Arbeitsblatt: Multicheck und Schulnoten

Material-Details

Was bringt der Multicheck, was eine Schulnote nicht kann? Arbeitsauftrag (S. 1) zu einem Zeitungsartikel (S. 2 und 3) vom August 2011. Titel setzen, zusammenfassen, Wortschatz. Für Deutsch oder Berufswahl.
Diverses / Fächerübergreifend
Anderes Thema
9. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

85001
1942
28
12.08.2011

Autor/in

Jon Cavegn
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

1. Teil kurze Antworten a) Lies zuerst den ganzen Text einmal durch. Setze dann direkt im Text eigene Überschriften, die das Gelesene knapp und präzise zusammenfassen. Du musst insgesamt für fünf Stellen im Text passende Überschriften finden. b) Finde im Text die Zahlen zu den folgenden Fakten: Wie lange werden Multi- und Basischecks schon angewendet? Jahre Wie viele Checks wurden seither ungefähr durchgeführt? Schätze! Was kostet ein Multicheck? sFr. Wie lange dauert ein Multicheck? Stunden c) Welchen Nutzen zieht die Migros Aare daraus, wenn sie den Multicheck bei der Rekrutierung ihrer Detailhandelslehrlinge als fakultativ erklärt? Finde den erklärenden Abschnitt im Text und umrahme ihn! d) Welches Wort passt am wenigsten zu den andern? Streiche durch! standardisiert genormt vereinheitlicht geregelt getestet 2. Teil ausführlichere Antworten In eigenen (neuen) Worten, mit ganzen Sätzen, die das Wichtigste prägnant auf den Punkt bringen! a) b) c) d) e) f) Warum wollen viele Betriebe die Ergebnisse eines Multi- oder Basischecks in den Bewerbungsunterlagen sehen? Welche Fähigkeiten werden mit einem Multi- oder Basischeck geprüft? Erkläre, was Michael Siegenthaler in seiner Arbeit wie untersucht hat! Zu welcher Erkenntnis ist er gekommen? Wie reagiert der Chef von Multicheck auf die Resultate der Studie? Wie verfahren andere Unternehmen bei der Lehrlingsauswahl? Statt auf den standardisierten Eignungstest stützt sich die Migros Aare bei der Lehrlingsauswahl wieder verstärkt auf die Schulzeugnisse. Eine Untersuchung der Universität Bern hat den Ausschlag gegeben. Michael Siegenthaler: Was kann ein standardisierter Berufseignungstest, was Schulnoten nicht können? Masterarbeit an der Forschungsstelle für Bildungsökonomie der Universität Bern. Die Studie kann in englischer Sprache bei der Konjunkturforschungsstelle der ETH abgerufen werden, als KOF Workingpaper Nr. 270, Februar 2011. www.kof.ethz.ch. Die Vereinigung Berner Wirtschaftswissenschafter (VBW) hat die Studie als beste Masterarbeit an der Universität Bern ausgezeichnet. Tausende von Jugendlichen haben gestern ihre Lehre angetreten. Für die Unternehmen beginnt damit bereits die Auswahl der Lehrlinge für den Herbst 2012. Seit 15 Jahren gehören die Resultate der beiden privaten Anbieter Basischeck oder Multicheck in fast jedes Bewerbungsdossier. Die Arbeitgeber verlangen die standardisierten Tests, weil sich die Schulzeugnisse ihrer Meinung nach nicht zwischen den verschiedenen Schulen und schon gar nicht zwischen den Kantonen vergleichen lassen. Pro Jahr absolvieren 30 000 Schülerinnen und Schüler den Multicheck und 10 000 den Basischeck. Während zwei bis vier Stunden beantworten sie am Computer Fragen. Getestet werden sowohl das Schulwissen als auch die Eignung für einen spezifischen Beruf. Die Kosten von rund 100 Franken pro Test müssen von den Schülern beziehungsweise ihren Eltern getragen werden. Michael Siegenthaler hat in seiner Masterarbeit an der Forschungsstelle für Bildungsökonomie der Universität Bern untersucht, ob ein standardisierter Berufseignungstest mehr aussagt als die reinen Schulnoten. Für die Analyse standen ihm die Daten von 334 Jugendlichen zur Verfügung, welche bei den Migros-Genossenschaften Aare, Luzern und Zürich eine Lehre als Detailhandelskaufmann oder Detailhandelskauffrau absolvieren. In die Untersuchung einbezogen hat er die Schulzeugnisse, die Ergebnisse des Multichecks sowie die Berufsschulleistungen im ersten und dritten Semester. Siegenthaler kam in seiner mit der Bestnote bewerteten Arbeit zum Schluss, dass der Multicheck bei den von ihm untersuchten Beispielen nicht nötig gewesen wäre. Die Schulzeugnisse hätten für die Auswahl der Lehrlinge genügt. Einzelne Migros-Genossenschaften haben auf die Untersuchung reagiert. Die Genossenschaft Migros Aare verlangt den Multicheck nicht mehr obligatorisch, wie Bernd Schauer, Leiter Personalentwicklung und Berufsbildung, gestern sagte. Die erste Auswahl aus den rund 4000 Bewerbungen treffe die Migros Aare künftig aufgrund der Schulzeugnisse der letzten zwei Jahre. Wer diese erste Hürde bestehe, werde zu einem Gespräch in einer Dreiergruppe eingeladen. Der nächste Schritt sei eine fünftägige Schnupperlehre. Dabei könnten die Interessenten den Beruf besser kennen lernen und die Ausbildner die Bewerberinnen und Bewerber. Nach der Schnupperlehre würden die jährlich bis gegen 250 Lehrstellen in 18 Berufen bei der Migros Aare definitiv vergeben. Mit dem Verzicht auf den obligatorischen Multicheck gewinne die Migros Aare Zeit, sagte Schauer weiter. Bisher habe sie die Dossiers jeweils zurückgeschickt, wenn das Resultat des Multichecks gefehlt habe, und die Bewerber gebeten, den Test nachzuholen. Dadurch seien jeweils mindestens drei Wochen verloren gegangen. Die Migros Luzern verlangt bei der Gewinnung neuer Lernender für den Detailhandel den Multicheck ebenfalls nicht mehr obligatorisch. Dies aufgrund der Ergebnisse der erwähnten Studie, wie Mediensprecherin Rahel Probst erklärte. In weiteren Berufen mit gewerblicher, kaufmännischer oder technischer Richtung setze die Migros Luzern den Multicheck aber nach wie vor ein – als zusätzliches Hilfsmittel bei der Rekrutierung. «Die Multicheck-Eignungsanalyse wird seit 15 Jahren von den Arbeitgebern geschätzt. Soeben haben wir ein grosses Unternehmen in Deutschland als neuen Kunden gewonnen», sagte Adrian Krebs, Geschäftsführer der Multicheck AG in Bern. Die Masterarbeit Siegenthalers stütze sich auf ein einzelnes Unternehmen ab, und die gewählte Stichprobe sei klein. Deshalb dürften die Aussagen der Untersuchung nicht überbewertet werden. Die Multicheck AG habe bei einem unabhängigen Experten des Psychologischen Instituts der Universität Bern ein Gutachten in Auftrag gegeben, welches zu andern Schlüssen gekommen sei als die Arbeit Siegenthalers. Er bedaure, dass die Multicheck-Eignungsanalyse bei der Migros Aare nicht mehr obligatorisch sei, aber in vielen Branchen, insbesondere bei Banken, Industriebetrieben sowie im Gesundheitswesen, werde sie immer häufiger eingesetzt, sagte Krebs. «Wir haben stets betont, dass die Multicheck-Eignungsanalyse bei der Vergabe von Lehrstellen nicht allein ausschlaggebend sein kann. Sie bildet ein zusätzliches Element neben den Schulzeugnissen», sagte Krebs weiter. Beim Multicheck werde nicht nur Schulwissen abgefragt, sondern es handle sich um einen Eignungstest für einen bestimmten Beruf. Bei jeder Prüfung bestehe die Gefahr, dass der Bewerber oder die Bewerberin einen schlechten Tag erwische. Bei einem unbefriedigenden Ergebnis dürfe der Test deshalb innerhalb eines Jahres einmal wiederholt werden. Im Gegensatz zur Migros will Coop im Moment nicht auf den Multicheck verzichten: «Wir setzen seit Jahren auf den Multicheck und fahren gut damit. Er misst nicht nur Schulwissen, sondern auch noch andere Fähigkeiten wie räumliches Vorstellungsvermögen, logisches Denken, Merkfähigkeit und gestalterische Begabung», erklärte Coop-Mediensprecherin Sabine Vulic. Eignungstests wie der Multicheck stellten lediglich Mosaiksteine im Bewerbungsverfahren dar. Viel wichtiger sei die Eignung für den Beruf – die entscheidenden Eindrücke würden im Vorstellungsgespräch und während der Schnupperlehre gewonnen. Zu den Kritikern privater Eignungstests gehören Lehrer und Erziehungsdirektoren. Die Kantone Aargau, Basel-Stadt, Baselland und Solothurn entwickeln deshalb eigene Leistungstests, wie die «Rundschau» des Schweizer Fernsehens Anfang Juli berichtete. Ob daraus ein schweizweit anerkannter Test entsteht, ist offen. Einige grosse Unternehmen sind gar nie auf Basischeck oder Multicheck umgestiegen: Die Swisscom zum Beispiel setzt auf ihre hausinternen Eignungstests.