Arbeitsblatt: Unterrichtseinheit (2Lektionen) Thema Idole

Material-Details

2 Lektionen zum Thema Idole mit Präpi, Sachanalyse, Didaktische Analyse, Beispieltext, Kriterienraster
Deutsch
Texte schreiben
9. Schuljahr
8 Seiten

Statistik

7290
1815
33
30.05.2007

Autor/in

Reto Budliger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Reto Budliger SL-04 Deutsch Diplomprüfung 2007 Wer? Voraussetzungen der Lernenden Die SCH bewegen sich in Peergroups, in denen sie wichtige soziale und kulturelle Erfahrungen machen. Sie verehren Idole, pflegen bestimmte jugendkulturelle Stile und sind Konsumenten von Merchandisingprodukten. Sie besitzen ein mehr oder weniger grosses Wissen von aktuellen Idolen, Fankulturen, trendigen Fanartikeln und der Verehrung von Idolen. Auf der Sekundarstufe entwickelt sich die Interpretationsfähigkeit unter anderem in der Figureninterpretation weiter. Die SCH entwickeln „ein Interesse für die wechselseitige Abhängigkeit von Handlungsmotiven und erhalten somit „ Einblick in die Vorstellungen, die einzelne Figuren von den Vorstellungen anderer Figuren haben(Spinner, Kaspar (2003)). Die SCH einer 3. Sek sollten die nötigen Kompetenzen mitbringen, um einen inneren Dialog mit Perspektivenwechsel nach einer Inputphase kommunikativ, inhaltlich-sachlich, formal und sprachlich bewältigen zu können. Strukturskizze 1 Reto Budliger SL-04 Deutsch Diplomprüfung 2007 Was? Sachstruktur Begriffe und Definitionen Idole aus Fernsehen, Film, Musik, Sport und Modebranche spielen für Jugendliche eine wichtige Rolle bei ihrer Identitätssuche und Orientierung im Leben (vgl. Barth, Susanne Elias, Sabine (2002). Stars Idole – Medienwelten. In: Praxis Deutsch Heft 171/2002, S. 611.). Das Angebot an Idolen wird dabei immer grösser und kurzlebiger. Dahinter stehen komplexe Wechselwirkungen zwischen Star(konstruktion), Medien, Fans und dem dahinter stehenden Markt mit seinen Merchandisingmechanismen, welche immer schwerer zu durchschauen sind. An ihren Idolen suchen sich die Jugendlichen Orientierungsmuster. An der Art, wie die jeweiligen Idole ihr Leben leben, auf deren Aussehen, Lifestyle und Erfolg projizieren sie ihre Wünsche und Sehnsüchte. Die Tatsache, dass sich die Jugendlichen für ein Idol oder mehrere Idole bekennen, ist für sie Teil ihrer „öffentlichen Identität, ein Signal ihrer Gruppenzugehörigkeit und Abgrenzung zu anderen Gruppen (vgl. Iaconis, Ute-Ena (2002). Star light, star bright, wish was star tonight. In: Praxis Deutsch Heft 171/2002, S. 35.). Wichtiger Bestandteil für die Bildung von Peergroups ist gruppenhomogenes Medien- und Konsumverhalten. Dies kann sich vielfältig ausdrücken: Kleidung, favorisierte Sportart, spezifisches Körperstyling, Vorlieben für bestimmte Idole, Sammlung von relevanten Merchandisingprodukten usw Innerer Monolog: Der innere Monolog ist ein bewährtes Mittel, um Gedanken und Gefühle von Figuren darzustellen Frentz, Hartmut Frey, Ute Sonntag, Edith (2005). Schreiben und Schreibentwicklung. S.110.) Der Erzähler schlüpft in eine Figur hinein und versucht ihre Gedanke, Gefühle und Wahrnehmungen wiederzugeben. Geschrieben wird der Text in der 1. Person Indikativ, wobei eine Innensicht ohne Einmischung des Erzählers oder Erzählinstanz wiedergegeben wird. Für die Gestaltung innerer Monologe fiktiver Figuren gibt es unterschiedliche Verfahrensweisen. Relevant für diese Unterrichtseinheit ist der innere Monolog in grammatikalisch korrekter Sprache. Warum? Begründungsanalyse Es ist mir wichtig zu erwähnen, dass sich die Jugendlichen bei ihrer Suche nach einer eigenen Identität nicht nur durch die Idole (und Medienangebote) leiten lassen. Nach wie vor haben Familie, Schule bzw. Lehrpersonen sowie Einrichtungen des öffentlichen Lebens einen mehr oder weniger grossen Einfluss. Als Lehrperson ist es mir ein Anliegen, sie auf ihrem Weg zu einer eigenen Identität zu unterstützen. Dies ist gerade im Fach Deutsch von entscheidender Bedeutung. Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist, dass der Gleichaltrigengruppe (Peergroup) eine besondere Bedeutung in dieser Phase der Identitätsarbeit zukommt. Die Lehrperson ist als Persönlichkeit gefordert und nimmt als solche eine Vorbildfunktion war, wobei die SCH an ihrer Lehrperson eher einzelne Eigenschaften schätzen, als sich an der gesamten Person zu orientieren (das gleiche Muster wie bei Idolen). Dieser Vorbildfunktion bin ich mir bewusst und gewillt sie auch im Unterricht zu leben. Der Lehrplan Deutsch (S.5) betont ebenfalls die Wichtigkeit von Vorbildern für Jugendliche. Gegenwartsbedeutung Deutschunterricht sollte sich mit der Thematik Idole auseinandersetzen, weil er damit die Jugendlichen in der Identitätsbildung unterstützen kann und sie auch mit Kompetenzen ausstattet, sich mit den verschiedenen Medienwelten und deren Idolen kritisch auseinander setzen zu können. Gerade Idole der Medienwelten bieten hier ein breites Spektrum an Themen an, welche sich auch zum fächerübergreifenden Unterricht eigenen. Der Deutschunterricht, der sich dieser Themen annimmt, knüpft sehr eng an die Lebenswirklichkeit und an die Freizeitinteressen der Jugendlichen an. 2 Reto Budliger SL-04 Deutsch Diplomprüfung 2007 Zukunftsbedeutung Um in unserer Gesellschaft erfolgreich agieren zu können, ist ein hohes Mass an Empathie nötig. Man muss sich in die Lage des Gegenübers hineinversetzen können. Um dies erfolgreich zu bewerkstelligen, muss man sich selber kennen und wahrnehmen können (Identität). Begriffe wie „emotionale Intelligenz (vgl. Goleman, Daniel (1997). Emotionale Intelligenz.) und „Soft Skills werden thematisiert sowie in Jobanforderungsprofile integriert. Exemplarische Bedeutung Der Perspektivenwechsel fordert hohe kognitive und emotionale Kompetenzen. Die SCH sollen sich in eine andere Rolle mit deren Gedanken und Gefühlen hineinversetzen und diesen Rollentausch auch mit Worten beschreiben. Dieser gedankliche und emotionale Rollenwechsel wird im zukünftigen Leben immer wieder verlangt. Wozu? Klärung Begründung der Ziele Das Richtziel 3 des Lehrplans Deutsch Sekundarschule bezieht sich auf die schriftliche Kommunikation, wobei das Grobziel 3.1 vor allem relevant ist: Angemessene schriftliche Kommunikation. Ebenfalls tangiert wird das Richtziel 4 Mittelungsmöglichkeiten mit dem Grobziel 4.1 Dimensionen des Verstehens. Der Lehrplan Deutsch (S. 25) gibt methodische Hinweise zu den einzelnen Grobzielen. Unter anderem wird vorgeschlagen Texte gegenseitig austauschen (nicht nur um Rechtschreib- und Grammatikfehler zu korrigieren), schriftliche Meinungen auszutauschen und schriftlich darauf reagieren. Aus den oben erwähnten Punkten habe ich folgende Lernziele für die Unterrichtseinheit generiert: SCH können einen inneren Monolog eines selbst gewählten Fanartikels schreiben. SCH kennen die Verfahrensweise eines inneren Monologs in grammatikalisch korrekter Sprache. SCH sind fähig, aus einem Schülertext relevante Gedanken und Gefühle herauszulesen und darauf einen inneren Monolog einer anderen Figur zu schreiben. Überlegung/Begründung zur methodisch-didaktischen Umsetzung Emotionale Zuständen und hohe Motivation wirken sich sehr günstig auf die Schreibleistung aus (vgl. Baurmann, Jürgen Müller, Astrid (1998). Zum Schreiben motivieren – das Schreiben unterstützen. In Praxis Deutsch 149/1998. S. 16-22.). Schreiben sei gemäss den Autoren in den letzten Jahren als rein kognitiv gesteuerter Prozess dargestellt worden. Baurmann/Müller stellen darum die motivationale Komponente in den Vordergrund. Um eine beständige Motivation zum Schreiben aufzubauen, braucht es eine Situation, die das Verfassen eines Textes erfordert. Zudem sollte dem Schreibenden einleuchten, dass sein Handeln zu einem Ergebnis und Folgen führt. Meines Erachtens sind diese motivationsfördernden Punkte in meinem Lernarrangement vorhanden. Ein weiterer Aspekt ist das Interesse der SCH an der Schreibaufgabe. Baurmann/Müller schreiben dazu: „Schreibaufgaben sollen deshalb nach Möglichkeit an den Interessen der Schreibenden anknüpfen. Das Anknüpfen an die Lebenswelt der SCH ist mit der Thematik Idole sicherlich gewährleistet. WOMIT: Begründungen zum Einbezug von Medien Medien sind Hilfsmittel, welche der Lehrperson beim Unterrichten helfen, den Sachverhalt für die Lernenden lernwirksamer zu präsentieren. Beim von mir gewählten Lernarrangement 3 Reto Budliger SL-04 Deutsch Diplomprüfung 2007 für diese zwei Lektionen ist der Medieneinsatz eher bescheiden. Im Anschluss an diese Doppellektion könnte zum Beispiel ein innerer Monolog vertont werden (Podcast). WAS: Überlegungen Begründungen zur Lernkontrolle und Beurteilung Den Lernzuwachs würde ich erst nach Abschluss der ganzen Einheit überprüfen. Ein Schreibanlass, bewertet nach dem Zürcher Textanalyseraster (Hanser/Nussbaumer/Sieber (1992)), erscheint mir sinnvoll. Sicherlich zu beachten ist, dass Lust Einsatz, Zuversicht und Genugtuung beim Schreiben unter anderem durch erhaltenen Bewertungen beeinflusst wird. Gerade bei inneren Monologen sollte Grammatikalisches und Orthographisches nur marginal bewertet werden. Der Bäcker prüft die Qualität eines Kuchen ja auch nicht, indem er in die Backform beisst. 4 Reto Budliger SL-04 Deutsch Diplomprüfung 2007 Unterrichtsplanung (Standardformular) Fach: Deutsch Name: Reto Budliger Thema Idole Bereich: Schreiben Voraussetzungen: Siehe Sachanalyse Lernziele Siehe Sachanalyse Zeit Unterrichtsschritte 10 Einstieg Methode: Aktivitäten LP Aktivitäten Schüler/innen Eyecatcher Fanschal Fanschal wird von LP gezeigt. Welche anderen Arten von Fanartikel gibt es? Welche besitzen die SCH selber? LP notiert an die WT. Wieso gibt es so viele verschiedene Arten von Fanartikel? LP notiert an der WT Gründe. Sozialform Medien Didaktischer Kommentar Plenum Fanschal WT Eyecatcher: Soll als „Hingucker das Interesse auf sich ziehen (Wahl, Diethelm 2006) Gemäss konstruktivistischen Lernparadigma sollen die SCH an Vorwissen anknüpfen. Es kann nur neues Wissen generiert werden, wenn es an bereits vorhandenes Wissen angebunden werden kann. Begründung der Aktivitäten im Hinblick auf Lernziel, Voraussetzungen, Organisation LP versucht anhand der Beispiele auf verschieden Themen einzugehen ohne die Begriffe zu nennen: Identitätsbildung, Peergroups, Markt, Merchandising Fankultur 3 Innerer Monolog des Schals: Welche Gedanken und Gefühle könnte ein solcher Fanschal wohl haben? Partnerarbeit: SCH tauschen Ideen aus. PA 2 Austauschphase: LP fordert SCH auf, ihre Überlegungen zu äussern. (2-3 Statements) LP gibt die Lernziele bekannt und stellt die Agenda vor. Plenum 10 EA Innere Monolog: SCH lesen den inneren Monolog des Fanschals. LP weist vorgängig darauf hin, dass dies nur eine mögliche Version ist. Differenzierung in der Lernpartnerschaft: SCH hat ein Kriterienraster und untersucht den Text dahingehend, ob alle Kriterien im Text abgedeckt wurden. SCH versucht anhand des Textes Kriterien eines inneren Monologes selber herauszufiltern. Plenum Folie EA Text Kriterienliste SCH sollen ihre subjektive Theorien einbringen und dabei diese subjektiven Theorien überdenken, bzw. bearbeitbar machen. Vorwissen aktivieren und Phase der subjektiven Auseinandersetzung Redeschwelle in Partnerarbeit tiefer und schnell überwunden SCH sollen auf freiwilliger Basis eine Plattform für ihre Gedanken erhalten. Agenda: Die SCH können klare Erwartungen aufbauen. Lernziele: SCH wissen, was sie am Ende der zwei Lektionen können. SCH setzen sich mit dem Beispiel Fanschal auseinander. Es sollen die wesentlichen Eigenschaften eines inneren Monologes herausgefiltert werden. Die SCH werden auf den nachfolgenden Schreibauftrag eingestimmt. Differenzierung (durch LP während des Austeilens der Kriterienraster): Der schwächere Schreiber sollte den Text anhand des Kriterienrasters untersuchen. 5 Reto Budliger SL-04 Deutsch Diplomprüfung 2007 Der versiertere Schreiber soll selber Kriterien herausfiltern. Wechselseitiges Lehren und Lernen soll hier möglich gemacht werden (WELL nach Wahl, Diethelm). Den SCH soll nachher klar sein, wie man einen inneren Monolog schreibt. 5 Austausch in der Lernpartnerschaft SCH stellt SCH seine Kriterien vor. SCH zeigt SCH danach die Kriterienliste und weist auf Textstellen hin, welche die Kriterien abdecken. Evtl. werden noch weitere Kriterien in das Kriterienraster geschrieben (leere Zeilen in der Tabelle. PA Text Kriterienliste ca. 20 Schreibauftrag wird von LP anmoderiert: SCH schreiben einen inneren Dialog eines selber gewählten Fanartikels. Die Punkte der Kriterienliste sollten so gut wie möglich abgedeckt werden. Anhand dieses inneren Monologes wird ein anderer SCH einen inneren Monolog des Besitzers des Fanartikels schreiben. Deshalb sollte der innere Monolog so viele Informationen enthalten, dass der Lernpartner im Anschluss einen inneren Dialog aus der Perspektive des Besitzers schreiben kann. EA Blätter Bleistift Kriterienliste SCH sensibilisieren, dass die Punkte der Kriterienliste abgedeckt werden müssen. Ansonsten wird es für den übernehmenden SCH schwierig, sich in die Perspektive des Besitzers hineinzuversetzen. Es soll eine Motivation beim SCH aufgebaut werden. Dem Schreibenden sollte einleuchten, dass sein Handeln zu einem Ergebnis und Folgen führt. Austausch der Texte: Wer mit seinem Text fertig ist, begibt sich zum Textpool, legt seinen Text hin und nimmt sich einen Text eines Mitschülers. Die Fanartikel sind nicht namentlich auf den Texten aufgeführt. SCH lesen den inneren Monolog, versuchen herauszufinden um welchen Fanartikel es sich handelt und schreiben einen Text aus der Perspektive des Besitzers (Hilfestellung durch Kriterienraster). EA Kriterienliste Lerntempi der SCH sind unterschiedlich: Das zügige Weiterarbeiten soll gewährleistet werden. EA Kriterienliste SCH muss sich zuerst in die Perspektive des Fanartikels hineindenken, um herauszufinden, um welchen Fanartikel es sich handelt. Danach muss er sich in die Perspektive des Besitzers versetzen und seine Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen nachempfinden und aufschreiben. GA (ca. 4 SCH) Texte Kriterienliste 20-25 10-15 ES Abschluss Austausch Texte werden vorgelesen. Der SCH, welcher den inneren Monolog des Besitzers geschrieben hat, liest beide Monologe in der Gruppe vor. Derjenige SCH, welcher den ersten Monolog geschrieben hat, gibt danach ein Feedback anhand der Kriterien. Zudem soll er sich kurz äussern, ob er die Perspektive Besitzer ebenfalls so oder anders gesehen hat. SCH kriegen Klebepunkte und sollen beim Verlassen des Schulzimmers eine Selbstbeurteilung abgeben. Klebepunkte Texte sollen vorgelesen werden (Elbow, Peter). Feedback des SCH: Im ersten Teil ist es eigentlich eine Selbstreflexion. Im zweiten Teil soll dem anderen SCH ein Feedback gegeben werden. LP weiss danach, ob die SCH nach eigenem Empfinden die Lernziele erreicht haben. Die LP kann in nachfolgenden Lektionen ihr Vorgehen anpassen. 6 Reto Budliger SL-04 Deutsch Diplomprüfung 2007 Anhang: Kriterien innerer Monolog Perspektive Fanartikel Kann mein(e) Lernpartner(in) den Gegenstand erraten? Habe ich den Fanartikel lebendig dargestellt? Habe ich die Beziehung des Fanartikels zum Besitzer dargestellt? (Positive und negative Punkte) Was hält der Fanartikel vom Besitzer? Habe ich erzählt, was der Fanartikel vom Idol hält? Habe ich in der Ich-Form geschrieben und den Fanartikel nicht namentlich erwähnt Habe ich meistens im Präsens geschrieben? Perspektive Besitzer (Fan) Habe ich erklärt, warum der Besitzer Fan von . ist? Habe ich erzählt, wie und wo der Besitzer dieses Fan-Sein auslebt? (Zu Hause, in Fangruppen, Fanclubs, Internetforen, Sammeln von Fanartikeln usw.) Habe ich die Beziehung des Besitzers zum Fanartikel dargestellt? Was ist ihm wichtig am Fanartikel? Warum hat er nicht etwas anderes ausgewählt? Wieso gerade dieser Fanartikel? Habe ich erzählt, was der Besitzer vom Idol hält? Habe ich in der Ich-Form geschrieben? Habe ich meistens im Präsens geschrieben 7 Reto Budliger SL-04 Deutsch Diplomprüfung 2007 Beispieltext: Unter der Woche ist es meistens ziemlich langweilig. Da hänge ich eigentlich einfach nur so rum (meistens an der Garderobe). Mein Besitzer beachtet mich dann kaum. Er ist ständig am Arbeiten und wenn er abends nach Hause kommt, ist er so müde, dass er vor dem Fernseher einschläft. Ich freue mich die ganze Woche aufs Wochenende. Meistens läuft mein Besitzer bereits am Morgen nervös in der Wohnung umher. Für mich ist dies ein eindeutiges Zeichen heute gehen wir an ein Spiel! Meistens fahren wir mit dem Bus ins Stadion. Dort treffen wir uns mit anderen Leuten, welche ebenfalls die Young Boys Bern unterstützen. Meistens wird bereits im Bus gesungen. Ich weiss zwar nicht warum, denn die Mannschaft kann dies doch gar nicht hören. Mein Besitzer singt meistens mit, vor allem nachdem er ein paar Bierchen getrunken hat. Selber ein Fanlied anstimmen, das würde er nie tun. Er ist eher ein Mitläufer, der das macht, was die anderen machen. Während den Spielen werde ich oft hochgehoben, dies gefällt mir natürlich riesig. Manchmal, vor allem im Winter, muss ich um den Hals gewickelt bis am Schluss verweilen. Wahrscheinlich ist meinem Besitzer kalt. Ich weiss es nicht. Es kommt auch vor, dass mein Besitzer mit mir seine Tränen abwischt. Dies kommt aber nur ganz selten vor, das letzte Mal am Cupfinal im letzten Jahr. Am besten gefällt mir, wenn unsere Mannschaft natürlich gewinnt. Dann gehen wir zusammen ganz lange in den Ausgang. Es wird gefeiert und gesungen. Mein Besitzer sieht dann ganz fröhlich aus. Sonst ist er eher ein ernster Typ, der nicht oft lacht. Einmal im Jahr, jeweils gegen Winter, werde ich gewaschen. Dies gefällt mir gar nicht. Es ist viel zu heiss in dieser Waschmaschine. Ich habe danach immer das Gefühl, ich sei ein wenig kürzer und bleicher. Na ja, aber im Grossen und Ganzen bin ich mit meinem Besitzer zufrieden. Unsere Mannschaft finde ich toll, obwohl ich die gelben Trikots nicht besonders mag. Die Farben von GC gefallen mir wesentlich besser. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Wochenende und hoffe natürlich, dass wir wieder einmal gewinnen werden. Hopp YB! 8 Reto Budliger SL-04 Deutsch Diplomprüfung 2007 9