Arbeitsblatt: Die Fabel
Material-Details
Ein AB welches ich als Einstieg ins Thema "Fabeln" verwendet habe, es fasst wichtige Inhalte zusammen und anhand zweier Beispiele sollen die SuS selber eine Moral verfassen.
Deutsch
Leseförderung / Literatur
7. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
92363
1428
16
10.01.2012
Autor/in
gini-wini (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Die Fabel Der Name „Fabel kommt von „fabula (lateinisches Wort) und bedeutet Geschichte. Fabeln sind kurze Geschichten, in denen Tiere meist menschliche Eigenschaften verkörpern und Tiere oder Pflanzen wie Menschen denken, fühlen, reden oder handeln. Der Fuchs ist die Hauptfigur in vielen Fabeln. Fabeln wollen immer eine allgemeingültige Lehre erteilen. Diese soll der Leser selbst erkennen; in manchen Fabeln wird sie am Schluss eigens hervorgehobene. Fabeln wollen Menschen darüber belehren wie man sich richtig verhält. Bekannte Fabeldichter waren Äsop, Martin Luther, La Fontaine, Wilhelm Busch und Johann Wolfgang von Goethe. Da Äsop und La Fontaine als die bekanntesten Fabeldichter gelten, werden sie hier nun kurz genauer vorgestellt: Von Äsop (Bild) wissen wir wenig, nur dass er ein griechischer Sklave war. Er lebte im 6. Jahrhundert vor Christus. Bei den äsopschen Fabeln handelt es sich um mythische und sehr kurze Geschichten. Die angesprochenen menschlichen Schwächen sind nie außergewöhnlich: Neid, Dummheit, Geiz, Eitelkeit usw. Der Stoff (also Inhalt) und die Figuren seiner Fabeln stammen aus dem Erlebnisbereich des „einfachen kleinen Mannes im Griechenland des 6. Jahrhunderts v. Chr., das heisst, dass sie die Probleme, mit welchen die Menschen damals zu kämpfen hatten, schildern. Die Handlungsträger sind vor allem Tiere (das heisst, dass die Geschichte von Tieren dargestellt wird ). Äsops Fabeln werten, urteilen und demaskieren (enthüllen) zwar, vernichten oder verdammen aber nicht. Nun eine Fabel von Äsop: Der Adler und die Dohle Ein Adler stürzte sich hoch aus der Luft auf ein Lamm, fasste es mit seinen Krallen und trug es mit Leichtigkeit davon. Eine Dohle hatte dies mit angesehen, und da sie sich ebenso stark glaubte wie der Adler, flog sie auf einen Widder zu. Aber vergeblich bemühte sie sich, ihn fortzubringen, sie verwickelte sich in die Wolle und konnte nun auch nicht wieder davonfliegen. Als der Hirte sie zappeln sah, haschte er sie, beschnitt ihr die Flügel und nahm sie seinen Kindern zum Spielzeug mit. Ei! Ei!, riefen hocherfreut die Knaben, wie nennt man diesen Vogel? Vor einer Stunde noch, antwortete der Vater, hielt er sich für einen Adler, musste aber bald einsehen, dass er nur eine elende Dohle ist. Moral: Wage dich nicht an Dinge, die deine Kräfte übersteigen; es gibt sonst zum Schaden noch Spott. Jean de La Fontaine 8. Juli 1621 – 13. April 1695) französischer Schriftsteller. Er gilt bei den Franzosen als einer der grössten Klassiker und ist noch heute mit einigen seiner Fabeln praktisch allen französischen, aber auch vielen europäischen Schulkindern bekannt. La Fontaine schrieb seine berühmten Fabeln zum Teil in Versform (d.h. sie reimen sich am Ende der Zeile). Nun zwei Fabeln von La Fontaine, versuche eine Moral zu den jeweiligen Fabeln zu formulieren: war ein Der Löwe und die Maus Gerade zwischen den Tatzen eines Löwen kam eine leichtsinnige Maus aus der Erde. Der König der Tiere aber zeigte sich wahrhaft königlich und schenkte ihr das Leben. Diese Güte wurde später von der Maus belohnt so unwahrscheinlich es zunächst klingt. Eines Tages fing sich der Löwe in einem Netz, das als Falle aufgestellt war. Er brüllte schrecklich in seinem Zorn aber das Netz hielt ihn fest. Da kam die Maus herbeigelaufen und zernagte einige Maschen, so dass sich das ganze Netz auseinanderzog und der Löwe frei davongehen konnte. Moral: Die Grille und die Ameise Die Grille musizierte Die ganze Sommerzeit – Und kam in Not und Leid, Als nun der Nord regierte. Sie hatte nicht ein Stückchen Von Würmchen oder Mückchen, Und Hunger klagend ging sie hin Zur Ameis, ihrer Nachbarin, Und bat sie voller Sorgen, Ihr etwas Korn zu borgen. So sprach sie; »kommt der neue Lenz Dann zahl ich alles dir zurück Und füge noch ein gutes Stück Als Zinsen bei.« Die Ameis leiht Nicht gern; sie liebt die Sparsamkeit. Sie sagte zu der Borgerin: »Wie brachtest du den Sommer hin?« »Ich habe Tag und Nacht Mit Singen mich ergötzt.« »Du hast Musik gemacht? Wie hübsch! So tanze jetzt!« 1 2 Moral: 1 Der Nord bezeichnet den (kalten) Nordwind 2 Lenz steht dichterisch für „Frühling