbstmord. C. Er stellt die übrigen Güllener zur Rede und hält ihnen ihren Anteil am Unrecht vor: die soziale Ausgrenzung der Claire Zachanassian. D. Er geht zu Claire Zachanassian und entschuldigt sich aufrichtig bei ihr. 8. Wie verhalten sich die Bürger Güllens, nachdem sie das Angebot der alten Dame abgelehnt haben? A. Die Güllener sagen der Zachanassian, sie solle dahingehen, wo der Pfeffer wächst! B. Die Güllener lassen die Zachanassian festnehmen, weil sie offen Alfred Ill mit dem Tod bedroht hat. C. Die Güllener kaufen sich Sachen auf Kredit, weil sie hoffen, von der Zachanassian doch noch Geld zu bekommen, auch wenn sie im Hinterkopf wissen, dass sie dafür Ill töten müssen. D. Die Güllener halten eine Gemeindeversammlung ab und überlegen gemeinsam, wie sie aus der Misere wieder herauskommen können, ohne ihr Gesicht zu verlieren oder sich schuldig zu machen. 9. Wie verhält sich der Lehrer, nachdem er den langsamen Wandel der öffentlichen Meinung und den zunehmenden Konsum in Güllen beobachtet hat? A. Der Lehrer hat kein schlechtes Gewissen, kauft sich eine neue GoetheGesamtausgabe und freut sich auf die Lektüre. B. Der Lehrer hat ein schlechtes Gewissen und bittet Ill, sich selbst umzubringen, damit die Güllener sich nicht die Hände schmutzig machen müssen. C. Der Lehrer hat ein schlechtes Gewissen und trinkt sich Mut an, um der Presse die Wahrheit über die Verschwörung zu sagen, „kneift aber im letzten Moment. D. Der Lehrer setzt eine Chorprobe an und lässt als Freuden-Hymne über das viele Geld, das die Zachanassian Güllen versprochen hat, Beethovens „Freude schöner Götterfunken einüben. 10. Warum flüchtet Alfred Ill nicht aus Güllen? A. Er hat Angst, dass die Güllener ihn im letzten Moment am Betreten der Bahn hindern und umbringen werden. B. Er hat Angst, dass er in einer fremden Umgebung und ohne seine Familie nicht überleben kann. C. Er hat kein Geld für die Bahnfahrkarte und will nicht zu Fuß flüchten. D. Er will sich seiner Verantwortung stellen und einen offenen Brief schreiben, in dem er seine damalige Schuld anerkennt und offiziell um Entschuldigung bittet. 11. Welche Funktion übernehmen die blinden Eunuchen im Stück? A. Als ehemalige falsche Zeugen, die sich haben kaufen lassen, erinnern sie die Güllener als Opfer von Blendung und Kastration daran was passiert, wenn Claire Zachanassian Unrecht getan wird. B. Sie sind ein Kinder-Ersatz für die seit dem Tod ihrer Tochter kinderlose Claire Zachanassian. C. Sie tragen die Sänfte der Claire Zachanassian durch die Stadt. D. Sie haben Claire Zachanassian aus einem schlechten Gewissen für ihre Falschaussage vor Gericht ihre Dienste angeboten. 12. Welche Personen verhalten sich im Stück opportunistisch? A. Claire Zachanassian verhält sich opportunistisch, denn sie bietet den Güllenern Geld an, damit sie von ihnen wieder als vollständiges Mitglied der Gesellschaft akzeptiert wird, nachdem sie nach dem Prozess als Hure verschrien worden war. B. Alfred Ill verhält sich opportunistisch, weil er seine Schuld zugibt, sich entschuldigt und hofft, damit vom Tode verschont zu bleiben. C. Die Güllener verhalten sich opportunistisch, weil sie wegen der Hoffnung auf Geld und Konsum ihre moralischen Werte verraten und mit der Moral schließlich den Mord an Ill rechtfertigen. 13. Alfred Ill: „. war schließlich ein Kerl. . das Leben trennte uns, nur das Leben, wie es eben kommt. (S.18) Alfred Ill: „. du warst jung und schön. Dir gehörte die Zukunft. Ich wollte dein Glück. Da musste ich auf das meine verzichten. (S.37) Welche der folgenden Argumente sind zur Erklärung dieser Textstellen überzeugend? A. Alfred Ill war jung und so verliebt in Kläri, dass er ihr tatsächlich nicht im Weg stehen wollte, um einen besseren Ehemann zu finden als er selbst. B. Alfred Ill war fest entschlossen, Kläri zu heiraten, doch das Leben hinderte ihn daran in Form der Schwangerschaft Kläris: Bei einer Geburt des Kindes vor der Hochzeit oder früher als neun Monate nach der Hochzeit wären sie beide soziale Außenseiter geworden. C. Alfred Ill verharmlost seinen Verrat an Kläri, indem er die Verantwortung abschiebt auf das abstrakte „Leben, die „Zukunft oder die Bedürfnisse eines Mannes. 14. Bürgermeister: „Es wäre doch nun eigentlich Ihre Pflicht, mit Ihrem Leben Schluss zu machen, als Ehrenmann die Konsequenzen zu ziehen, finden Sie nicht? Warum bezieht sich der Bürgermeister Ill auf den Begriff des „Ehrenmannes? A. Er denkt, ein „Ehrenmann sei jemand, der durch Selbstmord eine Art von Wiedergutmachung für seine Schuld leistet. B. Er denkt, als „Ehrenmann würde Ill den Güllenern durch Selbstmord den Mord ersparen und sie davor bewahren, sich die Hände mit Blut zu beschmieren. C. Er will, dass Ill sich umbringt, weil er einen Konkurrenten auf das Amt des Bürgermeisters aus dem Weg räumen will. 15. Der Lehrer: „Nur wenn Ihr das Böse nicht aushaltet, nur wenn Ihr unter keinen Umständen in einer Welt der Ungerechtigkeit mehr leben könnt, dürft Ihr die Milliarde der Frau Zachanassian annehmen und die Bedingung erfüllen. (S.122) Welche Bedeutung haben die Worte des Lehrers in der abschließenden Rede auf der Gemeindeversammlung? A. Er nennt die Unfähigkeit, Ungerechtigkeit auszuhalten – nämlich den Verrat an Claire Zachanassian durch Alfred Ill – als Rechtfertigung für die Annahme des Geldes an, wohlwissend, dass damit ein anderes Unrecht verbunden ist, nämlich der Mord an Alfred Ill. B. Er sagt, dass die emotionale Unfähigkeit, sich mit dem Bösen zu arrangieren und Ungerechtigkeit auszuhalten, dazu berechtigt, das Böse mit dem Bösen auszumerzen. C. Er sagt, dass kein Geld der Welt einen Mord rechtfertigen kann. 16. Chor I: „Ungeheuer ist viel Gewaltige Erdbeben Feuerspeiende Berge, Fluten des Meeres Kriege auch, Panzer durch Kornfelder rasselnd Der sonnenhafte Pilz der Atombombe. Chor II: Doch nichts ist ungeheurer als die Armut. (S.132) Was hat diese Textstelle mit Karl Marx Aussage zu tun, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt? A. Das Sein mit allen Naturkatastrophen bestimmt das Bewusstsein des Menschen. B. Kriege sind so schrecklich, dass sie das Bewusstsein und alle Entscheidungen der Menschen bestimmen. C. Die schrecklichste Waffe der Menschheit, die Atombombe, bestimmt das Bewusstsein der Menschen, weil sie seit Hiroshima daran arbeiten, diese Waffe nicht mehr einzusetzen. D. Das Sein bestimmt das Bewusstsein, weil alle Naturkatastrophen nicht so schlimm sind wie die Armut, die den Menschen in seiner Weltwahrnehmung grundsätzlich und dauerhaft prägt.