Arbeitsblatt: USA
Material-Details
Werkstattposten "Fremde im eigenen Land" (Indianer)
Geographie
Nordamerika
8. Schuljahr
1 Seiten
Statistik
7327
2026
80
31.05.2007
Autor/in
Jann Eberhart
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
RZ Geografie Posten 7 USA: FREMDE IM EIGENEN LAND Aufgabe 1) Lies die untenstehenden Texte durch und versuche dich in die Lage der Ureinwohner Amerikas zu versetzen. 2) Beschrifte danach ein Feld auf deinem Advanced Organizer mit „Indianer und führe min. drei Probleme der Indianer auf. Zeige deine Lösung vor dem definitiven Eintrag der Lehrperson. Die Geschichte der Ureinwohner Amerikas Als Christoph Kolumbus 1492 Amerika entdeckte, war er in dem Glauben, in Indien gelandet zu sein. Darum nannte er die Einwohner, die er dort traf, Indianer. In Nordamerika lebten verschiedene Stämme, von denen die Comanchen, Sioux, Cheyenne undApachen die bekanntesten sind. Man kann darum eigentlich nicht von „den Indianern sprechen, denn die vielen verschiedenen Stämme hatten unterschiedliche Sprachen oder zumindest Dialekte sowie verschiedene Lebensräume und Lebensgewohnheiten. Das jahrhundertlang gleich bleibende Leben der Ureinwohner von Amerika änderte sich schlagartig, als die Europäer um 1500 begannen Nordamerika zu besiedeln. Die kulturell ganz anders geprägten Spanier, Portugiesen, Holländer, Engländer und Franzosen vertrieben die indianischen Stämme weitgehend aus ihren Lebensräumen an der Ostküste. Zudem schleppten sie Krankheiten in das Neue Land, an denen viele Indianer zu Grunde gingen. Durch die extrem schnelle Ausbreitung der Kolonien wurde rasch klar, dass auch die den Indianern vertraglich zugesicherten Territorien in der Mitte und im Westen des Landes vom „weissen Mann besiedelt werden. Durch mehrere Kriege und Hetzjagden kam zu einem bis heute unvergleichbaren Völkermord an den Ureinwohnern Amerikas. Die Indianer waren den besser bewaffneten Truppen der Europäer stark unterlegen und mussten sich der fremden Herrschaft beugen. Die herrschenden Europäer versuchten die Indianer über lange Zeit systematisch auszurotten, als dies aus moralischen Gründen nicht mehr vertretbar war, versuchte man die Indianer in abgelegenen Reservaten zu kontrollieren. Indianer in der heutigen Gesellschaft der USA Erst 1924 erhielten die Indianer die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten zugesprochen und waren von nun an nicht mehr Ausländer im eigenen Land. Zu Beginn der siebziger Jahre erreichten die Indianer politisch grössere Selbstbestimmung. Viele Indianergruppen versuchten, auf dem Rechtsweg Ansprüche auf Land und Territorien durchzusetzen, die sie im Lauf der Jahre verloren hatten: mit dem „Alaska Native Land Claims Settlement Act von 1971 wurden den Inuit und Alëuten in Alaska insgesamt 962 Millionen US-Dollar Entschädigung und 16 Millionen Hektar Land zugesprochen. Diese Entschädigungszahlung war jedoch eher eine Ausnahme. Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist die Indianerbevölkerung in den Vereinigten Staaten kontinuierlich angewachsen. 1990 lag ihre Bevölkerungszahl bei fast zwei Millionen (einschliesslich Alëuten und Inuits); das entspricht etwa 0,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Laut der amerikanischen Behörde für Bevölkerungsstatistik wuchs die indianische Bevölkerung zwischen 1980 und 1990 um 20 Prozent an. Knapp ein Drittel dieser Menschen lebt in Schutzgebieten, etwa die Hälfte in Städten, die meist in der Nähe der Schutzgebiete liegen. In den USA gibt es heute 278 indianische Schutzgebiete, meistens sind diese Gebiete jedoch mikroskopisch klein oder sonst in sehr unwegsamen Gelände gelegen. Aufgrund der sozialen und kulturellen Verelendung der Bevölkerung der Indianerterritorien ist Alkoholismus weit verbreitet. Bis zu 80 Prozent der männlichen Bevölkerung leiden unter dieser Krankheit. In manchen Reservaten ist die Arbeitslosigkeit über 85%. Erst im Jahr 2000 entschuldigten sich die USA – genauer: das dem Innenministerium unterstehende Büro für indianische Angelegenheiten (Bureau of Indian Affairs) – förmlich bei den Indianern für die Verfolgung, Vertreibung und Misshandlung, denen die ursprüngliche Bevölkerung Amerikas seit über eineinhalb Jahrhunderten durch die Regierung und die weisse Bevölkerung der USA ausgesetzt war; das Büro bekannte sich sogar zu „ethnischer Säuberung.