Arbeitsblatt: Alte und junge Industrieregionen Europas
Material-Details
Alte und junge Industrieregionen Europas - Theorie
Geographie
Anderes Thema
5. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
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1534
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16.02.2011
Autor/in
Bernd Goldgruber
Land: Österreich
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Alte und junge Industrieregionen in Europa Entwicklung: Die Industrialisierung begann Mitte des 18. Jahrhunderts in England und dehnte sich dann auf ganz Europa aus. Die so genannte Industrielle Revolution wurde möglich durch die Anwendung neu gewonnener naturwissenschaftlicher Erkenntnisse im Bereich der Güterproduktion (z.B. Einsatz neuer Maschinen wie die Dampfmaschine). Dieser Trend, weg von der Agrargesellschaft hin zu einer Industriegesellschaft wurde auch von den reichen Vorkommen an Bodenschätzen in vielen Teilen Europas begünstigt. Es entwickelten sich im 19. Jahrhundert am Nordrand der Mittelgebirge weitläufige Industriegebiete, wie zum Beispiel: • England • Nordfrankreich (besonders in Lothringen) • Deutschland (besonders im Ruhrgebiet und Sachsen) • Schlesien Zu dieser Zeit waren die industriellen Güter noch weitgehend rohstoffgebunden. Kennzeichen dieser alten Industrien waren riesige, miteinander verwobene Komplexe in denen von der Rohstoffgewinnung bis zur Endproduktion alles vereint und auf engstem Raum konzentriert war. Wichtige Produkte waren zum Beispiel: • Eisen und Stahl • Metalle • Textilien • Bekleidung • Schiffe • Motorisierte und andere Fahrzeuge Die Industrielle Revolution und die modernen Wissenschaften brachten Europa im 19. Jahrhundert die konkurrenzlose Führungsrolle in der weltweiten Wirtschaft ein. Nach dem 2. Weltkrieg bis zum aktuellen Stand: Produkte wie die oben genannten werden nach wie vor hergestellt. Seit dem 2. Weltkrieg kamen außerdem noch die Herstellung von Chemieprodukten, Elektronikzubehör (z.B. Halbleiterindustrie) und anderen Hightechprodukten hinzu. Seitdem sind dies die führenden Industriezweige. In einigen Branchen ist jedoch ein neuer Trend zu beobachten. Seit einiger Zeit werden- wie zum Beispiel in der Textilindustrie- verschiedene industrielle Tätigkeiten, in so genannte Billiglohnländer ausgelagert, um Produktionskosten zu sparen. Somit schrumpft die lokale Industrie. Ein weiterer Grund für den Rückgang der Industrie in Europa ist, dass sich seit den siebzigen Jahren in den meisten Industrieländern ein allmählicher Strukturwandel, weg von der Industriegesellschaft, hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft vollzieht. Ganz abgelöst wird die Industriegesellschaft jedoch wahrscheinlich nie werden, da es sonst keine Güterproduktion mehr gäbe. In den Krisenzeiten der Achtzigerjahre erkannte man in Europa, dass dynamische Klein- und Mittelbetriebe Zigtausende Arbeitsplätze schufen und mit ihren hoch spezialisierten Produkten im Hightechbereich (Mikroelektronik, Informationstechnologie, Biotechnologie) die Wirtschaft ganzer Regionen prägten. Dieses wird nun als junges Industriegebiet bezeichnet. Ab den Achtziger-/Neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden Reginen, die noch vor dem zweiten Weltkrieg als „rückständige Agrarregionen ohne nennenswerte Industrie waren, vielfach zu Erfolgsregionen. Sie hatten den Vorteil, nicht die strukturellen Probleme der alten Industrieregionen mitzuschleppen. Neue Standortfaktoren wurden immer wichtiger. Eine intakte Umwelt, ein angenehmes Klima, das positive Image einer Region, Kultur- und Freizeitmöglichkeiten u.a. sind heute gefragte Standortfaktoren. Eine gute Verkehrsinfrastruktur ist natürlich auch wichtig. Im Gegensatz zu den alten Industrieregionen werden heute in unterschiedlichen Standorten Teile gefertigt und in einer Zentrale dann zusammengebaut (z.B.: Airbus) Gewinner dieser neuen Entwicklungen der Industrie sind auch die neuen EU Mitgliedstaaten. Aktuelle Schwerpunkte: Die industriellen Ballungsgebiete sind heute weitläufig über Europa verteilt. Die Gebiete mit der verhältnismäßig größten Industriedichte vom Norden nach Süden sind in Finnland (Helsinki z.B. Nokia), in Schweden der Raum Stockholm (z.B.: Volvo, Ericson, Ikea), in Dänemark der Raum Öresund (z.B. Hightech Parks wie Medicon Valley), Deutschland Berlin – Brandenburg (Sony Europa), Stuttgart (z.B. Daimler-Chrysler, Bosch) Großraum München (z.B.: Siemens, MAN, BMW, das nord-westliche Frankreich Großraum Paris (z.B. Renault) und Cote DAzur (z.B. IBM, Texas Instruments) Norditalien (Benetton, Steffanel, Fiat), Prag und Bratislava, Wien mit zahlreichen Niederlassungen internationaler Konzerne, Brückenkopf für Reformländer und EU Osterweiterung, Großraum Budapest, u.v.a Fragen zum Thema: 1. Wo waren die alten Industrieregionen? 2. Welche Artikel wurden hergestellt? 3. Welcher Strukturwandel erfolgte seit den 70 er Jahren? 4. Welche Produkte werden heute immer wichtiger? 5. Wo werden heute arbeitsintensive Produkte hergestellt? 6. Welche neuen Standortfaktoren kennen Sie? 7. Erkläre die unterschiedliche Produktionsstruktur in alten und Industriegebieten. 8. Was passierte mit arbeitsintensiver Produktion? 9. Welche wirtschaftlichen Gewinner gibt es in Europa? 10. Nenne 5 aktuelle und erfolgreiche Industrieregionen und ihre Firmen/Produkte: jungen