Arbeitsblatt: Aufklärung und Erziehung

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Quellen, Informationstexte und Aufträge
Geschichte
Neuzeit
7. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

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693
6
04.12.2011

Autor/in

Anita Caduff
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Aufklärung Erziehung und die Aufklärung Wie du in der ersten Lektion festgestellt hast, sah die Erziehung im 17. Jahrhundert ganz anders aus als heute. Während der Aufklärung war Erziehung ein Thema, das von Philosophen diskutiert wurde. Zwei davon werden hier vorgestellt. Jean- Jacques Rousseau: Rousseau lebte von 1712- 1778. Er war Genfer, lebte aber lange Zeit in Frankreich. Rousseau beschäftigte sich nicht nur mit der Erziehung sondern auch mit der Staatsordnung und dem Menschenbild an sich – dies trug dazu bei, dass er einer der bedeutendsten Aufklärer wurde und auch massgeblich die Französische Revolution beeinflusste. Wir werden Rousseau noch in einem anderen Zusammenhang als nur in der Erziehung begegnen. Sein pädagogisches Hauptwerk hiess „Emil oder über die Erziehung und erschien 1762. Darin wird die Erziehung eines Jungen beschrieben. Nie aber darf Zwang, sondern immer nur die Lust oder das Verlangen am Lernen die Aufmerksamkeit des Schülers hervorbringen. Seid also stets auf der Hut, und hört auf, bevor die Langeweile eintritt; denn es ist bei weitem nicht so wichtig, dass das Kind etwas lerne, als es wichtig ist, dass es nicht ungern tue. [] Macht euren Schüler auf die Naturerscheinungen aufmerksam, dann wird er neugierig. Aber um seine Neugier zu nähren, beeilt euch niemals, sie zu befriedigen. Stellt ihm Fragen, die seiner Fassungskraft entsprechen, lasst sie ihn selber lösen. Er darf nichts wissen, weil ihr es ihm gesagt habt, sondern weil er es selbst verstanden hat. Johann Heinrich Pestalozzi: Er lebte von 1746- 1827 in der Schweiz. Er studierte Theologie und Recht. Pestalozzi wurde von vielen Aufklärern beeinflusst, insbesondere von Rousseau. Nach Rousseaus Werk „Emil oder über die Erziehung erzog Pestalozzi seinen Sohn Hans Jakob, welcher auch nach Rousseau benannt war. Anders als Rousseau verband Pestalozzi die Theorie mit der Praxis. Er schrieb nicht nur über die Erziehung, sondern nahm auch arme Kinder bei sich auf um ihnen eine Bildung zu geben. Für Pestalozzi war das Ziel jeder Erziehung der sittliche Mensch. Dieser strebt nach dem Guten, trachtet nach der Liebe, ist verwurzelt in religiösem Glauben und stellt seinen Egoismus wo immer möglich zurück. Doch Pestalozzi wusste auch, dass es nicht leicht ist, ein sittlicher Mensch zu sein. Nur durch Erziehung wird es möglich, ein sittlicher Mensch zu werden. Aber jedem Kind seien die Kräfte und Anlagen für einen sittlichen Mensch schon mitgegeben – es bedürfe also nur einer naturgemässen Erziehung, einer Erziehung, die dem Kind entspricht. Jedes Kind muss aber verschiedene Kräfte entfalten: Herzenskräfte (Liebe, Vertrauen), intellektuelle und handwerkliche Kräfte. Heute ist die Formel Herz, Kopf, Hand für eine ganzheitliche Erziehung weitverbreitet. 1.) Notiere in deinem Heft 6-10 Sätze über die Erziehung heute. Dabei kann beispielsweise vorkommen, was heutige Ziele der Erziehung sind, wer heute alles zur Erziehung eines Kindes beiträgt, wieso aus heutiger Sicht Erziehung wichtig ist. Frage dazu auch deine Eltern. 2.) Lies die Quelle von Rousseau durch. a. Notiere dir drei Grundprinzipien der Erziehung nach Rousseau. b. Überlege dir zu jedem der drei Grundprinzipien Beispiele, wie sie in der Schule umgesetzt oder eben nicht umgesetzt werden. c. Machen Rousseaus Grundprinzipien immer Sinn in der Erziehung? 3.) Lies den Text über Pestalozzi durch. a. Wo entdeckst du die drei Komponenten der Erziehung (Herz, Kopf, Hand) in der heutigen Erziehung – sei dies zu Hause oder in der Schule? b. Was ist nach Pestalozzi ein sittlicher Mensch?