Arbeitsblatt: Des Kaisers neuen Kleider

Material-Details

Die Geschichte muss zuerst durchgelesen und die wichtigsten Passagen unterstrichen werden. Anschliessend muss über die Geschichte eine Nacherzählung geschrieben werden.
Deutsch
Texte schreiben
5. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

8751
1406
65
09.08.2007

Autor/in

Isi (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Des Kaisers neuen Kleider 1) Lies den Text. 2) Markiere die wichtigsten und aussagekräftigsten Passagen. 3) Schreibe die Geschichte in deinen Worten ins Schreibheft. Vor vielen Jahren lebte ein Kaiser, der hübsche neue Kleider so über die Massen liebte, dass er all sein Geld dafür ausgab, recht sehr geputzt zu werden. Er machte sich nichts aus seinen Soldaten, machte sich nur etwas aus Theater oder Spazierfahrten im Walde, weil er dann seine neuen Kleider zeigen konnte. Er hatte für jede Stunde des Tages ein Frack. In der grossen Stadt, in der er wohnte, ging es sehr vergnüglich zu, täglich kamen viele Fremde. Eines Tages kamen zwei Betrüger. Sie gaben sich als Weber aus und sagten, sie verstünden den schönsten Stoff zu weben, den man sich denken könne. Nicht allein wären die Farben und das Muster ausserordentlich schön, sondern die Kleider, die aus diesem Stoff genäht wurden, hätten die erstaunliche Eigenschaft, dass sie für jeden Menschen unsichtbar blieben, der nicht für sein Amt tauge oder auch ungebührlich dumm sei. „Das müssen ja wunderbare Kleider sein, dachte der Kaiser, „wenn ich die anhabe, könnte ich ja dahinterkommen, welche Männer in meinem Reich nicht für das Amt taugen, das sie innehaben. Ich kann die Klugen von den Dummen unterscheiden. Ja, dieser Stoff muss sofort gewebt werden!. Er gab den beiden Betrügern viel Geld, damit sie mit der Arbeit beginnen sollten. 1 Die Betrüger stellten zwei Webstühle auf und taten so, als würden sie arbeiten. Aber sie hatten nicht das geringste auf dem Webstuhl. Ständig verlangten sie die feinste Seide und das prächtigste Gold, welches sie in ihre eigene Beutel steckten. Statt dessen arbeiteten sie an leeren Webstühlen bis tief in die Nacht hinein. „Nun möchte ich doch wirklich wissen, wie weit die mit dem Stoff sind!, dachte der Kaiser. Ihm war jedoch ein bisschen mulmig ums Herz, wenn er daran dachte, dass derjenige, der dumm war oder gar nicht für sein Amt passte, den Stoff nicht sehen konnte. Also wollte er jemanden schicken, der nachsehen sollte, wie weit der Stoff schon gewebt war. Alle Menschen in der ganzen Stadt wussten, welche seltsame Kraft der Stoff hatte, und jeder war darauf erpicht, zu sehen, wie schlecht oder dumm sein Nachbar sei. „Ich schicke meinen alten, ehrlichen Minister zu den Webern!, dachte der Kaiser. „Er kann am besten sehen, wie der Stoff aussieht, denn er hat Verstand, und keiner passt besser für sein Amt als er! So ging der alte, brave Minister in den Saal, wo die beiden Betrüger sassen und an den leeren Webstühlen arbeiteten. „Gott im Himmel! dachte der alte Minister und sperrte die Augen auf, „ich kann ja nichts sehen! Aber das sagte er nicht. Beide Betrüger forderten ihn auf, er möge so gut sein und näher treten. Sie fragten, ob es nicht ein schönes Muster und herrliche Farben seien. Dann zeigten sie auf den leeren Webstuhl, und der arme Minister sperrte die Augen immer weiter auf, aber er konnte nichts sehen, denn es war ja nichts da. „Herrgott! dachte er, „sollte ich dumm sein? Sollte ich für mein Amt nicht taugen? Nein, es geht nicht, dass ich erzähle, ich könnte den Stoff nicht sehen! „Nun, Sie sagen nichts darüber! sagte der eine, der webte. „Oh, es ist wunderhübsch! Ganz allerliebst! sagte der alte Minister und blickte durch seine Brille. „Dieses Muster und diese Farben! Ich werde dem Kaiser sagen, dass es mir ganz besonders gefällt! 2 „Nun, das freut uns! sagten die beiden Weber, und nun nannten sie die Farben beim Namen und das seltsame Muster. Der alte Minister hörte gut zu, damit er dasselbe sagen konnte, wenn er zum Kaiser nach Hause käme, und das tat er. Nun forderten die Betrüger mehr Geld, mehr Seide und Gold, welches sie zum Weben brauchten. Sie steckten alles in ihre eigenen Taschen, auf den Webstuhl kam kein Fädchen, aber sie fuhren fort wie vorher, an dem leeren Webstuhl zu weben. Der Kaiser schickte bald wieder einen braven Beamten hin, der sich ansehen sollte, wie es mit dem Weben ginge und ob der Stoff bald fertig wäre. Aber es erging ihm genauso wie dem Minister. Er guckte und guckte, konnte aber nichts sehen. „Dumm bin ich! Ich lasse mir nichts anmerken, dass ich den Stoff nicht sehe! „Ja, es ist ganz allerliebst! sagte er zum Kaiser. Alle Menschen in der Stadt redeten von dem prachtvollen Stoff. Nun wollte der Kaiser ihn selber sehen. Mit den beiden braven Beamten, die zuvor dagewesen waren, ging er zu den listigen Betrügern. „Ja, ist der Stoff nicht wunderbar! sagten die beiden braven Beamten. Dann zeigten sie auf den leeren Webstuhl. „Was ist das? dachte der Kaiser, „ich sehen nichts! Das ist furchtbar, bin ich dumm? Tauge ich nicht dazu, Kaiser zu sein? „Oh, es ist sehr hübsch., sagte der Kaiser. Er wollte nicht sagen, dass er nichts sehen könne. Er beschloss, den prächtigen Stoff zum ersten Mal am grossen Umzug anzuziehen, welcher morgen stattfand. Die ganze Nacht blieben die Betrüger auf. Die Leute konnten sehen, dass sie grosse Eile hatten, des Kaisers neue Kleider fertigzubekommen. Sie taten so, als nähmen sie den Stoff vom Webrahmen, sie schnitten in der Luft mit grossen Scheren zu, sie nähten mit Nähnadeln ohne Faden und sagte schliesslich: „Seht, nun sind die Kleider fertig! Am nächsten Morgen erschien der Kaiser mit seinen Beamten. Die Betrüger zeigten die einzelnen Kleidungsstücke und meinte: „Es ist so leicht wie Spinnweben! Man sollte meinen, man habe nichts an. Der Kaiser zog alle seine Kleider aus und die Betrüger taten nun so, als zögen sie dem Kaiser die neuen Kleider an. Als sie fertig waren, 3 betrachtete sich der Kaiser im Spiegel. Alle sagte: „Wie gut die Kleider aussehen! Die Kammerherren, die die Schleppe tragen sollten, tasteten mit den Händen über den Fussboden, so als nähmen sie die Schleppe hoch. Und dann ging der Kaiser so zum Umzug und alle Menschen auf der Strasse sagte: „Gott, wie wunderbar die Kleider vom Kaiser aussehen! Keiner wollte es sich anmerken lassen, dass er nichts sehen konnte, dann hätte er ja für sein Amt nicht getaugt oder wäre dumm gewesen. „Aber er hat ja nichts an!, sagte ein kleines Kind. Ein weiteres Kind rief dasselbe. Plötzlich rief das ganze Volk: „Er hat ja nichts an! Den Kaiser schauderte es, denn er fand, sie hätten recht, aber er dachte nur: „Jetzt muss ich den Umzug durchhalten. 4