Arbeitsblatt: Börsencrash 1929

Material-Details

Infoblatt zum Börsencrash ind er Zwischenkriegszeit.
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

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766
11
18.11.2010

Autor/in

Nadja Eigenmann


Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Chronologie des Crash 1929 Schwarzer Donnerstag „Black Thursday 24. Oktober 1929 Der Auslöser der gesamten Börsenpanik, der 24. Oktober 1929, gilt als erster Tag der Panik von 1929 und ging als Black Thursday in die Geschichte ein. Erst am folgenden Tag drang die Nachricht von den New Yorker Kursstürzen nach Europa durch und erschütterte dort ebenfalls die Börsen. Der 25. Oktober 1929 wurde so als Schwarzer Freitag bekannt. Nach einem hektischen Wochenbeginn eröffnete der Markt am Donnerstag, dem 24. Oktober, eher ruhig. Vorsorglich hatte die Polizei die Straßen um den Finanzdistrikt an der Wall Street abgesperrt. Nervöse und überarbeitete Wertpapierhändler – sie hatten die Nacht durchgearbeitet, um den Rückstand der Verkaufswelle des Vortages aufzuholen – fingen ihre Arbeit frühzeitig an. Nachdem um zehn Uhr der Eröffnungsgong das Geschehen einleitete, wechselten in der ersten halben Stunde 1,6 Millionen Aktien ihren Besitzer, darunter auch Zwangsverkäufe auf Kredit gekaufter Aktien. Der Trend war noch ungewiss. Doch dann setzte plötzlich eine hektische Verkaufswelle ein. Eine Masse einst notorischer Optimisten geriet in Panik ohne erkennbaren Auslöser. Schon um 10:50 Uhr wurden die Verluste so deutlich, dass der Auftrag vieler verzweifelter Papierinhaber war: Verkaufen sie zu jedem Preis. Doch wenn alle verkaufen und niemand die Papiere für billig hält und kauft, dann sausendie Kurse nach unten. Um halb zwölf hatte sich der Markt einer blinden, schrankenlosen Furcht ergeben. Hysterische Wertpapierhändler nahmen Zuflucht zu nackter Gewalt und stießen und boxten Kollegen aus dem Weg, um in dem zunehmenden Chaos ein paar Handvoll Papiere an den Mann bringen zu können. Die Talfahrt der Börse nahm kein Ende. Mehrmals brach der Handel wegen Überbelastung zusammen und musste unterbrochen werden. Bis ein Uhr Mittags hatten sich 11,25 Milliarden Dollar in Luft aufgelöst. Der Ticker hinkt nach. Und in den Maklerbüros werden die Kurse der Verkaufsaufträge laut verlesen. Sie liegen alle niedriger, als der Ticker noch angibt. Dadurch steigt die Panik. Der Zusammenbruch ist da. Amerika blickt in den Abgrund, in dem die Trümmer des Traums vom schnellen Reichtum liegen. Vor der Börse bildet sich ein Menschenauflauf. Die Besuchergalerie der New York Stock Exchange ist geschlossen. Einige Banken versuchen das Schlimmstes zu verhindern und den Kursverfall zu stoppen. Kurz nach Mittag findet gegenüber der Börse, in Wall Street Nr. 1, im Haus der Bankfirma J. P. Morgan und Co., eine Lagebesprechung führender Bankiers statt. Es wird beschlossen, eine Stützung der Kurse vorzunehmen, wenigstens der wichtigsten Papiere. Die Reporter bestürmen den Teilhaber des BankhausesMorgan, Thomas W. Lamont. Und während an der Börse die Panik tobt, gibt Lamont jene betont bagatellisierende Erklärung ab: Es hat einige Notverkäufe an der Börse gegeben, und wir haben eine Sitzung der Vorsitzenden mehrerer Finanzinstitute abgehalten, um die Lage zu erörtern. Wir haben festgestellt, dass kein Haus in Zahlungsschwierigkeiten ist, und die Berichte der Aktienhändler beweisen, dass die Risiko-Reserven in befriedigender Höhe gehalten wurden. Diese Erklärung von so berufener Seite wirkt zunächst beruhigend. Später gibt Richard Whitney, der Vizepräsident der New Yorker Börse und die ausführende Hand der Bankengruppe bei den Maklern der wichtigsten Werte Kaufaufträge. Das wirkt weiter beruhigend. Aber es gelingt nur, die Preise einigermaßenauf ihrem tiefen Punkt zu halten. Zu einer Steigerung fehlen Maklern wie Publikum nach diesem Schock die Kraft und der Mut. Bis in den Abend hinein laufen die Tickers in den Maklerbüros. Abends um 19:08 Uhr werden die letzten Abschlüssemitgeteilt, die nachmittags um 3 Uhr getätigt worden sind. Die Kurse sind zusammengebrochen. Eine Illusion ist zerstört. Bis zum Börsenschluss waren 12.894.650 Aktien von 974 Firmen verkauft, ein bis dahin unerreichter Rekord und etwa das Vierfache des normalen Tagesvolumens. Trotz der organisierten Unterstützung und dem verbreiteten künstlichen Zweckoptimismus zeigt der Dow Jones zum Schluss eine neue Schwäche mit 299,47 Punkten.