Arbeitsblatt: Geschichtsquiz mit Bildern
Material-Details
Eignet sich zum Einstieg in die Geschichte der Neuzeit oder eines Leistungskurses zu Konflikten der Neuzeit. Kann aber auch als auflockernde Schlussaktivität benutzt werden. SuS müssen Bilder in einen historischen Kontext setzen. Mit Lösungen und Zitaten
Geschichte
Neuzeit
klassenübergreifend
6 Seiten
Statistik
75718
530
1
30.01.2011
Autor/in
bo (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Geschichtsquiz 4H, Dezember 2008, Gymnasium Leonhard B. Ruf Bilder des 20. Jahrhunderts Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 5 Bild 4 Bild 7 Bild 7 Berühmte Bilder des 20. Jahrhunderts und ihre Geschichte 1. Bild Die Zarenfamilie um 1910. Am 28. Juni 1914 bricht der erste Weltkrieg aus. In Russland treten die Arbeiter in den Streik und rufen zum Kampf gegen den Zaren auf. Nikolaus II muss abdanken. Die neue provisorische Regierung schickt die Zarenfamilie in die Gefangenschaft nach Sibirien. Am 24. Oktober 1917 ergreift der Revolutionsführer Lenin die Macht. Seit dieser Stunde ist das Leben der Romanows, so heißt die Zarenfamilie, in Gefahr. In der Nacht vom 16. auf den 17.Juli 1918 wird die Familie geweckt. Im Moskauer Kreml hat Geschichtsquiz 4H, Dezember 2008, Gymnasium Leonhard B. Ruf man beschlossen die Zarenfamilie zu töten. Sie werden in den Keller geführt –„wegen Unruhen in der Stadt. Die Romanows schöpfen keinen Verdacht. Nikolaus trägt seinen Sohn Alexej, der an den schmerzhaften Folgen seiner Bluterkrankheit leidet, die Treppe hinunter. Beide haben ihre Uniform angezogen. Ihnen folgen die ehemalige Zarin, ihre Töchter Olga, Tatjana, Maria und Anastasia, ihr Leibarzt und drei Bedienstete. Dann stürmen 11 Bewaffnete in den Keller. Der Anführer verliest eilig das Todesurteil, danach eröffnen die Henker das Feuer. Zum Teil prallen die Kugeln an den Diamanten, die die Zarin und ihre Töchter in den Korsetts einnähten ab. Es folgt ein blutiges Massaker. Die sterblichen Überreste der Opfer werden in einem nahe gelegenen Wald zunächst ausgeraubt und danach verscharrt. Einen Tag später lässt der Kommandant die Leichen noch einmal ausgraben und an einem anderen, sichereren Ort vergraben. Lange Zeit weiß man nicht, wo sich das Grab der ermordeten Zarenfamilie befindet. Erst Jahrzehnte später, im Juli 1991, werden neun der elf Opfer in den Birkenwäldern um Jekaterinenburg gefunden. Zwei der Kinder, eine Tochter und Alexej, fehlen eindeutig. Was mit diesen Leichen geschah, ist nicht genau bekannt. Tatsächlich gab es immer wieder Frauen, die behaupteten, die Zarentochter Anastasia zu sein. 2. Bild 27.1.1936: Engelsina Markisowa, genannt Gelja aus der burjatischen Mongolei; Vater Veteran des Bürgerkrieges, im Rahmen einer Delegation Begegnung mit Stalin, dem sie einen Blumenstrauss überreichen wollte. Sie war sechs-oder siebenjährig. Stalin nahm sie mit ihrem Blumenstrauss auf den Arm. Das Bild wurde zum bekanntesten Propagandabild der dreissiger Jahre. Im Dezember 1937 wurde ihr Vater verhaftet; als die Mutter Stalin schrieb, wurde sie für ein Jahr gefangen gesetzt und dann mit den Kindern nach Kasachstan verbannt. 1955 erfuhr Gelja, dass der Vater 1938 zu Unrecht erschossen worden war. Die Mutter nahm sich das Leben, als sie im Kinderspital als Ärztin zu Unrecht für den Tod eines Kindes verantwortlich gemacht wurde. Sie wurde nach Stalins Tod wegen des Fotos, „das Mädchen in Stalins Armen, verfolgt, änderte ihren Namen. Im Film „Stalin – Psychogramm eines Diktators (Peter Adler und Bärbel Schmidt-Sakic, 2003) berichtet Frau Markisowa über ihr Schicksal. Er gibt auch einen finnischen Film „In Stalins Arm, 1989, der ihr gewidmet ist. 3. Bild April/Mai oder Juli 1943; Bild von der SS unter dem Titel „Mit Gewalt aus den Bunkern hervorgeholt von SS-Brigadeführer Jürgen Stroop Himmler überreicht. Mitte April bis Mitte Mai 1943 Aufstand der 4000‘000 Juden im Ghetto. Tsvi Nussbaum, geboren 1935, Chirurg bei New York, behauptet, er sei der Junge. Er gleicht ihm tatsächlich sehr. Er wurde als Sohn polnischer Eltern in Palästina geboren, seine Eltern wanderten mit ihrer Familie nach Polen zurück. Die Nazis ermordeten die ganze Familie. Tsvi kam bei einer Freundin der Mutter unter im arischen Teil von Warschau. Dann hörten sie, dass Juden sich im Hotel Polski für die Auswanderung melden konnten, Tsvi meldete sich, aber die Juden wurden abtransportiert. An diesem 13.7.43 sei das Bild entstanden. Verschiedene Ungereimtheiten: •• • Das Bild wurde später als Niederschlagung des Aufstandes berühmt. Geschichtsquiz 4H, Dezember 2008, Gymnasium Leonhard B. Ruf • Winterbekleidung der Menschen mitten im Sommer. Nussbaumer: Bei der Deportation zog man alles an. • Im arischen Teil der Stadt, aber mindestens zwei Personen tragen Armbinden mit vermutlich dem Judenstern. • Abtransport von Zivilisten aber die SS-Leute sind in Kampfuniform. Der Sicherheitspolizist auf dem Bild ist Josef Blösche, alias „Frankenstein, 1969 in Erfurt zum Tode verurteilt. 4. Bild 1. Dezember 1955, Montgomery, USA. Die Afroamerikanerin Rosa Parks weigert sich, ihren Sitz einem weissen Busfahrgast zu überlassen. Sie wird deshalb verhaftet, was sich in Windeseile verbreitet und Empörung unter der afroamerikanischen Bevölkerung hervorruft. Teilweise als Antwort auf ihre Verhaftung organisierte Martin Luther King, zu diesem Zeitpunkt ein relativ unbekannter Baptistenprediger, mit seiner Montgomery Improvement Association den Montgomery Bus Boycott, der später die Behörden dazu zwang, die Rassentrennung innerhalb von Bussen und Zügen aufzugeben, und der als Auslöser vieler anderer Proteste der Bürgerrechts -bewegung in Amerika gilt. Rosa Parks wurde dadurch zur Ikone der Bürgerrechtsbewegung. Dadurch wurde sie aber auch zur Zielscheibe von Drohungen und ständigen Telefonanrufen, die bei ihrem Mann, Raymond Parks, zu einem Nervenzusammenbruch führten. Daraufhin zog das Paar 1957 nach Detroit um. Sie blieb jedoch weiterhin in der Bürgerrechtsbewegung aktiv. 5. Bild 25. November 1963. Jacqueline Kennedy und ihre Kinder John F. Kennedy Jr. und Caroline Kennedy nehmen Abschied von John F. Kennedy, der drei Tage zuvor in Dallas während einer politischen Kundgebung im offenen Auto erschossen worden war. J. F. Kennedy war von 1961 bis 1963 der 35. und zugleich jüngste Präsident der USA. In die nur 1036 Tage seiner Amtszeit fielen jedoch einschneidende aussenpolitische Ereignisse: die Vietnam-und Kubakrise und die Ankündigung der Mondlandung noch vor 1970. Innenpolitisch bemühte sich Kennedy um Reformen. So setzte er sich unter anderem für die Aufhebung der Rassentrennung ein und erhöhte den Mindeststundenlohn auf 1.25 Dollar. Die Umstände um Kennedys Ermordung wurden nie gänzlich geklärt. Die Version der US-Regierung Lee Harvey Oswald sei der alleinige Täter gewesen, wird von vielen angezweifelt. Die Akten zu Kennedys Ermordung werden noch bis zu 2017 unter Verschluss bleiben. Von den Kennedys auf dem Bild ist alleine noch Caroline Kennedy am Leben. Sie hat gute Chancen, die neue Senatorin des Bundesstaates New York zu werden. 6. Bild 9. Oktober 1967, Bolivien. Die Fotografie zeigt Ernesto Che Guevara aufgebahrt, nachdem er von der CIA in Bolivien ermordet wurde. Che Guevara hatte sich zehn Monate zuvor nach Bolivien begeben, um auch dort, wie in Kuba, die Revolution vorantreiben. Dieses Unterfangen scheiterte, der er in Bolivien die Unterstützung der Bevölkerung nicht erhielt. Das Bild von Che Guevaras Leichnam sollte der Welt den Tod es grossen Revoluzzers zeigen. Ernesto Guerara dela Serna kam 1928 in Argentinien zur Welt. Während seines Medizinstudiums unternahm er ausgedehnte Reisen durch Lateinamerika. Armut, Elend und die grossen Unterschiede zwischen Arm und Reich schockierten und prägten ihn nachhaltig, so dass er zum Marxisten wurde. Geschichtsquiz 4H, Dezember 2008, Gymnasium Leonhard B. Ruf Im Jahre 1956 schloss er sich den Guerillakriegern von Fidel Castro an, die in Kuba einen Aufstand planten. Der kubanische Diktator Batista soll gestürzt werden. Che Guevara wurde Führer der Guerilla. Castro gewann. Batista musste fliehen. Che Guevara wurde Diplomat und Minister in der neuen kubanischen Regierung. Aber Guevara machte nicht gern Büroarbeit. Er fühlte sich nicht wohl als Diplomat. Er wollte, dass auch andere arme Länder kommunistisch werden. Er unternahm im Geheimen Reisen nach Afrika und Südamerika und begann schliesslich einen Guerillakrieg in Bolivien. Nach seinem Tod wird Che Guevara ein romantisches Symbol der Revolution. Sein Porträt erscheint auf Millionen von Posters in der ganzen Welt. Der Film Diarios de motocicleta (USA 2004) schildert eindrücklich, wie Che Guevara auf seiner Motorradreise durch Lateinamerika allmählich politisiert wird. 7. Bild 8. Juni 1972. Das Dorf Trang Bang bei Saigon wird bombardiert. Kim Phucs Vater hatte sich geweigert, das Dorf zu verlassen, als es zu einem Bombenziel der USA wegen der infiltrierten Vietcong erklärt worden war. Die Zivilbevölkerung flüchtete in die Pagode. Der vietnamesische General wollte Napalm einsetzen, um die Vietcongs in den Schützenlöchern zu treffen. Napalm war als Natriumplamiat mit dem Plastikstoff Polystren gemischt worden, damit es an den Kleidern hängen blieb, wenn es brannte. So brannte Kim auch noch auf der Flucht zur nahegelegenen Brücke an Rücken und Nacken. Sie hat bis heute brennende Schmerzen an den Narben, und es misslangen ihr die Prüfungen zur Lehrerin und zur Ärztin. 1996 begegnete sie dem Kommandanten der Bombardements und vergab ihm. Ihre Geschichte kann im Buch The Girl in the Picture: The Story of Kim Phuc, the Photograph and the Vietnam War von Denise Chong nachgelesen werden. Punkteverteilung: Vergeben Sie je einen Punkt für: Das richtige Jahrzehnt, in dem das Foto gemacht wurde. Namen oder Titel von abgebildeten Personen oder die richtige Benennung von Ereignissen und Schauplätzen. Extrapunkte für die genaue Jahreszahl der Ereignisse und Detailinformationen zu den Geschehnissen. Geschichtsquiz 4H, Dezember 2008, Gymnasium Leonhard B. Ruf Berühmte Zitate: Gewaltlosigkeit bedeutet keineswegs Ablehnung jeglicher Konfrontation mit dem Bösen. Sie ist meiner Auffassung nach im Gegenteil eine Form eines sehr aktiven Kampfes echter als der gewalttätige Gegenschlag, dessen Wesen im Grunde die Vermehrung der Boshaftigkeit ist. (Mahatma Gandhi) Alle freien Menschen, wo immer sie leben mögen, sind Bürger Berlins, und deshalb bin ich als freier Mensch stolz darauf, sagen zu können ‚Ich bin ein Berliner‘! (John F. Kennedy) Geschichtsquiz 4H, Dezember 2008, Gymnasium Leonhard B. Ruf ch habe einen Traum, dass eines Tages selbst der Staat Mississippi, ein Staat, der mit der Hitze der Ungerechtigkeit und mit der Hitze der Unterdrückung schmort, zu einer Oase der Freiheit und Gerechtigkeit transformiert wird. Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden. (Martin Luther King) Ich halte an meinen Idealen fest, denn ich glaube trotz allem noch immer daran, dass die Menschen tief im Herzen gut sind.(Anne Frank) Es war unsere Überzeugung, dass der Krieg für Deutschland verloren ist, und dass jedes Menschenleben, das für diesen verlorenen Krieg geopfert wird, umsonst ist. Ich bin nach wie vor der Meinung, das Beste getan zu haben, was ich gerade jetzt für mein Volk tun konnte. Ich bereue deshalb meine Handlungsweise nicht und will die Folgen, die mir aus meiner Handlungsweise erwachsen, auf mich nehmen. – (Sophie Scholl)