Arbeitsblatt: Vanitas Symbole
Material-Details
Symbolkatalog zu Claesz, Stillleben mit Nautiluspokal; Vgl. D.Hirst
Bildnerisches Gestalten
Kunstgeschichte
10. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
87397
2048
5
29.09.2011
Autor/in
Diane Pianka
Land: Deutschland
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Arbeitsblatt 2 Vanitassymbolik in Stillleben Kleines Lexikon der Symbole Buch Das Buch – oder auf älteren Darstellungen die Schriftrolle galt ursprünglich als Symbol des göttlichen Gesetzes oder der Glaubenslehre. Mit zunehmender Wissenschaftsorientierung in der frühen Neuzeit gewann das Buch darüber hinaus die Bedeutung als Zeichen der Gelehrsamkeit. Zugleich begann man aber auch das Buch als Statussymbol zu behandeln, weshalb das Sammeln von Büchern auch mit Habsucht und Eitelkeit in Verbindung gebracht wurde. Kerze/Öllampe Als Symbol des Lichts hatte die Kerze vielfaltige kultische Funktionen. So stand das Anzünden der Kerze bei rituellen Feiern wie Taufen, Begräbnis oder besonderen kirchlichen Festen für die Erleuchtung der Gemeinde. Die erlöschende Kerze, von der man nur noch den Rauch sieht, kann im Gegenzug auf die Endlichkeit hinweisen. Notenblatt Als Verbildlichung einer Melodie, d.h. einer zeitlich bedingten und damit vergänglichen Kunst, wird das Notenblatt als Zeichen für Kurzlebigkeit und Vanitas verwendet. Zugleich können Notenblätter als Symbol für die Ewigkeit dienen, da sie den menschlichen Schöpfer überdauern. Schmuck Als Luxusgut ist er ein ambivalentes Symbol. Zum einen wohlverdient als Belohnung für Arbeit zum anderen wurden zuviel Luxus und Streben nach Reichtum als sündhaft angesehen. Er steht für Äußerlichkeit und materiellen Reichtum, Stolz und Eitelkeit. Als Symbol kann er zudem vor zuviel Genuss und Streben nach irdischem Luxus warnen. Walnuß Oft als aufgebrochene oder verfaulende Nuss dargestellt symbolisiert sie ebenso wie z.B. überreife Früchte das Vergängliche. E1 Phase Römergläser Ebenso wie Zinnkannen und becher waren sie nur in den Haushalten der Wohlhabenden zu finden. Die Masse der Bevölkerung benutzte Holzbretter und Tonbecher. Zum einen können sie für den Luxus stehen – der Inhalt war zumeist Wein – zum anderen, in geleertem und umgestürzten Zustand verweisen sie auf die Vergänglichkeit. Auch die Eigenschaft des Materials an sich, die Zerbrechlichkeit, kommt hier zum Tragen. Uhr Als Zeitmessgerät stand die Uhr vordergründig für die zerrinnende Lebenszeit. Schädelknochen Der Totenkopf ist – neben anderen Teilen des menschlichen Skeletts – das Vergänglichkeitssymbol schlechthin und wird als Zeichen für kontemplative Buße, das Bewußtsein der Endlichkeit des irdischen Daseins, eingesetzt. Würfel In vielen Sagen und Märchen wurde der Würfel als Sinnbild des Schicksaals verwendet. Als Spielgerät steht er wie anderen Utensilien des Glücksspiels (z.B. Spielkarten) für kurzzeitige lasterhafte Vergnügen, die vom Weg des tugendhaften Lebens führen. Prunkgefäße Aufwändig gearbeitete Gläser, Pokale oder Krüge gehörten im 17. Jhd. als handwerkliche Kunststücke zu den Kunstsammelobjekten. In erhaltenen Sammlungen, die vor allem den Reichtum und die Weltgwandtheit ihres Besitzers belegen sollten, finden sich sowohl kostbare Gegenstände aus venzianischem Glas, Gold oder Silber als auch sonderbar anmutende Artefakte, in denen wertvolle Fundstücke weiterverarbeitet wurden, wie die nur im stillen Ozean vorkommende, sehr seltene Nautilusmuschel oder das Straußenei, das als Glückssymbol galt. Die Nautilusmuschel diente hierbei als Gefäß, um das eine aufwändige Halterung mit Fuß geformt wurde. Leere Schneckengehäuser oder Muschelreste sind zudem Überbleibsel einst Arbeitsblatt 2 Vanitassymbolik in Stillleben Pieter Claesz: Vanitas Stillleben mit Nautiluspokal. 1634. Öl auf Holz. 47x61cm E1 Phase Vanitas (lat.: Leere, Wahn, Eitelkeit) „Vanitas vanitatum, et omnia vanitas: „die Vergänglichkeit des Vergänglichen, und alles ist vergänglich, so beginnt das Buch des Predigers Salomon. Die Vergänglichkeit nicht nur des Besitzes sondern auch des Lebens selbst, wurde in der Stilllebenmalerei des 17.Jhd. Immer wieder und mit unterschiedlicher Deutlichkeit angemahnt. Die Vanitasdarstellung, die sich einer eigenen Symbolsprache bedient, zählt zu den bedeutendsten Motivgruppen des barocken Stilllebens und wurde in späteren Epochen immer wieder aufgenommen, wobei nach und nach der der christliche Aspekt zugunsten einer allgemeinen melancholischen Gedanklichkeit zurücktrat. 1.) Die Botschaft der Vanitas Stillleben lautet: „Memento mori „denke daran, dass du sterben wirst und handele danach. Erläutere mit deinen neu erworbenen Kenntnissen wie die Maler des 16./17. Jhd. diese Botschaft in ihren Bildern rüberbringen. Damian Hirst. For the love of god.Schädel, Diamanten. 2007 2.) Vergleicht das VanitasStilleben mit der Arbeit von Damian Hirst. Welche Gemeinsamkeiten, welche Unterschiede könnt ihre feststellen? Quellen: Die Welt der Dinge, Klett Verlag, 2010 Stilleben, KlettVerlag, 1987 Arbeitsblatt 2 Vanitassymbolik in Stillleben E1 Phase