Arbeitsblatt: Stadtentwicklung in Rio de Janeiro
Material-Details
In der heutigen Zeit ist die Überurbanisierung in den periher gelegenen Ländern ein weit verbreitetes Problem. Die Bevölkerung wächst schneller als die wirtschaftliche Entwicklung und es fehlt den Menschen an Arbeitsplätzen und Wohnungen. Rio de Janeiro ist ein typisches Beispiel dafür. Die Stadt entwickelt sich rasant und unkontrolliert, es entstehen grosse soziale Probleme und die Wohnsituation ist prekär. Rio de Janeiro steht oft in der Presse und steht im Fokus des Weltgeschehens. Städtewachstum ist aber nicht nur in Südamerika ein Thema, sondern auch in Europa. Hier wachsen die Städte kontrollierter, aber ebenfalls rasant. Durch die Globalisierung wird auch Europa durch die schlechte Entwicklung von Städten in der Peripherie beeinflusst. Deshalb ist dies ein relevantes Thema in unsere Zeit und beschäftigt die Menschheit.
Geographie
Südamerika
8. Schuljahr
13 Seiten
Statistik
89812
1793
27
18.11.2011
Autor/in
Eva Stahel
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Stadtentwicklung in Rio de Janeiro Inhaltsverzeichnis 1. Sachanalyse S. 3 2. Didaktische Analyse S. 3 3. Grobplanung S. 5 4. Feinplanung S. 9 5. Literaturverzeichnis S. 11 6. Anhang S. 12 2 1. Sachanalyse Relevanz des Themas In der heutigen Zeit ist die Überurbanisierung in den periher gelegenen Ländern ein weit verbreitetes Problem. Die Bevölkerung wächst schneller als die wirtschaftliche Entwicklung und es fehlt den Menschen an Arbeitsplätzen und Wohnungen. Rio de Janeiro ist ein typisches Beispiel dafür. Die Stadt entwickelt sich rasant und unkontrolliert, es entstehen grosse soziale Probleme und die Wohnsituation ist prekär. Rio de Janeiro steht oft in der Presse und steht im Fokus des Weltgeschehens. Städtewachstum ist aber nicht nur in Südamerika ein Thema, sondern auch in Europa. Hier wachsen die Städte kontrollierter, aber ebenfalls rasant. Durch die Globalisierung wird auch Europa durch die schlechte Entwicklung von Städten in der Peripherie beeinflusst. Deshalb ist dies ein relevantes Thema in unsere Zeit und beschäftigt die Menschheit. 2. Didaktische Analyse Metatheoretische Ansätze nach Köck Strukturansatz Rio de Janeiro ist nach Sao Paulo die zweitgrösste Stadt Brasiliens und Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Sie liegt im Südosten von Brasilien iund ist eingebettet zwischen der Bucht Guanabara im Osten und dem Antlantik im Süden. Im Kern der Stadt leben ca. 6.1 Millionen Menschen, die Metropolitanregion umfasst 11.6 Millionen Menschen. Die Stadt hat ein Fläche von 1182 km2, die gesamte Metropolitanregegion umfasst 6567 km2. Im Stadtkern herrscht eine sehr grosse Bevölkerungsdichte (5155 Einwohner pro km2), in der Metropolitanregion nimmt die Bevölkerungsdichte ab (1761 Einwohner pro km2). Die Staft selber ist in 33 Verwaltungsregionen gegliedert. Die Stadt hat viele Buchten und Strände sowie die berühmten Granithügeln. Die beiden Wahrzeichen, der Zuckerhut und der Corcovado mit der Christusstatue auf dem Gipfel, gehören zu jenen Granithügeln. Der höchste Punkt der Stadt ist mit 1022 Metern der Pico de Tijuca. Eine Hügelkette trennt das Stadtgebiet in zwei Teile. Die Stadtbezirke Ipanema und die Copacabana liegen am Atlantik entlang im Stadtteil Süd Rio. Das historische Stadtzentrum liegt im nördlichen Teil mit den Geschäftszentren und neuen Stadtteilen. Das Klima ist tropisch, dominiert wird warmes Wetter, was durch die Passatwinde etwas gemildert wird. Prozessansatz Das Beispiel Rio de Janeiro zeigt einen typischen Stadttyp von Lateinamerika. Die erste portugiesische Niederlassung entstand 1565. Die Lage Rio de Janeiros war strategisch günstig, weil die Stadt gut in der Bucht isoliert war. Diese Isolation verhinderte aber auch eine städtische Entwicklung. Als Folge davon entstand ein zweiter Siedlungskern (im Bereich der heutigen Geschäftszentren). Später verschmolzen die beiden Kerne ineinander durch den Ausbau der Stadt. 1763 wurde Rio de Janeiro zur Hauptstadt Brasiliens. Dies beeinflusste die Entwicklung Rio de Janeiros stark. Durch die europäische Wanderung nach Brasiliens im 19. Jahrhundert und dem enormen Binnenwanderung wuchs die Stadt sehr schnell. Obwohl im Jahre 1960 Brasilia zur politischen Hauptstadt Brasiliens wurde, blieb die enorme Anziehungskraft Rio de Janeiros bestehen. Wichtige Pull Faktoren, die zum stetigen Städtewachstum beitragen sind: Es herrscht eine grosse Arbeitslosigkeit im ganzen Land, dies zieht die Menschen in die grossen Städte auf der Suche nach Arbeit. Rio de Janeiro ist weiterhin ein wichtiges Handelszentrum, was sowohl Firmen und Arbeitsnehmende anzieht. Der informelle Sektor ist in Städten stark vertreten und bietet für viele illegale Einwanderer gute Verdienstmöglichkeiten. Das Wachstum ist aber auch eine Folge des Geburtenüberschusses. Der Wachstum findet nun kaum mehr im eigentlichen Stadtgebiet statt, da das Stadtgebiet schon sehr dicht besiedelt ist. Infolge dessen bilden sich im Vorortgürtel an den Hängen) laufend neue Siedlungen. Oft sind diese Siedlungen sogenannte Favelas in denen die ganz Armen Brasiliens unter katastrophalen Bedingungen hausen. Die Stadtplanung kam nicht mehr nach mit der demographischen Entwicklung. Deshalb entstanden neben den Favelas auch sogenannte irreguläre Siedlungen („Loteamentos irregulares). Wegen der inadäquate Wohnsituation der Bevölkerung und den zahlreichen ökologischen Problemen wurde die Regierenden zur Verantwortung gezogen, über eine neue Stadtplanungspolitik nachzudenken. Seit 1993 versucht man mit dem Favela Barrio- Urbanisierungsprogramm, diese informellen Siedlungen wieder in die formelle Stadt zu integrieren. 12 Systemansatz Die Stadt Rio de Janeiro als System wird stark von der Wirtschaft Brasiliens und der gesellschaftlichen Organisation beeinflusst. Durch die schwache Wirtschaft entsteht eine grosse Armut in Brasilien, was die Bevölkerung in die Städte zieht. Durch den Kontrollverlust der Stadtplanung ist es ein Leichtes, illegale Siedlungen zu bauen und im informellen Sektor nach Arbeit zu suchen. Andererseits führt die gesellschaftliche Organisation, die in Rio de Janeiro stark geprägt ist durch die grossen sozialen Unterschiede zu einer auffälligen sozialdemographischen Segregation. Weitere didaktische Überlegungen nach Klafki Exemplarische Bedeutung Anhand von Rio de Janeiro lerne die Schülerinnen und Schüler ein typisches Beispiel für unkontrollierten Städtewachstum in Drittweltländern kennen. Durch den unkontrollierten Wachstum entwickelte sich eine grosse sozialdemographische Segregation innerhalb der Stadt. Rio de Janeiro stellt einen typischen lateinamerikanischen Stadttyp dar. Zum einen gibt es die Vierteln der Oberschicht und zum anderen die zahlreichere arme Bevölkerung in den Slums. Am Ende der Lektionsreihe lernen die Schülerinnen und Schüler auch andere Stadtentwicklungen 1 2 Diercke-Handbuch Materialien, Methoden und Modelle zum Diercke Weltatlas und zum Diercke Weltatlas, Ausgabe 2 [Red. Matthias Felsch .et al.]. Braunschweig Westermann Schulbuchverlag, 2003 4 kennen und im Vergleich mit Rio de Janeiro werden deutliche Unterschiede und Probleme sichtbar. Gegenwartsbedeutung In Zeitungen und Zeitschriften wird immer wieder über die verheerende Wohnsituation in Rio de Janeiro berichtet. Die Schülerinnen und Schüler verstehen nun, wie komplex das Problem ist und wie es zu einem so unkontrollierten Wachstum kommen kann. Ebenfalls waren vielleicht ein paar Schülerinnen und Schüler in Brasilien oder Rio de Janeiro oder stammen von dort. Sie können somit ihr Vorwissen und Erlebtes integrieren und finden für eventuell offene Fragen Antworten. Zukunftsbedeutung Vielleicht werden ein paar Schülerinnen oder Schüler ihre Ferien in Rio de Janeiro verbringen. Nach dieser Lektionsreihe gehen sie wacher durch die Strassen Rio de Janeiros und wissen auch, dass die Stadt nicht nur eine schöne Seite hat. Die Schülerinnen und Schüler betätigen sich auch als Stadtplaner, was für eine Schülerin oder einen Schüler womöglich so spannend war, dass sein beruflicher Weg in eine raumplanerische, gestalterische Richtung geht. Ebenfalls sollen sie erkannt haben, dass die Schweiz ein privilegiertes Land ist mit einer guten Organisation und schätzen dies in Zukunft mehr. Zugänglichkeit Zu Beginn lerne die Schülerinnen und Schüler die Stadt kennen, was alles zu Rio gehört und bekommen auch einen touristischen Einblick. Dies vor allem durch die Arbeitsweise (Herstellung eines Reiseführers). In der dritten Lektion wird der Fokus auf das Hauptthema, dem Städtewachstum, gelegt. Durch verschiedene Medien wie Graphiken, Karten und Texte entwickeln sie ein kritischeres Bild von Rio de Janeiro und lernen die Probleme dieser Stadt kennen. In Gruppen erarbeiten sie dies und können sich somit gegenseitig motivieren und helfen. Anschliessend wechseln die Schülerinnen und Schüler die Perspektive und versetzen sich in Stadtplaner. Sie gehen der Frage nach, wie man das Wohnchaos in Rio de Janeiro unter Kontrolle bekommen könnte. Am Ende der Lektionsreihe werden die Schülerinnen und Schüler andere Städte unter die Lupe nehmen und erkennen daraus auch, dass sich Städte in Erstweltländern anders entwickelt haben. 3. Grobplanung Die Lektionsreihe ist gedacht für eine 3. Klasse Niveau A. Die Klasse sollte an selbständiges Arbeiten gewohnt sein. Sie kennen bereits den Umgang mit dem Internet und sammeln nicht zum ersten Mal Informationen aus dem Internet. Im Geografieunterricht haben sie Südamerika schon kennen gelernt, sie wissen, dass Südamerika eine Drittweltregion ist. Sie haben ebenfalls bereits Push- und Pullfaktoren kennen gelernt und könne diese nun im folgenden Thema wieder anwenden. Sie kennen die Stadtwicklung von Curitiba und haben daher ein Wissen über nachhaltige Stadtplanung in Südamerika. Lekti on 1./2. Inhalt Brasilien und Rio de Ziel Material SuS sollen Rio de 5 Internetseiten Lekti on Janeiro kennen lernen: Gruppenarbeit: SuS stellen einen kleinen Reiseprospekt zusammen mit allen wichtigen Informationen über Rio de Janeiro, Sehenswürdigkeiten, Informationen über das Leben, die Kultur, die Menschen. Dabei werden sie bereits feststellen, dass Rio de Janeiro nicht nur eine schöne Seite hat, sondern auch grosse Probleme mit der Armut und dem „Platzmangel. 3. Lekti on Begriffsbildung; Was ist eine Metropole, eine Agglomeration, eine Metropolitanregion? Was sind gated communities, Segregation, Metropole, Megacities usw. Die SuS lernen diese Begriffe kennen und versuchen die Begriffe Rio de Janeiro zuzuordnen. Mit Hilfe von Definitionen suchen die SuS eigene Beispiele. 3 Janeiro selber erforschen. Dadurch lernen sie die Stadt besser kennen. Durch selbständiges Forschen und Recherchieren in Gruppen wird die Selbstständigkeit der SuS gefördert. Sie lernen, dass Reiseführer nicht nur ein Sehenswürdigkeite bestehen, sondern auch Fakten über die Region, das Land, die Stadt beinhalten. Begriffsbildung, kennen lernen der offiziellen Begriffe rund um eine Stadt (www.wikipedi a.ch; ejaneiro.com/ (Englisch); silien.de/land/s taaten/rio.asp (Allgemeines über den Bundeststaat); wolf.com/de/g uide/show/163 2/Brasilien/Rio -de-Janeiro), Reiseführer (Lonely planet) Skript Wirtschaftsgeo grafie3 Dr. Rolf Bürke; Einführung in die Wirtschafts- und Stadtgeografie (2009); Geographisches Institut Universität Zürich, Abteilung Wirtschaftsgeographie 6 4./5./ 6./7 Lekti on 4 5 6 7 8 Die SuS vergleichen in 2er Gruppen, wie die Stadt gewachsen ist. Mit Hilfe von Karten von früher und heute erkennen sie das Ausmass des Stadtwachstums. Sie zeichnen dies auf einer Folie ein. Mit Hilfe von Karten und Diagrammen über die sozialräumliche Verteilung von Rio de Janeiro sollen die Schülerinnen und Schüler die extreme Wohn- und Lebenslage der Menschen in Rio kennen lernen. Ausserdem erhalten die SuS schriftliche Informationen über die Entwicklung und Wohnlage von Rio de Janeiro. In einem Fehrnsehbericht stellen sie Rio de Janeiro vor und beziehen die Lernziele mit ein. Sie berichten über die Wohnlage, die Probleme, die sozialräumliche Gliederung und den zahlenmässigen Bevölkerungswachstum von Rio de Janeiro. Aber auch über die touristische Seite und das Leben in Rio de Janeiro. • Die SuS erkennen das Ausmass des Wachstums indem sie den Umfang der Stadt genauer betrachten. Sie lernen die Sozialdemographis che Entwicklung von Rio kennen. Sie kennen die sozialräumliche Verteilung Rio de Janeiros • • • • • • • Graphiken aus Praxis Geografie Heft 1, 20094 Grahik aus Diercke Weltatlas5 Interview eine Hausbesetzeri n6 Leben in Rio de Janeiro (Artikel aus Geo)7 Text aus Diercke Handbuch8 Krause, Tilman. Stadtentwicklung in Rio de Janeiro (Brasilien) Tilman Krause. In: Praxis Geographie. Jg. 39 (2009), Nr. 1, S. 38-41 Diercke Weltreise das Spiel zum Diercke Weltatlas. Braunschweig Westermann, [2008], S. 218 Karin Steinberger; Die mörderische Schönheit; Geo 06/2004; S. 142 170 Diercke-Handbuch Materialien, Methoden und Modelle zum Diercke Weltatlas und zum Diercke Weltatlas, Ausgabe 2 [Red. Matthias Felsch .et al.]. Braunschweig Westermann Schulbuchverlag, 2003, S. 399/400 7 8./9. Lekti on 10. Lekti on 9 In diesen 2 Lektionen versetzen sich die SuS in die Stadtplaner. Wie würden sie das Problem des unkontrollierten Wachstums und der Überbevölkerung lösen? Was gehört zu einer Stadtplanung? Was für Aspekte sind wünschenswert als Bewohner? In Gruppen überlegen sie sich nun, wie sie dieses Problem des Bevölkerungswachstums und des begrenzten Platzes lösen würden. (Kleiner Wettbewerb (Pishing)) Vergleich mit der Entwicklung von Curitiba: Die SuS kennen bereits Curitiba. Nun sollen sie die beiden Städte vergleichen und der Frage nachgehen, wieso Curitiba bezüglich des Städtewachstums weniger Probleme hat. Was haben die Planer besser gemacht? Ebenfalls können verschiedene Lösungswege der SuS bezüglich der Stadtplanung in Rio de Janeiro aus der vorangehenden Doppellektion überprüft werden auf ihre Realisierbarkeit. • • • Die SuS setzen ihr Vorwissen in einen neuen Bezug. Sie erkennen die Realisierbarkeit ihrer Projekte im Vergleich mit Curitiba • • Die SuS erkennen, was zu einer Stadtplanung gehört. Sie wissen, was eine Stadtplanung beeinflusst (Armut der Bevölkerung, begrenzte Fläche, Kriminalität, extreme soziale Unterschiede der Bevölkerung • Verwendun von Material aus den vorangega ngenen Lektionen Eventuell als Auffrischung (oder für die LP) Text aus Diercke Handbuch9 Diercke-Handbuch Materialien, Methoden und Modelle zum Diercke Weltatlas und zum Diercke Weltatlas, Ausgabe 2 [Red. Matthias Felsch .et al.]. Braunschweig Westermann Schulbuchverlag, 2003, S. 389 8 9 GG210/220 Eva Stahel 4. Feinplanung Name der/des Studierenden Eva Stahel Stufe/Klasse Anzahl Schüler/innen 3. Sek 18 Ort/Schulhaus/Zimmer Datum/Uhrzeit 90 Minuten Fach Geografie: Lektionen 4 und 5 Thematik Stadtentwicklung von Rio de Janeiro und ihre Auswirkungen Lernziele für die Schüler/innen • Ihr könnt das Bevölkerungswachstum von Brasilien und Rio de Janeiro beschreiben • Ihr kennt Push- und Pull Faktoren, die zum Wachstum von Rio de Janeiro führen, ausserdem könnt ihr weitere geschichtliche Ursachen nennen. • Ihr kennt die sozialräumliche Verteilung von Rio de Janeiro und könnt Folgen für das Leben der Stadtbevölkerung ableiten. • Ihr könnt die räumliche Ausdehnung von Rio de Janeiro beschreiben und die Wohnqualität im Stadtkern und in der Metropolitanregion beschreiben. • Ihr kennt die Folgen der unkontrollierten Stadtentwicklung. • Ihr könnt beschreiben, wie die Stadt auf diese unkontrollierte Entwicklung versucht zu reagieren. • Ihr wisst, warum Rio de Janeiro als Stadt der Gegensätze beschrieben wird. • Ihr kennt positive und negative Seiten der Stadt. • Die Selbständigkeit der SuS wird gefördert/trainiert. • • Phase/Ziele Aktivitäten Lehrperson Zeit Teilschritte (Stichwort gem. Lernzielen Organisieren, Informieren, Aktivieren 10 min Einleitung: Die Stadt Rio de Janeiro wächst unkontrolliert. In dieser Einleitung sollen die SuS den Platzmangel wirklich Einihe SuS müssen eine Stadtmauer spielen, am Boden ist mit Kreide die Stadtgrenze markiert, jemand liest langsam die Sie lernen und vertiefen ihr Wissen, wie sie Recherchen im Internet anstellen und eventuell weitere Medien hinzubeziehen Die SuS üben sich im Dokumentieren ihrer Erkenntnisse Aktivitäten Schüler/innen Medien Lernprozesse begleiten Klasse, Gruppen, Einzelne: Aktivität/Sozialform Hilfsmittel aller Art Die LP kontrolliert und schaut, dass die SuS alles korrekt durchführen Die SuS führen je nach Aufgabe ihren Auftrag durch. (Bewohner, Stadtgrenze und eine Person, die die Einwohnerzahlen vorliest) Kreide, für das Malen der Stadtlinie, Tabelle mit 10 GG210/220 Eva Stahel spüren. Daran erkennen sie, dass sich eine Stadt zwangsläufig ausdehnen muss, wenn die Bevölkerungszahl steigt. Es wird unangenehm bei einer zu hohen Bevölkerungsdichte und die Ausdehnung findet in der Metropolitanregion statt. 10 min 70 min 3./4 Lektio nen Gruppenarbeit: In 4er Gruppen bearbeiten die SuS mit Hilfsmaterialen die Stadtentwicklung von Rio de Janeiro. Sie untersuchen Ursachen und Auswirkungen der Stadtentwicklungen. Am Ende stellen sie einen ca. 20minütigen Bericht für das Fernsehen her über Rio de Janeiro. Bearbeiten der Aufträge: In ihren Gruppen bearbeiten sie die Aufträge und dokumentieren dabei die Ergebnisse in einem Lernjournal. Dies dient als Grundlage für den 20 minütigen Bericht. Bevölkerungszaheln der letzten Jahre vor. Die übrigen SuS verkörpern die Einwohner. Wenn die Zahl der Einwohner um 5000 ansteigt, muss jeweils eine Schülerin oder ein Schüler in den Kreis treten. Die eintretenden „neuen Bewohner der Stadt dürfen nicht über die Linie der Stadtgrenze treten. Die LP erläutert den Auftrag, verteilt die Auftragsblätter und zeigt den SuS, wo sie ihre Materialien finden. Anschliessend werden die 4er Gruppen gemacht. Die SuS dürfen selber wählen, die LP nimmt Änderungen vor, falls die Gruppen sehr unterschiedlich sind bezüglich Leistung. Falls ich als LP bemerke, dass die SuS sich verlieren oder bei gewissen Zielen Mühe haben, werde ich im Plenum das Thema angehen, so dass sie im Anschluss wieder selbständig arbeiten können und sich auf dem richtigen Weg befinden. Einwohnerzahlen Während dem Bearbeiten der Aufträge steht die PL allen SuS zur Verfügung. Sie hilft und unterstützt die SuS, gibt ihnen Tipps und erklärt, falls etwas nicht so verständlich ist. Etweilige provisorische Lösungen zu den Aufträgen liegen im Zimmer auf und dienen als Kontrolle für die SuS Herstellung des Fernsehberichtes 11 Die SuS hören gut zu, stellen Fragen, falls etwas unklar ist und teilen sich anschliessend in Gruppen ein. Auftragsblätter, Texte, Internet, Arbeitsjournal, Kamera, Mikrophon Die SuS bearbeiten die Aufträge, lesen die Texte durch, organisieren sich im Team (Arbeitsaufteilung) und dokumentieren ihre Feststellungen in einem Lernjournal. Auftragsblätter, Texte, Internet, Arbeitsjournal, Kamera, Mikrophon GG210/220 Eva Stahel 5. Literaturverzeichnis • Diercke-Handbuch Materialien, Methoden und Modelle zum Diercke Weltatlas und zum Diercke Weltatlas, Ausgabe 2 [Red. Matthias Felsch .et al.]. Braunschweig Westermann Schulbuchverlag, 2003 • • Dr. Rolf Bürke; Einführung in die Wirtschafts- und Stadtgeografie (2009); Geographisches Institut Universität Zürich, Abteilung Wirtschaftsgeographie • Krause, Tilman. Stadtentwicklung in Rio de Janeiro (Brasilien) Tilman Krause. In: Praxis Geographie. Jg. 39 (2009), Nr. 1, S. 38-41 • Diercke Weltreise das Spiel zum Diercke Weltatlas. Braunschweig Westermann, [2008], S. 218 • • • • • Karin Steinberger; Die mörderische Schönheit; Geo 06/2004; S. 142 170 12 GG210/220 Eva Stahel 6. Anhang Arbeitsauftrag für die Schülerinnen und Schüler Auftragsblatt „Stadtentwicklung in Rio de Janeiro In 4er Gruppen bearbeitet ihr die Stadtentwicklung von Rio de Janeiro. Ziele: • • • • • • • • Ihr könnt das Bevölkerungswachstum von Brasilien und Rio de Janeiro beschreiben Ihr kennt Push- und Pull Faktoren, die zum Wachstum von Rio de Janeiro führen, ausserdem könnt ihr weitere geschichtliche Ursachen nennen. Ihr kennt die sozialräumliche Verteilung von Rio de Janeiro und könnt Folgen für das Leben der Stadtbevölkerung ableiten. Ihr könnt die räumliche Ausdehnung von Rio de Janeiro beschreiben und die Wohnqualität im Stadtkern und in der Metropolitanregion beschreiben. Ihr kennt die Folgen der unkontrollierten Stadtentwicklung. Ihr könnt beschreiben, wie die Stadt auf diese unkontrollierte Entwicklung versucht zu reagieren. Ihr wisst, warum Rio de Janeiro als Stadt der Gegensätze beschrieben wird. Ihr kennt positive und negative Seiten der Stadt. Material: • • • • • Graphiken über Bevölkerungsentwicklung in Brasilien und Rio de Janeiro und Karte über Bevölkerungsdynamik in Brasilien. Text „Rio de Janeiro – Segregation Text aus Geo „Die mörderische Schönheit Graphik über sozialräumliche Segregation in Rio de Janeiro Aufwertungsprogramm der Stadt Rio de Janeiro zur Integration der Favelas (Favela – Barrio) 13 GG210/220 Eva Stahel • • : Was sind Favelas und wie sind sie organisiert. Artikel „Es herrscht eine unsichere Ruhe Interview mit Andreia Carla Ferreira da Silva, Hausbesetzerin aus Rio de Janeiro Das Material liegt auf dem Materialtisch bereit. Jedes Gruppenmitglied erhält je ein Exemplar von allen Texten und Graphiken. Das Internet steht euch für weitere Recherchen zur Verfügung. Dokumentation: Ihr bearbeitet alles Material im Hinblick auf die obigen Ziele. All eure Erkenntnisse haltet ihr schriftlich fest in einem Lernjournal. Graphiken könnt ihr einkleben und mit entsprechenden Kommentaren versehen. Am Ende erstellt ihr einen ca. 10 bis 20 – minutigen Fernsehbericht über Rio de Janeiro. Im Zentrum steht die Stadtentwicklung von Rio de Janeiro. Achtet darauf, dass ihr auch die obigen Ziele integriert. Lernjournal (Heft) • • • • Obige Ziele als Titel übernehmen Graphiken und Texte ins Lernjournal einkleben Jeweilige Antworten für die Ziele notieren, Graphiken beschreiben Eigene Gedanken und Fragen ebenfalls notieren 14