Arbeitsblatt: Achtung Lawinen
Material-Details
Verschiedene Lawinenarten
Deutsch
Vorlesen / Vortragen / Erzählen
klassenübergreifend
6 Seiten
Statistik
90422
963
3
01.12.2011
Autor/in
Roger Schmied
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
ACHTUNG LAWINEN! herausgegeben von: Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF, Davos • Bundesamt für Sport Magglingen (BASPO) • Schweizer Alpen-Club SAC • Schweizer Armee (Komp Zen Geb A) • Schweizerischer Skiverband (Swiss Ski) mit Unterstützung von: MeteoSchweiz • Naturfreunde Schweiz (NFS) • Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu • Schweizerische Kommission für Unfallverhütung auf Schneesportabfahrten SKUS • Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) • Schweizerische Stiftung für alpine Forschung (SSAF) • Seilbahnen Schweiz (SBS) • Swiss Snowboard Association (SSBA) • Swiss Snowsports • Verband Bergsportschulen Schweiz (v.b.s.) • Schweizer Bergführerverband (SBV) • Kantonale Walliser Rettungsorganisation (KWRO) zu beziehen bei: den Herausgebern Redaktion: Jürg Schweizer (SLF, Leitung), Stephan Harvey (SLF), Bruno Hasler (SAC), Martin Hepting (Komp Zen Geb A), Walter Josi (BASPO), Hansueli Rhyner (SwissSki) Konzept: faktorplus.ch Gestaltung: Barbara Regli 30.80.1050d Fünfte Ausgabe: 2005 Lawinenbildung Lawinenarten (trocken oder nass) Schneebrettlawine Gelände Mindeststeilheit: (steilste Hangpartie im Anrissgebiet) Lockerschneelawine 30 für trockene Schneebrettlawinen (für Nassschneelawinen weniger als 30) Schneebrettlawinen Gebundener Schnee auf Schwachschicht: Eine ganze Schneetafel gleitet ab. Trockene Schneebrettlawinen sind für Touren- und Variantenfahrer am gefährlichsten. Sie sind auch bei oberflächlich locker erscheinendem Pulverschnee möglich, denn Schnee ist praktisch immer gebunden. Lawinenauslaufbereiche beachten! Lawinengefahr herrscht vor allem bei: Neuschnee mit Wind schneller und markanter Erwärmung schwachen Schichten innerhalb der Schneedecke Lawinenauslösung (spontan oder künstlich) durch Zunahme der Belastung (z.B. Skifahrer) oder durch Abnahme der Schneefestigkeit (z.B. Wärme oder Regen). Nassschneelawinen Gegen Frühjahr verliert die Schneedecke durch allmähliche Durchnässung an Festigkeit: Die Gefahr von Nassschneelawinen nimmt zu. Der erste schöne Tag nach einem Schneefall ist besonders unfallträchtig. Falls am Morgen nach klarer Nacht die Schneeoberfläche dick gefroren ist, herrschen bis gegen Mittag meist günstige Verhältnisse. Achtung ab Mittag und allgemein bei bedecktem Himmel. Tagesgang beachten! Beurteilung der Lawinengefahr: 3x3 1. Tourenplanung Tourenziel mit Alternativen und Zeitplan Verhältnisse: Wetter und Schnee Gelände Mensch • Lawinenbulletin • Wetterprognose • Weitere Informationen: Hüttenwart etc. • Karte • Führerliteratur • Fotos • Schlüsselstellen • Steilheit messen (Karte 1:25000) • Varianten • Zeitplan • Wer kommt mit? • Gruppengrösse • Technik und Kondition • Material • Verantwortung • Schneefall/Regen, kritische Neuschneemenge • Alarmzeichen • Wind, Triebschnee • Temperatur • Sicht • Bewölkung • Tendenz • Allg. Schneeverhältnisse, Schneedecke • Stimmt meine Vorstellung? • Steilheit • Exposition • Was ist oberhalb/unterhalb? • Kammlage • Topographie • Wald • Wer ist in meiner Gruppe? • Ausrüstung und LVS kontrollieren • Wer ist sonst noch unterwegs? • Zeitplan und körperliche Verfassung laufend überprüfen • Kritische Neuschneemenge • Schneebeschaffenheit • Frische Triebschneeansammlungen • Strahlung, Temperatur • Sicht • Häufigkeit und Ausmass der Befahrung • Steilheit, Form, Lage (kammnah) und Grösse des Hanges • felsdurchsetzt • Höhenlage und Exposition • Absturz- und Verschüttungsgefahr • Umgehungsmöglichkeit • Physische und psychische Leistungsfähigkeit • Technische Fähigkeiten • Gruppengrösse • Disziplin • Führung «Welche Tour ist möglich?» 2. Beurteilung im Gelände Routenwahl und Varianten «Ist etwas anders als erwartet?» 3. Einzelhangbeurteilung, Schlüsselstelle Spuranlage Vorsichtsmassnahmen oder Verzicht «To go or not to go?» Beurteilung der Lawinengefahr Frische Triebschneeansammlungen sind oft besonders gefährlich. Allgemeine Schneeverhältnisse, Schneedecke Eine mächtige Schneedecke ist allgemein stabiler als eine dünne Schneedecke. Schneedeckentests (z.B. Norwegertest, Rutschkeil oder -block, Säulentest) können nützliche Zusatzinformationen liefern. Gibt es Schwach- oder Gleitschichten (z.B. Reif)? Jeder Schichtwechsel ist eine mögliche Schwachstelle, vor allem bei deutlichem Unterschied der Härte oder Korngrösse. Tipp: Säulentest Zum Auffinden von schwachen Schichten: Säule von 30cm 30cm aussägen und Bruch erzeugen durch klopfen oder schlagen. Falls kein Bruch möglich, Säule auf Oberschenkel zerbrechen oder fallenlassen. Verhältnisse Neuschnee Wind Schneebrettgefahr kritische Neuschneemenge mind. erhebliche Lawinengefahr • 10-20 cm bei ungünstigen Bedingungen • 20-30 cm bei mittleren Bedingungen • 30-50 cm bei günstigen Bedingungen Günstig: schwacher bis mässiger Wind, Temperatur wenig unter 0C, stark unregelmässige Schneeoberfläche, Hang ständig befahren Temperatur Bisherigen Verlauf und voraussichtliche Entwicklung berücksichtigen. Kälte konserviert die Gefahr. Wärme wirkt längerfristig stabilisierend, besonders mehrmaliger Wechsel warm/kalt. Schnelle, markante Erwärmung in den Bereich von 0C führt zu einer Schwächung. Sonneneinstrahlung wirkt oberflächlich stark erwärmend und dadurch schwächend. Ungünstig: intensiver Niederschlag in kurzer Zeit, starker Wind (50 km/h, Wind hörbar, Wald rauscht), tiefe Temperatur (kälter als –5 bis – 10C), glatte Oberfläche, selten befahren Alarmzeichen typisch für erhebliche Lawinengefahr Frische, spontane Schneebrettlawinen und Fernauslösungen. Wumm-Geräusche und Risse beim Betreten der Schneedecke. Gemessene Steilheit 20 Hang mit S-Profil Hangneigungsmessung mit Stöcken: gleichseitiges Dreieck, Pendeltrick • Unterwegs Hangneigung für die steilste Stelle im Hang (ca. 20m 20m schätzen oder mit Hilfe der Stöcke (oder des Snowboard) messen. Tipp Faustregeln zur Steilheit: falls Spitzkehren nötig: ca. 30 Grad falls Steilgelände felsdurchsetzt: ca. 40 Grad 3 0 36 3 9 Trifft der hängende Stock unterhalb der Markierung auf die Schneeoberfläche, ist der Hang steiler als 30, sonst flacher. Je weiter von der Markierung, desto steiler: 10cm entsprechen ca. 3. Hangneigungsmessung mit markierten Stöcken: 58% 58% 30 30 entspricht 58%, 35 entspricht 70%, 40 entspricht 84% der Stocklänge Hanggrösse • Wie gross ist der Hang, läuft er nach unten aus? • Besteht erhöhte Verschüttungsgefahr in Löchern oder Bachgräben? Steilheitsklassen Hangneigung • Auf der Karte (1:25 00) Hangneigung mit Hangneigungsmassstab messen. Achtung bei S-förmigen Geländeprofilen: In Wirklichkeit immer etwas steiler. 20 Steilste Stelle Mensch Die Ursachen zahlreicher Lawinenunfälle liegen oft weniger in der Nichterkennbarkeit der kritischen Lawinensituation als in subjektiven Elementen. Erkennen, Entscheiden und Verhalten werden in hohem Masse von psychischen und sozialen Faktoren beeinflusst. Beachte (Beispiele): • Sinnestäuschungen: Im Nebel oder bei diffusem Licht können wir das Gelände nicht mehr richtig einschätzen, im stürmischen Wind überhören wir Wumm-Geräusche. • Emotional verzerrte Wahrnehmung/Wunschdenken: Wir nehmen oft das wahr, was wir erwarten. Wir tendieren dazu, Informationen zugunsten einer vorgefassten Meinung zu filtern. • Negativer Lerneffekt/Selbstüberschätzung: Bis jetzt ist es immer gut gegangen. Die Unfälle passieren immer den andern; ich habe alles im Griff. • Gruppe: Bereitschaft in der Gruppe, höhere Risiken einzugehen (Risky-shift-Effekt). Gruppendruck, Konkurrenz innerhalb und zwischen Gruppen. Verhalten anderer. • Mangelnde Kommunikation in der Gruppe über Abstände, Abfahrtskorridore etc. Haben alle die Anweisungen verstanden? Kann ich mich auf die anderen verlassen? Ein ungutes Gefühl immer ernst nehmen. Ein gutes Gefühl laufend mit den neuen Fakten konfrontieren: Sich nicht verleiten lassen. Steilheit über 100 Höhenmeter Gelände Lawinenbulletin Die Lawinengefahrenstufe ist abhängig von: Auslösewahrscheinlichkeit (natürliche Schneedeckenstabilität und menschliche Einwirkungen), flächige Verbreitung der gefährlichen Hänge, Grösse und Art der Lawinen (Mächtigkeit der abgleitenden Schneeschichten). Nationales Bulletin Gliederung: Allgemeines, kurzfristige Entwicklung, Vorhersage der Lawinengefahr für den nächsten Tag (Gefahrenstufen, inkl. Exposition und Höhenlage der gefährlichen Hänge), Tendenz für die Folgetage. Inhalt: Auskunft über Schneeverhältnisse und regionale Lawinengefahr für alle Regionen der Schweizer Alpen (regionale Hinweise, örtliche Abweichungen möglich, Übergänge fliessend!). Ausgabe und Verbreitung: Täglich ab 17 Uhr: Tel. 187 (Ausland 41 848 800 187), Fax: 0900 59 20 21, Teletext: Seite 782, wap.slf.ch; und viele weitere Informationen auf Internet: Regionale Bulletins Für die meisten Regionen werden täglich ab 8 Uhr regionale Bulletins in grafischer Form erstellt (Fax: 0900 59 20 20, wap.slf.ch, Bayern 0049 89 9214 1210 östlicher Alpennordhang zentraler Informationen zur Lawinensituation im angrenzenden Ausland: www.lawinen.org Zentralschweiz nördl. Urner westlicher Alpen Waadtl. Berner Oberland westl. östl. Freiburg. Alpen Ober- Gotthardgebiet AppenzellerVorarlberg St. Galler 0043 5522 1588 Alpen Glarner Tirol Alpen 0043 512 1588 Nordbünden UnterMittelbünden Engadin Alpensüdhang Wallis Südtirol 0039 0471 270 555 (ital.) 0039 0471 271 177 (dt.) UnterHaute Savoie 0033 892 681 020 (*74) ptkamm Alpenhau Valle dAosta 0039 0165 776 300 Ober- Piemont 0039 011 318 55 55 Lombardei 0039 0461 230 030 1478 37 077 (nur in Italien) Lawinengefahrenskala (Kurzfassung) Gefahrenstufe Merkmale (Auslösewahrscheinlichkeit, Verbreitung der Gefahrenstellen, Art der Lawinen) Empfehlungen und Hinweise für Personen auf Touren (ausserhalb gesicherter Zonen) 1 gering faible debole low Auslösung ist allgemein nur bei grosser Zusatzbelastung (z.B. Gruppe ohne Abstände) an vereinzelten Stellen im extremen Steilgelände möglich. Spontan sind nur Rutsche und kleine Lawinen möglich. Für ca. 1/5 des Winters prognostiziert. Ca. 7% der Todesopfer auf Touren und Varianten. Allgemein günstige Verhältnisse. Extrem steile Hänge einzeln befahren. Frische Triebschneeansammlungen in den extremsten Hangpartien möglichst meiden. Absturzgefahr beachten. Vorsicht, evtl. ungünstigere Verhältnisse im Hochgebirge. 2 mässig limité moderato moderate Auslösung ist insbesondere bei grosser Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen möglich. Grosse spontane Lawinen sind nicht zu erwarten. Für ca. 1/2 des Winters prognostiziert. Ca. 34% der Todesopfer auf Touren und Varianten. Mehrheitlich günstige Verhältnisse. Vorsichtige Routenwahl, vor allem an Steilhängen der angegeben Exposition und Höhenlage. Alle extrem steilen Hänge der im Bulletin angegeben Expositionen und Höhenlagen sowie frische Triebschneeansammlungen meiden. Sehr steile Hänge vorsichtig und einzeln befahren. 3 erheblich marqué marcato considerable Auslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung (z.B. Einzelperson) vor allem an den angegebenen Steilhängen möglich. Fallweise sind spontan einige mittlere, vereinzelt aber auch grosse Lawinen möglich. Häufig Alarmzeichen vorhanden (Wumm, spontane Lawinen). Für ca. 1/3 des Winters prognostiziert. Ca. 47% der Todesopfer auf Touren und Varianten. Teilweise ungünstige Verhältnisse. Kritische Situation. Erfahrung in der Lawinenbeurteilung ist erforderlich; optimale Routenwahl ist nötig. Sehr steile Hänge der angegebenen Exposition und Höhenlage meiden. Gefahr von Fernauslösungen beachten. Vorsicht bei Überschreitungen resp. Abfahrten in unbekanntem Gelände. 4 gross fort forte high Auslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung an zahlreichen Steilhängen wahrscheinlich, in allen Expositionen. Fallweise sind spontan viele mittlere, mehrfach auch grosse Lawinen zu erwarten. Für wenige Tage des Winters prognostiziert. Ca. 12% der Todesopfer auf Touren und Varianten. Ungünstige Verhältnisse. Akute Situation, u.U. auch Verbindungswege gefährdet. Viel Erfahrung in der Lawinenbeurteilung erforderlich. Beschränkung auf mässig steiles Gelände; Lawinenauslaufbereiche beachten. Fernauslösungen auch über grosse Distanzen, sind typisch. 5 sehr gross très fort molto forte very high Spontan sind viele grosse Lawinen, auch in mässig steilem Gelände zu erwarten, Tallawinen. Wird sehr selten, im Mittel ca. einmal pro Winter prognostiziert. Keine Todesopfer auf Touren und Varianten. Sehr ungünstige Verhältnisse. Katastrophensituation: Ortsteile gefährdet, evtl. Evakuationen. Verzicht auf Skitouren empfohlen. Entscheidungsstrategie – Lawinenrisiko abschätzen und reduzieren Verknüpfen von Lawinengefahrenstufe, Hangneigung und Exposition Je nach Gefahrenstufe wird in den ungünstigen Expositionen auf Hänge ab einer bestimmten Steilheit verzichtet. Die ungünstigen Expositionen sind häufig Schattenhänge (Jahreszeit!) und /oder Triebschneehänge. Im Lawinenbulletin werden die besonders ungünstigen Expositionen und Höhenlagen meist angegeben. Wenn wir nichts wissen, keine eigenen Beobachtungen haben, oder das Lawinenbulletin keine Angaben macht, nehmen wir alle Expositionen als ungünstig an. Gibt es einen Unterschied, so können wir in den günstigen Expositionen in der Regel die nächst geringere Gefahrenstufe annehmen. In den ungünstigen Expositionen gilt: Extrem steil 40 sehr steil 35 steil 30 mässig steil Er Hohes Risiko Ris höh Verzicht empfohlen iko tes zu rhö Ris sä h tzl end ich u Vo V nd rsic or mi ht! sic nd ht ern Erfa sm de as Fak run sn to g! ah ren en abs zu chä Sc tze ho n, nu ge ng wi de cht S en ch un Geringes Risiko ne ed ve ec rne Relativ sicher, wenn keine ke tze speziellen Gefahrenzeichen gering mässig erheblich gross Risiko erhöhende Faktoren Treffen mehrere Risiko erhöhende Faktoren zu, resp. überwiegen Kritische die Risiko erhöhenden Neuschneemenge Faktoren, sind zusätzliche VorsichtsmassViele u. verschiedene nahmen angezeigt. Frischer Triebschnee Schneeschichten Muldenförmiges Gelände Ungünstige Exposition Hang ist über mir Verschüttungsgefahr? Kammlage Markante Erwärmung Felsdurchsetzt Alarmzeichen: frische Lawinen Wumm Grosse Gruppe Schockartige Belastung Absturzgefahr? Schlechte Sicht Mensch Gelände Verhältnisse Lawinenrisiko Verhältnisse Gelände Hang ist unter mir Wenige u. ähnliche Schneeschichten Häufig befahren Mensch Günstige Exposition Rücken Defensive Routenwahl Disziplinierte Schonung der Teilnehmer Schneedecke Kleine Gruppe Risiko mindernde Faktoren Beispiel: Bei «mässig» in den ungünstigen Expositionen, Verzicht auf Hänge über 40 und zusätzliche Vorsichtsmassnahmen ab 35 empfohlen. Bei der Bestimmung der Hangsteilheit die Gefahrenstufe berücksichtigen: • Bei Gefahrenstufe «gering» und «mässig» ist die Steilheit in der Umgebung der Spur (20 m) massgebend. Gelände steiler als 30 im grünen Bereich ist trotzdem potentielles Lawinengelände. • Bei Gefahrenstufe «erheblich» berücksichtigen wir den ganzen Hang, und dessen steilste Stelle ist massgebend. • Bei Gefahrenstufe «gross» halten wir gebührend Abstand von Hängen, die steiler als 30 sind. Im häufig befahrenen Gelände kann der Aktionsradius fallweise erweitert werden. Elementare Sicherheitsmassnahmen (generell anwenden) • Sich über die Wetter- und Lawinensituation orientieren, Tourenplanung • Orientierung von Drittpersonen über Vorhaben, vorgesehene Route • LVS immer auf SENDEN (Funktionskontrolle), Lawinenschaufel und -sonde mitnehmen • Laufende Neubeurteilung: Wetter, Schnee, Gelände, Mensch, Zeitplan • Frische Triebschneeansammlungen umgehen • Tageszeitliche Temperaturschwankungen/Strahlungseinfluss beachten (Hüttenweg) • Schlüsselstellen und extreme Steilhänge einzeln befahren Zusätzliche Vorsichtsmassnahmen (insbesondere bei Alarmzeichen) • Felsdurchsetztes Steilgelände und Couloirs meiden • Entlastungsabstände einhalten (im Aufstieg mind. 10 m, in der Abfahrt mehr) oder einzeln abfahren • Abfahrtskorridor festlegen, schonende Fahrweise, Stürze vermeiden • Steilste Hangpartien meiden • Anhalten auf «sicheren Inseln» • Bei Nebel oder schlechter Sicht in steilem, unbekanntem Gelände: Umkehr! Rund 90% der Verschütteten haben ihre Lawine selbst ausgelöst! Lawinenniedergang – Rettung Verhalten der Erfassten Versuchen, aus dem Lawinenbereich auszufahren (selten möglich), Stöcke loslassen, evtl. Bindung öffnen, Knie gegen die Brust ziehen und Arme vor das Gesicht halten. Ruhe bewahren – Kämpfen Verhalten der Nichterfassten Verschwindepunkt Einfahrtsspur Primärsuchbereich (Suchstreifenbreite für 1 Suchgerät (20–40m*) • Lawinenniedergang und Erfasste (Verschwindepunkt) genau beobachten • Übersicht gewinnen – nachdenken – handeln; eigene Sicherheit beurteilen, Folgeunfälle vermeiden • Primärsuchbereich festlegen (in Fliessrichtung unterhalb des Verschwindepunktes) • Sofort Suche mit LVS* (nicht benötigte LVS ausschalten) und gleichzeitig Suche mit Auge und Ohr • Alarmierung falls keine LVS vorhanden: • Suche mit Auge und Ohr • Alarmierung • Systematisches, mehrmaliges Grobsondieren LawinenverschüttungLebensgefahr *: Suchstreifenbreite und Suche gemäss Gebrauchsanleitung) Erste Hilfe bei Lawinenverschütteten • Gezielt schaufeln, grosszügiges Loch • So rasch als möglich Kopf und Brust freilegen, Atemwege freimachen, Kontrolle ob Atemhöhle vorhanden • Beatmen (Mund zu Nase), bei Kreislaufstillstand gleichzeitig Herzmassage Wiederbelebungsmassnahmen weiterführen, bis ein Arzt den Patienten übernimmt • Schutz vor weiterer Auskühlung • Lagerung • Strenge Überwachung und Betreuung • Schonender Abtransport mit dem Helikopter Alarmierung Telefon Rega: 1414 (ganze Schweiz, ausgenommen Wallis) KWRO/OCVS: 144 (Wallis) Polizei: 117 Funk 161.300 MHz (E-Kanal) 158.625 MHz (K-Kanal, Polizei) Unfallmeldung Wer meldet (Name, Telefonnummer, Standort)? Was ist geschehen? Wo ist der Unfallort? Wann ist der Unfall geschehen? Wie viele ganz Verschüttete, Helfer? Wetter am Unfallort? Knappe, aber präzise Meldung wirksame Hilfe Luftrettung Annäherung an den Helikopter erst bei stillstehendem Rotor. Ein- und Aussteigen bei laufendem Rotor nur in Begleitung eines Besatzungsmitgliedes und immer mit Sichtkontakt zum Piloten. hindernisfreie Zone von 25x25m horizontale Aufsetzfläche von 6x6m 6 Meter 25 Meter Hangneigung maximal 6 Grad Keine losen Gegenstände im Umkreis von 50m Schnee wenn möglich feststampfen