Arbeitsblatt: Spaghettifresser Willi Fährmann

Material-Details

Besondere Unterrichtsvorbereitung Deutsch
Deutsch
Leseförderung / Literatur
5. Schuljahr
12 Seiten

Statistik

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2641
11
30.09.2011

Autor/in

Andreas Flores
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

2. Besondere Unterrichtsvorbereitung Verbandsschule Helmstadt (MS) 5. Jahrgangsstufe 3. Unterrichtsstunde (18. März 2011) Fach: Deutsch 26 Schüler Spaghettifresser von Willi Fährmann Ausgearbeitet von A. F. Lehramtsanwärter im 1. Dienstjahr Abgabetermin: 17. März 2011 Inhaltsverzeichnis von Willi Fährmann 9 9 1 Stellung der Stunde 1.1 im amtlichen Lehrplan Lehrplan der bayerischen Hauptschule im Fach Deutsch legt im Fachprofil großen Wert darauf, dass die Schüler erfahren, dass Lesen Vergnügen bereitet und sie zur Auseinandersetzung mit sich und der Welt anregt, dass sie durch Lesen Informationen erwerben und Anleitungen zum Handeln bekommen. Die Schüler erarbeiten sich durch einen aktiven Umgang mit epischen Klein- und Großformen eine literarische Grundbildung. Diese wird textspezifisch aufgebaut, rezipierend, einfühlend, analysierend, aber auch besonders gut durch die handlungs- und produktionsorientierten Verfahren. (vgl. Lehrplan für die Hauptschule, 2004, S. 34.) Die Unterrichtsstunde „Spaghettifresser von Willi Fährmann kann folgendermaßen in den Lehrplan eingeordnet werden: 5.2 Lesen und Mediengebrauch 5.2.4 Zugang zu literarischen Texten finden Die Schüler sollen ausgewählte Beispiele literarischer Texte [] kennen lernen und kreativ umsetzen: Texte erleben, z. B. hören, lesen, vorlesen, Personen und Handlung herausstellen, sich in literarische Figuren einfühlen und mit ihren Motiven und Verhaltensweisen auseinandersetzen. Literarische Formen: epische Kleinformen, z. B. Erzählung. 1.2 in der Sequenz Das Lesen von Problemgeschichten soll zu einer vertieften Auseinandersetzung mit der Thematik führen und durch die Identifikation mit literarischen Figuren veränderte Handlungsmöglichkeiten in Konfliktsituationen anbahnen. In den folgenden Wochen möchte ich mit der Klasse zunehmend solche Problemgeschichten behandeln und in Absprache mit der Klassleitung auch im fächerübergreifenden Unterricht (GSE: 5.1 Leben in Familie und Schule) behandeln. 1.3 im Wochenplan und Tagesvorhaben Die Klasse 5 hat Deutsch am Montag in der 2. und 3.Stunde, am Dienstag in der 1. Stunde, am Mittwoch in der 1. Stunde und am Freitag in der 4. Stunde. Zusätzlich finden epochal Intensivierungsstunden statt. Die heutige Unterrichtsstunde findet im Rahmen des 2. Besonderen Unterrichtsversuchs am Freitag außerplanmäßig in der 1. Stunde von 8.00 – 8.45 statt. Der geänderte Stundenplan der Klasse 5 sieht am Mittwoch, 16. März, wie folgt aus: 1. Stunde 2. Stunde 3. Stunde 4. Stunde 5. Stunde 6. Stunde Deutsch Kunst Englisch Klassenrat Musik Orff 2 Lernzielbeschreibung 2.1 Grobziel Die Schüler sollen durch einen handlungs- und produktionsorientierten Umgang mit verschiedenen Textsorten zu kreativem tun motiviert, das Textverständnis soll gefördert und die Lesefreude geweckt werden. 2.2 Stundenziel Die Schüler sollen den Inhalt und Gehalt der Erzählung „Spaghettifresser von Willi Fährmann erschließen und verbalisieren sowie den Gehalt der Geschichte (Vorurteile verhindern, wir sind alle Ausländer, aber deswegen anders?, alle Menschen haben das Bedürfnis nach Liebe, Freundschaft, Anerkennung) durchdringen, verbalisieren und auf ihre eigene Person beziehen. 2.3 Feinziele: Die Schüler sollen Wissen: wissen, welche Gründe es bei Kalle gibt, dass er Tonio hänselt (Wut, Neid, Vorurteile). wissen, dass Hänseleien und Ausgrenzung Traurigkeit und psychische Belastungen zur Folge haben können. Können und Anwenden: durch den Lehrervortrag, Bilder der Protagonisten, das Tafelbild sowie das stille Erlesen des Textes den Inhalt erfassen und wiedergeben. den Inhalt erfassen können und mit Hilfe der Arbeitsblätter Produktiv Denken und Gestalten: erkennen und verbalisieren, dass Tonio aufgrund von Vorurteilen ausgegrenzt und geärgert wird. durch die Arbeitsaufträge und das Tafelbild die Entwicklung der Protagonisten erkennen und verbalisieren. Wertorientierung: . sich in Tonio hineinversetzen können und erkennen, dass es nicht schön ist, ausgeschlossen zu werden. sich in die Protagonisten hineinversetzen und die Situation auf ihr eigenes Leben übertragen können. sich in der Hausaufgabe Gedanken machen, wie man reagieren kann, um andere vor Hänseleien zu schützen. 3 Darstellung der Stundenplanung UE: Spaghettifresser von Willi Fährmann Zeit Artikulation 8:00 Organisatorisches Arbeits-/ Soz.form Geplanter Unterrichtsinhalt Medien/Kommentar Arbeitsmittel Klassenspr begrüßt Herrn Burger und das echer Seminar I. Initialphase Anknüpfung St. Imp. Legt das Bild eines italienischen Jungen auf Spont. SÄ OHP Junge aus Italien Er heißt Tonio Er sieht traurig aus Hilfsimp. (wie heißt er?) Imp. legt 2. Bild von weiterem Jungen auf OHP Prov. Das ist Tonios bester Freund Nein, das ist Kalle Blum Zielangabe Junge aus Tonios Klasse Mag Tonio nicht Hänselt ihn oft Du kannst Dich vielleicht noch daran erinnern, wie die Geschichte heißt! Spaghettifresser Klappt die Tafel auf „Spaghettifresser von Willi Fährmann Heute erfährst Du wie die Geschichte weitergeht. Du findest sie auf em ersten Blatt unter Deiner Bank, hör gut zu: ITA Mitte TA Zeit Artikulation Arbeits-/ Soz.form Geplanter Unterrichtsinhalt 1. Teil: Lehrervortag LV 1 liest Text bis Z. 38 lesen mit Inhalt Medien/Kommentar Arbeitsmittel 8:07 II. Textbegegnung mit Textanalyse AB 1 Textbelegendes Lesen Imp Was ist der Grund dafür, dass sich Kalle so gegenüber Tonio verhält? SÄ Wut, Neid (Z. 19) Vorurteile (Z. 20) ITA Mitte notiert Gründe für Kalles Verhalten mal schauen, ob Kalle tatsächlich den Tonio beschenken muss. Du kannst es selbst nachlesen. Danach findest Du ein paar Fragen. 2. Teil: stilles Erlesen lesen still weiter bis Z. 61 und beantworten die Fragen: AB2 Erzähle kurz in Stichpunkten, was in der Geschichte weiter passiert? Für schnelle Köpfe: Wie wird Kalle drauf reagieren, wenn wirklich Tonio sein Wichtel ist? SÄ Kalle bekommt tolle Geschenke: ein Plätzchen Fußballsammelkarte Hamster erweitert Tafelbild 3. Teil: Lehrervortrag Mal gespannt wie die Geschichte ausgeht. Du darfst nun das 2. Blatt unter Deiner Bank hervornehmen LV liest Geschichte bis zum Ende lesen mit ITA Mitte AB3 Zeit Artikulation 8.35 Gehalt Arbeits-/ Geplanter Unterrichtsinhalt Medien/Kommentar Soz.form Arbeitsmittel Imp. Erst hat Kalle Tonio verspottet und AB3 jetzt verschickt er eine Karte an ihn? Irgendetwas muss sich bei den beiden verändert haben. Finde es in Partnerarbeit heraus Differenzierte AA und schreibe es auf. 3 Gruppen Auswertung der Gruppen und Ergänzung des Tafelbilds: Kalle und Tonio können jetzt Freunde werden ITA Mitte Imp. Eigentlich ist Kalle mit der Meinung seines Vaters ganz schön auf die Nase gefallen, oder?! RG die Vorurteile des Vaters haben nicht gestimmt Kalle hat jetzt seine eigene Meinung jeder muss sich seine eigene Meinung bilden Sicherung 8:45 IV. Besinnung/ Transfer Hat das eigentlich was mit uns zu tun? (aus zeitlichen Gründen ausgelagert) Imp. Versetzt euch nun mal in die Lage vom Kalle. Kalle überlegt sich in den Ferien lange, was er dem Tonio noch nach den Ferien sagen möchte. SÄ entschuldigen für das Ärgern hätte ihn erst kennenlernen sollen Stellung der Hausaufgabe Tonio wird nach den Weihnachtsferien von seinen Klassenkameraden wieder geärgert. Wie reagiert nun Kalle darauf? 8:50 Organisatorisches Klassenspr verabschiedet Herrn Burger und das echer/in Seminar Kernsatz an ITA Mitte 4 Anhang 4.1 Geplantes Tafelbild „Spaghettifresser „Spaghettifresser von Willi Fährmann Gründe für Kalles Verhalten: Wichtelaktion Wut, Neid (Zeile 19) Tonio beschenkt Kalle Vorurteile (Zeile 20) mit tollen Sachen können jetzt Freunde werden z.B. Man sollte jedem Menschen die Chance geben ihn kennenzulernen. 4.2 Material Spaghettifresser von Willi Fährmann Frau Sulzbacher hatte in der großen Pause die Aufsicht auf dem Schulhof. Aus der Ecke am Toilettengebäude schallte es im Chor: »Spaghettifresser Tonio hat Wanzen, Läuse und ‘nen Floh.« Sie lief auf die Kinder zu, die in einer Traube um Tonio Zuccarelli herumstanden und ihn in die Ecke gedrängt hatten. Tonio hatte die Fäuste in die Hosentaschen gesteckt, die Schultern hochgezogen und starrte auf den Boden. Er war einen Kopf größer als die anderen Kinder der 4. Klasse. »Spaghettifresser«, stimmte Kalle Blum erneut laut den Spottvers an. »Schluss jetzt!«, rief Frau Sulzbacher und drängte die Kinder auseinander. »Es ist sehr hässlich von euch«, tadelte sie die Klasse, »den Tonio immer wieder zu ärgern.« »Es macht Spaß, wenn er wütend wird«, sagte Kalle Blum. »Dann sieht er aus wie mein Hund, wenn er eine Katze riecht«, rief Sylvia. »Still jetzt. Kein Mensch sieht aus wie ein Hund.« »Doch«, widersprach Sylvia, »wenn Tonio die Wut kriegt, dann sieht er aus wie unser Hund.« »Genauso sieht er aus!«, bestätigte Kalle Blum, obwohl er Sylvias Hund noch nie gesehen hatte. Kalle hatte Wut auf Tonio. Bevor »der Itaker« in die Klasse gekommen war, war Kalle der Stärkste gewesen. Tonio war stärker. Und Papa Blum sagte es auch: »Die Spaghettis« nehmen uns hier die Arbeitsplätze weg. Warum musste Frau Sulzbacher den Itaker ausgerechnet an Kalles Tisch setzen? Papa hatte auch gesagt: »Die Ausländer, die sollten sie in die deutschen Klassen erst gar nicht reinlassen.« Nach der Pause machte Frau Sulzbacher einen Vorschlag. »Weil Adventzeit ist, wollen wir ein schönes Spiel machen«, sagte sie. »Ich habe auf kleine Zettelchen die Namen aller Kinder in der Klasse aufgeschrieben. Jeder darf ein Namenszettelchen ziehen. Keiner soll verraten, welchen Namen er gezogen hat.« »Zu niemand darf man das sagen?« fragte Sylvia. »Zu niemand. Denn ihr könnt für das Kind, dessen Namen ihr gezogen habt, ein Wichtel sein!« »Wichtel? Blöd! Was ist das denn?«, schrien die Kinder durcheinander. »Ich habe den Namen und das Spiel nicht erfunden«, sagte Frau Sulzbacher. »Aber ich kann euch erklären, was es bedeuten soll. Für jeden Tag soll ein Wichtel überlegen, wie er dem anderen eine Überraschung bereiten kann. Alles muss ganz heimlich geschehen. Niemand darf sagen, wem er in der Adventszeit kleine Freuden machen will.« »Quatsch«, sagte Kalle, »Wichtelei, so ‘n Quatsch.« »Kein Quatsch«, widersprach Frau Sulzbacher. »Freude wird doppelt schön, wenn man sie weitergibt.« »Und wenn ich den Namen von dem da ziehe? Soll ich dem etwa jeden Tag etwas zustecken?« Kalle zeigte dabei auf Tonio. Das wäre für den Kalle ganz gut