Arbeitsblatt: Schweiz 1798 - 1848
Material-Details
Überblick von der Helvetik bis zur Gründung des modernen Bundesstaates
Geschichte
Schweizer Geschichte
8. Schuljahr
15 Seiten
Statistik
84012
1724
59
21.07.2011
Autor/in
Pius Tschopp
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Die Schweiz von 1789 – 1848 Überblick bis 1789 Die Eidgenossenschaft bis zum Ausbruch der französischen Revolution 1797 Einmarsch der französischen Truppen in der Schweiz Die Situation im Kanton Schwyz 1798 – 1803 Die Helvetik Die Schweiz als Kriegsschauplatz fremder Heere Die Alpenüberquerung der Armee Suworow 1803 – 1813 Die Mediation Der Goldauer Bergsturtz 1815 Der Wiener Kongress 18115 – 1830 Die Restauration 1831 – 1848 Die Regeneration Der Sonderbundskrieg 1848 Gründung des Schweizerischen Bundesstaates. -1- Die Schweiz von 1789 1848 Die Eidgenossenschaft bis 1789 Bis zur von 1789 war die Eidgenossenschaft ein lockerer von 13 unabhängigen Staaten. Diese waren vollberechtigte Mitglieder. Daneben gab es noch , die mit den Vollmitgliedern befreundet oder verbündet waren. Die alljährlich stattfindende war das einzige Element, das die einzelnen Staaten zusammenhielt. Man kann die Eidgenossenschaft mit einer vergleichen, viele einzelne Teile an einem gemeinsamen Jeder der 13 Orte hatte eine eigene , eigene ., eigene Beziehung zum übrigen Europa. Alle legten viel Wert darauf, innerhalb der Eidgenossenschaft möglichst viel zu bewahren. Natürlich kamen die Ideen der französischen Revolution auch im Gebiet der Eidgenossenschaft zur Sprache. Durch , ., oder durch Emigranten hörte man schon weit vor der Revolution von den Vorgängen in Frankreich. Viele waren begeistert von den neuen Gedanken aber ebenso viele fürchteten sich davor. Die Ereignisse im Nachbarland wurden mit Spannung verfolgt. Unterstützt durch den Umsturz in Frankreich, forderten nun auch Untertanengebiete in der Schweiz ihre gegenüber der Obrigkeit. In Zukunft sollten nicht mehr die darüber entscheiden, was die tun und lassen sollten, sondern jeder sollte sein eigener Herr werden. In diesem Sinne brachen an vielen Orten in der Schweiz aus, mit denen die Untertanen ihre Freiheit verlangten, so etwa in der Luzerner Landschaft, in der Leventina, in Basel, aber auch in Einsiedeln. -2- Die Schweiz von 1789 1848 Der Einmarsch der Franzosen in die Schweiz Nachdem die französische Armee bereits einen Feldzug gegen und gegen geführt hatte, rückte sie ab 1797 auch gegen die Eidgenossenschaft vor. Das Land wurde zuerst verschont, weil die Schweiz für Frankreich einen . bildete. Nun aber stellte sie auch ein Hindernis für den Vormarsch Frankreichs dar. Die waren . sehr wichtig, weil Frankreich ja bereits in Oberitalien Krieg führte. Vor allem aber war man an den . interessiert, um die Weiterführung des Krieges zu finanzieren. Auch die Söldner, welche nach der Eroberung im Kriegsdienst von Frankreich kämpfen sollten, machten einen Einmarsch sinnvoll. Das Eindringen in die Schweiz wurde den Franzosen aber auch gemacht. Die waren sich untereinander nicht einig. Innerhalb der Kantone liefen ja noch die Bestrebungen zur Die Untertanen und diejenigen, welche von den neuen Gedanken fasziniert waren, betrachteten die Franzosen sogar als Die Situation im Kanton Schwyz Mit dem Vorrücken der Franzosen war vor allem die Stadt . bedroht. Schwyz versuchte die verbündete Stadt zu unterstützen und sandte 1798 unter der Leitung von Alois Reding 600 Soldaten nach Bern. Die Truppen kehrten aber nach Schwyz zurück, ohne je gekämpft zu haben. Noch während dem Anmarsch war Bern unter gefallen. Der siegreiche General Brune verkündete nun die , der sich alle Kantone anschliessen sollten. . und . taten dies. Uri, Schwyz, Nidwalden, Zug und Glarus hielten in Schwyz eine Tagung. Den Abgesandten aus Appenzell, St.Gallen und Toggenburg wurde eine Teilnahme an den Beratungen verweigert, obwohl man deren Unterstützung sicherlich hätte gebrauchen können. Man kam nämlich überein, lieber zu kämpfen, als sich zu unterwerfen. Der Kampf an allen Landesgrenzen war zuviel für Schwyz. Schwyz musste und nahm eine neue, an. Die ganze Innerschweiz (ohne -3- Die Schweiz von 1789 – 1848 Luzern) wurde zum neuen Kanton umgebildet. Der Versuch, die Franzosen wieder aus dem Land zu werfen, führte zur vollständigen und . des Landes. Der Hauptort des Kantons Waldstätten wurde daraufhin nach Zug verlegt. Die Helvetik (1798 – 1803) Nach ihrem Einbruch in die Schweiz gaben die Franzosen unserem Land eine . Die alten, bisher selbständigen Kantone wurden zu ., denn das ganze Land sollte von . aus regiert werden. Man kann den Zustand der Schweiz während der Helvetik mit einem . vergleichen: von einem .aus wird alles zentral gelenkt. Absichtlich wurden . gelegt und alte Namen durch neue ersetzt. Insgesamt ergab diese neue Ordnung 19 Kantone: -4- Aber nicht nur , sondern auch gab es einige Änderungen. Die wurde verboten, der aufgehoben, eine ersetzte Die Schweiz von 1789 – 1848 die bisherigen kantonalen Postkurse. Ferner wurde ein . eingeführt. Die neue Ordnung behagte der Bevölkerung nämlich überhaupt nicht. Der Schritt von der Alten Eidgenossenschaft zur zentralistisch gelenkten Helvetik war für viele Schweizer zu gross. Natürlich wurde auch die völlig umgestaltet. Neu wurde nach dem französischen Vorbild als . ein fünfköpfiges . eingeführt. Die Gesetze wurden vom und vom erlassen. Jeder Kanton sandte in den Senat vier und am Anfang acht in den Grossen Rat. Später sollten die Bevölkerungsverhältnisse darüber entscheiden, wieviele Abgeordnete jeder Kanton stellt. Regierungsvergleich: -5- Die Schweiz von 1789 – 1848 Die Schweiz als Kriegsschauplatz fremder Heere Weil die Gegner Frankreichs (.) die Wichtigkeit der Schweizer erkannte, entbrannte ein Kampf um diese bedeutenden . Man wollte die Franzosen wieder aus der Schweiz werfen. So kam es, dass innerhalb weniger Jahre viele verschiedene Heere in der gleichen Gegend stationiert waren. In Zürich zum Beispiel waren nacheinander Die Belastung für die Bevölkerung war extrem hoch, sie mussten nämlich die Soldaten und die Tiere füttern. Um die Stadt Zürich wurden zwei heftige Schlachten geführt. In der ersten Schlacht schlugen die Truppen . die Franzosen. Die siegreichen Österreicher wurden durch russische Truppen unter General Korsakow abgelöst. Ihr Landsmann, , erhielt den Auftrag, von her zu Korsakow zu stossen. -6- Front nach der ersten Schlacht von Zürich: linke Seite rechte Seite Die Schweiz von 1789 – 1848 Die Alpenüberquerung der Armee Suworow Am 19. 9. 1799 traf General Suworow mit 21 00 Soldaten in ein. Um seinen Landsleuten schneller zu Hilfe zu kommen, hatte er den mühsameren Weg über den bereits verschneiten gewählt. Doch schon hier stiess er auf französische Bataillone, die ihm den Weg nach nur unter harten Kämpfen freigaben. Bei Altdorf musste er ins ausweichen und kam über den ins Muotathal. Wie überall durchstöberten die Soldaten jeden Winkel nach . und Geld. Am . kam es zu einer Schlacht im Muotathal, die mit einem glänzenden . der Russen endete. Da Suworow aber von der seiner Landsleute bei Zürich hörte, hatte ein Vorrücken nach und weiter nach . keinen Sinn mehr. Er entschied sich deshalb zur Überquerung des In . angekommen, versuchte er ins zu kommen, wo ihm aber die Franzosen erneut den Weg versperrten. Es blieb ihm nur noch der Weitermarsch nach , um auch noch den zu übersteigen. Im bündnerischen angekommen, hatte er von seiner Armee rund . Mann verloren. Viele fielen in den Kämpfen mit den Franzosen, aber da seinem Heer kaum einmal Ruhe gegönnt wurde, starben viele durch Am 10. Oktober traf er mit übriggebliebenen Männern in ein, von wo aus er den über den Rückzug nach Russland antrat. General Suworow starb im in Sein Alpenübergang mit Gewaltsmärschen über vier teilweise bereits verschneite Pässe ging als eine der glänzendsten soldatischen Leistungen in die Geschichte ein. -7- Die Schweiz von 1789 – 1848 Suworow Denkmal in der Schöllenen -8- Die Mediation (1803 – 1813) Im August 1802 zog die französischen Truppen aus der Eidgenossenschaft zurück, worauf der Bürgerkrieg ausbrach. Er liess die Schweiz erneut besetzen und übergab am den nach Paris befohlenen Abgeordneten der Kantone die neue . An Stelle des früheren trat nun erneut ein lockerer . Zu den 13 alten Orten kamen sechs neue Kantone: . Dabei entstand auch der Kanton . im alten Umfang wieder. Jegliche wurde abgeschafft. Die Kantonslandsgemeinde hatte die . Die Bezirke erhielten aber eigenes und ., sowie eigene Die Abhängigkeit von Frankreich blieb bestehen. Schon im Herbst 1803 verlangte Napoleon den Abschluss eines Dieses ermächtigte ihn, in der Schweiz 16 00 Soldaten anzuwerben, bei einem Angriff auf Frankreich sogar weitere 8000. Davon machte er auch Gebrauch. In seinem zogen unter anderem auch viele Schweizer mit. -9- Die Schweiz von 1789 – 1848 Erst 1813 mit der Niederlage Napoleons in der Schlacht bei Leipzig, warf die Eidgenossenschaft die Mediationsakte wieder ab. Während der Mediation herrschte in der Schweiz zwar mehrheitlich , es herrschte allerdings überall noch . Der Kanton Schwyz litt besonders unter der Situation, weil sich während dieser Zeit noch eine gewaltige Naturkatastrophe ereignete: Der Goldauer Bergsturz Am 2. September 1806 löste sich am . eine gigantische Felsmasse und begrub das Dorf Goldau unter sich. Dabei verloren 457 Menschen ihr Leben. Mehr als 100 Häuser wurden verschüttet. Die Massen türmten sich bis zu 30 Meter hoch auf. Die Narbe, die der Absturz am Berg hinterliess und die Nagelfluhblöcke in der Region Goldau zeugen bis heute weithin sichtbar von diesem Unglück 10 Die Schweiz von 1789 – 1848 Der Wiener Kongress 1815 Auf dem Wiener Kongress von 1815 versammelten sich die europäischen , um die und Verhältnisse in Europa nach der Niederlage Napoleons bei Waterloo neu zu ordnen und ein neues zwischen den Grossmächten zu schaffen. Der wichtigste unter diesen war der Staatskanzler von Österreich, Ergebnis des Wiener Kongresses – ein konservatives Europa konservativ d.h. . 1. 2. 3. 4. 11 5. Die Restauration (1815 – 1830) Während des Wiener Kongresses wurde die alte Ordnung auch in der Schweiz wieder hergestellt (restaurare lateinisch für.). Wegen der Unfähigkeit der Schweizer Gesandten in Wien bekam die Schweiz die . nicht mehr zurück. Dafür vergrösserte sich das Territorium definitiv um die Kantone auf die heutige Grösse. Die Schweiz bestand nun aus Die Schweiz von 1789 – 1848 Nach langen Verhandlungen und unter Druck der Grossmächte schlossen die Kantone den . von 1815 ab. 1. 2. 12 3. 4. 5. Die Restaurationszeit brachte Europa und der Schweiz die notwendige Ruhe. Vom grossen Vorteil für die Schweiz war dafür auch die die am Wiener Kongress zum ersten Mal von den Grossmächten garantiert wurde. Neutral sein bedeutet: Im Fall der Schweiz muss dies immer und im jeden Fall eingehalten werden, weil die Schweiz sich eine gab Die Schweiz von 1789 1848 Die Regeneration (1830 – 1848) In der Zeit um 1830 gaben sich die meisten Kantone . Die zwischen Stadt und Land sollte endlich verwirklicht werden. Mann diskutierte über einen neuen Staat mit dem als .Nicht überall geschah dies ohne Probleme. Im Kanton Schwyz verlangten die äusseren Bezirke einmal mehr ihre Als der innere Teil hart blieb, verkündete Ausserschwyz einen selbständigen Schwyz griff militärisch ein, und ein stand bevor. Die Eidgenossenschaft liess sich das nicht gefallen und schickte Truppen nach Schwyz. Unter diesem Druck Schwyz das für alle Landschaften des Kantons. In der ganzen Schweiz entstanden zwei verfeindete Gruppen: Die . und die . Ihre Ansichten über den , aber auch meist über die waren grundverschieden. Der Sonderbundskrieg (1847) Um die bestehende Regierung in . zu stürzen, unternahmen aus den in den Jahren 1844/45 zwei . gegen die Stadt Luzern. Auf Grund dieser Gefahr, schlossen sich die sieben Kantone . 13 am 11. Dezember 1845 zu einer Schutzvereinigung, dem sogenannten . zusammen. In den Kreisen und bei den . sah man in diesem Zusammenschluss einen Verstoss gegen den Es wurde die sofortige Auflösung dieses Bündnisses und die Ausweisung der . verlangt. Da die Sonderbundskantone diesem Verlangen nicht nachkamen, wurde der Genfer . zum General der eidgenössischen Truppen gewählt. Alles machte sich bereit für den bevorstehenden Die Sonderbundskantone sahen ihre zahlenmässige rasch ein und wandten sich deshalb an auswärtige Mächte wie: Die Schweiz von 1789 – 1848 Diese lieferten dem Sonderbund nur ., aber keine Trotzdem waren die eidgenössischen Truppen den Sonderbundstruppen weit überlegen. Die Städte und mussten nach kurzen Kämpfen kapitulieren. Am 24. November ergab sich auch . nach drei verlorenen Schlachten. Daraufhin gaben auch die anderen Stände rasch den . auf. Der ganze Sonderbundskrieg hatte kaum . gedauert. Die Sieger erzwangen in den besiegten Kantonen Luzern und Freiburg mussten sich Regierungen geben. Auch die mussten zu grossen Teilen von den Sonderbundskantonen getragen werden. Die Gründung des Schweizerischen Bundesstaates (1848) Das Ziel der Sieger des Sonderbundskrieges war die Schaffung eines . Am 12. September 1848 gab sich die Schweiz eine neue Verfassung, die im Wesentlichen noch heute in Kraft ist. Die Schweiz wurde in einen Bundesstaat mit der Hauptstadt Bern umgewandelt. Neu eingeführt wurden eine (National- und Ständerat) und eine . (Bundesrat). Vorbild war hierfür das Eingeführt wurde zudem das Wahlrecht, jedoch nur für Männer. Die Frauen hatten im neuen Staat noch lang nichts zu sagen. Sie bekamen das eidgenössische Stimmund Wahlrecht erst 14 Weitere Änderungen: Masse und Währung wurden vereinheitlicht. die Kantone durften keine Aussenpolitik mehr betreiben; dies war nun Sache des Bundes. Schweizer dürfen nicht mehr in fremden Armeen Dienst leisten (Söldnerwesen). Menschenrechte (Niederlassungs-, Presse-, Glaubens- und Vereinsfreiheit) wurden in der Bundesverfassung fest verankert. Die Grossmächte schauten mit Argwohn auf die Entwicklungen in der Schweiz, konnten zum Glück aber nicht einschreiten. Die Fürsten- und Königshäuser hatten in ihren Ländern nämlich genug zu tun. In ganz Europa erhob sich das Volk und kämpfte für und damit gegen die Monarchie. Der Ausbau des Bundesstaates Mit der Annahme der neuen Bundesverfassung musste das Post- und Münzwesen, sowie das Zollsystem neu geregelt werden. Masse und Gewichte wurden vereinheitlicht. Wegen dem Kanton Neuenburg wurde die Schweiz bald vor eine erste Bewährungsprobe gestellt. Neuenburg gehörte immer noch zu Preussen und Preussen wollte Neuenburg nicht kampflos an die Schweiz abtreten. Preussen drohte mit Krieg. Die Schweiz mobilisierte daraufhin ihre Armee und stellte sie an die Grenze. Zum ersten Mal standen nun alle Schweizer zusammen und zeigten sich als Einheit – Sonderbundskrieg und andere Differenzen waren vergessen. Angesichts der entschlossenen Gegenwehr verzichtete Preussen schlussendlich auf Neuenburg. Die Bundesverfassung von 1848 hatte Ruhe in unser Land gebracht. Sie war aber noch nicht restlos ausgereift. Die Armee war zum Beispiel in einem lausigen Zustand. Die Ausrüstung und Ausbildung genügten den damaligen Ansprüchen nicht. Grund war die Organisation. Die Armee unterstand nicht wie heute dem Bund, sondern den Kantonen. Weiter verlangte das Volk mehr Rechte. Es wollte nicht nur Abgeordnete wählen, sondern auch bei der Gesetzgebung mitbestimmen. Der Ruf nach entsprechenden politischen Werkzeugen (Initiative und Referendum) wurde immer lauter. 15 Am 19. April 1874 wurde die Totalrevision der Bundesverfassung vom Stimmvolk genehmigt. Neu wurde/n: die Armee dem Bund unterstellt. das fakultative Referendum eingeführt. die Todesstrafe abgeschafft. das Rechtswesen vereinheitlicht. Staatliche und Kirchliche Angelegenheiten getrennt. 16