Arbeitsblatt: Mark Twain Abenteuer des Tom Sawyer und Huckleberry Finn
Material-Details
Klassenlektüre: Bevor wir das Buch die Abenteuer des Huckleberry Finn lesen verschaffen wir einen Überblick über die beide Bücher
Deutsch
Leseförderung / Literatur
6. Schuljahr
6 Seiten
Statistik
70899
2295
17
10.11.2010
Autor/in
Stephan Borgogno
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Die Abenteuer des Tom Sawyer Vorwort zum Buch Die Abenteuer, von denen dieses Buch erzählt, sind fast alle so passiert. Ein oder zwei davon habe ich selbst erlebt, die restlichen haben mir Schulkameraden berichtet. Huckleberry Finn hat es wirklich gegeben, Tom Sawyer ebenso, allerdings habe ich in seiner Person die charakteristischen Eigenschaften von drei Jungen zusammengefasst, die ich kannte. In der Zeit, in der diese Geschichte spielt, etwa vor dreissig oder vierzig Jahren, war im Westen noch bei Kindern und Sklaven der alte Aberglaube lebendig. Ich habe dieses Buch vor allem für Jungen und Mädchen geschrieben. Ich hoffe jedoch, dass es von Männern und Frauen nicht abgelehnt wird; denn mein Hintergedanke beim Schreiben war, die Erwachsenen auf unterhaltsame Weise an ihre eigene Kindheit zu erinnern an ihre Erlebnisse und ihre Gefühle. Hartsford 1876 Der Autor Titelbild der BuchOriginalausgabe von 1876. Die Abenteuer des Tom Sawyer (Originaltitel: The Adventures of Tom Sawyer) ist ein Roman des USamerikanischen Schriftstellers Mark Twain. Das Buch erschien 1876 und zugleich auch als deutsche Übersetzung. Das Buch zählt zu den Klassikern der Jugendliteratur; sprach und spricht aber auch viele Erwachsene an. Handlung im Buch Die Abenteuer des Tom Sawyer ist eine typische Lausbubengeschichte und spielt in der Mitte des 19. Jahrhunderts im kleinen Ort St. Petersburg am Mississippi. Der Waisenjunge Tom lebt bei seiner Tante Polly, zusammen mit seinem Halbbruder Sid, seiner Cousine Mary und dem schwarzen Sklaven Jim. Sid ist brav und verpetzt Tom bei jeder Gelegenheit. Tom hingegen schwänzt gern die Schule, prügelt sich und treibt sich mit seinem besten Freund Huckleberry Finn herum. Dieser hat keinen festen Wohnsitz; seine Mutter ist tot, sein Vater ist ein stadtbekannter Trinker. Nachfolgend einige der zahlreichen Episoden, die Tom und seine Freunde in St. Petersburg erleben. Als Tom wieder nach einer Prügelei mit zerrissenem Hemd heimkommt, muss er zur Strafe Tante Pollys Zaun streichen. Jedes Mal, wenn ein Junge vorübergeht, erklärt Tom, was es für eine Ehre sei, den Zaun streichen zu dürfen. Die Buben fragen, ob sie es auch einmal versuchen dürfen, und so wird der Zaun vollständig gestrichen. Bald darauf geht Tom mit Huck des nachts auf den Friedhof, wo sie einen Heilzauber gegen Warzen versuchen wollen. Da kommen drei Männer auf den Friedhof: Indianer Joe, ein Halbblut vor dem sich die Dorfbewohner fürchten, Muff Potter, ein einfältiger Landstreicher, und der junge Dorfarzt Robinson. Indianer Joe und Muff Potter öffnen ein Grab und legen einen Leichnam auf eine Schubkarre. Der Doktor will, dass sie den Toten zu seinem Haus schaffen, doch Indianer Joe verlangt dafür zusätzlich Geld. Es kommt zu einem Kampf und Indianer Joe ersticht den jungen Arzt mit dem Messer des bewusstlos geschlagenen Muff Potter. Als dieser wieder zu sich kommt, macht ihn Joe glauben, er sei der Mörder des jungen Arztes. Tom und Huck schwören sich gegenseitig, nie etwas zu verraten. Am nächsten Tag wird der Mord entdeckt und Muff Potter kommt ins Gefängnis. 1 Tom und Huck beschliessen mit Joe Harper, Piraten zu werden. Unterschlupf ist eine Insel unterhalb von St. Petersburg mitten im Mississippi. Dort geniessen sie das Piratenleben, während ihre Angehörigen glauben, sie seien ertrunken. Nach einem Unwetter beschliessen die Jungen, das Piratentum aufzugeben. Sie kommen gerade recht zu ihrer eigenen Trauerfeier, und die Freude der Trauergemeinde in der Kirche über ihr Überleben ist gross. An der Gerichtsverhandlung gegen Muff Potter sind Indianer Joe sowie Tom und Huck anwesend. Tom bricht seinen Schwur, nie etwas zu erzählen, und rettet so Muff Potter vor dem Galgen. Indianer Joe kann fliehen, und Tom lebt von nun an in der Angst, dass Joe ihn als Kronzeugen töten wird. Im Herbst beschliessen Tom und Huck, Schatzsucher zu werden. Sie suchen in einem verfallenen Haus, in dem es spuken soll. Während sie im ersten Stock sind, kommen Indianer Joe und ein Komplize in das Haus, um Geld zu verstecken. Sie entdecken beim Graben eine Truhe voller Münzen, die sie mitnehmen, um sie andernorts zu verstecken. Einige Tage danach verfolgt Huck die beiden Verbrecher, um das Versteck des Schatzes herauszufinden. Er belauscht ein Gespräch und erfährt, dass die beiden aus Rache die Witwe des alten Richters verstümmeln wollen. Huck kann Hilfe holen, die Verbrecher entkommen jedoch. Gleichzeitig besuchen einige Kinder – darunter auch Tom und seine Freundin Becky – die McDouglasHöhle. Tom und Becky verlaufen sich in dem grossen Höhlensystem. Tom begegnet Indianer Joe, der ihn jedoch in der Dunkelheit nicht sieht. Zuletzt finden Tom und Becky einen anderen Ausgang. Tom erfährt später, dass Beckys Vater, Richter Thatcher, nach ihrem Verschwinden den Eingang zur Höhle verschliessen liess, um weitere Unglücke zu verhindern. Tom verrät nun, dass er Indianer Joe in der Höhle gesehen hatte. Der Verbrecher wird tot in der Höhle gefunden, er hatte es nicht geschafft, die Tür zu öffnen, und war verhungert. Tom findet in der Höhle auch den enormen Schatz, den IndianerJoe hier versteckt hatte. Tom und Huck teilen redlich, und Huck wird von der Witwe des Richters adoptiert. Die Abenteuer des Huckleberry Finn (The Adventures of Huckleberry Finn) Mark Twain hat mit seinem Huckleberry Finn einen weisen Narren geschaffen. Huck tut einfach das, was die Menschen bis heute lieben: Er lebt die Freiheit. Im Roman flieht Huck vor den Zwängen der Zivilisation, so wie der grosse schwarze Jim, mit dem er sich verbündet, vor der Sklaverei flieht. Und das ist der Huck, den wir Leser uns bewahren: der Junge, der Freiheit und Gleichheit einfach lebt und auf dem grossen, trägen Mississippi, dem „Vater der Gewässer, wie die Indianer sagten, dahin treibt. 2 Die Abenteuer des Huckleberry Finn (eine Geschichte von einem Jungen der die Freiheit lebt) ist ein am 10. Dezember 1884 in Grossbritannien und Kanada und am 18. Februar 1885 in den Vereinigten Staaten erschienener Roman von Mark Twain. Dieser Roman stellt eine Fortsetzung des 1876 erschienen Romans Tom Sawyers Abenteuer dar und wird häufig mit diesem in einem Band veröffentlicht. In „Tom Sawyer werden die Personen eingeführt und erleben erste Abenteuer. Huck Finn macht sich nichts aus Schule, einer guten Erziehung oder Geld, er sehnt sich nach Freiheit und Abenteuer. Sein Vater ist ein herunter gekommener Trunkenbold und bei der Witwe Douglas, die ihn zu einem achtbaren jungen Mann machen möchte, hält er es auch nicht aus. Als ihn sein Vater dann auch noch bei sich einsperrt, um an Hucks kleines Vermögen zu kommen, das er bei einem Abenteuer mit Tom Sawyer gewonnen hat, reicht es Huck endgültig. Er täuscht kurzerhand seinen eigenen Tod vor und nimmt Reissaus. Dabei trifft er den entflohenen Sklaven Jim. Gemeinsam fahren sie den Mississippi auf einem Floss hinab und erleben dabei ein Abenteuer nach dem anderen und vielen gefährlichen Begegnungen entgegen, bevor die beiden mit der Freiheit belohnt werden. Handlung im Buch Das Buch liefert eine detailreiche Beschreibung der Menschen und Orte am Ufer des Mississippi und gibt ernüchternde und bissige Einblicke in die fest verwurzelten Verhaltensweisen dieser Zeit, insbesondere den Rassismus und die Sklaverei. Das Buch wird bisweilen selbst als rassistisch missverstanden, weil Jim durchweg als „Nigger bezeichnet wird. In dem Roman gehen ein unbeschulter, individualistischer „weisser Aussenseiter und ein rechtloser „schwarzer Sklave zusammen erfolgreich ihren widrigen Weg den Mississippi strom ab. Das Leben in St. Petersburg Die Geschichte beginnt in der fiktiven (nicht echten) Stadt St. Petersburg in Missouri am Ufer des Mississippi River und spielt irgendwann zwischen 1835 (als das erste Dampfschiff den Mississippi befuhr) und 1845. Zwei junge Burschen, Tom Sawyer und Huckleberry Finn, sind durch ihre früheren Abenteuer zu einer beträchtlichen Geldsumme (jeweils 6000 Dollar) gekommen; siehe Die Abenteuer des Tom Sawyer. Huck stand zu Anfang unter der Vormundschaft der Witwe Douglas, die zusammen mit ihrer Schwester, Miss Watson, versuchte, ihn zu ‚zivilisieren. Huck freut sich über ihre Bemühungen, findet aber zivilisiertes Leben zu beschränkt. Am Anfang der Geschichte erscheint kurz Tom Sawyer und hilft Huck nachts bei seiner Flucht aus dem Haus, vorbei an Miss Watsons Sklaven Jim, der später eine wichtige Rolle spielen wird. Sie treffen sich in der selbsternannten Bande Tom Sawyers, die sich – nach deutlichem literarischem Vorbild – vornimmt, abenteuerliche Aktionen und Verbrechen durchzuführen. Das Leben von Huck wird allerdings durch das plötzliche Auftauchen seines Vaters massiv verändert, einem chronischen Trunkenbold, der nur selten auftaucht und dann im Verprügeln seines Sohnes seine berechtigte ‚Erziehung erblickt. Dieser hatte erfahren, dass sein Sohn zu Geld gekommen ist und will es ihm abknöpfen. Huck wehrt sich anfangs erfolgreich dagegen, kann aber nicht verhindern, dass er von seinem Vater gekidnappt und gezwungen wird, mit ihm auf einer einsamen Insel zu leben. Der Vater hat seinen Sohn ständig im Auge und sperrt Huck dort ein, wenn er die Hütte längere Zeit verlässt. Huck gelingt es schliesslich, aus seinem Gefängnis zu fliehen. Zudem schafft er es auch mit sehr raffinierten Mitteln, einen Mord an ihm vorzutäuschen, um dem Vater zu suggerieren, dass es keinen Sinn mehr habe, ihm nachzustellen. Huck begibt sich mit einem Boot auf den Mississippi und fährt einer ungewissen Zukunft entgegen. 3 Das fliessende Haus Huck als Mädchen Huck lebt zunächst durchaus glücklich auf einer verwilderten unbewohnten Insel namens Jacksons Island im Mississippi. Unerwartet trifft er auf den Sklaven Jim, der von seiner Besitzerin Miss Watson weggelaufen ist, weil sie ihn für 800 Dollar nach New Orleans verkaufen will, wo das Leben für Sklaven noch härter ist. Damit beginnt eine lange gemeinsame Flucht. Jim versucht, einen Weg zur Stadt Cairo in Illinois zu finden, um von dort nach Ohio zu kommen, einem freien Staat, um seiner Familie die Freiheit zu erkaufen. Zunächst überlegt Huck, ob er Jims Flucht nicht melden soll. Aber schliesslich reisen sie zusammen und führen ausführliche Gespräche über ihr Leben. Huck erfährt dadurch viel über Jims Vergangenheit und bekommt zunehmend Verständnis für seine Situation. Im Laufe dieses Prozesses ändert er seine Ansichten über die Sklaverei und über das Leben im Allgemeinen. Huck und Jim bleiben zunächst in einer Höhle auf einem Hügel auf Jacksons Island, um einen schweren Sturm zu überdauern. Wenn sie können, schnorren sie rund um den Fluss auf der Suche nach Nahrung, Holz und anderem. Eines Nachts finden sie ein Floss und benutzen es für ihre grosse Reise auf dem Mississippi. Später stossen sie auf ein ganzes schwimmendes Haus und sie stehlen daraus alles, was sie greifen können. Jim findet in einem Raum dieses Hauses einen Mann, der tot auf dem Boden liegt, dem offensichtlich in den Rücken geschossen wurde, während man versuchte, das Haus zu plündern. Er verwehrt Huck den Blick auf das Gesicht des Mannes. Huck will sich über die neuesten Nachrichten der Gegend informieren und kommt daher auf die Idee, sich als Mädchen zu verkleiden und sich in irgendeinem Haus mit einer erfundenen Geschichte unter dem Namen Sarah Williams vorzustellen. Er betritt das Haus einer Frau namens Judith Loftus, die neu in der Gegend ist, und glaubt daher, von ihr nicht erkannt zu werden. Während sie reden, erfährt Huck, dass 300 Dollar Belohnung ausgesetzt sind für Jim, dem vorgeworfen wird, Huck ermordet zu haben. Huck verrät sich und seine Lügengeschichte damit, dass er seinen Vornamen bei einer Wiederholung falsch angibt und nachdem sich erweist, dass er eine Nadel nicht einfädeln kann, was zur damaligen Zeit jedes Mädchen konnte. Die Frau geht gnädig mit ihm um und will ihm sogar helfen. Sie weist aber in Unkenntnis seiner wahren Identität darauf hin, dass ihr Mann und einige andere die Insel, auf der die beiden hausen, bereits in Verdacht haben, Jim als Aufenthalt zu dienen, und sie sie bald überprüfen wollen. Huck kehrt sofort auf die Insel zurück, weckt den schlafenden Jim und erklärt ihm, dass sie beide sofort fliehen müssen. In grosser Eile packen beide ihre Habseligkeiten auf das Floss und fliehen. Die Grangerfords und die Shepherdsons Das Floss der beiden wird von einem vorbei fahrenden Dampfer überschwemmt, dadurch werden die beiden getrennt. Huck schwimmt an Land und wird in der wohlhabenden Familie Grangerford aufgenommen. Er freundet sich mit einem der jüngeren Söhne namens Buck an, einem gleichaltrigen Jungen, und erfährt, dass die Grangerfords in einer 30jährigen Blutrache gegen eine andere Familie, den Shepherdsons, einbezogen sind, von der aber keiner mehr genau weiss, worum es anfänglich ging. Die Grangerfords und die Shepherdsons gehen regelmässig in die gleiche Kirche. Beide Familien bringen dabei allerdings stets Waffen mit trotz der Predigt in der Kirche, die zur brüderlichen Liebe aufruft. Die Vendetta erreicht einen Höhepunkt, als Bucks Schwester Sophia mit Harney Shepherdson durchbrennt. In einer dadurch ausgelösten Schiesserei sterben alle übrigen Männer der Familie Grangerford; beim Anblick der Leiche seines Freundes Buck ist Huck zu zerstört, um über das Geschehene zu schreiben. Allerdings beschreibt er, wie er knapp seinem eigenen Tod entkam, und die spätere Wiedervereinigung mit Jim. Beide setzen ihre Flucht nach Süden auf ihrem alten, wider Erwarten unzerstörten Floss fort. 4 Der Herzog und der König Weiter unten am Fluss retten Jim und Huck zwei berufsmässige Betrüger, die ebenfalls auf das Floss kommen. Der jüngere der beiden, ein Mann von etwa dreissig Jahren, stellt sich als Sohn eines englischen Herzogs vor, des Herzogs von Bridgewater. Es sei der rechtmässige Nachfolger seines Vaters. Der ältere, etwa siebzig, behauptet sogar, er sei der Sohn von Ludwig XVI. und damit rechtmässiger König von Frankreich. Diese beiden, der ‚Herzog und der ‚König, ersuchen Jim und Huck, auf dem Floss mitreisen zu dürfen. Während der Reise nach Süden begehen sie diverse Betrügereien. Einmal kommen sie in eine Stadt und mieten das Gerichtsgebäude für eine Nacht, um dort Plakate zu drucken, die eine Theateraufführung ankündigen, die sie das „Königliche Unvergleichliche nennen. Das Spiel entpuppt sich während der Aufführung als eine rohe Angelegenheit, und dies ärgert die Städter, die dafür gezahlt hatten. Anstatt sich an den Schauspielern zu rächen, kommen sie auf die Idee – um nicht alleine als die Dummen dazustehen – die anderen Stadtbewohnen ebenfalls ins Theater zu kriegen, indem sie ihnen vorlügen, es sei ein ganz wunderbares Stück. In der Zwischenzeit kommt am Tag des Spiels ein Betrunkener namens Boggs in die Stadt und erregt Aufruhr, indem er einen bekannten Südstaatler namens Colonel Sherburn mit dem Leben bedroht. Dieser zeigt sich öffentlich, warnt Boggs und stellt ihm ein Ultimatum bis 1 Uhr. Bis dahin darf er ihn beleidigen, aber nicht später. Boggs behält aber sein Verhalten auch bis nach 1 Uhr bei, woraufhin Colonel Sherburn ihn erschiesst. Jemand in der Menge schreit, dass Sherburn gelyncht werden sollte und alle machen sich auf zu seinem Haus, um ihn zu töten. Dort erwartet sie Colonel Sherburn mit geladenem Gewehr. Er hält eine längere Rede über die allgemeine Gemeinheit und Feigheit der südamerikanischen Rechtsprechung. Er wirft der hysterischen Meute vor, sich völlig blind und ohne jede Vernunft einem Anführer untergeordnet zu haben. Er behauptet, dass solches Lynchen meist nur gelingt, wenn es sich um ‚echte Männer handelt, die nur nachts mit Masken ihr Tun verrichtet würden (In dieser Rede bringt Mark Twain seine eigenen Ansichten zum Ausdruck: Huck, der Ausgestossene, flieht aus dem Süden, während Sherburn, der Gentleman, diese Gesellschaft zurechtweist, wenn auch in einer zynischen und brutalen Weise). Als der ‚König und der ‚Herzog zum dritten Mal versuchen, das Stück aufzuführen, sind die Einwohner entschlossen, sich das nicht bieten zu lassen und kommen mit diversen Wurfgeschossen ins Theater, was aber von den anderen bemerkt wird. Alle drei fliehen umgehend aus der Stadt und fahren auf dem Floss weiter den Mississippi hinunter. Die Betrügereien des ‚Königs und des ‚Herzogs erreichen ihren Höhepunkt, als sie versuchen, sich in einer anderen Stadt als Brüder des soeben verstorbenen und sehr vermögenden Peter Wilkes auszugeben. Die notwendigen Detailkenntnisse haben sie sich kurz zuvor von einem weiteren, nichts ahnenden Familienmitglied besorgt. Sie gewöhnen sich einen absurden englischen Akzent an. Der ‚König schafft es, die meisten Einwohner der Stadt davon zu überzeugen, dass er und der ‚Herzog die beiden Brüder des Verstorbenen sind, die gerade eben aus England gekommen seien. Im Folgenden versuchen sie, sich einen Grossteil des Erbes anzueignen. Ein einziger Mann aus dem Freundeskreis des Verstorbenen bezichtigt sie öffentlich des Betruges, allerdings vorerst ohne Erfolg. Trotzdem werden die beiden Betrüger vorsichtig. Der ‚Herzog will sofort fliehen, aber der ‚König will noch mehr aus dem Erbe an sich reissen und behauptet, es bestünde wenig Gefahr, „weil die meisten Trottel auf ihrer Seite stünden, und das sei schliesslich die Mehrheit in jeder Stadt (auch in diesem Satz vermutet man ein ‚Glaubensbekenntnis von Mark Twain). Huck ist entsetzt über den Plan der beiden, den Töchtern des Verstorbenen ihr Erbe wegzunehmen, und plant seinerseits, diesen Diebstahl rückgängig zu machen. Ausserdem wendet er sich gegen den Plan der Betrüger, die Sklaven des Verstorbenen einzeln zu verkaufen und dadurch von ihren Familien zu trennen. Huck stiehlt das bisher geraubte Geld und versteckt es in dem noch offenen Sarg. Er fasst den Plan, von einer anderen Stadt aus einer der 5 Töchter zu schreiben, wo sich das Geld befindet. Aber in dem ganzen Durcheinander weiss er selber nicht mehr, ob das Geld nun im Sarg ist oder ob es jemand herausgenommen hat. Kurz danach geraten die beiden Betrüger erneut in Schwierigkeiten, weil angeblich die wahren Brüder des verstorbenen Peter Wilkes auftauchen, die sich später allerdings ebenfalls als Betrüger herausstellen. Als das Geld in Wilkes Sarg gefunden wird, gelingt es den beiden Betrügern, in der allgemeinen Konfusion zu fliehen und auf das Floss zu Huck und Jim zurückzukehren. Huck selber ist sehr enttäuscht, weil er gehofft hatte, die beiden endgültig abgehängt zu haben. Jims Flucht Während der weiteren Flucht beschliesst der ‚König, Jim zu verkaufen, als Huck gerade in einer nahe gelegenen Stadt unterwegs ist. Huck ist empört über diesen erneuten Verrat und gerät in einen Gewissenskonflikt. Einerseits sagt er sich, dass seine Unterstützung für Jims Flucht gleichzeitig ein Vergehen am ‚Eigentum von Jims Besitzerin Miss Watson ist. Aber Huck riskiert es, ‚zur Hölle zu gehen und beschliesst, Jim weiterhin bei seiner Flucht zu helfen. Huck erfährt, als er das Haus besucht, zu dem Jim verkauft wurde, dass der ‚König ihn für 40 Dollar verkauft hatte. Zu einem erstaunlichen Zufall kommt es, als entdeckt wird, dass die neuen Besitzer von Jim, Herr und Frau Phelps, Onkel und Tante von Tom Sawyer sind, der zu einem Besuch erwartet wird, den sie aber schon lange nicht mehr gesehen haben. Nun wird Huck selber für Tom Sawyer gehalten und Huck lässt Toms Verwandte in diesem Irrglauben in der Absicht, damit Jim zu Flucht zu verhelfen. Da erscheint Tom selber, gibt sich aber, als er Hucks Plan erfährt, nunmehr selber als sein jüngerer Bruder Sid aus. Jim sorgt dafür, dass die beiden Betrüger ihr gewohntes Täuschungsmanöver mit dem Theaterstück nicht schon wieder durchführen können. Beide werden von den Städtern gefangen genommen, geteert und gefedert und schliesslich aus der Stadt gejagt. Anstatt Jim einfach aus dem Schuppen zu befreien, in dem er festgehalten wird, entwickelt Tom einen ausgeklügelten und abenteuerlichen Befreiungsplan. Hier spielen geheime Botschaften, versteckte Tunnel und eine Strickleiter eine Rolle, die in einer Mahlzeit versteckt wird, und andere Elemente aus den populären Romanen. Dazu gehört auch eine Nachricht an die Phelps, die angeblich von einem Indianerstamm handelt, der seinen entflohenen Sklaven sucht. Bei der folgenden Flucht wird Tom ins Bein geschossen. Und Jim besteht darauf, anstatt an seine erfolgreiche Flucht zu denken, dass Huck für einen Doktor sorgt, der Tom ärztlich betreut. Das war das erste Mal, dass Jim etwas forderte für einen weissen Menschen. Huck erklärt sich das folgendermassen: „Ich wusste immer, dass er innerlich weiss ist, also ist das in Ordnung. Jim und Tom werden eingefangen und vom Doktor zurückgebracht. Schluss Nachdem Jim wieder bei seinen neuen ‚Besitzern angelangt ist, lösen sich die restlichen Probleme wie von selbst. Toms Tante Polly erscheint und klärt die wahre Identität von Tom und Huck auf. Tom gibt bekannt, dass Jim schon seit Monaten frei ist, denn Miss Watson verstarb vor zwei Monaten und hat Jim in ihrem Testament die Freiheit geschenkt. Aber Tom hat das nicht direkt sagen wollen, damit er seinen abenteuerlichen Befreiungsplan durchführen konnte. Jim erzählt Huck, dass dessen Vater schon seit geraumer Zeit tot ist und Huck ohne Angst nach Sankt Petersburg zurück kehren kann. Abschliessend erklärt Huck, dass er ganz froh ist, diese Geschichte schriftlich erzählt zu haben und dass er, anstatt sich von Toms Familie adoptieren und ‚sivilisieren zu lassen (Originaltext: because Aunt Sally shes going to adopt me and ‚sivilize me), lieber nach Westen ins Indianerterritorium begeben will. 6