Arbeitsblatt: Entwicklungsgeschichte der Menschen

Material-Details

Vom Säugetier zum Menschen (bis Steinzeit)
Geschichte
Urzeit
5. Schuljahr
11 Seiten

Statistik

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721
14
21.01.2011

Autor/in

Isabelle Lopes
Land: andere Länder
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Vom Säugetier zum Menschen Vor 70 Mio. Jahren starben neben den Sauriern zahlreiche Land und Meerestiere aus. Die überlebenden Säugetiere verbreiteten sich sehr schnell; eine große Zahl unterschiedlicher Arten entstand. Aus einer Gruppe Insektenfresser entwickelten sich die Primaten, eine Säugetierart, zu der auch der Mensch gehört. z.B. das so genannte „Purgatorius ein Primat, das wie eine Ratte aussah und in den Baumkronen lebte. Es konnte gut klettern und ernährte sich von Insekten. Von ihm sollen alle Affen und Menschenarten abstammen. Während der folgenden 30 Mio. Jahren veränderte sich der Körperbau der Primaten sich allmählich. Sie waren keine reinen Insektenfresser mehr, sondern ernährten sich teilweise von Früchten. Sie konnten ihre Füße gegenüberstellen um so besser kleine Äste oder ihre Nahrung zu greifen. Ihre Augen waren jetzt nach vorne gerichtet. Sie waren also noch besser an das Leben auf den Bäumen angepasst. Die ersten Affen in Afrika Vor vielen Millionen Jahren sah die Erde nicht so aus wie heute, sondern Europa bildete mit Nordamerika einen gemeinsamen Kontinent, der von Urwäldern bedeckt war. Die Erde änderte die Lage und die Form der Kontinente ständig seit der Entstehung der Erde. Vor etwa 32 Mio. Jahren stießen Europa und Afrika aneinander. Die Primaten wanderten nach Afrika aus. Eine Kältewelle führte dazu, dass die Urwälder in Europa und Amerika verschwanden. Dadurch starben dort die Primaten aus, so dass ihre Entwicklung ausschließlich in Afrika weiterging. Um diese Zeit entwickelte sich der Vorläufer aller bekannten Affen: seine fossilen Überreste wurden in Ägypten gefunden, deshalb heißt der Vorfahre aller Affen Ägyptopithecus (Ägyptens Affe). Ägyptopithecus (vor 32 Mio. Jahren) Vor 23 Mio. Jahren lebte dann in Afrika der Proconsul, der direkte Urahne der Menschenaffen (Gorillas ) und des Menschen. Er besaß keinen Schwanz mehr und ernährte sich von den Früchten des Urwalds. Er lebte auf Bäumen, konnte sich aber auf allen Vieren auch auf dem Boden fortbewegen. Nachkommen des Proconsul wanderten vor 17 Mio. Jahren nach Europa aus. Proconsul (vor etwa 23 Mio. Jahren) Ab 15 Mio. Jahren veränderte sich die ganze Küste Afrikas. Es wurde in Ostafrika nun kälter und trockener, der tropische Regenwald verschwand. Stattdessen gab es nun hier eine Grasebene mit Sträuchern und einzelnen Baumgruppen. Die meisten Affenarten, die ausschließlich auf den Bäumen lebten, konnten hier nicht mehr überleben und zogen sich in den Urwald Zentralafrikas zurück oder starben aus. Die ersten Urmenschen Eine Affenart aber, die sich schon länger auf zwei Beinen fortbewegen konnte, war besser für dieses Leben in der Savanne geeignet. Diese Affenart heißt Australopithecus. Da diese Tiere alleinstehende Sträucher und kleine Wälder aufsuchen konnten, fanden sie genügend Nahrung um zu überleben. Durch den aufrechten Gang erkannten sie eher Gefahren und die freigewordenen Hände erwiesen sich später als nützlich beim Gebrauch von Gegenständen. So entfernten sie sich in ihrer Entwicklung immer mehr von den heutigen Affen. Schädel eines Australopithecus: man erkennt den Vormenschen an der Größe des Schädels, an dem vorstehenden Gebiss und den dicken Augenwülsten. Der Australopithecus konnte ziemlich gut aufrecht gehen. Zum Schlafen zog er sich aber noch auf Bäume zurück. Er ernährte sich von Früchten und lebte in Gruppen. 52 Knochen eines Australopithecus wurden 1974 in Ostafrika gefunden: es ist das vollständigste weibliche Skelett, das man kennt. Man gab ihr den Namen Lucy. Die ersten „geschickten Menschen (2 Mio Jahren) Als erster richtiger „Mensch wird heute der Homo habilis (geschickter Mensch) angesehen. Die ersten Arten des Homo habilis (geschickter Mensch) lebten vor ungefähr 2,5 Millionen Jahren in Ostafrika. Der Urmensch hatte ein größeres und höher entwickeltes Gehirn als der Australopithecus. Homo habilis war noch kein Jäger. Er ernährte sich größtenteils von Pflanzen, gelegentlich auch von Aas. Er stellte auch schon erste Werkzeuge her. Mit dem Homo Habilis beginnt auch die Altsteinzeit, die Zeit des geschlagenen Steins. (siehe Buch Kapitel 1) Vor etwa 3 Mio Jahren kam es zu einer Eiszeit: Damals bildete sich am Nordpol eine Eisdecke, dadurch veränderten sich die Temperaturen auf der ganzen Welt. In dieser Eiszeit, die bis heute andauert, wechseln sich Kältezeiten und Warmzeiten ständig ab. Wahrscheinlich leben wir also gerade in einer Warmzeit. Die letzte Kältezeit begann vor etwa 75.000 Jahren und endete vor 10.000 Jahren. Seitdem hat sich das Wetter so entwickelt, wie wir es heute kennen und wird vermutlich die nächsten tausende von Jahren auch so bleiben. In der eigentlichen Eiszeit (von vor 1,8 Millionen Jahren bis vor 11.500 Jahren), lebten die ersten Frühmenschen und später die Altmenschen. Homo erectus der aufrechte Mensch Der Homo Erectus entwickelte sich aus dem Homo Habilis: Dieser baute die ersten Hütten und war der Erfinder des Faustkeils. Sie waren bereits Jäger und Sammler. Sie ernährten sich von Früchten, Wurzelgemüse und von Fleisch. Homo erectus fertigte zahlreiche Werkzeuge an und verwendete das Feuer zum Kochen und Wärmen. Homo Erectus (aufrecht gehender Mensch) Spaltung in der menschlichen Evolution Es kam zu einer Spaltung in der menschlichen Evolution: Vor 250.000 Jahren entwickelte sich aus dem Homo erectus der Neandertaler (Homo neanderthalensis) sowie der Homo sapiens sapiens. Erste Frühformen des Homo sapiens (kluger/ weiser Mensch) lebten vor etwa 300 bis 200 Tausend Jahren in Afrika. Der Neandertaler lebte etwa von vor 160 Tausend bis vor 30 Tausend Jahren. Seine Überreste wurden in Europa, Nordafrika und Asien gefunden. Benannt wurde er nach dem Neandertal, das in der Nähe von Düsseldorf liegt. Im Jahr 1856 stieß man dort auf Skelettreste des bis dahin unbekannten Menschentyps. Da in dieser Zeit eine Eiszeit herrschte, kann man davon ausgehen, dass sich der Homo Erectus an die Kälte anpassen konnte. Er verwendete bereits sehr vielfältige Werkzeuge aus Stein, Holz und Knochen. Außerdem fertigte er zum Beispiel Schmuck aus Tierzähnen an. Viele Forscher gehen davon aus, dass er auch schon über ein Sprachvermögen verfügte. In der letzten hereinbrechenden Kältewelle der Eiszeit zog sich der Neandertaler in Höhlen zurück, wärmte sich am Feuer und fertigte Kleider aus Tierfellen an. Er hatte einen gedrungenen und kräftigen Körperbau. Der Homo sapiens war dagegen größer und schlanker gebaut. Kennzeichnend für den Neandertaler war der recht große Kopf mit einer flachen Stirn. Er hatte vermutlich ein ausgezeichnetes Gehör und war ein sehr geschickter Jäger. Zu seinen Beutetieren gehörten Mammuts, Wollnashörner, Rentiere, Hirsche, Wildpferde und Höhlenbären. Homo sapiens sapiens breitet sich aus (Die Steinzeit) Schließlich eroberte der aus Afrika eingewanderte Homo sapiens auch die Regionen Europas. Er machte dem Neandertaler seine Jagdgebiete streitig und wurde zu seinem Konkurrenten. Der Einwanderer entwickelte erstaunliche kreative und künstlerische Fähigkeiten und begann, originelle Werkzeuge zu bauen, Tonfiguren zu brennen und einfache Musikinstrumente anzufertigen. Warum der Neandertaler mehr und mehr verdrängt wurde, kann bis heute nur vermutet werden. Vielleicht machte ihm die Klimaveränderung zu schaffen, oder er fand nicht mehr genügend Beutetiere, um sich zu ernähren. Vor etwa 30 Tausend Jahren starb er schließlich aus, während der Homo sapiens sapiens sich in weiten Teilen der Erde ansiedelte. Der so genannte CroMagnonMensch (nach seinem Fundort, der CroMagnonHöhle in Frankreich, benannt) lebte gegen Ende der Eiszeit in Europa. Er ist unser direkter Vorfahre und gehört bereits der Art Homo sapiens sapiens an. Sein Aussehen glich dem der Menschen von heute. Auch sein Gehirn hatte ungefähr dieselbe Größe. Der CroMagnon Mensch war nicht nur sehr kreativ und fertigte unzählige geschickte Werkzeuge an, er besaß auch viele künstlerische Fähigkeiten. Es wurden zahlreiche Höhlenmalereien aus seiner Zeit entdeckt. Selbst über ein religiöses Empfinden soll der CroMagnonMensch bereits verfügt haben. Ausgegrabene Gräber lassen darauf schließen, dass Tote feierlich bestattet wurden. So hoch entwickelt der damalige CroMagnonMensch bereits war, verglichen mit dem heutigen Stand erscheint er uns in vielen Bereichen noch recht primitiv. Das liegt aber nicht in seiner Intelligenz begründet. Würde ein CroMagnonMensch in die heutige Welt hineingeboren werden, wäre er vermutlich ebenso fähig, Dinge zu erlernen, sich in die Gesellschaft einzugliedern und unsere Art von Denken und Handeln zu übernehmen, wie ein anderes Kind. Von der Lebensart der frühen Menschen unterscheidet sich vor allem unsere Kultur und Zivilisation. Aus Jägern und Sammlern wurden Sesshafte Gegen Ende der Eiszeit vor etwa 15 Tausend Jahren stiegen die Temperaturen, und die Gletscher begannen allmählich zu schmelzen. Somit änderte sich auch das eher zurückgezogene Leben der früheren Menschen. Sie bauten Behausungen an Flüssen und in Wäldern und begannen, den Hund zu zähmen und Tiere wie Ziegen, Schafe und Kühe zu züchten. Die einstigen Jäger und Sammler fingen an, Pflanzen als Nahrung selbst anzubauen. Musste der Urmensch vergangener Zeiten seine Lager je nach Bedingungen wie Klima und Nahrungsangebot wechseln und umherziehen, wurden viele Steinzeitmenschen nun sesshaft. Sie begannen sogar, Nahrungsvorräte anzulegen. Die Menschen bauten Hütten und später auch Steinhäuser. Es entstanden nach und nach Siedlungen, in denen sie in immer größeren Gruppen zusammenlebten. Gemeinsam arbeiteten die Menschen daran, ihren Lebensraum zu vergrößern, bessere Bedingungen zu schaffen, Probleme zu bewältigen und neue Techniken zu entwickeln. So hoben sie Gräben aus und bauten Dämme, um Überflutungen entgegenzuwirken. Sie leiteten Quellwasser auf ihre Felder, töpferten Gefäße und erfanden immer neue für den Alltag hilfreiche Dinge. Der Mensch strebte nach einem immer besseren und reicheren Leben.