Arbeitsblatt: Theorie Aktiv / Passiv
Material-Details
Das Aktiv und das Passiv (Vorgangs- und Zustandspassiv) werden in Bezug auf Bedeutung und Form beschrieben (Theorieblatt)
Deutsch
Grammatik
9. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
91386
686
10
18.12.2011
Autor/in
Nathalie Christine Bagnoud
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Aktiv und Passiv Im Deutschen gibt es zwei Arten, eine Handlung auszudrücken. Man nennt diese Formen auch „Genera Verbi (Singular: Genus verbi), was soviel wie „Art Geschlecht des Verbs bedeutet. Die beiden Genera verbi heissen Aktiv und Passiv. Beim Passiv gibt es zudem noch zwei Unterformen, das Vorgangspassiv und das Zustandspassiv. Aktiv Beim Aktiv ist das Subjekt identisch mit dem Agens, das heisst, das Subjekt des Satzes ist gleichzeitig die handelnde Person oder Sache. 1. Maria öffnet die Tür. 2. René liest die Zeitung. 3. Evelyne durchquert den Wald. In Satz 1 ist „Maria das Subjekt und zugleich die Person, die etwas tut, also die Handelnde oder das Agens, während „die Tür das Objekt des Satzes ist. Gleichzeitig ist „die Tür die Sache, mit der etwas geschieht (Patiens). Dasselbe gilt in Satz 2 für „René bzw. „die Zeitung und in Satz 3 für „Evelyne bzw. „den Wald. Passiv Vorgangspassiv Verwendung und Bedeutung Beim Vogangspassiv ist das Subjekt das Patiens, das heisst, das Subjekt des Satzes ist nicht die handelnde Person oder Sache, sondern die, mit der etwas geschieht. Dabei handelt es sich um einen Vorgang oder Prozess. Die handelnde Person oder Sache muss nicht zwingend genannt werden. 1. Die Tür wird (von Maria) geöffnet. 2. Die Zeitung wird (von René) gelesen. 3. Der Wald wird (von Evelyne) durchquert. In Satz 1 ist „die Tür das Subjekt, jedoch nicht das Agens bzw. die handelnde Person oder Sache. Dies ist weiterhin „Maria. Wieder gilt dasselbe für „die Zeitung und „René in Satz 2 bzw. für „den Wald und „Evelyne in Satz 3. Das Vorgangspassiv kann anstelle des Aktivs verwendet werden, wenn der Blick eher auf das Patiens, also die Person oder Sache, mit der etwas geschieht, gerichtet werden soll und das Agens, also die handelnde Person oder Sache, weniger wichtig ist. Formenbildung und Umformungen Das Vorgangspassiv wird mit dem Verb „werden und dem Partizip Perfekt gebildet. Dabei wird das Objekt des Aktivsatzes (Patiens) zum Subjekt des Passivsatzes, während das Subjekt des Aktivsatzes (Agens) zum Präpositionalobjekt (Präposition: von) des Passivsatzes wird. Die Tür wird von Maria geöffnet. Zustandspassiv Verwendung und Bedeutung Das Zustandspassiv ist weniger häufig als das Vorgangspassiv. Es drückt einen Zustand oder das Resultat eines Prozesses aus. Auch beim Zustandspassiv ist das Patiens das Subjekt des Satzes. Das Agens wird hier meist gar nicht genannt. 1. Die Tür ist (von Maria) geöffnet. 2. Die Zeitung ist (von René) gelesen. 3. Der Wald ist (von Evelyne) durchquert. Wie beim Vorgangspassiv ist in Satz 1 „die Tür das Subjekt des Satzes, jedoch nicht das Agens des Satzes. Gleiches gilt für die Sätze 2 (die Zeitung) und 3 (der Wald). Formenbildung und Umformung Das Zustandspassiv wird mit dem Verb „sein und dem Partizip Perfekt gebildet. Dabei wird das Objekt des Aktivsatzes (Patiens) zum Subjekt des Passivsatzes, während das Subjekt des Aktivsatzes (Agens) meist weggelassen wird: Die Tür ist geöffnet. Unpersönliche Ausdrücke beim Aktiv und Passiv In einigen Fällen sind Agens oder Patiens unbekannt. In solchen Fällen muss ein Platzhalter das Subjekt „ersetzen. Der Platzhalter für das Agens und Subjekt im Aktivsatz ist häufig „man. 1. Man applaudiert. 2. Man investiert. 3. Man reist viel. Solche Sätze werden ähnlich wie personalisierte Sätze ins Passiv umgeformt. Auch hier wird das Verb „werden mit dem Partizip Perfekt benutzt. Das unpersönliche „man, Subjekt des Aktivsatzes (Agens), wird jedoch gestrichen. Wenn auch kein Objekt (Patiens) ersichtlich ist, braucht es für den Passivsatz ebenfalls einen Platzhalter als Subjekt. Dieser Platzhalter ist in der Regel „es: 1. Es wird applaudiert 2. Es wird investiert. 3. Es wird viel gereist.