Arbeitsblatt: Entdecker

Material-Details

Theorieblätter
Geschichte
Altertum
7. Schuljahr
20 Seiten

Statistik

68122
811
15
23.09.2010

Autor/in

Iris Claude


Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Der Mensch und das Meer Die Griechen und die Römer (600 v. Chr. Bis 500 n. Chr.) Schon die griechischen und römischen Kaufleute durchfuhren das ganze Mittelmeer. In Spanien kauften sie Silber, in Italien Wein, in Griechenland Oliven und Tongefässe, in Nordafrika und am schwarzen Meer Getreide, im Libanon Glas. Manchmal wagten sie sich auch über Ägypten hinaus und durch das Rote Meer bis nach Indien, wo sie Edelsteine und Elfenbein einkauften. Dagegen trauten sie sich kaum, auf den Atlantischen Ozean hinaus zu fahren. Nach dem Ende des Römerreichs trieben die Europäer lange Zeit (von 500 bis 1000) wenig Handel. Die Araber eroberten grosse Teile der Mittelmeerküste und beherrschten damit auch das Meer. Erst gegen das Jahr 1000 wurden die Europäer wieder unternehmungslustiger. Die Wikinger (um 1000) Nich nur die Europäer waren auf den Meeren unterwegs. Von Norwegen aus suchten die kühnen Wikinger neues Land im Westen. Sie erreichten zuerst Island, dann Grönland und schliesslich Neufundland in Kanada. So waren sie eigentlich die ersten „Europäer in Amerika. Weil ihnen die Indianer Widerstand leisteten, aber hauptsächlich weil der Robbenfang in Grönland bessere Erträge als die Fahrten in den Süden einbrachten, verzichteten sie auf eine Besiedlung. Ihre Entdeckung wurde vergessen. Kaufleute in Norddeutschland und Italien (von 1000 bis 1500) Auch die Bewohner der Städte in Norddeutschland, besonders Bremen und Hamburg, wagten sich aufs Meer. Sie kauften Pelze in Russland, Fische in Norwegen, Getreide in Polen und Wolle in England. In Italien waren es Kaufleute aus Venedig und Genua, welche den Handel im ganzen Mittelmeer erfolgreich wieder aufnahm. 2. Sek, ic Seite 1 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Schiffsbau Wohl der wichtigste Nachteil der italienischen Schiffe war, dass sie nur den leichten Winden des Mittelmeers gewachsen waren. Die norddeutschen Schiffe konnten den Stürmen eher trotzen, waren aber nicht sehr schnell. In den Schiffen der Wikinger hatte er nur wenig Platz. Für Handelsfahrten auf dem weiten und stürmischen Ozean waren all diese Schiffe also nicht geeignet. In Portugal und Spanien wurden deshalb seit etwa 1400 neue Typen von Schiffen entwickelt: die grössere Karacke und die kleinere Karavelle. Beide fuhren wesentlich schneller als die bisher üblichen Schiffe. Vor allem die Karavelle hatte wenig Tiefgang; sie durschnitt die Wellen nicht wie die heutigen grossen Schiffe, sondern glitt über sie hinweg. Erst jetzt wurden lange Fahrten auf dem Ozean ohne Zwischenhalt möglich. Völker, die mit ihren Schiffen die Erde bereisten [Geben Sie ein Zitat aus dem Dokument oder 2. Sek, ic Seite 2 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen 2. Sek, ic Seite 3 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Skorbut Mit dem Beginn der Hochseeschifffahrten jedoch tauchte ein anders Problem auf: die Krankheit Skorbut. Die Nahrung an Bord der Schiffe war zwar kalorienreich, aber sehr eintönig und einseitig. Sie bestand meist aus Schiffszwieback und eingepökeltem Fleisch oder Fisch. Dazu wurden Käse, Knoblauch, Erbsen und Bohnen verzehrt. Getrocknete Früchte galten als Luxus für die Offiziersmesse. Trinkwasser – normalerweise 1,5 Liter pro Mann pro Tag – liess sich sehr schlecht konservieren. Wein blieb länger geniessbar, war aber auch viel teurer. Bei dieser Ernährung war es nicht erstaunlich, dass der Körper nicht genügend mit Vitaminen, vor allem mit dem Vitamin C, versorgt wurde. Die Folgen davon war die Vitaminmangelkrankheit Skorbut, der oft ein Drittel der Besatzung zum Opfer fiel. Das Zahnfleisch schwoll an und begann zu faulen. Die Zähne fielen aus. Entkräftung und Blutvergiftung führten oft zum Tode. In Unkenntnis der Ursache riet man den Seeleuten etwa, den Mund mit viel Oel zu waschen. Erst die verbesserten Konservierungsmöglichkeiten des 19. Jahrhunderts liessen die Krankheit verschwinden, die von den Matrosen bisher als normales Berufsrisiko (neben vielen anderen) empfunden wurde. Neue Orientierungshilfen Schon sehr früh, als die Seefahrer immer in Sichtweite der Küste blieben, gab es wichtige zusätzliche Orientierungshilfen. Man hatte nämlich erkannt, dass die Sonne immer im Osten aufgeht, am Mittag im Süden steht und am Abend im Westen untergeht. Auch die Sterne hatten ihre Bedeutung: in der Nacht erblickte man den hintersten Stern des Kleinen Bären, den Polarstern, stets über dem Nordpol. So war es möglich, bei gutem Wetter in der Nacht die gewünschte Fahrtrichtung einzuhalten. Führ Fahrten ausserhalb des Mittelmeeres jedoch reichte dies nicht aus. So wurden zwischen 1300 und 1500 zahlreiche Orientierungshilfen entweder in Europa erfunden oder von Arabien eingeführt. Dazu gehörten zum Beispiel der Kompass, das Log, das Lot und das Astrolabium. Erst dadurch wurde die Fahrt auf hoher See, fern von der Küste, ermöglicht Lies den Text „Die Menschen orientieren sich Löse die Aufgaben 1 – 5 auf ein Zusatzblatt. 2. Sek, ic Seite 4 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Das alte und das neue Weltbild Wie sich die Menschen um 1450 die Welt vorstellten: „Die Erde ist eine Scheibe. Sie ist der Mittelpunkt der Welt. Darüber dreht sich die Himmelsglocke mit Sonne, Mond und Sternen. • Male in der Karte vom alten Weltbild die Erdscheibe gelb und das Meer blau! • Vergleiche die Erdkarte von 1450 mit der heutigen Weltkarte. a) Welche Erdteile fehlen auf der Karte von 1450? Das alte Weltbild b) Warum fehlen sie wohl? Heutige Weltkarte Karte der Erdscheibe um 1450 Nikolaus Kopernikus verändert das Weltbild Durch genaue Beobachtung und Berechnung stellte der Gelehrte Kopernikus fest, dass das alte Weltbild so nicht stimmen konnte. Im Jahr 1543 verkündete er ein neues Weltbild, das heute noch gilt. Das neue Weltbild des Kopernikus 2. Sek, ic • Beschreibe mit Hilfe der Zeichnung links das Weltbild des Kopernikus. • Kreuze an zu welchem Weltbild die Sätze passen! Seite 5 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Geozentrisches Weltbild: Erkläre den Begriff „geozentrisches Weltbild: Zeichne dieses Weltbild (mit Zirkel): Heliozentrisches Weltbild: Erkläre den Begriff „heliozentrisches Weltbild: Zeichne dieses Weltbild (mit Zirkel): 2. Sek, ic Seite 6 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Marco Polo Marco Polo 1254 – 1324 Im Mittelalter war Venedig eine der bedeutendsten Hafenstädte Europas und somit die wichtigste Handelsstadt. Von der Adria aus segelten die venezianischen Kaufleute zu den Märkten im Orient. Die Schätze des Orients waren: Gewürze, Teppiche, Stoffe, Waffen, Früchte und Edelsteine. Marco Polo, der Sohn eines venezianischen Kaufmanns, brachte von seiner Reise in Indien und China Porzellan und Papier mit, sowie Seide. Die Kaufleute aus ganz Europa reisten nach Venedig, um dort Ware gegen diese begehrten Stoffe und andere Dinge einzutauschen. 2. Sek, ic Seite 7 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Der asiatische Handelsraum vor dem 15. Jahrhundert Auftrag: Trage die Waren durch Symbole in die Karte ein. Erstelle eine Legende am Kartenrand. 2. Sek, ic Seite 8 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Die Portugiesen suchen einen neuen Weg nach Indien Der Handel mit Asien: Im Mittelalter bestand in Europa eine grosse Nachfrage nach Kostbarkeiten aus dem fernen Asien: Die Europäer brauchten diese Gewürze, um im Herbst ihr Fleisch einzupökeln; sie glaubten auch, dass scharfe Gewürze ein Schutz gegen die Pest und andere Seuchen sei. Aaraber brachten diese Gewürze aus dem östlichen Asien und Indien nach Konstantinopel, Beirut und Alexandria. Hier erschienen venezianische und genuesische Handelsleute, holten mir ihren Schiffen die Kostbarkeiten ab und verkauften sie mit hohen Gewinnen in ganz Europa. Da trat eine Wende ein. Die mächtigen Türken sperrten die Handelswege aus dem Osten. Auch der Weg über Alexandria wurde immer teurer, weil der Sultan von Ägypten hohe Wegzölle verlangte. 2. Sek, ic Seite 9 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Der Seeweg nach Indien Prinz Heinrich der Seefahrer Prinz Heinrich gründete die erste Seefahrerschule. Er bildete Kapitäne aus und schickte sie auf Entdeckungsreisen, um einen Seeweg um Afrika herum nach Indien zu erforschen. 2. Sek, ic Seite 10 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen 2. Sek, ic Seite 11 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Die Entdeckung Amerika Christoph Kolumbus – die erste Reise Christoph Kolumbus (italienisch: Christoforo Colombo) wurde 1452 in Genua geboren. Sein Vater war Wollweber. Er ging aber schon in jungen Jahren zur See. Bald beherrschte er alle Orientierungsinstrumente der damaligen Zeit. Er wurde Kapitän im Dienst von Kaufleuten und kannte bald alle Meere zwischen Italien und England. So kam er auch nach Portugal. Damals waren die Portugiesen gerade damit beschäftigt, den Weg nach Indien um Afrika herum zu suchen. Bild aus: Text aus: DGzG 1, S. 17 Richtung Westen nach Indien? Kolumbus hatte schon viel von Indien gehört. Er hatte auch Berichte über den sagenhaften Reichtum Chinas und Japans gelesen. Er hatte aber zudem gelesen, dass die Erde eine Kugel sei. Dies brachte ihn auf eine Idee: „Müssen wir um ganz Afrika herum segeln, um nach Indien zu kommen? Können wir nicht in westlicher Richtung über den Atlantischen Ozean direkt nach Japan fahren, von dort nach China und schliesslich nach Indien? Diesen Plan legte er dem portugiesischen König vor. Dieser besprach ihn mit seinen Gelehrten. Diese sagten: „Die Erde ist wirklich eine Kugel. Aber Kolumbus schätzt den Umfang dieser Kugel viel zu klein ein. Der Weg nach Westen bis nach Japan ist sehr weit. Nirgends ist Land, um frisches Wasser und Nahrung aufzunehmen. Um genug davon mitzunehmen, fehlt es auf den Schiffen aber an Platz. Darum führt der Plan dieses Fremden in den sicheren Untergang. Wir wollen daher weiter versuchen, Indien auf dem Weg um Afrika herum zu erreichen. Der portugiesische König wies Kolumbus ab. Dieser wandte sich nun an das spanische Königspaar, Königin Isabella und König Ferdinand. Isabella liess sich überzeugen, dass der Plan durchführbar sei. Kolumbus versprach ihr, er werde in Japan, China und Indien Gold, Silber, Perlen, Edelsteine und Gewürze in grossen Mengen finden, die dann ihr gehören würden. Isabella versprach dafür Kolumbus, dass er alle Gebiete, die er entdecken werde, als Stellvertreter der Königin regieren dürfe. Er dürfe dafür auch einen Zehntel des Goldes, des Silbers, der Edelsteine, Perlen und Gewürze für sich behalten. Text aus: DGzG, S. 17 Auftrag: Christoph Kolumbus hatte eine Idee, wie er Indien auf dem Seeweg erreichen könnte. Lies den Text „Richtung Westen nach Indien. Übertrage seine Idee auf die Karte und auf die Karte (ZS 1). Womit hatte Kolumbus nicht gerechnet? 2. Sek, ic Seite 12 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Karte A: Karte B: 2. Sek, ic Seite 13 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Die Schiffe von Kolumbus Die Expedition bestand aus dem Hauptschiff Santa Maria, das Kolumbus Kommando unterlag, und den beiden kleineren Karavellen Pinta und Niña. Die Schiffe des Kolumbus Schiff Santa Maria Pinta (Augenschein) Niña (Kind) Länge Gewicht Besatzung 24 240 52 Mann 20 160 18 Mann 17 100 18 Mann Aus: Zeiten Menschen Kulturen, S. 95 Die Flotte segelte am 3. August 1492 von Palos de la Frontera (Spanien, bei Huelva []) aus los, mit einer Besatzung von etwa 90 Mann. Nach drei Tagen auf der See wurde der Hauptmast der Pinta beschädigt, was einen Reparaturaufenthalt auf den Kanarischen Inseln [] nötig machte. Am 6. September lichteten die drei Schiffe wieder die Anker und segelten genau nach Westen, später nach Südwesten. Mehrmals bestand auf der Reise die Gefahr einer Meuterei der Matrosen aus Unzufriedenheit oder Angst, doch Kolumbus gelang es durch Erklärungen die zu beruhigen, ebenso mehrten sich bald die Anzeichen eines nahen Festlandes: Vögel und im Wasser treibende Landpflanzen wurden gesichtet. Am 12. Oktober 1492, nachts um 2 Uhr, entdeckte der Matrose Juan Rodriguez Bermeyo einen schmalen Silberstreifen am Horizont. „Tierra! Tierra! (Land! Land!) rief er aus. Am Morgen erreichten die Schiffe schliesslich die Neue Welt. Kolumbus ging auf einer Insel der Bahamas [] an Land, die von den Einheimischen Guanahari genannt wurde. Er gab ihr den Namen San Salvador (spanisch für Heiliger Retter). Auftrag: Lies den Text a) Färbe in der Karte die Meere blau ein. Trage die Orte, die genannt werden (, und ) in die Karte ein. Lies den Text genau durch und trage auf der Karte den Weg ein, den Kolumbus genommen hat. b) Wann trifft Kolumbus auf Land? 2. Sek, ic Seite 14 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Karte C: 2. Sek, ic Seite 15 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Das Bordbuch von Christoph Kolumbus Aus dem Bordbuch: Freitag, 12 Oktober Um zwei Uhr morgens kam das Land in Sicht, von dem wir etwa 8 Seemeilen entfernt waren. Wir holten alle Segel ein und fuhren nur mit einem Grosssegel, ohne Nebensegel. Dann legten wir bei und warteten bis zum Anbruch des Tages, der ein Freitag war, an welchem wir zu einer Insel gelangten, die in der Indianersprache Guanahaní hiess. www.domrepworld.de/seiten/kulturkolumbus.html Dort erblickten wir alsogleich nackte Eingeborene. Ich begab mich begleitet von Martin Alonso Pinzón und dessen Bruder Vicente Yánez, dem Kapitän der Niña, an Bord eines mit Waffen versehenen Bootes an Land. Dort entfaltete ich die königliche Flagge []. Unseren Blicken bot sich eine Landschaft dar, die mit grün leuchtenden Bäumen bepflanzt und reich an Gewässer und allerhand Früchten war. Ich rief die beiden Kapitäne und auch all die anderen, die an Land gegangen waren [], zu mir und sagte ihnen, durch ihre persönliche Gegenwart als Augenzeugen davon Kenntnis zu nehmen, dass ich im Namen des Königs und der Königin, meiner Herren, von der genannten Insel Besitz ergreife, und die rechtlichen Unterlagen zu schaffen, wie es sich aus den Urkunden ergibt, die dort schriftlich niedergelegt wurden. Sofort sammelten sich an jener Stelle zahlreiche Eingeborene der Insel an. In der Erkenntnis, dass es sich um Leute handle, die man weit besser durch Liebe als mit dem Schwerte retten und zu unserem Heiligen Glauben bekehren könne, gedachte ich, sie mir zu Freunden zu machen und schenkte also einigen unter ihnen rote Kappen und Halsketten aus Glas und noch andere Kleinigkeiten von geringem Werte, worüber sie sich ungemein erfreut zeigten. Sie wurden so gute Freunde, dass es eine helle Freude war. Sie erreichten schwimmend unsere Schiffe und brachten uns Papageien, Knäuel von Baumwollfaden, lange Wurfspiesse und viele andere Dinge noch, die sie mit dem eintauschten, was wir ihnen gaben, wie Glasperlen und Glöckchen. Sie gaben und nahmen alles von Herzen gern allein mir schien es, als litten sie Mangel an allen Dingen. Sie gehen nackend umher, so wie Gott sie erschaffen, Männer wie Frauen, von denen eine noch sehr jung war. Alle jene, die ich erblickte, waren jung an Jahren, denn ich sah niemand, der mehr als 30 Jahre alt war. Dabei sind sie alle sehr gut gewachsen, haben schön geformte, gewinnende Gesichtszüge. Sie haben dichtes, struppiges Haar, das fast Pferdeschweifen gleicht, das über der Stirne kurz 2. Sek, ic Seite 16 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen geschnitten ist bis auf einige Haarsträhnen. die sie nach hinten werfen und in voller Länge tragen, ohne sie jemals zu kürzen. Einige von ihnen bemalen sich mit grauer Farbe (sie gleichen den Bewohnern der Kanarischen Inseln, die weder eine schwarze, noch eine weisse Hautfarbe haben), andere wiederum mit roter, weisser oder einer anderen Farbe; einige bestreichen damit nur ihr Gesicht oder nur die Augengegend oder die Nase noch andere bemalen ihren ganzen Körper. Sie führen keine Waffe mit sich, die ihnen nicht einmal bekannt sind; ich zeigte ihnen die Schwerter und da sie sie aus Unkenntnis bei der Schneide anfassten, so schnitten sie sich. Sie besitzen keine Art Eisen. Ihre Spiesse sind eine Art Stäbe ohne Eisen, die an der Spitze mit einem Fischzahn oder einem anderen harten Gegenstand versehen sind. Im Allgemeinen haben sie einen schönen Wuchs und anmutige Bewegungen. Wenn es dem Allmächtigen gefällt, werde ich bei meiner www.paraguayauswandern.de/papagei.jpg Rückfahrt sechs dieser Männer mit mir nehmen, um sie Euren Hoheiten vorzuführen, damit sie die Sprache (Kastiliens) erlernen. Auf dieser Insel traf ich keine Tiere an, bis auf Papageie. Samstag, 13. Oktober Als der Tag anbrach, wimmelte es am Strande von diesen Männern, die, wie ich sagte, alle jung und von schönem Körperbau waren. Ihr Haar ist nicht kraus, sonder glatt und dicht wie eine Pferdemähne. Ihre Stirn und ihre Kopfform sind breit, viel breiter als bei allen Rassen, die ich bisher gesehen habe, ihre Augen sind sehr schön und gross. Keiner von ihnen hat eine dunkle Hautfarbe, vielmehr gleicht sie jener der Bewohner der Kanarischen Inseln []. Ihre Beine sind gerade gewachsen, ihr Bauch nicht dick und wohlgeformt. [] Sie brachten Knäuel gesponnener Wolle, Papageie, Spiesse und andere Dinge mit sich, die alle aufzählen wollen zu weitläufig wäre, und tauschten sie gegen jeden noch so geringfügigen Gegenstand aus, den man ihnen anbot. Ich beachtete alles mit grösster Aufmerksamkeit und trachtete, herauszubekommen, ob in dieser Gegend Gold vorkomme. Dabei bemerkte ich, dass einige von diesen Männern die Nase durchlöchert und durch die Öffnung ein Stück Gold geschoben hatten. Mit Hilfe der Zeichensprache erfuhr ich, dass man gegen Süden fahren müsse, um zu einem König zu gelangen, der grosse, goldene Gefässe und viele Goldstücke besass. Ich versuchte nun, sie zu bewegen, mich dahin zu geleiten, doch musste ich späterhin einsehen, dass sie sich weigerten, dies zu tun. Deshalb beschloss ich, bis zum morgigen Abend hier zu bleiben, um dann nach Südwesten weiterzufahren, wo nach den Aussagen vieler Eingeborener sowohl im Süden, als im Nordwesten und Südwesten Land sein müsse. Sie bedeuteten mir ausserdem, dass die Bewohner der im Nordwesten gelegenen Gebiete des öftern bis hierher gelangten, um sie zu bekämpfen. Also entschied ich mich, nach Südwesten vorzudringen, um nach Gold und Edelsteinen zu suchen. Diese Insel ist sehr gross und ganz eben, ohne jede Spur eines Gebirges, dafür mit grün belaubten Bäumen besetzt, reich an Gewässer und hat in ihrer Mitte eine breite 2. Sek, ic Seite 17 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Lagune; sie hat eine so satte grüne Färbung, dass ihr Anblick wohltuend wirkt. Ihre Bewohner sind sehr fügsam und tragen ein so grosses Verlangen nach unseren Dingen, dass sie sich jedes Mal, wenn sie etwas an Bord unserer Schiffe erhalten zu können glauben [], sofort schwimmend zu uns begeben und mit dem erworbenen Gegenstand an Land zurückkehren. Alles, was sie besitzen, geben sie freudig für jeden noch so törichten Gegenstand; sie tauschten sogar die Scherben unserer Schüsseln und gebrochenen Glastassen ein []. Sonntag, 14. Oktober [] In der Absicht, alles in Augenschein zu nehmen, um Euren Hoheiten darüber genauen Bericht erstatten zu können und um eine Stelle ausfindig zu machen, wo ich eine kleine Festung errichten könnte, ging ich heute auf Erkundung aus und traf eine Halbinsel an, auf der sechs Hütten standen und die in wenigen Tagen Arbeit zu einer Insel umgestaltet werden könnte. Doch halte ich eine derartige Umgestaltung nicht für erforderlich, da ja die Bewohner keine besonderen Kenntnisse von Waffen besitzen, wovon Eure Hoheiten sich bei den sieben Leuten persönlich überzeugen können, die ich ergreifen liess, um sie nach Spanien mitzubringen, wo sie unsere Sprache erlernen sollen, ehe wir sie wieder zurückbringen. Sollten Eure Hoheiten den Befehl erteilen, alle Inselbewohner nach Kastilien zu schaffen oder aber sie auf ihrer eigenen Insel als Sklaven zu halten, so wäre dieser Befehl leicht durchführbar, da man mit einigen fünfzig Mann alle anderen niederhalten und zu allem zwingen könnte. Texte aus: 25. April 2005, 23.15 Auftrag: Kolumbus hat alle seine Beobachtungen in ein Bordbuch eingetragen. Lies die Einträge vom 12. bis 14. Oktober (ZS 3). a) Wie beschreibt Kolumbus die Eingeborenen? Unterstreiche alle Textstellen, die Informationen darüber enthalten. b) Male anhand der Beschreibungen von Kolumbus ein Bild eines Indianers oder einer Indianerin und schreibe dazu vier Merkmale, die dir am auffälligsten scheinen. c) Wie schätzt Kolumbus die Eingeborenen ein? 2. Sek, ic Seite 18 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Zeichnung: Was sagt Kolumbus über die Eingeborenen? Wie schätzt er sie ein? 2. Sek, ic Seite 19 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Der Film: 1492 – Die Eroberung des Paradieses Film von Ridley Scott Beobachte das Verhalten der Spanier und der Eingeborenen. Vergleiche. Wie fühlten sie sich in dieser Situation? Welche Erwartungen haben die Spanier, welche die Eingeborenen? Glaubst du, dass es wirklich so passiert ist wie im Film? Was geschieht wohl weiter? 2. Sek, ic Seite 20 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Von der Geschichte zur Gegenwart Frage 1. Erkläre, weshalb Kolumbus nach Westen in den Atlantischen Ozean hinausfahren wollte. 2. Von wem erhielt Kolumbus die Ausrüstung und die Unterstützung für seine Reise? 3. Auf welcher Insel landete Kolumbus als erste? Welche Inseln entdeckte er danach? 4. Wie nannte Kolumbus die Bewohner der von ihm entdeckten Inseln? Erkläre diese Bezeichnung. 5. Kolumbus fand weder das für die Königin versprochene Gold, noch Silber, Perlen oder Edelsteine. Er hat aber andere, neue Dinge entdeckt. Welche? 2. Sek, ic Seite 21 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen 6. Kolumbus entdeckte auf seiner zweiten Reise das amerikanische Festland. Wo ist er angekommen? Kolumbus suchte verzweifelt weiter nach den Ländern , und , wo er sich die versprochenen Schätze erhoffte. Die Spanier wurden ungeduldig und gehorchten ihm nicht mehr. Er wurde als Stellvertreter der spanischen Königin abgesetzt und starb enttäuscht und krank von seinen Anstrengungen im Jahr 1506. Die Spanier liessen sich in immer grösserer Zahl auf den Inseln und . Ein Teil pflanzte an. Andere aber suchten weiter nach dem sagenhaften und machten neue Entdeckungen. 1513 durchquerte erstmals ein Spanier die Landenge von und stand vor einem neuen. Jetzt war es klar, dass Kolumbus nicht sondern einen neuen Erdteil entdeckt hatte: ! So stellte sich Kolumbus die Welt zwischen Spanien und Indien vor. 2. Sek, ic Seite 22 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Kolumbus entdeckt Amerika 1492 2. Sek, ic Seite 23 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Kolumbus über die Indianer 2. Sek, ic Seite 24 Geschichte: Die Zeit der Entdeckungen Fernando Magellan umrundet die Welt Wichtiger Entdecker Kurz nach dem Tode von Christoph Kolumbus bemerkten die Spanier allmählich, dass ihre Kapitäne nicht in Indien, sondern auf einem neuen Erdteil gelandet waren. Erneut begann deshalb die Suche nach einem Seeweg westwärts nach Asien (also nicht um Afrika herum). Fernando Magellan (1480-1521) fand ihn. Magellan war ein Portugiese, der an mehreren Eroberungsfahrten seiner Landsleute in Asien mitgemacht hatte. Weil er in seinem Heimatland jedoch wenig Anerkennung fand, ging er nach Spanien. Der König gab ihm fünf Schiffe für eine Fahrt nach Asien. 1519 verliess Magellan mit 265 Mann Besatzung Spanien und erreichte bald die südamerikanische Küste. Dort suchte er jede Bucht und jeden Flusslauf nach einem Durchgang ab. Dabei verlor er zwei Schiffe. Erst ganz im Süden Amerikas (in Feuerland), entdeckte Magellan eine schmale und gefährliche Wasserstrasse. Nun hoffte er in wenigen Tagen in Asien anzukommen. Aber seine Matrosen segelten über drei Monate auf einem riesigen Meer, dem Pazifischen Ozean dahin. Allmählich gingen die Nahrungsmittel aus. Ein Matrose berichtet: „Der Zweiback war nur noch Staub, mit Würmern vermischt und stinkend vom Urin der Mäuse. Das Wasser war faul und übelriechend. Um nicht vor Hunger zu sterben, assen wir das Leder der Segel. Es war von Regen, Sonne und Wind so hart geworden, dass wir es erst vier bis fünf Tage lang einweichen mussten. Dann brieten wir Stücke auf Kohlen. Oft mussten wir sogar Sägespäne essen und selbst Mäuse waren so begehrt, dass man dafür Geld bezahlte. Wegen Vitaminmangels starben 19 Seeleute an Skorbut (Krankheit, bei der die Zähne ausfallen). Man kann sich die Freude vorstellen, als die Schiffe in Asien eintrafen. Auf der Weiterfahrt mussten zwei Schiffe aufgegeben werden, weil zu viele Seeleute an Krankheiten umgekommen waren. Magellan selbst starb im Kampf mit Eingeborenen. Ein Schiff umfuhr schliesslich das „Kap der Guten Hoffnung und erreichte 1522 Spanien wieder, 1124 Tage nach Beginn der Fahrt!! Nur 17 Männer kehrten zurück, zerlumpt, abgemagert, müde und krank. Durch die mitgebrachten Gewürze verdienten die Überlebenden fünf Mal soviel, wie die Fahrt gekostet hatte. Das ist ein typisches Zeichen der Entdeckungsfahrten: Viele setzten ihr Leben ein, sehr wenige wurden reich und berühmt. Kap der Guten Hoffnung Feuerland 2. Sek, ic Seite 25