Arbeitsblatt: Geschichte des Völkerbundes und der Uno
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Lesetext
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
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24.02.2011
Autor/in
Peter Reinhardt
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Der Völkerbund Der Völkerbund war ein internationales Staatenbündnis zur Sicherung des Weltfriedens mit Sitz in Genf. Er bestand von 1920 bis 1946. 1946 tagte der Völkerbund zum letzten Mal und übertrug auf dieser Sitzung seine Aufgaben den Vereinten Nationen. Während der 26 Jahre seines Bestehens gehörten dem Völkerbund insgesamt 63 Staaten an. Afghanistan (1934) Griechenland Ägypten (1937) Grossbritannien Albanien (1920,1939 von ItalienGuatemala (Austritt 1936) annektiert) Argentinien Haiti (Austritt 1942) Äthiopien (1923) Honduras (Austritt 1936) Australien Indien Belgien Irak (1932) Bolivien Irland (1923) Brasilien (Austritt 1926) Italien (Austritt 1937) Bulgarien (1920) Japan (Austritt 1933) Chile (Austritt 1938) Jugoslawien China Kanada Costa Rica (1920; Austritt 1925) Kolumbien Dänemark Kuba Deutschland (1926; Austritt 1933) Lettland (1921) Dominikanische Republik (1924) Liberia Ecuador (1934) Litauen (1921) El Salvador (Austritt 1937) Luxemburg (1920) Estland (1921) Mexiko (1931) Finnland (1920) Neuseeland Frankreich Nicaragua (Austritt 1936) Niederlande Norwegen Österreich (1920; 1938 Deutschland annektiert) Panamá Paraguay (Austritt 1935) Persien Peru (Austritt 1939) Polen Portugal Rumänien (Austritt 1940) Schweden Schweiz Siam Spanien (Austritt 1939) Südafrika Tschechoslowakei Türkei (1932) UdSSR (1934; Ausschluss 1939) Ungarn (1922; Austritt 1939) Uruguay Venezuela (Austritt 1938) von Im Januar 1918 regte der US-Präsident Woodrow Wilson in seinen Vierzehn Punkten, seinem Programm für den Weltfrieden und die Neuordnung Europas nach dem 1. Weltkrieg, die Gründung eines Völkerbundes zur Friedenssicherung an. Im Völkerbund waren von Beginn an die Siegermächte aus dem 1. Weltkrieg vertreten – mit Ausnahme der USA, denn der US-Senat hatte, trotz Wilsons Einsatz, den Versailler Vertrag und damit auch den Völkerbund abgelehnt. Die USA traten dem Völkerbund nie bei. Leitgedanke des Völkerbundes war die allgemeine Sicherheit, die Wahrung des Weltfriedens; dementsprechend bemühte er sich, zum Teil mit Erfolg, um die friedliche Lösung von Konflikten. Deutschland (der Hauptschuldige am 1. Weltkrieg) wurde 1926, nach der deutschfranzösischen Verständigung in den Locarnoverträgen, in den Völkerbund aufgenommen, trat aber 1933 (unter Hitler) wieder aus. Auch Japan erklärte 1933 seinen Austritt, nachdem der Völkerbund den japanischen Angriff auf China und die Besetzung der Mandschurei verurteilt hatte. Bedingt durch diese Austritte schwand das internationale Ansehen des Völkerbundes im Lauf der dreissiger Jahre. Der aggressiven Expansionspolitik Deutschlands, Italiens und Japans hatte der Völkerbund nichts entgegenzusetzen. Die Sanktionen, die der Völkerbund gegen Italien nach dessen Angriff auf Äthiopien (1935) beschloss, blieben wirkungslos. 1937 trat Italien aus dem Völkerbund aus Den 2. Weltkrieg konnte der Völkerbund nicht verhindern. Die UdSSR (Grossrussland), seit 1934 Mitglied des Völkerbundes, wurde 1939 nach ihrem Angriff auf Finnland ausgeschlossen. Die Vereinten Nationen Die UNO ( United Nations Organization) ist eine weltweite Staatenorganisation zur Erhaltung des Weltfriedens, zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit und wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung sowie zur Durchsetzung der allgemeinen Menschenrechte auf der Grundlage der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker. Der Hauptsitz der Vereinten Nationen befindet sich in New York (Nebensitze in Genf, Wien und Nairobi). Sie stehen der Mitgliedschaft eines jeden Staates offen, der sich auf die Ziele und Regeln der Charta der Vereinten Nationen verpflichtet. Sie umfassen heute 192 Mitglieder und damit fast alle Staaten der Erde; die Schweiz gehört der Uno erst seit 2002 an. Zur Durchführung ihrer Aufgaben verfügt die UNO über mehrere Organe, deren wichtigste die Generalversammlung, der Sicherheitsrat und das Generalsekretariat sind, sowie über zahlreiche Nebenorganisationen und Institutionen. Ihr vorrangiges Ziel, den Frieden auf der Welt zu gewährleisten, hat die UNO nicht erreichen können. Ihre bedeutendsten Verdienste liegen in ihrem Beitrag zur Emanzipation der Völker der Dritten Welt und bei der globalen Durchsetzung der Menschenrechte. In einer Präambel und 19 Kapiteln verzeichnet die Charta die Ziele und Grundsätze, die Verpflichtungen der Mitglieder, die Struktur und die Aufgaben der Organe der Vereinten Nationen. Als vornehmste Ziele benennt Artikel 1, – den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren – freundschaftliche Beziehungen zwischen den Nationen zu entwickeln – eine internationale Zusammenarbeit herbeizuführen, um internationale Probleme zu lösen – die Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten für alle zu festigen Zur Erreichung dieser Ziele verpflichten sich die Mitglieder, grundsätzlich auf jede Gewaltandrohung oder Gewaltanwendung, zu verzichten und ihre internationalen Streitigkeiten friedlich beizulegen (Artikel 2). Gegen Staaten, die den Weltfrieden verletzen, kann der Sicherheitsrat Zwangs- und Sanktionsmassnahmen anordnen, die für alle Mitglieder verbindlich sind. Um der Entstehung von Konflikten vorzubeugen erklären sich die Mitgliedstaaten bereit zusammenzuarbeiten. Die Mitgliedsstaaten können aber nicht zur aktiven Teilnahme an Programmen verpflichtet werden. Die fünf Hauptorgane der UNO 1 General- oder Vollversammlung In ihr sind alle Mitgliedsstaaten vertreten; entsprechend dem Völkerrechtsprinzip der souveränen Gleichheit aller Nationen verfügt hier jeder Mitgliedsstaat, unabhängig von seiner Grösse, über eine Stimme. 2 Sicherheitsrat Der Sicherheitsrat trägt der Charta zufolge die Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens. Entsprechend verfügt er über weit reichende Kompetenzen, Massnahmen zur Friedenswahrung oder -schaffung in die Wege zu leiten. Hierzu kann er besondere Instrumente einsetzen, wie z.B. die Friedenstruppen („Blauhelme). 3 Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) Das Gremium ist zuständig für die Verwirklichung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Programme, die zur Vermeidung und Beseitigung der Konfliktursachen auf der Erde beitragen sollen. 4 Internationaler Gerichtshof Das Hauptrechtsprechungsorgan der Weltorganisation mit Sitz in Den Haag (Niederlande) besteht aus 15 unabhängigen Richtern aus verschiedenen Ländern. 5 Generalsekretariat Der Generalsekretär der Vereinten Nationen wird auf Vorschlag des Sicherheitsrats von der Generalversammlung für fünf Jahre gewählt. Der Uno-Generalsekretär heisst zurzeit Kofi Annan. Zukunftsaussichten Grösstes Hindernis für eine wirksame Weltfriedenspolitik der Vereinten Nationen sind heute die bestehenden Differenzen zwischen den mächtigsten Nationen der Weltpolitik über eine globale Sicherheit. Die folgenden Probleme stellen weitere weltpolitische Herausforderungen dar, denen nur eine handlungsfähige Weltorganisation begegnen kann. Vom Gelingen dieser Reformen hängt es ab, ob die UNO den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen ist: – Zunahme ethnischer und religiöser Konflikte in aller Welt – souveräne Staaten, in denen die schwerwiegend verletzt werden – unkontrollierte Ausweitung von Massenvernichtungsmitteln, (vor allem Atomwaffen) – Gefahr von ökologischen Grosskatastrophen